Wandern in der „Weltenburger Enge“

Eine romantische Frühlingswanderung führte mich vor knapp zwei Wochen an die Donau. Ich folgte dem südlichen Hochufer der Donau von Kehlheim zum Kloster Weltenburg und ging am nördlichen Flussufer zurück.

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Startpunkt war der Parkplatz an der Schiffsanlegestelle in Kehlheim. Von dort fahren die Ausflugsboote zum Kloster Weltenburg und zurück. Zunächst überquerte ich die Brücke über die Donau, die eine tolle Aussicht über den Fluss mit der Befreiungshalle im Hintergrund bot.

Dann folgte ich dem Donauufer nach Westen und erblickte bald die ersten Felsformationen des Naturschutzgebietes „Weltenburger Enge“ unterhalb der Befreiungshalle.

Hinter dem Waldfriedhof Kelheim führte der Weg in den Wald und sogleich ging es richtig steil zur Sache. Den Höhenunterschied von ca. 190 m absolvierte ich in kurzer Zeit und war sehr froh, dass ich mich dazu entschlossen hatte, die Rundtour mit dem Uhrzeigersinn zu gehen statt andersherum wie in der Wanderbeschreibung vorgeschlagen. Auf diesem Steilstück wäre ich nicht gerne abgestiegen.

In der Folge wanderte ich auf bequemem Pfad durch den lichten Frühlingswald und danach durch eine leuchtend grüne Wiesenlandschaft. Nach einer Weile konnte ich durch die noch weitgehend kahle Vegetation von oben auf den Donaudurchbruch, die Engstelle des Donautals bei Weltenburg, schauen. Ein großes Schild warnte dringend davor, am Steilufer weiter hinabzusteigen, um einen besseren Ausblick zu bekommen.Vorsichtig wie ich bin, beherzigte ich das natürlich.

Bald eröffnete sich ein erster Blick auf das Kloster Weltenburg, zauberhaft eingebettet in die frische Frühlingsvegetation. Oberhalb der Abtei folgte ich dem Kreuzweg auf dem Frauenberg und stieg dann recht steil aber auf einer kleinen asphaltierten Straße und einer Treppe hinab zum Kloster.

Die Klosterkirche St. Georg der Benedektinerabtei Weltenburg wurde von 1716 bis 1718 erbaut und in der Folgezeit von den Brüdern Asam ausgestattet. Das Gotteshaus hatte ich schon mehrmals besucht, aber kurz in das überaus prächtige Innere schauen musste ich schon.

Nun hatte ich mir eine Brotzeit verdient. Im großen Biergarten im Innenhof des Klosters wird das Weltenburger Klosterbier ausgeschenkt. In der Abtei wird seit dem Jahr 1050 Bier gebraut. Sie soll die älteste Klosterbrauerei der Welt sein. Und das Bier schmeckt sehr aromatisch und ist wunderbar süffig!

Bei einem dunklen Radler und einem würzigen Obatzda mit Vinschgerl ließ ich es mir gut gehen. Dann brach ich auf und überquerte die Donau mit einer Zille. Die historischen Fischerboote fahren ständig hin und her, heutzutage allerdings mit Elektroantrieb.

Am anderen Ufer ging zunächst wieder zackig bergauf. Auch waren inzwischen viele Wanderer unterwegs. Daher beglückwünschte mich ein zweites Mal, dass ich in der Gegenrichtung bergauf laufen konnte. Der Weg führte dann gemütlich durch den Wald und immer wieder eröffneten sich Traumausblicke auf die Donau und Kalksteinfelsen der „Weltenburger Enge“.

Nach einem gemächlichen Abstieg gelangte ich schließlich zum Flussufer und die wunderbaren Panoramen nahmen kein Ende!

Ein kleiner Wermutstropfen war, dass das Restaurant in der idyllisch gelegenen Einsiedlei „Klösterle“ seit längerem geschlossen war.

Weiterhin begleitet von wunderschönen Landschaftbildern spazierte ich an der Donau entlang und kehrte bald zurück zum Parkplatz in Kehlheim.

Fazit:
mittelschwere Wanderung, 12 km, 390 Hm, ca. 4 Stunden, Einkehr nur im Kloster Weltenburg, eine beliebte Traumtour durch eine romantische Naturlandschaft, am Wochenende kann es recht voll werden.

(Information/ Wegbeschreibung Weltenburger Höhenweg )

Statt zu wandern, kann man mit dem Schiff von Kehlheim zum Kloster Weltenburg fahren. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass man die Fluss- und Felslandschaft jederzeit bewundern kann. Die Schifffahrt soll außergewöhnlich schön sein.

Wandern in der “ Weltenburger Enge“ erschien zuerst auf Wanderlustig.

Kirchenseerunde mit dem Smartphone

Vor drei Wochen schien der Frühling in München angekommen zu sein. Wir freuten uns über Temperaturen von bis zu 18 Grad und feierten am 16.3. sogar die Eröffnung des Biergartens in unserer Nachbarschaft. Zugegeben sobald die Sonne hinter den Häusern verschwunden war, kühlte es beträchtlich ab, aber es war ja auch noch früh im Jahr.

