Atemberaubendes Andalusien # 10: Córdoba, Sevilla

Abschied von Córdoba/Fahrt nach Sevilla am 03.03.2023

Als ich morgens in mein E-Mail Account schaute, hatte ich plötzlich eine Nachricht der Busfirma Comes mit dem Hinweis, dass ich die Busfahrt von Tarifa nach Málaga am 10.03. buchen könne. Genau sieben Tage vorher war die Verbindung aus den Tiefen des Netzes wieder aufgetaucht.

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Ich reservierte sofort die erste Fahrt um 8:30 Uhr nach Málaga und freute mich, dass es mein Aufenthalt in Tarifa nun gesichert war. Elke hatte in ihrem Blog Elke Unterwegs so sehr von dem Örtchen, dem südlichsten Punkt Europas, geschwärmt, dass ich dort unbedingt meine Reise abschließen wollte. Die Rückfahrt nach Málaga hatte mir sehr viele Sorgen bereitet. Immer wieder hatte ich erfolglos nach Alternativen gesucht, wollte sogar meine Reiseroute umstellen, aber nun klappte doch alles. Ich nahm mir vor, künftig häufiger darauf zu vertrauen, dass alles gut wird, zumindest für eine Weile. Meine Buchungen wegen Tarifa hätte ich schließlich kurzfristig absagen können, wenn die Rückreise tatsächlich nicht möglich gewesen wäre.

Bei den zwei BlaBla Car Fahrern, mit denen ich Kontakt aufgenommen hatte, bedankte ich mich für das Angebot und teilte ihnen mit, dass ich mit dem Bus fahren würde.

Vor dem Frühstück, das erst ab 9 Uhr serviert wurde, spazierte ich noch einmal durch die Mezquita. Zwischen 8:30 Uhr und 9:30 Uhr ist der Eintritt kostenlos. Während der Hauptsaison ist in dieser Zeit wahrscheinlich sehr viel los. Nun strömten die Touristen zwar durch alle Tore in den Innenhof, aber in der großen Moschee Kathedrale verteilten sie sich. Wieder fiel mir auf, wie ruhig es in dem riesigen Innenraum war. Entweder schluckte die Architektur den Schall oder die Besucher versanken in andächtige Kontemplation des einzigartigen Bauwerks.

Ich schlenderte eine gute halbe Stunde durch die Mezquita, die ich zwei Tage vorher besucht hatte, schoss noch ein paar Fotos und dann hieß es Abschied nehmen.

Auf dem Rückweg zum Hotel ließ ich mich noch einmal ein bisschen durch die Altstadt treiben und fotografierte in der Calleja de Las Flores, einem versteckten blumengeschmückten Gässchen.

Ein bisschen traurig verließ ich Córdoba und stieg um kurz vor 12 Uhr in den Zug nach Sevilla. Der AVE (entspricht dem deutschen ICE) legte die 120 km in 40 Minuten zurück, kam sogar überpünktlich in der andalusischen Hauptstadt an. Später erfuhr ich, dass viele Touristen in Sevilla übernachten und nur einen Tagesausflug mit dem Zug nach Córdoba unternehmen. Das ist sicher ein guter Plan, wenn man wenig Zeit hat, aber es wäre sehr schade, die bezaubernde andalusische Stadt mit ihren herausragenden Sehenswürdigkeiten nur so kurz zu besuchen.

Vom Bahnhof nahm ich mir ein Taxi zu meinem Hotel im Viertel Triana. Das Hotel lag in einer ruhigen Seitenstraße in einer angenehm touristenfreien Zone. Einer Empfehlung der Rezeption folgend ließ ich mich zunächst auf einer Caféterrasse in der Fußgängerzone um die Ecke nieder, wo ich es mir bei Cafe con Leche und Sahnekuchen gut gehen ließ und die Gelegenheit zu Sozialstudien nutzte.

Gut gestärkt lief ich durch die kleine Fußgängerzone in Richtung Altstadt. Unterwegs schaute ich mir die Auslagen der Einzelhandelsgeschäfte an. Besonders lecker sahen die Süßigkeiten in einer Dulceria aus. Ich beschloss, dort einmal zuzuschlagen. Am Freitagmittag war ich in Sevilla angekommen. Als ich von meinem ersten Stadtbummel zurückkehrte, war der Laden schon geschlossen und er würde erst am Dienstag morgen wieder öffnen und zwar nach meiner Abreise. Schade!

Von Triana lief ich auf die andere Seite des Rio Guadalquivir, wo sich Sevillas historisches Viertel befindet. Recht bald erkannte ich, dass mein Hotel sich zwar nur einen Fußmarsch von ca. 15 Minuten von der Altstadt entfernt befand, dass aber die Wege zwischen den Sehenswürdigkeiten viel weiter waren als in Córdoba.

Für die Kathedrale hatte ich am nächsten Tag ein Ticket gebucht, daher hob ich mir diese Gegend auf. Zur Plaza de España am Rande der Altstadt war es zwar ein bisschen weiter, aber das Wetter an diesem Nachmittag war schön sonnig und das schien mir eine gute Gelegenheit, das fotogene Areal zu besuchen.

Unterwegs wurde es mir dann sogar ziemlich heiß. Im Parque de María Luisa war die Vegetation leider noch etwas spärlich, aber es gab einen Kiosk, wo ich mir ein Wasser holte und dazu ein kühles Eis am Stiel.

