Sightseeing in Málaga am 24.02.2023
Morgens frühstückte erst einmal gemütlich und ausgiebig im Hotel. Es war kein Reisetag, so dass ich keinen Zug oder Bus erreichen musste. Außerdem hatte ich festgestellt, dass am frühen Morgen zwar die Sonne lachte, die Temperaturen sich aber noch im einstelligen Bereich bewegten.
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Vor meiner Reise hatte ich bis auf eine Busverbindung (mehr dazu in einem späteren Bericht) alle Verkehrsmittel und fast alle Hotels reserviert. Für die meisten Sehenswürdigkeiten hatte ich Fast Track Online Tickets gebucht, wegen des garantierten Zugangs und um stundenlanges Anstehen zu vermeiden.Das galt nicht für Málaga, wo ich die Sehenswürdigkeiten spontan besuchen wollte.
Bevor es losgeht, stelle ich euch die Stadt mit einem Auszug aus dem Online Reiseführer Andalusien 360° kurz vor.
„Málaga ist mit 579.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Andalusien und die größte an der Costa del Sol. Die zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt ziehen Jahr für Jahr zahlreiche Besucher in ihren Bann. Auch die Liebhaber der spanischen Küche kommen in den vielen Restaurants und Tapas-Bars der Stadt voll auf ihre Kosten.
Wie hat sich Málaga doch rausgeputzt in den letzten Jahren. Neuer Hafen, tolle Museen und ein Großteil der Altstadt erstrahlt in neuem Glanz. Früher machten Touristen einen großen Bogen um die Stadt und fuhren direkt weiter in die Urlaubsorte der Costa del Sol. Heute ziehen jeden Tag – vor allem im Sommer – Tausende Besucher durch die hübschen Gassen Málagas.“
Zunächst spazierte ich zur ältesten und größten Markthalle „Mercado Central de Atarazanas“ in der Nähe meiner Unterkunft. Auf dem Weg kam ich an der ersten Mural vorbei und merkte mir weitere Street Art Werke, die sich im Viertel Soho befinden, für den Nachmittag vor.

Den Haupteingang der Markthalle mit dem maurischen Bogen und die Stahlkonstruktion bewunderte ich wie auch das Innere der Halle mit den herrlichen Buntglasfenstern. Außerdem bestaunte ich das reiche Angebot an Obst, Gemüse und vor allem Fisch, aber wenn man nichts einkaufen will, ist so ein Markthallenbesuch schnell erledigt.
Auf dem Weg zur Kathedrale schaute ich mir die prächtigen Wohn- und Geschäftshäuser in der Altstadt an. Málaga gefiel mir bereits ausnehmend gut.
Zunächst ließ ich mich durch die Gassen treiben und glaubte die Kathedrale so zu finden. Als ich vor einer anderen Kirche landete, wollte ich mit dem Telefon navigieren und stellte fest, dass ich das Gerät im Hotel vergessen hatte. Mit Hilfe des Stadtplans fand ich dann schnell die monumentale Kathedrale (117 m Länge, 72 m Breite und 87 m Höhe).
An der Kathedrale Basílica de la Encarnación wurde vom 16. Jahrhundert bis Ende des 18. Jahrhunderts gebau. Wegen Geldmangels konnte sie aber nicht völlig fertiggestellt werden. Da ihr ein Turm fehlt, lautet ihr Spitzname „Die Einarmige“.
Quellen: Lonely Planet Andalusien und 360° Andalusien
Erstaunlich fand ich, dass das riesige Gebäude direkt neben den Häusern der Altstadt aufragte, davor befand sich nur ein relativ kleiner Platz, was natürlich das Fotografieren sehr erschwerte. Ich kaufte mir ein Ticket ohne warten zu müssen. Das riesige Schiff der Kathedrale und enorme Chor aus Zedernholz sowie die zahlreichen Altäre fand ich beeindruckend, das Kircheninnere aber ziemlich überladen.

Als ich die Kathedrale verließ, stellte ich fest, dass ich nun auch noch den Stadtplan verloren hatte! Inzwischen hatte ich mich aber gut orientiert, so dass ich ohne Probleme zum Hotel zurückfand. Glücklicherweise handelte es sich nur um einen kurzen Fußmarsch. Mit meinem Telefon und einem neuen Hotelstadtplan ging ich gleich wieder los.
Nach einer kleinen Kaffeepause mit Cafe con Leche und Croissant in einer gemütlichen Bar, war ich fit für den Besuch der Alcazaba, die maurische Festung aus dem 11. Jahrhundert . Zunächst spazierte ich durch den Parque de Málaga, wo ich verwilderte Papageien in den Palmenkronen kreischen hörte.