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Nachdem ich die Prognose für die kommende Woche studiert hatte, wurde mir klar, dass das schöne Wetter bald vorbei sein würde. Eine empfindliche Abkühlung und reichlich Niederschläge wurden vorhergesagt. Obwohl ich mir zu diesem Zeitpunkt die Rückkehr des Winters mit Minustemperaturen, Regen und sogar Schnee noch nicht vorstellen konnte, beschloss ich spontan, sobald wie möglich eine kleine Wanderung in den Bayerischen Voralpen zu unternehmen.

Am 22. März war es soweit. Ich hatte morgens noch einen Termin, daher suchte ich mir ein Ziel mit kurzer Anfahrtszeit aus. Das Kloster Reutberg bei Sachsenkam konnte ich in etwa 40 Minuten mit dem Auto erreichen. In einem der bekannten Wanderportale hatte ich eine 12 km lange Runde um den Kirchensee gefunden. Die recht knappe Wegbeschreibung überflog ich kurz und lud mir dann den GPS Track herunter.

Kurz nachdem ich losgefahren war, fiel mir ein, dass ich meine Kamera vergessen hatte. Während meiner Andalusienreise (Atemberaubendes Andalusien # 1) hatte ich fast 2000 Bilder aufgenommen und mich seit Tagen mit dem Aussortieren und der Bildbearbeitung beschäftigt. Ich war des Fotografierens ziemlich müde.

„Ach was,“ dachte ich, „dann fotografiere ich einmal nicht, einfach mal die Landschaft genießen ist auch schön!“

Beim Kloster Reutberg fand ich nur mit Mühe einen Parkplatz am Straßenrand. Die Aussichtsterrasse des Restaurants war voll besetzt. Statt wie geplant zum Mittagsessen einzukehren, lief ich gleich los. Der Track führte mich zunächst zum Kirchensee. Von der einen Straße bog ich auf die nächste ab. Letztere war durchaus befahren. Ich fragte mich, warum ich nicht auch einen der dortigen Wanderparkplätze angesteuert hatte. Es war mein erster Zweifel an der Sinnhaftigkeit der vorgeschlagenen Wegführung.

Am Nordufer des Kirchensees angekommen war ich dann nur noch begeistert. Die Straße ging in einen Wanderweg über, der nun am sehr idyllischen tiefblauen See entlang führte. Aus der Ferne grüßte der Kirchturm des Klosters und einen wunderbaren Alpenblick gab es noch dazu. Nun konnte ich nicht mehr widerstehen und begann mit dem Smartphone ein bisschen zu fotografieren.

Nachdem ich mich eine Weile wunderschöne Aussichten über den tiefblauen See genossen hatte, führte der Weg nach rechts in den Wald und kurz danach erreichte ich den hübschen Koglweiher. Am kleinen Uferstrand ließ ich mich nieder und legte eine kurze Trink- und Snackkpause ein. Dort fiel mir zum ersten Mal auf, dass auf meiner Strecke nur Radler unterwegs waren.

Über ein kleines Sträßchen erreichte ich das Dorf Absam und danach die Abzweigung nach Sachsenkam, wohin ich nach meiner Wegbeschreibung zunächst gehen sollte. Dorthin waren noch 5 km ausgeschildert und zurück zum Kloster Reutberg waren sicher noch weitere 2 km zu gehen. Also hatte ich noch nicht einmal die Hälfte der Strecke geschafft. Aber das war der Weg über die Straße, auf meinem Wanderweg wäre es sicher kürzer.

Als ich der Straße folgte, wurde mir klar, dass mein Track nur dort verlief. Bis Sachsenkam gab es keine Abzweigung auf einen Wanderweg. Auf dem Jakobsweg war ich oft kleinen Sträßchen gefolgt, die aber kaum befahren wurden. Für die heutige Straße traf dies leider nicht zu. Ständig brausten Autos vorbei und wegen des schönen Wetters waren dort auch einige Motorradfahrer unterwegs. Ich begegnete keinem einzigen Wanderer, aber zahlreiche Radfahrer überholten mich.

Ziemlich sauer, dass ich wieder den Fehler begangen hatte, einfach einem Track zu folgen, statt mich genauer zu informieren, spurtete ich am Straßenrand entlang. Es waren noch einige Kilometer zu absolvieren und die wollte ich so schnell wie möglich hinter mich bringen. Außerdem konnte ich so etwas für meine Fitness tun.

Ein Lichtblick war eine Lamaherde, die vor einem Hof mit Ferienwohnungen graste. Etwas versöhnt durch den Anblick der putzigen Tiere zog ich weiter. Beim Fotografieren bereute ich zum ersten Mal, dass ich meine Kamera nicht eingepackt hatte. Die Zoomfunktion des Smartphones ließ doch etwas zu wünschen übrig.

Kurz danach sah ich die Kirche von Sachsenkam auf der einen Seite und etwas näher die Klosterkirche auf der anderen Seite. Der Gang durch den Ort bedeutete wahrscheinlich einen längeren Umweg und führte weiterhin über die Straße. Nun reichte es mir mit der GPS Navigation. Ich konsultierte Tante Google und fand einen Wanderweg, der direkt zum Kloster Reutberg führte. Vorbei am fast ausgetrockneten Neuweiher steuerte ich auf die auf einem Hügel gelegene Stiftskirche zu. Kurz vor dem Klosterhügel kam ich am Mühlweiher vorbei, der auf das Schönste im Nachmittagslicht angestrahlt wurde.

