Unterwegs auf Lanzarote (1)

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Am ersten Wochenende auf Lanzarote war ich mit dem Mietwagen unterwegs. Zum ersten Mal während meines Aufenthalts auf der Insel kam ich über Costa Teguise hinaus.

Am Samstagmorgen schaute ich aus dem Fenster und konnte es nicht glauben. Während der gesamten Woche, die ich im Sprachunterricht verbracht hatte, herrschte wunderbares Wetter. Fast immer schien die Sonne und die Temperaturen bewegten sich um angenehme 20 °C.  Nun regnete es tatsächlich und zwar nicht nur ein bisschen. Meine Reservierung für den Fiat Panda wollte ich aber nicht verfallen lassen, so begab ich mich auf eine Tour durch den Norden der Insel.

Zuerst ging es nach Teguise, in die Inselhauptstadt im Landesinneren. Eigentlich wollte ich dort nicht stoppen,  vertrieb mir dann aber die Zeit mit Kaffeetrinken und Schlendern durch die Altstadtgassen im spanischen Kolonialstil in der Hoffnung auf besseres Wetter.

DSC04320DSC04327Es war immer noch regnerisch. Daher beschloss ich, nach Haria zu fahren und dort das letzte Wohnhaus des Ausnahmekünstlers Cesar Manrique (1919-1992) anzuschauen, das in ein Museum umgewandelt wurde. Manrique war Maler, Architekt, Bildhauer und Designer. Er prägte das Erscheinungsbild von Lanzarote maßgeblich und sorgte dafür, dass die touristische Bebauung mit Hochhäusern unterblieb. Die von ihm entworfenen Ferienanlagen orientierten sich an der traditionellen kanarischen Architektur. Außerdem schuf er Werke, in denen die Natur der Vulkaninsel und die Kunst eine  einzigartige Symbiose eingehen (Über die einzelnen Orte  berichte ich jeweils).

Nach Haria fährt man auf einer Serpentinenstrecke, wird aber mit schönen Ausblicken von mehreren Miradores belohnt. Letzeres war mir nicht gegönnt. Die Gegend war in dichten Nebel gehüllt.

In dem schönen Ort Haria gibt es Manriques liebevoll gestaltetes Haus in exquisitem Design und sein Maleratelier zu sehen. Sehr sehenswert sind u.a. die außergewöhnlichen Bäder mit Glasfronten, durch die man nach draußen in das  Lavaformationen schaut (Fotografieren durfte man in den Innenräumen nicht). Etwas unheimlich war, dass die Einrichtung der Privaträume so belassen wurde, wie Manrique sie vor seinem Unfalltod verlassen hatte. Das geht sogar soweit, dass in der Bar noch seine alten, angebrochenen Flaschen stehen!

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In Haria war es nicht neblig, aber sehr trübe und es regnete ein bisschen. Ich überlegte, ob ich weiter zum Mirador del Rio nach Norden oder zu meinen nächsten Zielen an der  Ostküste fahren sollte. Nun ja, die Hoffnung stirbt zuletzt und so landete ich in einer Nebelsuppe am schönsten Aussichtspunkte von Lanzarote, dem Mirador del Rio.
Der Mirador del Rio mit dem dazugehörigen Restaurant ist ein Werk von Cesar Manrique. Die Cafeteria bietet großartige halbrunde Panoramafenster und ist geschmackvoll und puristisch möbliert, so als ob nicht von dem einzigartigen Ausblick abgelenkt werden soll. Angeblich ist der Blick auf die vorgelagerte Insel La Graciosa einer der schönsten auf den Kanaren. Nur kurz konnte ich dies erahnen. Die Insel tauchte einmal aus dem Dunst auf. Ich stürzte nach draußen, um zu fotografieren, da war es schon wieder vorbei ! Mit Cafe con Leche  und leckerem Apfelkuchen tröstete ich mich und beschloss, noch einmal zum Mirador zu fahren, entweder in diesem Urlaub oder später einmal.

DSC04346Am Nachmittag besichtigte ich ein weiteres Werk von Manrique an der Ostküste. Die Jameos del Aqua liegen nördlich von Arrieta. Dort lachte endlich wieder die Sonne. In einem eingestürzten Lavatunnel befindet sich ein großartiges Gesamtkunstwerk. Rund um einen türkisschimmernden Salzsee mit endemischen Albinokrebschen ließ Manrique ein Restaurant, einen Pool und einen unterirdischen Konzertsaal einbauen.  Wirklich eine einzigartige Sehenswürdigkeit, die durch subtropische  Vegetation noch verschönert wird.

Schließlich besuchte ich noch die nahe Cueva de los Verdes, die einen Teil eines fast acht Kilometer langen Lavatunnels bildet. Mit einer Führung können knapp zwei Kilometer der Höhle besichtigt werden. Stimmungsvoll beleuchtet kommen die Struktur der erstarrten Lavaströme und die verschiedenen eingelagerten Gesteinsarten sehr gut zur Geltung. Immer wieder wurden wir aber auch aufgefordert den Kopf einzuziehen. Die Decke war oft ziemlich niedrig.

Nach einem erlebnisreichen Tag kam ich erschöpft aber glücklich zurück nach Costa Teguise. Über meinen Ausflug am nächsten Tag folgt ein weiterer Bericht.

Wart ihr schon mit dem Mietauto auf Lanzarote oder einer anderen Kanareninsel unterwegs und wie fandet ihr das ?

Über eure Kommentare und Likes freue ich mich immer sehr.

 

 

 

 

5 Kommentare zu „Unterwegs auf Lanzarote (1)

  1. La Palma, Lanzarote, Gomera und Fuerteventura… Alle haben ihre eigene Schönheit. Aber La Palma ist meine Liebe. 4 mal war ich schon dort.
    Ein Auto ist eigentlich immer unverzichtbar, sonst sieht man viel zu wenig. Dankeschön für die Erinnerungen, die Dein Bericht geweckt hat…

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