Römerwanderung bei Bad Gögging/Roman hiking trail around Bad Gögging

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Der Mai zeigte sich in diesem Jahr meistens von seiner nassen und zum Teil stürmischen Seite. Aber am letzten Tag gab er noch einmal alles ! Die Sonne lachte und die Temperaturen stiegen auf sommerliche Höhen. Das musste ich ausnutzen und schloss mich daher H. auf seiner Fahrt nach Bad Gögging bei Kehlheim ein weiteres Mal an.

Nun hatte ich mir die Königsetappe der Wanderungen rund um Bad Gögging vorgenommen. Auf der „Römerschlaufe am Jurasteig“ waren knapp 14 km und stolze 129 Höhenmeter zu bewältigen. Gleichzeitig würde das meine vorerst letzte Wanderung rund um den Ort sein. Die Wandervorschläge der Touristeninformation hatte ich damit „abgearbeitet“ (s. auch hier und dort) . Auf die außerdem vorgestellten Spaziergänge würde ich mich begeben, wenn wir endlich wieder im Hotel übernachten können.

Nachdem ich das Auto am Minigolfplatz am Ufer der Abens abgestellt hatte, überquerte ich einen Bach, ging an einer Kapelle vorbei und folgte nun der gut ausgeschilderten „Römerschlaufe“ durch die Feld- und Wiesenlandschaft. Auch die ersten Hopfenfelder tauchten auf. Einen guten Kilometer verlief der Weg auf dem Hochwasserdamm, so dass sich mir schöne Ausblicke auf die Auenlandschaft an der Donau eröffneten. Die Gegend wirkte völlig verlassen, nicht einmal Radfahrer konnte ich auf dem darunter gelegenen Donauradweg nach Regensburg entdecken. Vor Corona war dort immer ziemlich viel los !

Die „Römerschlaufe“ führte danach leicht bergauf auf einen Höhenrücken, wo ich einen Panoramablick auf die Landschaft genießen und nun auch die Donau sehen konnte. Ein kurzes Stück verlief der Weg dann in der Nähe der kaum befahrenen Straße bis zum Römerkastell Abusina.

Das Kastell Eining (lateinisch: Abusina) war ein römisches Militärlager, das der Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am „Rätischen Limes“ diente. Die Donau bildete dort in weiten Abschnitten die römische Reichsgrenze. Die baulichen Reste der Anlage befinden sich südlich von Eining, einem Ortsteil von Neustadt an der Donau. Abusina ist Bestandteil des zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden „Rätischen Limes“ und eine der wenigen vollständig freigelegten und in ihren Grundmauern rekonstruierten Wehranlagen an diesem Grenzabschnitt.

Das Kastell wurde um das Jahr 80 n. Chr. zur Sicherung der Donaulinie als Teil der Nordgrenze des römischen Imperiums errichtet. Bis zum endgültigen Untergang um die Mitte des 5. Jahrhunderts, wohl infolge eines Vorstoßes der Alamannen von Westen, wurde Absusina mehrmals erweitert bzw. zerstört.
Quelle Wikipedia

Das frei zugängliche Abusina hatte ich schon mehrmals besichtigt, einmal auch mit einer Führung (s.u.). Zu Fuß hatte ich den Ort allerdings noch nie aufgesucht und das Ankommen ohne Fahrzeug fand ich besonders reizvoll. Die Ruinen lagen verlassen in der Mittagssonne. Auch die Audioinstallationen, die normalerweise beim Betreten der ehemaligen Tore erklingen, und den Besucher in den Militäralltag hineinversetzen sollen, waren abgeschaltet. Kurz vor dem Ausgang traf ich dann noch auf einen weiteren Besucher. Die Aussichtsterrasse war glücklicherweise geöffnet und so konnte ich den Ausblick über die Anlage ungestört genießen.

Nach dem Besuch von Abusina führte mich der Weg hinunter zur Donau. In Eining befindet sich eine Fähranlegestelle und ein daneben gelegener, sehr gemütlicher Biergarten. Meine Hoffnung, dass dieser schon wieder geöffnet wäre, erfüllte sich leider nicht. Erst zwei Tage später sollte es soweit sein. Immerhin gab es Bänke zum Sitzen am Donauufer, die aber alle belegt waren. Schnell fand ich einen anderen guten Platz direkt am Fluss, wo ich es mir mit meiner mitgebrachten Brotzeit gut gehen ließ.

Nach einem Kilometer an der Donau führte die „Römerschlaufe“ leicht ansteigend auf den Sandberg. Danach verlief die Strecke am Waldrand mit weiten Aussichten über die Donau und die Landschaft am anderen Flussufer. Allerdings gab es fast keinen Schatten, so dass es mir schon wieder zu heiß wurde. Wie froh war ich, als ich eine Bank im Schatten entdeckte. Dort legte ich eine kurze Trink- und Ruhepause ein.

Die restliche Wanderung verlief unspektakulär. In der Umgebung von Bad Gögging begannen wieder die Hopfenfelder. Die Pflanzen hatten sich schon bis zu zwei Meter an den gespannten Drähten hochgerankt und ihr frisches Grün vor dem blauen Himmel bot einen erfreulichen Anblick (zum Hopfenanbau in der Holledau siehe hier).

Entweder übersah ich danach ein Schild oder die nächste Abzweigung war nicht ausgeschildert, so dass ich mich ein bisschen verirrte. Dank Google Maps fand ich aber ohne weiteres zurück nach Bad Gögging. Am Minigolfplatz, der inzwischen sehr gut besucht war, stieg ich ins Auto. Bevor ich H. abholte, musste ich noch frischen Spargel besorgen. Das erledigte ich im Abensberger Ortsteil Sandharlanden. Zu meiner großen Freude gab es beim Spargelbauern auch Cappuccino und selbstgebackenen Obstkuchen!

Fazit:
Die Wanderung „Römerschlaufe“ bietet viel Abwechselung. Die Höhenanstiege sind nicht dramatisch und eröffnen immer wieder neue Ausblicke in die Auen- und Kulturlandschaft an der Donau. Daher kam mir die Strecke von etwa 14 km nicht zu lang vor. Allerdings bot der Weg nur wenig Schatten, was im Hochsommer sicherlich belastend wäre. Ein bisschen unheimlich war mir auch, dass ich auf der gesamten Weglänge nur in Donaunähe auf andere Menschen traf, mehrere Stunden war ich ganz alleine und abseits von Orten unterwegs.

Ein Highlight bildet der Besuch im Kastell Abusina. Das Gelände ist jederzeit zugänglich, aber empfehlen würde ich die Teilnahme an der Führung, welche die Touristeninformation Bad Gögging organisiert. Einen interessanten Abschluss der Wanderung bietet auch der Besuch des Römischen Museums für Kur- und Badewesen. Die Römischen Legionäre, die vermutlich unter dem kalten nördlichen Klima litten, hatten bald die wohltuende Wirkung des Schwefelwassers der Bad Gögginger Quellen entdeckt, so dass die ersten Thermalanlagen bereits 80 n. Chr. gebaut wurden. Eine solche wurde unter der Bad Gögginger Kirche St. Andreas entdeckt und ausgegraben (Besuch mit Führung Dienstag bis Samstag von 16-17 Uhr).

Über euer Feedback freue ich mich immer sehr.

12 Kommentare zu „Römerwanderung bei Bad Gögging/Roman hiking trail around Bad Gögging

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