Fazit:
Das Kloster erreichte ich nach knapp drei Stunden. Zurückgelegt hatte ich etwas mehr als 10 Km. Normalerweise erreiche ich beim Wandern einen Durchschnitt von 3 km/Stunde. Meine Wut hatte meinen Schritt beschleunigt, was auf der weitgehend ebenen Strecke ohne Weiteres möglich war.

Außerdem hatte ich wesentlich weniger und selektiver fotografiert. Es war ein bisschen wie in den Zeiten der analogen Fotografie. Damals überlegte man sich genau, was man ablichtete, weil die Zahl der Bilder auf dem Film beschränkt war. Auf meiner Kirchenseerunde wollte ich nicht unbedingt fotografieren und hielt nur das fest, was mir als Erinnerung dienen sollte.

Diese Wanderung kann ich nicht empfehlen. Entweder sollte man diese mit dem Rad zurücklegen oder eine alternative Strecke um den sehr sehenswerten Kirchensee suchen.

Die Terrasse der Klostegaststätte hatte sich inzwischen etwas geleert. Ich setzte mich an die warme windgeschützte Hauswand und genoss bei einem großen Cappuccino und einer würzigen Kaspressknödelsuppe den Ausblick in die Berge. Dabei schwatzte ich mit einem älteren Genossen der örtlichen Brauerei, der mir unterhaltsame Geschichten aus seiner Schulzeit im Nonnenkloster erzählte. Er war zur Mitgliederversammlung eingeladen, die in einem riesigen Zelt in der Nähe des Klosters stattfand, wollte aber noch eine Weile das Sitzen auf der sonnigen Terrasse genießen.

Zum Abschluss besuchte ich hübsche und überraschend kleine Klosterkirche aus dem 18. Jahrhundert. Informationen über das Franziskanerinnenkloster Reutberg, die Klosterschule und -brauerei sowie die Seligsprechung der Klosterschwester Fidelis Weiß könnt ihr nachlesen unter :
https://de.wikipedia.org/wiki/Franziskanerinnenkloster_Reutberg

Auf dem Heimweg hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Die Sperrung einer Autobahnzufahrt und der Ausflugsverkehr führten zu mehreren Staus. Die Wanderung hatte mir nicht gefallen, aber der Kirchensee schon und die Speisekarte der Klostergaststätte schaute sehr gut aus. Ich nahm mir vor, bald zum Mittagessen zurück zu kehren und danach einen kürzeren Spaziergang um den herrlichen See zu unternehmen.

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Murnauer Moos Runde im Winter

Schon seit einiger Zeit hatte ich mir den 12 km langen Spaziergang um das Murnauer Moos vorgenommen. Das Murnauer Moos liegt am Nordrand der bayerischen Alpen und südlich von Murnau und dem Staffelsee. Es stellt mit 32 km² das größte zusammenhängende, naturnah erhaltene Moorgebiet Mitteleuropas dar.
Quelle Wikipedia

Am letzten Mittwoch war es dann soweit. Bei Hochnebel verließ ich München aber gleich hinter der Stadtgrenze strahlte die Sonne, wie von der Wetter App vorhergesagt. Als ich kurz vor 11 Uhr auf dem Wanderparkplatz in der Ramsachstraße bei Murnau ankam, betrug die Temperatur etwa Null Grad, aber das würde sich bald ändern. Bis zu 12 ° Celsius sollte es warm werden.

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Nach wenigen Minuten Laufen auf der kleinen Asphaltstraße erreichte ich das Ramsachkircherl, das rechts auf einer Anhöhe steht. Die kleine Kirche St. Georg ist ab dem 14. Jahrhundert nachweisbar, im Kern spätgotisch und weist heute eine barocke Fassung auf. Neben dem Gotteshaus liegt die beliebte Gaststätte Ähndl mit schönem Biergarten. Leider ist die Gaststätte in der Wintersaison nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet, so dass ich dort nicht einkehren konnte, was mir auf dem Rückweg schon gefallen hätte. Auch das Kirchlein war geschlossen. So schade!

Am Ähndl beginnt der (gut ausgeschilderte) Murnauer Moos Rundweg. Ich überquerte zunächst das Flüsschen Ramsach, bog dann gleich rechts ab und folgte dem breiten Uferweg. Auf der einen Seite schaute ich auf die langsam fließende Ramsach, auf der anderen genoss ich wunderbare Ausblicke über das Moor bis zum Ester- und zum Wettersteingebirge. Besonders schön war, dass nur wenige Spaziergänger unterwegs waren. Am Wochenende und in der Sommersaison geht es auf der äußerst populären Tour sicher ganz anders zu. Vor allem eignet sich der breite und ebene Weg auch sehr gut zum Radfahren.

Nachdem ich eine gute Stunde gelaufen war, erreichte ich eine Brücke, an der eine Abzweigung nach rechts ausgeschildert war. Ich überquerte wieder die Ramsach und dann ging es mit leichter Steigung in den Wald.

Der weitere Wegverlauf durch den Wald war gut ausgeschildert. Bald erreichte ich den Bohlenweg. Es handelt sich um einen Holzsteg, der etwa 900 m lang ist und über das sumpfige Terrain der Langen Filze führt. Zunächst war ich etwas enttäuscht gewesen, dass ich statt dem Murnauer Moos weiter zu folgen, in den Wald geschickt wurde, aber der Gang über die Bohlen gehörte für mich dann zum schönsten Teil des Rundwegs. Aufpassen musste man allerdings schon. Die Holzlatten in der Sonne waren getrocknet, die im Halbschatten gelegenen feucht und etwas rutschig.