Am Eingang der Festung neben dem römischen Theater stand eine längere Warteschlange. Es ging aber recht schnell vorwärts, wobei sich herausstellte, dass wir nicht an einem Ticketschalter warteten, sondern auf den Zugang zu zwei Ticketautomaten. Daneben stand jeweils ein Servicemitarbeiter, der die Bedienung erklärte. Leider vergaß ich, mir den QR-Code am Eingang mit den Erklärungen zur Alcazaba herunter zu laden, was etwas blöd war, weil es im Inneren des weitläufigen Areals praktisch keine Informationstafeln gab und in meinem Reiseführer nur eine sehr knappe Beschreibung stand.
Der Rundgang durch die Festung führte an maurischen Bögen vorbei und immer wieder über die Festungsmauern, was fantastische Aussichten auf die Stadt und den Hafen erlaubte. Ziemlich anstrengend fand ich die Wegführung : Treppen, die auf einem Aussichtspunkt führten und dann wieder steil hinunter und kurz danach ging es auf den nächsten Ausguck. Von oben sah ich schon den Weg zur zweiten Burg von Málaga, das über der Alcazaba gelegene Castillo de Gibralfaro, die Burgruine, die ich als Nächstes besuchen wollt
Den Höhepunkt der Alcazaba von Málaga bildet der Patio des los Naranjos, der einen Vorgeschmack auf die Alhambra geben soll. Leider befand sich im Becken nicht allzuviel Wasser und der Springbrunnen war abgestellt, so dass der Hof nicht ganz so schön aussah.
In der Alcazaba wimmelten die Besucher. Fotografieren ohne Personen war kaum möglich, ein Problem das mich auf meiner gesamten Reise begleiten sollte. In Málaga hatte ich es aber noch nicht erwartet. Im Hafen sah ich später ein riesiges Kreuzfahrtschiff liegen, was den großen Touristenandrang erklärte.
Beim Anstieg auf den Burghügel geriet ich ins Schwitzen. Inzwischen war es warm geworden, um die 18 ° C. Den kalten Wind fand ich nun erfrischend. Die schönen Ausblicke auf die Bucht von Málaga entschädigten mich für die Mühe. Als ich am Mirador ankam, dachte ich, dass ich es geschafft hätte, die Festungsanlage lag aber noch ein Stück weiter oben. Das Burggelände stellte sich als sehr weitläufig heraus, aber wieder gab es schöne Gänge über die Mauern und auf die Türme. Die Größe der Kathedrale konnte man von oben erst richtig sehen.
Auf dem Rückweg aß ich ein paar Tapas und weil inzwischen schon fast Kaffeezeit war, kehrte ich noch in einer Bar ein, wo ich mich bei Cappuccino und Apfelkuchen erholte. Den Tisch teilte ich mir mit einer Kanadierin, mit der ich sehr angenehm über Reisen plauderte. Sie war am Morgen angekommen und verabschiedete sich schließlich, um sich auszuschlafen.
In der Touristeninformation bekam ich zwei Karten mit Street Art Hot Spots in Málaga. Einer lag direkt in der Umgebung meines Hotels im Künstlerviertel Soho. Nach einer kurzen Siesta auf dem Zimmer brach ich wieder auf. Ich spazierte in einer großen Runde bis zum fast ausgetrockneten Fluss Guadalmedina, dessen Uferbänke über und über mit Street Art bedeckt sind, am CAC, dem Zentrum für zeitgenössische Kunst, vorbei und dann zurück ins Hotel. Das Betrachten der Straßenkunst im Stadtteil Lagunillas in der Nähe der Alcazaba hob ich mir für meine Rückkehr nach Málaga am Ende der Reise auf.
Auf der Dachterrasse des Hotels erholte ich mich von den „Mühen“. Leider pfiff ein eisiger Wind. In eine Decke gewickelt schrieb ich Tagebuch und trank ein erfrischendes Bier. Am tiefblauen Himmel stand bzw. lag der Halbmond und die Möwen drehten laut schreiend ihre Runden. Ich vermisste meinen Wintermantel. In Andalusien, im Frühling!
Abends aß ich in der Nachbarschaft zu Abend und kehrte bald in meine Unterkunft zurück. Nach dem erlebnisreichen, schönen aber auch anstrengenden Tag wollte ich mich ausgiebig ausruhen. Am nächsten Tag plante ich eine frühe Tagestour nach Ronda, die mit zwei Busfahrten von insgesamt vier Stunden verbunden war. Ich war gespannt, ob meine selbst organisierte und geführte Tour gelingen würde.
Atemberaubendes Andalusien #2: Málaga erschien zuerst auf Wanderlustig.