Impressionen aus Taiwan

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Taiwan, ein wunderschönes Reiseland

Seit Anfang Mai reise ich durch Taiwan. Es ist das letzte Land meiner Rundreise, die mich vorher nach Japan und Korea geführt hatte.

Bisher habe ich Taipei, die berühmte Taroko-Schlucht, den Kenting Nationalpark und Kaohsiung besucht.

In Taiwan habe ich die fantastische Hilfsbereitschaft der Einheimischen kennen gelernt. Mit erstaunlich vielen Leuten,  auch Busfahrern, kann ich mich auf Englisch einigermaßen verständigen, was das individuelle Reisen sehr erleichtert. Oft werde ich angesprochen und gefragt, woher ich komme, einmal sogar am Frühstücksbuffet im Hotel. Ich antwortete freundlich, allerdings war es mir vor meinem Morgenkaffee fast ein bisschen lästig.

Ein Mann stand vom Kaffeetisch auf und ging mit mir nach draußen in die Bullenhitze, um mir den Weg ganz genau zu zeigen. Ein anderer sah von der Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite, dass ich beim Einsteigen in den Bus Fragen an den Fahrer stellte, überquerte die Fahrbahn, dolmetschte für mich und gab mir ein paar Taiwan Dollar ( Centbetrag) , als mein Kleingeld nicht ausreichte.

Ziemlich belastend ist das Wetter. Blauäugig habe meinem Reiseführer geglaubt, dass die angenehmste Reisezeit in Taiwan  zwischen März und Mai liegt. Tatsächlich befinden wir uns am Beginn der Regenzeit. Es regnet oft, zwar relativ leicht aber anhaltend, stunden- und manchmal tagelang. Wenn dann wieder die Sonne scheint, wird es sehr warm bei extremer Luftfeuchtigkeit, wie im Dampfbad einer Sauna. Aus den stark klimatisierten Innenräumen tritt man nach draußen, ist innerhalb weniger  Minuten schweißgebadet und die Kleidung beginnt zu kleben. Wie gut, dass es in taiwanesischen Hotels oft eine Münzwäscherei gibt ! Ohne meinen Schirm, der entweder gegen Regen oder gegen  Sonne schützt, gehe nicht nach draußen.

Als ich ganz im Süden von Taiwan in Kenting wandern gehen wollte, wäre ich fast zu Beginn umgekehrt, weil mir jeder Schritt zu mühsam erschien. Es wurde dann aber ein sehr schöner Tag, den ich mit Hilfe von Automatenkaffee, Cola und einem Isogetränk recht gut überstand ( Traumlandschaft in Taiwan: Kenting Nationalpark )

Reisen in Taiwan ist einfach, das Ländle hat ungefähr die Größe von Baden-Würtemberg, ist aber mit 23 Mio. Einwohnern sehr dicht besiedelt. Die Stadtzentren sind kleiner als in Japan und in Korea. Taiwan ist gut durch öffentliche Verkehrsmittel erschlossen, in denen es immer auch englische Anzeigen gibt.

In Taiwan habe ich natürlich auch wieder Tempel und Pagoden angeschaut. Dort gibt es die chinesische und ziemlich bunte Variante dieser religiösen Gebäude.

Kurzberichte meiner bisherigen Stationen in Taiwans

Die ersten drei Tage verbrachte ich in Taipei. Die Hauptstadt des Landes bietet keine überragenden Sehenswürdigkeiten, aber einen guten Ausgangspunkt, um sich im Land zu akklimatisieren, die Geschichte zu studieren und die entspannte Atmosphäre der 2,7 Mio Einwohnerstadt zu genießen.

Besucht habe ich u.a. den Longshan Tempel, eines der ältesten Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, und die monströse auch von vielen  Einheimischen besuchte Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle.

Auf jeden Fall lohnt es sich, wenn das Wetter einigermaßen gut ist, auf den Wolkenkratzer Taipei 101 zu fahren, wo man sehen kann, dass die Stadt nicht nur groß ist, sondern auch in einer schönen grünen Umgebung liegt. Das Taipei 101 war mit 507 m Höhe bis 2017 das höchste Gebäude der Welt und besitzt immer noch einen  der schnellsten Aufzüge  sowie den einzigen öffentlich sichtbaren Winddämpfer mit einem Gewicht von 660 Tonnen.