Danach führte der Weg durch die Murnauer Ortsteile Westried und Moosrain. Auf den Ortstraßen herrschte nur wenig Verkehr und es eröffneten sich immer wieder Blicke über die Moorlandschaft. Inzwischen war es ziemlich warm geworden. Ich nutzte eine Bank im Ort um mich auszuruhen, etwas zu trinken, einen Apfel zu essen und eine weitere Lage Kleidung im Tagesrucksack zu verstauen.

Bald erreichte ich einen schönen Mischwald, wanderte an kleinen Bachläufen entlang bergauf und gelangte dann auf eine Anhöhe nahe der Bahntrasse.

Der Weg folgte nun den Bahngleisen, wo während meiner Wanderung nur ein einziger Zug vorbeifuhr. Auf der weiteren Strecke blickte ich wieder über die Moorlandschaft mit der dahinter liegenden Bergkulisse.

Ein traumhaft schönes Landschaftspanorama, das die teilweise im Gegenlicht aufgenommenen Fotos nur unzureichend wiedergeben. Der Spruch „Zwischen 11 und 3 hat der Fotograf frei!“ ist mir natürlich bekannt. Allerdings weiß ich nicht, wie das funktionieren soll, wenn ich im Winter wandere. Morgens ist es lange kalt und abends wird es frühzeitig dunkel. Möglich ist es dagegen, auf die Anhöhe zu steigen ohne weiter zu wandern, um die Landschaft im Abendlicht zu fotografieren. Tatsächlich sollte mir ein Mann mit Kamera und Stativ entgegenkommen, als ich wieder auf dem Parkplatz angekommen war.

Der Rundkurs führte in der Folge erneut in den Wald und über Stufen ein kurzes Steilstück hinunter. Bald darauf sah ich schon wieder das Ramsachkirchl. Als ich mich dem Parkplatz näherte, entdeckte ich eine grüne Karte an meiner Windschutzscheibe. Zunächst bekam ich einen Schrecken, weil ich dachte, ich hätte den Parkschein nicht richtig platziert. Tatsächlich handelte es sich um eine Aktion des Zweckverbands Oberland mit einem herzlichen Dankeschön dafür, dass man die Parkgebühren entrichtete, nicht auf einem Schwerbehindertenparkplatz stand, etc. Und weil Valentinstag war, klemmte auch eine Rose hinter dem Scheibenwischer. Richtig nett!

Fazit:
12,2 km, 150 Höhenmeter, 3,5 Stunden

Leichter, wenn auch langer Spaziergang durch einen einzigartigen Naturraum, Traumausblicke zu den Bergen, sehr abwechslungsreich, im Sommer evtl. zu heiß, da nicht viele Schattenstücke, Einkehr im Ähndl empfohlen (Öffnungszeiten checken!).

Bevor ich mich auf den Heimweg begab, stärkte ich mich noch mit einem exquisitem Cappuccino und leckerem Kirschstreuselkuchen in der Murnauer Kaffeerösterei (Werbung ohne Auftrag).

Auf der Rückfahrt freute ich mich darüber, dass es mir so gut ging.

Murnauer Moos Runde im Winter erschien zuerst auf Wanderlustig.

Auf nach Murnau…

… hieß es heute morgen für mich. Bei herrlichem Sonnenwetter lief ich 12 km auf dem Rundweg „Murnauer Moos (hochdeutsch: Moor)“ . Über die Traumwanderung werde ich berichten. Zur Einstimmung zeige ich ein Panoramabild der Moorlandschaft mit der Bergkulisse im Hintergrund.

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Auf nach Murnau … erschien zuerst auf Wanderlustig.

Winterwanderung an der Isar

Im Alpenvorland wanderte ich vor ein paar Tagen von Bad Tölz nach Lenggries. Der 12 km lange Weg folgt der Isar nach Süden, mal führt er direkt am Flussufer entlang, mal entfernt er sich für eine kleine Weile. Nennenswerten Steigungen sind nicht zu bewältigen und die umliegenden Berge bilden eine großartige Kulisse.

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In der Tölzer Altstadt gefiel es mir sehr gut (Bezauberndes Bad Tölz), aber ich ging doch bald über die Isarbrücke, um dem Wanderweg am anderen Ufer zu folgen. Sogleich erkannte ich ein fotografisches Dilemma, das mich auf der Strecke begleiten sollte. Der Tour führt genau nach Süden, wo auch das wunderbare Bergpanorama zu sehen ist. Dort strahlte sehr helles Winterlicht und die Berge lagen im starken Dunst, sogar Nebelschleier waren noch zu erkennen. Viel besser war das Licht im Norden und Osten, nur dort gab es außer dem Fluss selbst keine sonderlich attraktiven Fotomotive. Ich hatte wieder meine Sony α 6400 eingepackt und bereute es jetzt, weil ich die Gegenlichtblende meines Objektivs verschlampt habe (Neue ist bestellt).