Die Plaza de España ist einer der bekanntesten Plätze in Sevilla. Als die Stadt 1929 die Iberoamerikanische Ausstellung veranstaltete, wurden viele Gebäude für die Ausstellung im Luisa Park errichtet, darunter auch die halbkreisförmige Plaza de España.
Quelle: Wikipedia

Die Ausmaße der Plaza fand ich einfach gigantisch, war aber auch sehr beeindruckt. Die sandsteinfarbenen Gebäude und die Sitzbänke mit den bunten Fliesen sowie der kleine Kanal mit Ruderbooten bildeten zudem ganz wunderbare Fotomotive.

Panoramafoto zum Anklicken.

Aber das Highlight waren die Vorführungen einer jungen Flamencotruppe, die so für ihre abendlichen Auftritte in der Altstadt warb. Neben der Professionalität und der Leidenschaft der Tänzer beeindruckte mich das Publikum, das im Rhythmus klatschte und begeistert mitging.

Auf dem Rückweg ins Hotel kehrte ich in einer Cerveceria ein, wo ich ein kleines Bier trank und einen delikaten Meeresfrüchtesalat aß. In meinem Zimmer kam ich gegen 17 Uhr an und stellte fest, dass ich vollkommen erledigt war. Abends konnte ich mich nicht noch einmal zum Abendessen aufraffen und schlief dann sehr früh ein. Am nächsten Tag sollte ich eine rote Warnung von meiner deutschen Corona-Warn App (?) erhalten, die sich auf den Tag meiner Ankunft in Córdoba bezog. Später fragte ich mich, ob meine starke Erschöpfung am 1. Abend in Sevilla eine kleiner Coronaanfall war oder ob ich einfach mit den vielen Reiseeindrücken übersättigt war.

Was ich am nächsten Tag, dem Sonntag, im völlig überlaufenen Sevilla erlebte, verrate ich im nächsten Bericht.

Atemberaubendes Andalusien # 10: Córdoba, Sevilla erschien zuerst auf Wanderlustig.

Atemberaubendes Andalusien # 9: Córdoba Alcazar

Letzter Tag in Córdoba am 02.03.2023

Nach dem Frühstück zog ich mir am Automaten im Patio de las Naranjas, dem Innenhof der Mezquita, ein Ticket zur Besteigung des Glockenturms der Moschee Kathedrale.

Der 54 Meter hohe Torre Campanario, wurde 951/952 als Minarett für die einstige Moschee errichtet. Nach der Rückeroberung Córdobas durch christliche Truppen wurde der Turm kirchlich geweiht und in einen Glockenturm umgebaut.
Quelle: Lonely Planet Andalusien

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Jeweils zur halben Stunde wird 20 Besuchern der Aufstieg auf den Turm gewährt. Ich hatte ein Ticket um 10:30 Uhr gebucht und staunte nicht schlecht, als ich alleine hinauf gehen durfte, bzw. begleitet von einem Security Mann, der mir im respektvollen Abstand folgte und jedes Mal stehen blieb, wenn ich fotografierte.

Der Ausblick vom Turm über die Altstadt und die Mezquita war phänomenal, obwohl die Kathedrale leider im Gegenlicht lag.

Anschließend stromerte ich durch die zauberhaften Gassen des alten Jüdischen Viertels, La Juderia, und besuchte die Capilla San Bartolomé, eine Grabkapelle aus dem 14. Jahrhundert, deren Innenraum prächtig im Mudéjar Stil verziert ist.

Ich bewunderte die faszinierend schöne Dekoration der Wände und die herrlichen Farben der Fliesen. Im übrigen war die Kirche gänzlich leer.

Sodann schlenderte ich langsam zum Alcazar, dem Königspalast von Córdoba, wo ich eine Führung um 13 Uhr gebucht hatte. Der Guide führte uns eine Stunde lang durch den Palast. Die Besichtigung war kurzweilig und sehr interessant. Wir erfuhren u.A. das Folgende.

Nach dem Abschluss der Reconquista zum Ende des 15. Jahrhunderts zogen die christlichen Könige Ferdinand und Isabella nach Granada und übergaben den Alcazar von Córdoba an die Spanische Inquisition, die in den neu eingerichteten Kerkern über Jahrhunderte folterte und tötete. Das wurde bis in die 1970er Jahre fortgesetzt, solange der Diktator Franco an der Macht war.

Dementsprechend ist das Palastinnere leer. Im großen Saal (zunächst Kirche, dann Gerichtssaal der Inquisition, heutzutage Ort standesamtlicher Trauungen) wurden aber prächtige römische Mosaike und Sarkophage ausgestellt, die bei einem Neubau in Córdoba gefunden wurden.

Die Führung endete in den Palastgärten, wo uns der Guide noch erzählte, dass die vielen Orangenbäume in der Stadt meist Bitterorangen tragen, die nur zum Marmeladekochen geeignet sind. Große Mengen dieser Früchte werden angeblich an das englische Königshaus gesendet.

Danach durften wir, solange wir wollten, alleine durch die Gärten laufen. Die Blickachsen und die Wasserspiele gefielen mir sehr gut, allerdings wirkte die Vegetation im Vorfrühling noch etwas karg.

Zum Abschluss stieg ich noch auf die Festungsmauer und genoss den Ausblick über das Areal. Ich war sehr froh, dass ich an der Führung teilgenommen hatte. Ohne die zusätzlichen Informationen hätte ich den Alcazar möglicherweise im Vergleich zu den bisher angeschauten Orten wie der Alhambra und der Mezquita wenig spektakulär gefunden.