Einen schönen sonnigen Tag nutzte ich, um von Taipei mit dem Bus in das idyllische gelegene Bergstädtchen Juifen zu fahren. Dort war allerdings am Wochenende die Hölle los. Das A-mei Teehaus, das den oskarprämierten japanischen Animationsfilm „Chihiros Reise ins Zauberland“ inspiriert haben soll (Treffender ist der englische Titel : Spirited Away. Ich bin kein Fan von Animationsfilmen aber dieser Film ist im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaft  und sehr zu empfehlen.),  fand ich trotzdem sehr stimmungsvoll. Außerdem gab es lauter Leckereien, z.B. Dumplings (chinesische Maultaschen), Smoothies aus tropischen Früchten und Pfannkuchen mit Speiseeisfüllung in einer Sesamkruste.

Den Regentag verbrachte ich im Nationalen Palastmuseum in einem Vorort von Taipei, um die weltweit beste Sammlung chinesischer Kunst aus 8. Jahrtausenenden zu sehen. Es  handelt sich um die Stücke aus den kaiserlichen Palästen in Peking, die während des Bürgerkriegs nach Taiwan gebracht wurden. Von der durchgängig hohen Qualität der Werke, z.B. aus Bronze, Porzellan und Jade, war ich sehr beeindruckt. Meine zahlreichen Fotos durfte ich alllerdings nur zum persönlichen Gebrauch aufnehmen.

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Mit dem Zug reiste ich an der Ostküste entlang nach Hualien und besuchte von dort aus die Tarokoschlucht, eine wildromantische Gebirgslandschaft  mit wunderschönen Marmorformationen. Über meine Kurzwanderungen und Spaziergänge in dieser wunderbaren Gegend werde ich gesondert berichten Tophighlight in Taiwan: Taroko-Schlucht

Nach einer sechsstündigen Fahrt mit Zug und Bus erreichte ich Kenting an Taiwans Südspitze, wo ich zwei Tage im gleichnamigen Nationalpark verbrachte und die einzigartige Flora und Fauna in  der Landschaft aus Korallengestein bewunderte. Auch freute ich mich,  zahlreiche Schmetterlinge zu sehen aber kein Exemplar der insgesamt 26 Schlangenarten. Einen Ruhetag gönnte ich mir am Pool und am tropischen Strand. Ein genauerer Bericht zu meinen Wanderungen bei tropischer Hitze folgt Traumlandschaft in Taiwan: Kenting Nationalpark

Dann ging es nach Kaohsiung, der zweitgrößten Stadt von Taiwan mit 2,75 Mio Einwohnern. Taipei ist übrigens nach New Taipei, Kaoshiung und Taichung nur die Stadt mit der vierthöchsten Einwohnerzahl. In Kaoshiung sah ich ein ehemaliges Hafengelände, das zum Kunstpark Pier Two umgebaut wurde und die berühmten Tempel und Pagoden am Lotussee. Dieses Gewässer wurde bereits im 17. Jahrhundert angelegt, die Pagoden mit den zum Teil begehbaren Tiernachbildungen stammen aber aus den 1970er Jahren. Persönlich fand ich sie schon sehenswert, allerdings etwas zu disneymäßig.

Eine kurze aber aussichtsreiche Fährfahrt durch das Hafenbecken entlang führte mich auf die Insel Cijin. Nach einem kurzen Anstieg zum Cihou Fort und dem nahen Leuchtturm bei extrem feuchter Hitze wurde ich mit einem grandiosen Ausblick belohnt.

Die Metrostation „Formosa Boulevard“ mit der Lichtinstallation „Dome of Light“ soll zu den schönsten Ubahnstationen der Welt gehören. Bemerkenswert fand ich, dass es an der Oberfläche eine riesige Straßenkreuzung aber keinen „Formosa Boulevard“ gibt.

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Über eure Kommentare und Likes freue ich mich immer sehr.

Wollt ihr wissen, wie es mir vor der Taiwantour in Japan und Korea ergangen ist ?

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