Aber genug geklagt, die Wanderung ließ sich gut an! Endlich konnte ich wieder durch eine schöne Landschaft wandern und das bei herrlich sonnigem Wetter. Wieder Sonnenstrahlen im Gesicht zu spüren war unendlich wohltuend. Es herrschten zwar Minusgrade im einstelligen Bereich, aber ich hatte mich in meinen dicken Daunenmantel eingepackt und so empfand ich das Gehen auf der windgeschützten Strecke als angenehm warm. Das Isarwasser schillerte in Blau- und Türkistönen. Der Fluss führte zwar nicht sehr viel Wasser, floss aber munter dahin. Leider lag kein Schnee mehr. Die durch niedrige Bäume und Pionierpflanzen geprägte Flusslandschaft wirkte in winterlichen Brauntönen dennoch attraktiv.

Trotz des schönen Wetters waren am Wochentag nur wenige Wanderer unterwegs. Aber es war immer jemand zur Stelle, wenn ich mir an einer Abzweigung nicht sicher war und die Leute beantworteten meine Fragen sehr freundlich.

Typisch war, dass mir dann noch Etwas unangenehm auffiel. Ich hörte fast durchgehend das nicht sehr laute Rauschen des Verkehrs auf der stark befahrenen Bundesstraße (B 472) am anderen Isarufer. Offensichtlich wehte an diesem Tag Ostwind, was selten der Fall ist, weil der Wind in Deutschland meistens von Westen kommt. Wahrscheinlich nimmt man das Geräusch dann überhaupt nicht wahr.

Auf halber Strecke setzte ich mich auf eine Bank und genoss meinen mitgebrachten warmen Tee. Bald ging ich weiter, an Arzbach vorbei, wo es Einkehrmöglichkeiten gegeben hätte. Ich war nicht hungrig und bei dem herrlichen Wetter am Fluss entlang zu spazieren, machte einfach mehr Spaß.

Die weitere Strecke bot wieder Blicke auf den Fluss und in die Berge. Längere Strecken als 10 km war ich in diesem Winter nicht oft gegangen und so war ich ein bisschen müde, als ich in Lenggries eintraf. Ich überquerte wieder die Isar, besuchte die Kirche und erreichte dann den Bahnhof, wo der Zug nach München schon abfahrbereit stand.

Eigentlich wollte ich mich noch in Lenggries umschauen und vielleicht einen Kaffee trinken, aber das verschob ich und stieg gleich in die Bahn. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu kommen, dauerte dann noch einmal gute zwei Stunden.

Was für ein wunderbarer Ausflug, der nach dem langen Nebelwetter richtig gut tat!

Fazit:
12 Km, 3 Stunden, praktisch keine Steigungen

Sehr schöne, einfache und mittellange Wanderung, traumhaftes Bergpanorama, am besten bei klarer Sicht genießen und möglichst nicht zur Mittagszeit. Die Strecke bietet nicht sehr viel Abwechselung, führt aber am idyllischen Flussufer entlang und dass man den Bergen immer näher kommt ist sehr reizvoll, gut geeignet als Winterwanderung, bei Hitze evtl. zu wenig Schatten, wegen Verkehrslärm am besten bei Westwind gehen.
Keine Rundwanderung, aber Start- und Zielort sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, sie liegen an einer Bahnlinie.

Mein Tipp: Unbedingt Zeit für eine Besichtigung von Bad Tölz einplanen (Bezauberndes Bad Tölz) und dann die Isarwanderung am Nachmittag unternehmen.

Winterwanderung an der Isar wurde zuerst auf Wanderlustig veröffentlicht.


Bezauberndes Bad Tölz

Im Isarwinkel war ich gestern wandern, von Bad Tölz nach Lenggries. Die 12 Km lange ebene Strecke verläuft zum großen Teil direkt an der Isar.

Endlich strahlte die Sonne wieder! Es war knackig kalt, aber ich hatte mich warm angezogen und so war das Wetter zum Wandern gut geeignet. Von meiner Wanderung wird noch die Rede sein (Winterwanderung an der Isar) , aber das schöne Bad Tölz, das ich am Anfang viel zu kurz besuchte, soll einen eigenen Beitrag erhalten.

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Auf meinem Weg vom Bahnhof Bad Tölz zur Isarbrücke lag die Altstadt. Nachdem ich das Rathaus passiert hatte, erreichte ich in die historische Marktstraße. Die Marktstraße ist das Aushängeschild des Ortes. Das spätmittelalterliche und barocke Gebäudeensemble ist mit Fassadenmalereien (Lüftlmalerei) reich verziert. Die Marktstraße eignet sich als Fußgängerzone sehr gut zum Schauen und Bestaunen der Fassadenmalereien

Ich wollte meine Wanderung beginnen, daher nahm ich mir nicht genug Zeit, um die wunderschönen Gebäudefassaden genauer zu studieren. Das werde ich ein anderes Mal nachholen. Dann möchte ich auch auf den nördlich der Stadt gelegenen Kalvarienberg mit der Heilig-Kreuz-Kirche und der Leonhardikapelle steigen. Nach getaner „Arbeit“ soll die Aussicht auf Bad Tölz, die Isar und die umliegenden Berge fantastisch sein.