Anschließend suchte ich in dem Viertel, das mir der Herr in der Touristeninformation gezeigt hatte, nach den Patios von Córdoba, den berühmten prächtig geschmückten Innenhöfen, aber die Zugänge waren alle geschlossen. Ich ärgerte mich ein bisschen, dass ich zu diesem Thema keine weitere geführte Tour gebucht hatte. Aber das war bald vergessen, es meldete sich nämlich ein starkes Hungergefühl. Auf einer Restauranterasse auf einem idyllischen Altstadtplatz ließ ich mich in der Sonne nieder. Zum ersten Mal seit ich durch Andalusien reiste, wurde es mir richtig warm, fast schon zu heiß. Ich bestellte mir Salmorejo, die kalte andalusische Tomatensuppe mit Ei und Schinkeneinlage, ein typisches Gericht aus Córdoba und dazu ein kaltes Bier. Köstlich!

Zurück im Hotel suchte ich zum wiederholten Mal nach einem Transport mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Tarifa, meinem letzten Ziel auf der Reise, nach Málaga, wo mein Rückflug startete. Es gab nur zwei Busverbindungen pro Tag mit der Firma Comes. Von zu Hause hatte ich schon versucht, eine Ticket zu buchen, aber da hieß es, dass dies erst 7 Tage vor der Fahrt möglich sein würde. Das konnte ich akzeptieren, aber dann wurden die Verbindungen auf der Webseite der Busfirma plötzlich garnicht mehr angezeigt. Andere Transportmöglichkeiten hatte ich auch nach intensiver Suche nicht gefunden. Der Herr in der Touristeninformation in Córdoba hatte mir die Telefonnummer von Comes gegeben, sich aber geweigert, für mich anzurufen.

Trotz meiner eher dürftigen Spanischkenntnisse wollte ich mit Comes telefonieren, aber es meldete sich niemand. Ich versuchte sogar einen Mietwagen zu buchen, aber auch das war direkt von Tarifa aus nicht möglich. Im Hotel sprach ich die sehr nette Rezeptionistin an. Sie riet mir, es mit BlaBlaCar zu versuchen, einem Mitfahrerportal, bei dem ich schon Mitglied war. Ich nahm gleich Verbindung mit zwei Fahrern auf und zog dann bald wieder los.

Am späten Nachmittag ging ich durch die Altstadt zur Plaza Correlejo, einem riesigen rechteckigen Platz mit zahlreichen Bars. Ich setzte mich auf eine Terrasse und bestellte mir ein Bier, das ich relativ schnell leerte, weil die Sonne hinter den Gebäuden verschwand und es sofort kalt wurde.

Beim Abendessen in der Taberna traf ich wieder die Niederländer, denen es so gut in der Mezquita gefallen hatte, dass sie diese noch einmal besuchen wollten. Ich beschloss, dies ebenfalls zu tun. Mein Zug nach Sevilla fuhr erst um kurz vor 11 Uhr, so dass ich noch einmal durch die wunderbare Moschee spazieren konnte, die von 8:30 bis 9:30 Uhr ohne Ticketkauf zugänglich ist.

Im Hotel checkte ich meine Nachrichten von BlaBlaCar. Der eine Fahrer würde erst nachmittags nach Málaga fahren und es gab schon mehrere Mitfahrer. Vor einer Autofahrt mit einer spanischen Gruppe, die sich wahrscheinlich ausgiebig und evtl. laut unterhalten würden, graute es mir ein bisschen. Der andere Fahrer schrieb mir auf meine Nachfrage, dass er ohne Pause nach Málaga fahren wollte, eine Toilettenpause während der dreistündigen Fahrt käme nicht in Betracht. Mit beiden Möglichkeiten war ich nicht so glücklich, daher vertagte ich die Entscheidung und legte mich nach dem wunderbaren aber etwas anstrengenden Tag früh schlafen.

Atemberaubendes Andalusien # 9: Córdoba Alcazar erschien zuerst auf Wanderlustig.

Andalusian Doors in Córdoba

Those who read my blog regularly have probably noticed that I recently travelled through Andalusia/Spain. I particularly enjoyed Córdoba, especially the Mezquita. But there was much more to discover in the magnificient old town of Córdoba, including beautiful doors.

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Gate to the Mezquita, Córdoba
Palacio Viana Córdoba
Old Town Córdoba
Old Town Córdoba
Old Town Córdoba
Puerta del Puente, 16th Century, Córdoba

This is of course for Dan Antion’s Challenge for Door lovers (Thursday Doors).

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Atemberaubendes Andalusien # 6: Granada, Córdoba

Fahrt nach Córdoba am 28.02.2023

Mein Zug nach Córdoba fuhr erst gegen Mittag, also stromerte ich noch ein bisschen durch Granadas Altstadt. Ich ging noch einmal unterhalb des Albacín Hügels zur Plaza Nueva. Wie am Ankunftstag begeisterte mich die Gegend nicht sehr, allerdings trug das sonnige Wetter zu ihrer Verschönerung bei. Außerdem waren im Gegensatz zum Wochenende nur wenige Passanten unterwegs.

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Von der Plaza Nueva spazierte ich zu den Banos Árabes, dem islamischen Badehaus aus dem 11. Jahrhundert. Nachdem ich in das Gassenwirrwar des Albacín abgebogen war, kam ich am Palast Los Olvidados vorbei, in dem das Museum zur spanischen Inquisition untergebracht ist. Auf den Besuch legte ich keinen Wert, aber die vor dem Gebäude gezeigten Demonstrationen der Foltermethoden konnte ich nicht übersehen.

