Liebenswertes Linz Loveable Linz

Linz,  Europäische Kulturhauptstadt 2009 (zusammen mit Vilnius),  wollte ich schon sehr lange besuchen. Mich reizte das in der Industriestadt entstandene Angebot moderner Kunst und innovativer digitaler Räume sowie die historische Architektur. Es standen aber so viele Fernreiseziele auf meiner Bucket List , dass ich es bisher nicht nach Linz geschafft hatte. Corona befreite mich, hoffentlich vorübergehend, von diesem „Reiseproblem“. Nachdem sich die Lage etwas entspannt hatte, traute ich mich vor kurzem, einen Kurztrip nach Österreich zu unternehmen (s. auch hier ).

Coronabedingt reiste ich mit dem PKW an und verbrachte zwei Nächte in einer Ferienwohnung. Nachdem ich dort alle Griffflächen, vor allem an Fenstern, Türen und Schränken desinfiziert hatte, fühlte ich mich einigermaßen wohl.

In Österreich mit nur ca. 30 Neuinfektionen pro Tag gelten weniger strenge Beschränkungen. Die Maskenpflicht besteht nur noch in Öffentlichen Verkehrsmitteln. In allen anderen öffentlichen Räumen auch in Restaurants, Kirchen und Museen ist sie aufgehoben. Das Servicepersonal muss aber noch Mund- und Nasenschutz tragen. Der Mindestabstand beträgt nur noch einen Meter.

Die Menschen schienen mir recht gelassen. Es kam mir alles viel normaler vor. Das lag sicher auch daran, dass bei dem schönen Wetter viele Leute auf der Donaupromenade, in Cafés, Restaurants und beim Shoppen unterwegs waren. Die Innenstadt wirkte nicht überlaufen, was wohl an den wenigen Touristen lag.  Auch die in einem Meter Abstand aufgestellten Restauranttische sahen nicht so künstlich vereinzelt aus wie bei uns. In den Hotels  wurden schon wieder Buffets angeboten.  Als ich das sah, war ich sehr froh über meine Ferienwohnung ! Mir waren diese Lockerungen nicht ganz geheuer. Freiwillig trug ich in Kirchen und Museen den Mundschutz und das obwohl ich dort meistens alleine war. Im Zweifelsfall bin ich gerne eher ein bisschen vorsichtiger. Nur bei der Donauschifffahrt musste ich Adresse und Telefonnummer angeben.

Besichtigt habe ich zunächst den barocken Hauptplatz mit der Pestsäule, die (passenderweise?) gerade renoviert wurde. Dann schlenderte ich durch die mittelalterliche Altstadt und ging hinauf zum Stadtschloss, wo es einen sehr schönen Ausblick über die Stadt und die Donau gab.

Außerdem besichtige ich gerne Kirchen und in dieser Hinsicht bot Linz Einiges an. Ich schaute mir u.a. den Alten und den Neuen Dom, die Martins- , die Minoriten- und die Ursulinenkirche an.  In meiner Kindheit  schleppte mich meine Mutter auf Reisen in jede Kirche. Besonders gut erinnere ich mich an unseren Besuch in Wien, wo die Gotteshäuser buchstäblich an jeder Ecke standen. Nach jahrzehntelanger Abstinenz  fällt es mir trotzdem heutzutage schwer, das Innere einer Kirche nicht zu betreten.

Mit der Pöstlingsbergbahn, die für mich eher wie eine Straßenbahn aussah, fuhr ich am zweiten Tag auf den gleichnamigen Aussichtsberg mit Wallfahrtskirche. Die Aussicht auf das an einer Donaukurve gelegene Linz fand ich sehr beeindruckend, allerdings war es leicht diesig, so dass der Blick nicht bis zu den Alpen ging. Auf der Terrasse des Pöstlingsbergsschlössel genoss ich noch einmal den schönen Stadtblick und eine leckere Linzer Schnitte mit Schlagobers.