Die unteren Stockwerke auf der einen Seite der Marktstraße lagen im tiefen Schatten, während die oberen Etagen hell angestrahlt wurden. Starkes Gegenlicht erschwerte das Fotografieren der gegenüberliegenden Gebäude. Außerdem herrschte reger Anlieferverkehr. Zahlreiche LKWs fuhren durch die Fußgängerzone. Man musste sehr aufpassen, dass man beim Fotografieren nicht im Weg stand und die Fahrzeuge parkten oft vor den malerischsten Türen und Hofeingängen.

Einige fotografische Impressionen konnte ich doch festhalten. Dann überquerte ich die Isar und begab mich auf eine schöne Winterwanderung nach Lenggries (Bericht folgt).

Bezauberndes Bad Tölz erschien zuerst auf Wanderlustig.

Sylt im Winter #7

Unsere Erfahrungen und Tipps für den Winterurlaub auf Sylt

Unterwegs am Sylter Ellenbogen am 9.12.2022

Um kurz nach 9 Uhr fuhren wir mit dem Bus nach List, Deutschlands nördlichste Gemeinde. Wir wollten zum Ellenbogen laufen, der das Sylter Nordkap bildet. Benannt wurde der Ellenbogen nach seiner Form, die an einen angewinkelten Arm erinnert.

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Das Gebiet ist im Winter nicht gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, aber die Strecke von List zum Ellenbogen und zurück war uns zu weit. Mit Hilfe der Touristeninformation in Westerland fanden wir eine Lösung. Wir blieben an der Endhaltestelle in List im Bus sitzen und fuhren wieder zurück. Unsere Busverbindung war eine der wenigen, die auf dem Rückweg einen Umweg nach Nordwesten zum Parkplatz „Weststrand“ einlegte.

Nach 10 Minuten Fahrt setzte uns der Busfahrer an der menschenleeren Stelle ab. Das Wetter war sonnig und nicht sehr kalt, eigentlich angenehm, aber als wir den großen verlassenen Parkplatz überquerten, um zum Wanderweg zu gelangen, stellten wir fest, dass es stark vereist war. Vorsichtig gingen wir weiter zur Mautstraße (für Wanderer kostenlos), die bis zur Spitze des Ellenbogens führt. Dort hatten wir gleich einen wunderschönen Ausblick, der noch durch einen Regenbogen abgerundet wurde.

Allerdings war auch diese Straße spiegelglatt. Wir liefen ganz im Rand im Gras und mussten bei jedem Schritt aufpassen. Auf Schildern wurde auf die Schafzucht hingewiesen. Man sollte Hunde an die Leine nehmen. Leider sahen wir keine Schafe und das sollte den ganzen Tag so bleiben. Wahrscheinlich waren die Tiere längst im warmen Stall untergebracht.

Panoramabild zum Anklicken.

Bald bogen wir ab und spazierten wir durch die Dünen zum Weststrand. Dort war es wunderschön. Wieder ein breiter Strand mit weißem Sand, kleine Schneereste, nur wenige Leute, rollende Wellen und dramatische sich auftürmende Wolken, die sich glücklicherweise nicht abregneten und sehr fotogen aussahen.

Unser nächstes Ziel war der Leuchturm West. Diesen konnten wir vom Strand nicht sehen, so dass wir nach einem Blick auf Google Maps auf den Dünenkamm abbogen. Bald kamen wir bei dem rot weiß gestreiften Turm an, der trotz seiner geringen Höhe von 12,5 Metern ein schönes Fotomotiv ist.

Danach folgten wir einem Pfad durch die Dünen, um zum nördlichsten Punkt Deutschlands (55° 3′ 31,1″ N , 8° 25′ 3,1″ O), unserem Tagesziel, zu gelangen. Ein Pfad durch die Dünen führte uns allmählich wieder hinunter zum Strand. Nach einer Weile kamen wir an die mit zwei hohen Pfählen und einem Schild gekennzeichneten Stelle (auf dem letzten Foto im Hintergrund zu sehen).

Dort aßen wir unsere mitgebrachte Brotzeit. Als Sitzgelegenheit bot sich nur ein nasser Baumstamm an. Wir schauten uns die gegenüberliegende Küste der dänischen Insel Rømø an, blieben aber nicht lange, weil es kalt und windig war.

Wären wir im Sommer bei längerem Tageslicht unterwegs gewesen, hätten wir nach einer ausgiebigen Ruhepause den Weg bis zum Leuchturm-Ost und zur Ellenbogenspitze fortgesetzt. Auch dürfte es dann eine Busverbindung für eine Rückfahrt geben oder man mietet sich ein Fahrrad in List. Wir wussten, dass uns noch ein längerer Rückweg nach List bevorstand, also kehrten wir um.

Etwas schwierig war es, den Rückweg auf die Mautstraße zu finden, aber nach einigem Suchen fanden wir den Weg durch die Dünen zum Parkplatz.


Die Straße war inzwischen „aufgetaut“, so dass wir flott vorwärtskamen und bald wieder die Mautstelle erreichten. Dann liefen wir ein Stück auf einem Radweg neben der kaum befahrenen Straße. An der Jugendherberge bogen wir rechts ab und erreichten einen schönen Weg, der durch die Wanderdünen bei List führte.

Wanderdünen bestehen aus Sand, der von Wind und Wasser erodiert und transportiert wird, und bilden sich an Küstenabschnitten, die von starkem Wind und Wellen ausgesetzt sind. Die Dünen bei List sind besonders eindrucksvoll, weil sie bis zu 25 Meter hoch werden und sich im Laufe der Jahre verändern und verschieben.