Bei den Banos Árabes soll es sich um das älteste und vor allem um eines der am besterhaltenen islamischen Bäder in Spanien handeln. Sehr beeindruckt war ich nicht und beschloss, auf meiner Andalusienreise auf weitere Besichtigungen dieser Gebäude zu verzichten.

Kurz vor 12 Uhr besichtigte ich noch kurz die barocke Basilika San Juan de Dios in der Nähe meines Hotels. Die Ausstattung im Inneren der Kirche fand ich völlig überladen und sie war mir allzu „goldig“.

Nach dem Auschecken rollte ich meinen Koffer zum Bahnhof, den ich nach kurzen 15 Minuten erreichte. Die Sicherheitskontrolle des Gepäcks und der Passagiere, die in Spanien am Bahnhof stattfindet und nicht nur am Flughafen wie bei uns, absolvierte ich schnell. Allerdings fürchtete ich bei dieser und jeder weiteren Kontrolle um mein kleines Taschenmesser, das mir vor vielen Jahren mein inzwischen verstorbener Vater geschenkt hatte, das aber glücklicherweise nie beanstandet wurde.

Bei der weiteren Fahrscheinkontrolle am Anfang des Bahnsteigs gab es ein Problem. Die Mitarbeiterin der Renfe, der spanischen Bahngesellschaft, konnte den QR-Code auf meinem Ticket nicht einlesen. Sie behauptete, dass ich eine Fahrkarte für einen anderen Zug hätte und wollte mich zur Information in der Bahnhofshalle zurück schicken. Fünf Minuten vor Abfahrt des Zuges! Da sowohl die Nummer des inzwischen angezeigten Zuges als auch die Abfahrtszeit stimmten, bestand ich auf Spanisch radebrechend darauf, dass es sich um die richtige Verbindung handelte, zumal der nächste Zug nach Córdoba erst in zwei Stunden fuhr. Schließlich wurde eine ältere Kollegin herbeigerufen, die es schaffte meine Fahrkarte einzuscannen.

Der Zug war voll besetzt. Ich setze mich auf meinen reservierten Platz und stellte fest, dass die Umsteigeverbindung, die ich gebucht hatte, nicht nötig gewesen wäre, weil auch dieser Zug, allerdings etwas langsamer, nach Córdoba fahren würde. In Antequera stieg ich mit der Hilfe einer sehr netten Spanierin, die gut Englisch sprach, in den richtigen Zug und kam um 15 Uhr pünktlich in Córdoba an.

An diesem Nachmittag war das Wetter in Córdoba schön warm und sonnig. Über die palmenbestandene Avenida Républica Argentina ging ich gemütlich zu meinem 1,5 km entfernten Hotel in der Altstadt, wo ich sehr herzlich empfangen wurde.

In meinem Zimmer hielt es mich nicht lange, schließlich war es höchste Zeit zum Kaffeetrinken. An der Hotelrezeption holte ich mir einen Tipp und ging durch die Stadtmauer zu einem Café außerhalb der Altstadt, das auf halbem Weg zurück zum Bahnhof lag. Alle Tische auf der Terrasse waren besetzt und in dem riesigen Innenraum bekam ich gerade noch einen Platz. Die Besucher unterhielten sich sehr angeregt und es war unglaublich laut. Den Cappuccino fand ich richtig lecker und der Sahnekuchen sah toll aus, erwies sich aber als zu cremig und süß. Ich begann zu ahnen, dass das Kuchenangebot in Spanien nicht ganz nach meinem Geschmack sein würde.

Gut gestärkt brach ich zu einem Bummel durch das Wohn- und Geschäftsviertel außerhalb der Altstadt auf. Vorbei an der Plaza Tendillas, wo ich die prächtigen Häuserfassaden im Nachmittagslicht bewunderte, und den Überresten eines römischen Tempels aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. (Templo Romano) gelangte ich wieder in die Altstadt und schließlich an das Ufer des Guadalquivir. Über den bekannten Puente Romano spazierten viele Passanten. Ich hob mir den Gang über die Brücke für später auf und ging zurück ins Hotel. Auf dem Weg sah ich zum ersten Mal den Turm der Mezquita von Córdoba, die ich am nächsten Tag besuchen wollte.

Erfreut stellte ich fest, dass meine Unterkunft in sehr kurzer Entfernung zur Mezquita lag. Zu Fuß würde ich dorthin höchstens 5 Minuten brauchen.

Abends stellte ich fest, dass Córdoba mit seiner zauberhaften Altstadt bereits mein Herz erobert hatte. Und das Beste sollte erst am nächsten Morgen kommen, als ich die Mezquita besuchte.

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Atemberaubendes Andalusien #5: Granada Alhambra

Alhambra und Realejo am 27.02.2023

Am frühen Sonntagmorgen frühstückte ich als Erste und Einzige in dem gemütlichen Café in der Nähe des Hotels. Den riesigen French Toast spülte ich mit frischgepresstem Orangensaft und einem ausgezeichneten Cappuccino hinunter.

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Kurz vor 9 Uhr brach ich gemütlich auf zur Alhambra. Die Sonne lachte, aber die Temperatur bewegte sich wie vorhergesagt um den Gefrierpunkt. Wie gut, dass ich nachts noch ein Ticket hatte buchen können, ansonsten hätte ich schon bibbernd am Ticketschalter gestanden, um meine Reservierung umzutauschen.

Um zur Alhambra zu gelangen, nahm ich den Minibus, der in der Nähe meiner Unterkunft abfuhr. Die Fahrt war ein echtes Erlebnis. Der kleine Bus schaukelte langsam durch die engen Altstadtgassen und wartete häufig den Gegenverkehr ab.

„Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen, “ dachte ich und nahm mir vor, mit diesem Bus abends noch einmal zum Mirador San Nicolás zu fahren.

An der Station „Alcazaba“ stieg ich aus und betrat das riesige Areal der Alhambra. Auf dem Gelände trafen gerade die ersten Besucher ein.

Die Alhambra in Granada ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Spanien. Sie gehört seit 1984 zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Kala al hambra (arabisch für Rote Burg) gilt als Höhepunkt islamischer Baukunst. 250 Jahre residierten hier die Nasridenkönige, ehe sie 1492 die Alhambra im Zuge der christlichen Rückeroberung an die Katholischen Könige übergeben mussten.

Die Alhambra besteht aus drei Teilen: Der Zitadelle (Alcazaba), den Nasridenpalästen und dem Sommerpalast mit den vorgelagerten Gärten (Generalife).

Nach der Eroberung durch die Spanier ließ Karl V. den Bau eines Renaissance-Palastes auf dem Terrain der Alhambra beginnen, der jedoch nie fertiggestellt wurde
Quelle: Andalusien 360°, Alhambra in Granada

Mit dem Eintrittsticket kann man die Burganlage auf eigene Faust besichtigen. Es ist für einen ganzen Tag gültig. Für den Besuch der Nasridenpaläste, dem absoluten Highlight der Anlage, muss man dagegen eine Uhrzeit reservieren und zur gebuchten Zeit pünktlich am Eingang der Paläste sein.

Ich hatte noch Zeit bis zu meinem Termin, daher besuchte ich zunächst die Alcazaba, die ab dem 9. Jahrhundert errichtete Festung. Vom Torre de la Vela genoss ich einen wunderbaren Ausblick auf Granada in der Morgensonne. Der Blick in die andere Richtung zu den schneebedeckten Bergen der Sierra Nevada lag leider im gleißenden Gegenlicht. Am Vorabend hatte ich aber schon die Traumaussicht der weißen Gipfel mit der Alhambra im Vordergrund vom Mirador San Nicolas bewundert.

Weit vor dem Eingang zu den Nasridenpalästen stand ein Mitarbeiter, der alle Passanten fragte, wann sie gebucht hatten. Man sollte sich nicht früher als 15 Minuten vorher anstellen. Das erlaubte mir, noch im kreisrunden, sehr sehenswerten Innenhof des Palastes von Karl V. vorbei zuschauen.

Ich reihte mich danach in die Warteschlange zu den Nasridenpalästen ein. Die Zeit vertrieb ich mir mit dem Fotografieren der Roten Türme der Alcazaba und einem angenehmen Plausch mit einer jungen Deutschen, die seit Wochen alleine durch Portugal und Spanien reiste. Nach knapp 20 Minuten waren wir „drin“.

Die Nasridenpaläste bilden ein großen Palastkomplex innerhalb der Alhambra. Ein veritables Märchen aus Tausendundeiner Nacht! Prächtige, ungeheuer ästhetische Stuckverzierungen, kunstvollen Intarsien der Holzdecken, Arabesken, gekachelte Wände mit genial aufeinander abgestimmten farbigen Mustern und maurische Bögen begeisterten mich. Es war zum Weinen schön, so dass ich vergaß, meine Maske in den Innenräumen anzuziehen, obwohl ich sie während der gesamten Besichtigung am Kinn trug.

Natürlich war es voll, aber nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Ich konnte mich in der Besuchermenge frei bewegen und musste nicht befürchten, jemanden umzurennen. Das Fotografieren ohne Personen war nicht möglich, aber ich konnte einige Motive „über Kopf“ ablichten.

Der Löwenhof (Patio de los Leones) ist der bekannteste Ort der Alhambra. Er ist benannt nach den zwölf Wasser speienden Löwen des Brunnens in der Hofmitte. Ein Selfie oder Gruppenfoto vor dem Löwenbrunnen aufzunehmen, gehört zum Besichtigungsprogramm des Alhambra Touristen. Entsprechend lebhaft ging es im Patio des los Leones zu. Nicht schön aber notwendig war, dass die Wasserläufe, die vom Brunnen ausgingen, mit roten Bändern abgesperrt waren. Ansonsten wären knipsende Besucher sicher dort hinein getreten.

Durch weitere Paläste mit herrlichen Patios ging es zum Ausgang. Um zum Generalife Palast zu kommen, durchquerte ich ein weitläufiges Gartenareal. Die Hauptattraktion des Sommerpalastes bilden Blumenrabatten und Wasserspiele. An dieser Stelle wünschte ich mir zum ersten Mal, die Alhambra im Sommer besichtigt zu haben. Die Gärten mussten dann äußerst prächtig aussehen und die willkommene Erholung im Schatten bieten.

Nach vier Stunden verließ ich die Alhambra „auf dem Zahnfleisch“ aber sehr glücklich. Gleich hinter dem Ausgang erholte ich mich bei Café con leche und Pionono, einem Zimtküchlein mit Karamellcreme und Vanilleeis, einer sehr leckeren Kuchenspezialität aus Granada.

Durch den Park unterhalb der Burganlage schlenderte ich hinab in das Realejo, das ehemalige Judenviertel. Nachdem ich mich in den engen Gassen in dem gemütlichen und fast noch etwas dörflichen Stadtteil umgesehen hatte, setzte ich mich auf der Plaza Santo Domingo auf eine sonnige Barterrasse. Zum frischen Bier gab es, wie in Granada üblich, eine kleine kostenlose Tapa.