Am Nachmittag begab ich mich auf eine knapp zweistündige  Donauschiffahrt. Die Fahrt wurde nur von einem Unternehmen angeboten und es fanden lediglich drei Touren pro Tag statt. Trotzdem befanden sich nur wenige Passagiere auf dem riesigen Schiff. Die Fahrt ging entlang  des riesigen Geländes des Stahlwerks „Voest Alpine“ mit rauchendem Hochofen. Dann fuhren wir zum Naturschutzgebiet an der Traunmündung  und auf dem Rückweg besuchten wie den Handelshafen , wo wir einige der bekannten Street Art und Graffiti Kunstwerke sahen. Schließlich passierten wir die OWAG Schiffswerft. Auf Schifffahrten ist mir meistens etwas langweilig aber diese Mischung aus Natur, Industrie und Kultur gefiel mir sehr gut. Gespenstig wenig Verkehr fand dagegen auf der Donau statt. Während der fast zweistündigen Tour begegneten uns nur einige Sportmotorboote. Die Kreuzfahrten von Passau nach Wien werden derzeit wohl nur eingeschränkt angeboten und der Frachtschiffverkehr scheint zum Erliegen gekommen zu sein.

Zum Abschluss besuchte ich das Lentosmuseum moderner Kunst , als eine von drei Besuchern.

Schade war, dass einige Hauptattraktionen noch geschlossen waren. Interessiert hätte mich vor allem das interaktive Medienkunstmuseum Ars Electronica Center , und die Voest Alpine Stahlwelt  . Die Führung durch die Street Art am Mural Harbour fand leider nur einmal wöchentlich statt. Auch der OÖ Höhenrausch,  eine Freiluftausstellung moderner Kunst über den Dächern der Stadt, fiel in diesem Jahr aus. Daher reiste ich nach zwei Tagen ab und besuchte auf der Rückfahrt die Stadt Enns. In einem weiteren Beitrag  berichte ich darüber.

Fazit: Linz ist eine sehr sehenswerte Stadt. Besonders interessant ist der Mix von historischen Gebäuden, moderner Kunst und Industrie. Die freundlichen Einheimischen tragen dazu bei, dass man sich wohlfühlt. Die  Stadt möchte ich noch einmal besuchen, wenn die ausländischen  Touristen zurück und die oben genannten Attraktionen wieder geöffnet sind. In Österreich erwies sich Reisen trotz Corona als viel unkomplizierter als ich erwartet hatte.

Wart ihr schon in Linz oder in einer anderen österreichischen Stadt außer Wien und wie fandet ihr das ?

Über euer Feedback freue ich mich immer sehr.

Meine Fotos zeige ich auch auf Instagram unter wanderlustig 2020.

Linz, European Capital of Culture 2009 (together with Vilnius), I have wanted to visit for a long time. I was attracted by the range of modern art and innovative digital spaces created in this industrial city, as well as by its historical architecture. But there were so many long-distance destinations on my bucket list that I had never made it to Linz before. Corona freed me, hopefully temporarily, from this „travel problem“. After the situation had relaxed a bit, I recently dared to take a short trip to Austria (see also here ).

Due to Corona I travel by car and spent two nights in a holiday flat. After I had disinfected all grip surfaces, especially on windows, doors and cupboards, I felt quite comfortable.

In Austria with only about 30 new infections per day, the restrictions are less strict . Masks are now only compulsory in public transport. In all other public places, also in restaurants, churches and museums, it has been abolished. For the service staff masks are still compulsory. Social distancing is now only one meter.

The people seemed quite relaxed. Everything seemed much more normal to me. That was surely also due to the fact that in the beautiful weather many people were on the Danube promenade, in cafés, restaurants and shopping. The city centre did not seem to be crowded, which was probably due to the few tourists.  Also the restaurant tables that were placed at a distance of one metre did not look so artificially isolated as in Germany. In the hotels, there were already buffets offered again.  When I saw that, I was very happy about my holiday flat ! Feeling a bit uneasy about these relaxations voluntarily wore the face mask in churches and museums and that although I was mostly alone there. In case of doubt I like to be a bit more careful. Only at  the Danube boat trip I had to provide my address and telephone number.