Den Weg durch die Dünenlandschaft fanden wir sehr schön, aber ich war inzwischen ein bisschen fertig und dazu kam, dass der Pfad, der zum Teil als Bohlenweg verlief, erneut vereist war. Es ging dann noch etwas bergauf und bald kam eine Abzweigung zum Aussichtspunkt „Jensmettenberg“. Das wollte ich mir nun doch nicht entgehen lassen und so stiegen wir auf der Treppe hinauf. Die Aussicht war phänomenal. Die zusätzliche kleine Anstrengung hatte sich gelohnt.

Panoramafoto zum Anklicken!

Bald darauf endete der Wanderweg und wir erreichten die ersten Häuser von List. Dann ging es noch eine Weile kreuz und quer durch den Ort mit Google Maps, bis wir schließlich den Hafen und das Gosch Restaurant, die „Nördlichste Fischbude Deutschlands“, erreichten (zu Gosch: Sylt im Winter #2). Dort ließen wir es uns schmecken und fuhren danach mit dem Bus zurück nach Westerland.

Fazit:
12 km, Höhenunterschiede gering, 3,5 Stunden
Wunderschöne mittellange Wanderung, an Traumstränden und durch eine einzigartige Dünenlandschaft, mein persönliches Wanderhighlight auf Sylt. Die Wanderung kann auf ca. 20 km bis zur Spitze des Ellenbogens verlängert wenden. Auch als Fahrradtour auf der Mautstraße geeignet.

Nachdem ich den nördlichsten Punkt Deutschlands erreicht hatte, recherchierte ich das südlichste Pendant. Ich dachte mir, dass dieser von unserem Wohnort in München gut zu erreichen sein würde. Es handelt sich um das Haldenwanger Eck auf 1931 Meter Höhe in den Allgäuer Alpen, das auf der deutsch-österreichischen Grenze zwischen Bayern und Voralberg liegt. Um dort hinzukommen, muss man sich auf eine lange Bergtour begeben …

Etwas erschöpft, aber sehr zufrieden, verbrachten wir den Rest des Tages in unserer gemütlichen Ferienwohnung.

Wie wir den nächsten und unseren letzten Tag auf der Trauminsel Sylt verbrachten, verrate ich im nächsten Beitrag (folgt).

Sylt im Winter #7 erschien zuerst auf Wanderlustig.

Sylt im Winter # 5

Unsere Erfahrungen und Tipps für den Winterurlaub auf Sylt

Von Keitum nach Kampen am 7.12.2022

Nach unserem eher faulen Tag auf Sylt mit Strandspaziergängen am Westerländer Strand, waren wir reif für eine neue Wanderung. Wir wollten auf der Wattseite von Keitum nach Kampen gehen. Bisher waren wir nur am Weststrand gelaufen, bis auf ein kurzes Stück in der Hörnumer Odde vor dem Sylter Südkap. Nun waren wir sehr gespannt, wie uns die Ostküste der Insel gefallen würde.

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Mit dem Bus fuhren wir in etwa zwanzig Minuten nach Keitum.

Keitum wird als das schönste Dorf der Insel bezeichnet und ist bekannt für seine vielen, teils sehr alten Friesenhäuser, die oft von Steinmauern (Friesenwällen) umgeben sind und für seine 200 oder sogar 300 Jahre alten, reetgedeckten Kapitänshäuser.Im 17. und 18. Jahrhundert siedelten sich wohlhabende Kapitäne hier an, im damaligen Hauptort der Insel.
Quelle: Wikipedia und Handbuch Reise Know How Sylt

Als wir bei windigem und stark bewölktem Wetter durch Keitum liefen, präsentierte sich der Ort als gänzlich menschenleer. Die Restaurants und Geschäfte (teilweise handelte es sich um Luxusmarken) schienen geschlossen zu sein. Wir liefen einmal quer durch das Dorf, bewunderten wunderschöne und imposante Kapitänshäuser und fotografierten. Zusammen mit den nun kahlen Alleebäumen wirkte das intakte Ortsbild wesentlich idyllischer als unser Standort Westerland, aber weniger für einen Urlaub im Winter ohne eigenes Fahrzeug geeignet.

Den Wanderweg am Watt hatten wir schnell gefunden. Ich hatte erwartet, dass es an dieser Inselseite wärmer sei, das war aber nicht der Fall, weil der eisige Wind gerade genau von Norden kam.

Nach einem guten Kilometer erreichten wir die evangelisch-lutherische Kirche St. Severin, die älteste Kirche auf Sylt. Das Gotteshaus wurde im 13. Jahrhundert erbaut, der Glockenturm erst 200 Jahre später. Prunkstücke der Kirche sind der spätgotische Flügelalter, die Orgel und der Taufstein aus Sandstein. Eine besonders friedliche Atmosphäre zeichnet den Friedhof mit Blick über das Wattenmeer aus. Die ältesten Grabsteine stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Quelle: Handbuch Reise Know How Sylt

In der Kirche St. Severin heiratete im Juli 2022 Bundesminister Christian Lindner. Die prunkvolle Hochzeit wurde in den Zeiten von Krieg und Inflation als unpassend empfunden.