Durch die Altstadt gelangte ich zurück zum meinem Hotel. Abends wurde es wieder ziemlich kalt. Statt zum Mirador San Nicolás zu fahren, ging ich in einem japanischen Restaurant in der Nähe des Hotels Ramen essen. Die Nudelsuppe schmeckte nicht so gut wie in Japan, aber sie wärmte mich durch und durch.

Am nächsten Tag stand meine Fahrt nach Cordóba an. Auf diese Stadt und vor allem auf den Besuch der Moschee Kathedrale Mezquita freute ich mich schon sehr.

Atemberaubendes Andalusien #5: Granada Alhambra erschien zuerst auf Wanderlustig.

Atemberaubendes Andalusien #4: Granada

Fahrt nach Granada am 26.02.2023

Auf jeder Reise gibt es einen Tag, wo mir einfach nichts gefällt und ich ziemlich lustlos durch die Gegend streune. Am 4. Tag meiner Andalusienreise war es soweit.

Um 10 Uhr morgens reiste ich von Málaga nach Granada. Meinen Koffer rollte ich schnell über die 1km lange Strecke und musste den Busbahnhof nicht suchen, da ich den Ort schon von meiner Tagestour nach Ronda am Vortag (Atemberaubendes Andalusien #3: Ronda) kannte.

Die Sonne lachte und es war angenehm warm. Am liebsten wäre ich noch in Málaga geblieben, hatte aber in Granada schon alles gebucht. Kaum hatten wir die Stadt verlassen, da bewölkte es sich. Und als ich nach einer kurzen Fahrt von 1,5 Stunden in Granada auf 730 m Höhe ausstieg, merkte ich, dass es deutlich kälter war.

Der Busbahnhof lag außerhalb des Zentrums, aber mit dem Stadtbus erreichte ich schnell meine Unterkunft. Die Gasse, in der das Hotel lag, sah recht finster aus, aber mein Zimmer befand sich an einem ruhigen Innenhof im andalusischen Stil und die Einrichtung war einfach aber sehr sauber. Für zwei Nächte reichte mir das, obwohl ich mir die Unterkunft nach der Beschreibung „…in einem restaurierten Gebäude aus dem 16. Jahrhundert …“ schon etwas anheimelnder vorgestellt hatte. Einen Frühstücksraum gab es nicht, zum Frühstück wurde nur etwas Abgepacktes angeboten. Ganz in der Nähe hatte ich ein sehr schönes Café entdeckt, in dem ich frühstücken konnte und das probierte ich gleich aus. Nachdem ich einen köstlichen Cappuccino und leckeren Karottenkuchen konsumiert hatte, begab ich mich auf eine erste Erkundungstour.

Das Hotel befand sich am Rande der Altstadt, aber nach einem Fußweg von knapp 15 Minuten erreichte ich die Kathedrale. Die Kirche wirkte wieder sehr wuchtig, also sparte ich mir die Besichtigung. Die Capilla Real, die Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete Königskapelle, der südöstliche Anbau der Kathedrale von Granada, in dem die Katholischen Könige Ferdinand und Isabella begraben sind,ihre Tochter Johanna, ihr Schwiegersohn Philipps der Schöne, und der Kronprinz Miguel da Paz schaute ich mir an.
Quelle: Wikipedia

Ohne Wartezeit konnte ich ein Ticket kaufen, aber leider durfte man in der Kapelle nicht fotografieren. Interessant fand ich, dass zwar ein pompöses Grabmal mit liegenden Statuen der Verstorbenen errichtet worden war, diese aber in einer Krypta darunter in schlichten Bleisärgen begraben wurden. Im Sakristei Museum der Capilla Real bewunderte ich die Gemäldesammlung der Königin Isabella, die von ihrem exquisiten Kunstverständnis zeugt, darunter Arbeiten von Botticelli, Perugino, van der Weyden und Memling.

Danach hatte ich alle Mühe, die Fassade der Capilla Real zu fotografieren. In Granada ging es noch touristischer zu als in Málaga. Natürlich möchte jeder Tourist die Alhambra besuchen und daher steht Granada auf jeder Reiseroute durch Andalusien. Das verstand ich, aber dass ständig große Reisegruppen vor mir stehen blieben, wenn ich fotografieren wollte, fand ich ziemlich nervtötend.

Als nächstes besuchte ich die Touristeninformation, um mir einen Stadtplan zu holen. Als ich erzählte, dass ich am nächsten Tag, die Alhambra besuchen wollte, fragte mich die Mitarbeiterin, ob ich ein Ticket hatte. Das hatte ich bereits vor Wochen gebucht. Die Dame schaute mich skeptisch an und wollte wissen, ob ich den Seniorenrabatt in Anspruch genommen hatte. Das war tatsächlich der Fall. Nun erfuhr ich, dass ich kein Ticket besaß sondern nur eine Reservierungsbestätigung, die ich noch an einem speziellen Schalter umtauschen musste, um dort mein Alter nachzuweisen. Dieser befand sich nicht beim Haupteingang in der Nähe der Nasriden Paläste, dem Herzstück der Alhambra, die ich pünktlich um 9:30 Uhr betreten musste. Es handelte sich vielmehr um einen einige hundert Meter entfernten Zugang. Die Dame wies mich noch darauf hin, dass ich mich, um rechtzeitig zu den Palästen zu kommen, mindestens eine Stunde vorher an dem speziellen Ticketschalter anstellen sollte.