First, I visited the baroque main square ( Hauptplatz) with the plague column, which was (appropriately?) just being renovated. Then I strolled through the medieval old town and went up to the city castle, where there was a very nice view over the city and the Danube.

I also like to visit churches and in this respect Linz offered a lot. I visited the Old and the New Cathedral, the Martins-, the Minoriten- and the Ursulinenkirche.  In my childhood my mother dragged me on journeys into every church. I remember especially well our visit to Vienna, where the churches were literally at every corner. After decades of abstinence, I nevertheless find it difficult nowadays not to enter the interior of a church.

On the second day I took the Pöstlingsbergbahn, which looked more like a tram to me, and went up to the panoramic mountain of the same name with its pilgrimage church. I found the view of Linz, which is situated on a bend of the Danube, very impressive, but it was slightly hazy, so that the view did not go as far as the Alps. On the terrace of the Pöstlingsbergsschlössel I enjoyed once again the beautiful city view and a delicious Linzer Schnitte with whipped cream.

In the afternoon I went on a Danube boat trip of almost two hours. The trip was only offered by one company and there were only three tours per day. Nevertheless there were only a few passengers on the huge ship. The trip went along the huge area of the steelworks „Voest Alpine“ with smoking blast furnace. Then we drove to the nature reserve at the mouth of the Traun river and on the way back we visited the commercial harbour where we saw some of the famous street art and graffiti artwork. Finally, we passed the OWAG shipyard. On boat trips I am usually a bit bored but I really liked this mixture of nature, industry and culture. There was very little traffic on the Danube. During the almost two-hour tour we met only some sport motorboats. The cruises from Passau to Vienna are probably only offered in a limited way at the moment and the cargo ship traffic seems to have come to a standstill.

Finally,  I visited the Lentos Museum of Modern Art as one of three visitors.

It was a pity that some main attractions were still closed. I would have been especially interested in the interactive media art museum Ars Electronica Center, and the Voest Alpine Stahlwelt . Unfortunately, the guided tour through the Street Art at Mural Harbour took place only once a week. Also the OÖ Höhenrausch, an open-air exhibition of modern art above the roofs of the city, was cancelled this year. So I left after two days and visited the city of Enns on the way back. In another article I will report about it.

Conclusion: Linz is a very worth seeing city. Especially interesting is the mix of historical buildings, modern art and industry. The friendly locals help to make you feel at home. I would like to visit the city again when the foreign visitors have returned and the above mentioned attractions are open again.Travelling in Austria proved to be much less complicated than I had expected, despite Corona.

Have you already been to Linz or any other Austrian city except Vienna and what did you think of it?

Always looking forward to your feedback.

My fotos I am also showing on Instagram under wanderlustig2020.

Translated with http://www.DeepL.com/Translator (free version)

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5 Kommentare zu „Liebenswertes Linz Loveable Linz

  1. ja das stimmt ! Bei mir ist noch ein Urlaub offen Anfang September. Mal schauen wo es hingeht ! Österreich war auf jeden Fall mega entspannt. Ich denke man muss warten bis die Hauptsaison angefangen hat und dann wird man sehen in welchen Länder es Probleme geben wird.

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  2. Stimmt, es fühlte sich fast wie ein Urlaub von Corona an. Jetzt ärgere ich mich ein bisschen, dass wir unseren Sommerurlaub in Deutschland und nicht in Österreich gebucht haben.

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  3. Also danke für die kleine Stadtführung und ja in Österreich ist alles entspannter. Ich hatte bei meinem Urlaub nie das Gefühl mit Corona konfrontiert zu werden. Alles lief völlig normal ab als wäre die Krankheit ein Fremdwort. Keine Maskenpflicht in Restaurants, Supermärkte Strandbäder oder ähnliches. Gut öffentliche Verkehrsmittel hatte ich nicht in Anspruch genommen. Auch die Anreise völlig problemlos !
    Beiträge folgen !!

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