Die Kirche fand ich gleichzeitig schlicht und prächtig. Sie ist ausgesprochen schön. Am Taufstein aus dem 13. Jahrhundert spielte ein Musiker auf einer Art Hammondorgel. Vielleicht übte er für das Konzert, das an jedem Mittwochabend in der Kirche stattfindet. Am Ausgang wollte ich eine Kerze anzünden, aber das dauerte etwas. Ein Ehepaar bat mich, sie beim Ringtausch abzulichten. Sie hatten sich auf Sylt neue Eheringe anfertigen lassen, die alten waren bei einem Einbruch gestohlen worden. Nachdem wir zahlreiche Posen „durch“ hatten, kam ich zu meiner Kerze, die ich in der Hoffnung anzündete, wieder einmal auf das wunderbare Sylt zurückkehren zu können.

Es ging weiter Richtung Munkmarsch. Dort wollten wir eine Mittagspause einlegen. Als wir um 12 Uhr vor dem Restaurant am Hafen standen, sahen wir, dass erst um 13 Uhr geöffnet wurde. Wir gingen dann noch ein Stück zurück zum Restaurant „Zur Mühle“, das aber wegen Betriebsurlaub geschlossen war.

Der weitere Weg verlief dann am Rand eines geschützten Dünengürtels direkt am Strand entlang. Beim Laufen durch den nassen Sand sank man bei jedem Schritt ein, was ich ziemlich anstrengend fand. Froh war ich daher, als wir im Naturschutzgebiet „Braderuper Heide“ ankamen und über Bohlenwege laufen konnten.

Das aus Kaolinsand gebildete „Weisse Kliff“ sahen wir zwar nicht richtig, da wir oberhalb entlang liefen, aber die Heidelandschaft am Strand fand ich selbst im Winter wunderschön. Im Herbst, wenn die Heide blüht, muss es dort traumhaft sein.

Panoramabild zum Anklicken

Langsam verzogen sich die Wolken und die Sonne kam heraus. Hinter der Braderuper Heide bogen wir nach Kampen ab, und legten noch etwas mehr als einen Kilometer bis in den Ort zurück. Vorbei kamen wir an bombastisch großen, abgeschotteten Reetdachvillen auf ebensolchen Grundstücken. Was diese gekostet haben, kann man sich kaum vorstellen, da sich in Kampen die teuersten Sylter Immobilien befinden sollen.

Die Bauweise ist in Kampen übrigens verbindlich vorgeschrieben, seit 1913 dürfen nur reetgedeckte Häuser gebaut werden. Kampen verfügt daher über ein schönes Ortsbild, es geht bis zur Wattseite, liegt aber etwas vom Meer entfernt. Der Ort gilt als der Treffpunkt der Reichen und Schönen, die heutzutage nicht mehr mit dem Porsche „cruisen“ sondern sich angeblich in ihrem Villen verschanzen sollen.
Quelle: Handbuch Reise Know How Sylt

Fazit:
ca. 9,5 Km, 3 Stunden (ohne Pausen/Besichtigungen), geringe Höhenunterschiede im Bereich der Braderuper Heide

Sehr schöner, mittellanger und abwechselungsreicher Weg am Strand der Wattseite, Highlights sind die Kirche St. Severin und die Braderuper Heide, sehenswert soll auch das Sylt Museum in Keitum sein (wegen Restaurierung bis Februar 2023 geschlossen).

Als wir in der Dorfmitte ankamen, war es schon 13:30 Uhr und wir hatten seit dem Frühstück nichts gegessen. Hungrig stürmten wir an mehreren geschlossenen Restaurants vorbei und danach in das erstbeste, völlig überteuerte Bistro. Kampen wurde seinem Ruf gerecht!

Danach spazierten wir zu einer Aussichtsplattform am Nordseestrand. Diese war mehr als einen Kilometer entfernt, aber den Weg durch den breiten Dünengürtel, der vom warmen Nachmittagslicht vergoldet wurde, genossen wir sehr. Unterwegs sahen wir sogar noch ein neolithisches Hünengrab („Das ist aber klein !“ meinte H.). Es hatte sich ursprünglich auf dem Roten Kliff befunden und wurde verlegt, als es nach Stürmen freigelegt worden war und abzustürzen drohte.

Auf der Aussichtsplattform über dem Strand eröffnete sich ein Traumblick. Im Süden sahen wir sogar das Rote Kliff, das wir bei unserer ersten Wanderung nach Kampen verpasst hatten. Die Klippe glühte rotgolden, lag aber leider im gleißenden Gegenlicht. Als Erinnerung an den wunderbaren Ausblick fotografierte ich sie dennoch und zeige das Foto auch. Natürlich hätte ich hinunter zum Strand gehen können, um einen besseren Standpunkt für die Aufnahme zu finden, aber dazu fehlte mir doch die Lust. Außerdem habe ich fest vor, nach Sylt zurück zu kehren. Dann möchte ich einen Sonnenuntergang am Roten Kliff genießen und gebührend ablichten.

Mit dem Bus fuhren wir zurück nach Westerland und ließen den Nachmittag bei Kaffee und leckerem Kuchen ausklingen, den wir uns im Café Wien mitnahmen („Werbung ohne Auftrag“).

Ein etwas anstrengender aber wunderschöner Tag!

Sylt im Winter # 5 erschien zuerst auf Wanderlustig.