Tatsächlich stand auf meiner Eintrittskarte „This is not your ticket“ und dass man beim Ticket Office den Rabattgrund nachweisen musste. Nie wäre ich jedoch auf die Idee gekommen, dass mein Online gekaufter Eintritt, nicht einfach am Haupteingang kontrolliert würde, sondern dass ich noch einmal anstehen musste. Und das alles wegen 6 € Rabatt! Ich fragte die Mitarbeiterin, ob ich nicht noch ein Ticket zum vollen Preis kaufen könne und sie sagte, die Eintrittkarten seien schon lange ausverkauft. Na prima!

Meine Laune war ziemlich im Keller, als ich zum Albaicín lief, dem alten arabischen Viertel von Granada, das auf einem dem Hügel gegenüber der Alhambra liegt. Ich ging durch die Puerta de Elvira, die im 11. Jahrhundert erbaut wurde und folgte der Calle Elvira am Fuß des Hügels. So richtig begeistern konnte mich die Gegend nicht. Neben heruntergekommenen Fassaden befanden sich dort die berühmten Teestuben (Teterias), die auf mich eher wie Kebabbuden wirkten. In mehreren Geschäften wurde billig wirkende orientalische Kleidung z.B. Pluderhosen, angeboten, die sich durch nichts von entsprechenden Klamotten unterschieden, die man in ganz Asien kaufen kann. Am erstens schönen Platz, der Plaza Nueva, wollte ich mich mit heißer Schokolade und Churros regenerieren, aber am Sonntag waren so viele Besucher in der Stadt, dass ich keinen Platz fand.

Immerhin schien inzwischen die Sonne und ich konnte einen ersten schönen Blick auf den Alhambra Hügel werfen.

Missmutig bog ich dann auf den Albaicín Hügel ab. Dort standen viele weißgetünchte Häuser eng zusammen, es ging steil über verwinkelte Gässchen nach oben. Einige schöne Türen und Balkone sah ich auch, aber das Viertel gefiel mir nicht wirklich, mochte seine historische Bedeutung auch etwas Besonderes sein. Besser gelaunt hätte ich wahrscheinlich länger Ausschau nach besonders idyllischen Ecken gehalten, aber so stieg ich nur rasch den Hügel hinauf, um zum Mirador San Nicolás zu kommen, wo man eine spektakuläre Aussicht auf die Alhambra vor den Bergen der Sierra Nevada haben sollte.

Am Aussichtspunkt kam ich viel zu früh an, um die Alhambra im Abendlicht zu sehen. Auf dem gestopft vollen Mirador wollte ich mich nicht niederlassen, also setze ich mich auf eine sonnige Caféterrasse mit Aussicht. Auf meinem windgeschützten Platz genoss ich eine ganze Weile den Blick auf das Alhambra Areal vor den schneebedeckten Bergen. Es war traumhaft schön!

Panoramafoto zum Anklicken

Als ich mich satt gesehen hatte und es mir langsam kalt wurde, brach ich auf und lief ich den Hügel wieder hinunter. Zunächst ging ich noch am Mirador San Cristobal vorbei, der laut Reiseführer nicht so überlaufen sein sollte. Dort war es tatsächlich etwas leerer, aber man kann die Alhambra auch nicht gut sehen. Den Blick auf die Stadt im Abendlicht gerichtet, ließ ich mich treiben und stieg über viele Treppen hinunter. Sehr erholsam war, dass dort nur wenige Passanten unterwegs waren.

Abends ging ich nicht mehr in die Altstadt, sondern in ein Bistro in der Nähe des Hotels. Das Chicken Teriyaki schmeckte ziemlich salzig, aber es war warm und gemütlich und das Alhambra Bier mundete mir ausgezeichnet.

Nachts konnte ich nicht einschlafen. Die Wetter App sagte Temperaturen von – 2 bis -4 Grad C ° für den frühen Morgen voraus. Vom Hotel würde ich mit dem Minibus mindestens eine halbe Stunde zur Alhambra brauchen. Um den Ticketschalter bis 8:30 Uhr zu erreichen, musste ich aller Frühe bei eisiger Kälte und ohne Frühstück losziehen, weil die Gastronomie in Spanien am Sonntag später öffnet. Außerdem befürchtete ich, nicht rechtzeitig bei den Nasriden Palästen anzukommen. Schließlich hatte ich die erlösende Idee. Ich schaute nach, ob es nicht doch einen regulären Eintritt gab und siehe da: ich konnte noch ein Ticket buchen! Weitere 19 € für meinen Seelenfrieden und den Erhalt des Weltkulturerbes waren meiner Meinung nach gut angelegt.

Meinen Besuch in der überaus prächtigen und schönen Alhambra und im gemütlichen Viertel Realejo werde ich im nächsten Bericht beschreiben.

Atemberaubendes Andalusien #4: Granada erschien zuerst auf Wanderlustig.

Atemberaubendes Andalusien #3: Ronda

Fahrt nach Ronda am 25.02.2023

Mit dem Bus um 8:30 Uhr fuhr ich am Samstag morgen nach Ronda. Ursprünglich wollte ich am nächsten Tag nach Granada weiter reisen. In Ronda gab es allerdings keine vernünftige Verbindung am Sonntag morgen. Nach meiner Recherche konnte man nur mit dem Bus früh morgens nach Málaga zurück zu fahren und von dort den Zug oder Bus nach Granada zu nehmen. Daher hatte ich beschlossen, einen Tagesausflug nach Ronda zu unternehmen, zwei Stunden hin und wieder zurück waren durchaus machbar.

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Ronda gehört zu den Weißen Dörfern und liegt auf 744 m Höhe 113 km von Malaga entfernt. Die Stadt liegt auf einem Felsplateau. Über die dramatische Schlucht El Tajo spannt sich die beeindruckende Puente Nuevo. Die 98 m hohe Brücke trennt die Altstadt von Ronda vom jüngeren Stadtteil auf der anderen Seite und ist das Highlight der Stadt.

Auf der Fahrt gewannen wir stetig an Höhe und nach der Anzeige im Bus sank die Temperatur kontinuierlich bis auf 4 ° C. Zu den für Ronda angekündigten Niederschlägen kam es aber nicht. Vielmehr hörte es auf zu regnen, als wir in Ronda ankamen.

Pünktlich nach knapp zwei Stunden erreichten wir Ronda. Allerdings war es bitter kalt, als ich den Bus verließ. Auf den umliegenden Bergen lag Schnee und ein eisiger Wind wehte. Bald flüchtete ich mich in ein Bäckerei-Café, wo ich mir zum Café con Leche einen leckeren Donut mit Schokoglasur schmecken ließ.

Danach suchte ich kurz die Touristeninformation auf, um mir einen Stadtplan zu holen. Auf dem Weg durch die Neustadt kam ich an hübschen Häuserfassaden und an der bekannten Stierkampfarena vorbei. Auf einen Besuch des Stierkampfmuseums verzichtete ich, obwohl es ein Highlight eines Besuchs in Ronda sein soll. Stierkampf finde ich fürchterlich!

Mit dem Plan von Ronda suchte ich den nächsten Mirador auf, wo ich einen schönen Blick über die weiß gezuckerten Bergspitzen der Serranía de Ronda hatte, die Brücke Puento Nuevo aber noch nicht sehen konnte. Dann überquerte ich die Brücke und gelangte so in die Altstadt.

An der Plaza Maria Auxiliadora angekommen, beschloss ich, den im Reiseführer als ziemlich steil beschriebenen Weg in die Tajo Schlucht zu wagen, um mir die berühmte Brücke von unten anzuschauen. Im Zweifelsfall konnte ich immer noch umkehren.Tatsächlich ging es auf einem guten, zum Teil gepflasterten Weg, der hauptsächlich in Serpentinen verlief, ziemlich weit in die Schlucht hinunter. Unterwegs genoss ich immer wieder atemberaubende Panoramaaussichten der Berglandschaft und kam an einem Abschnitt der restaurierten Stadtmauer vorbei. Tief unter mir sah ich Wanderer, die teilweise in Gruppen unterwegs waren. Was für eine wunderschöne Gegend zum Wandern!

Schließlich kam ich zu einem Aussichtspunkt mit einem sehr gutem Blick auf die Brücke. Inzwischen war die Sonne herausgekommen, aber leider lag das Bauwerk nun im Gegenlicht. Fototechnisch war das zwar nicht ideal, aber den Anblick der dramatischen Brücke, die aus größtenteils aus den Felsen der Schlucht erbaut wurde, fand ich großartig. Verschönert wurde der Anblick noch durch die blühenden Mandelbäume im Vordergrund.

Einige Leute gingen hinter dem Mirador noch weiter in die Schlucht, z.B. eine Gruppe von Kletterern in voller Montur. Aber dann wurde der kleine Pfad extrem rutschig und kletterig, so dass ich bald umkehrte.

Beim Hinaufgehen freute ich mich immer wieder über schöne Panoramen und es wurde mir erstmals in Ronda richtig warm. Durch die Altstadtgassen schlenderte ich zur Kirche Iglesia de Santa María la Mayor. Es handelt sich, wie so oft in Andalusien, um eine ursprüngliche Moschee, die im 15. und späten 17. Jahrhunderts in eine Kirche umgewandelt wurde.

In der Kirche gefiel es mir weniger, weil sich ein wilder Mix von Elementen der Gotik, der Renaissance und des Barock zeigte. Dann aber waren mit einem Mal die „Decks“ ausgeschildert. Es stellte sich heraus, dass man ein ganzes Stück auf den Kirchturm hinaufsteigen konnte. Der Weg über die steile Treppe war wieder etwas anstrengend, aber ich wurde mit einer Topaussicht über Ronda, ein veritables „Weißes Dorf“, entschädigt.

In meinem Reiseführer und den Onlineseiten, auf denen ich recherchiert hatte, stand kein Hinweis zu der Turmbesteigung. Wahrscheinlich handelt sich um eine neue – sehr empfehlenswerte- Möglichkeit.

Nach dem Kirchenbesuch wollte ich eigentlich essen gehen, aber um 12:30 Uhr war noch kein Restaurant geöffnet, was in Spanien typisch ist. Schließlich landete ich in der Nähe der Casa del Ray Moro (s.unten) auf einer Restaurantterrasse mit einer Traumaussicht über das arabische Viertel der Stadt und den Spazierweg auf der Stadtmauer. Auf der Terrasse wurde mit viel Rauch gegrillt, aber zu Essen gab es noch nichts. Ich holte mir eine Cola von der Bar und setzte mich auf einen windgeschützten Platz in der Sonne.

Mit dem deutschen Ehepaar am Nebentisch unterhielt ich mich eine Weile. Sie waren am Vortag angekommen und übernachteten mehrmals in Ronda. Bisher hatten sie sich einfach durch die zauberhaften Altstadtgassen treiben lassen und noch nichts besichtigt. Das Städtchen gefiel ihnen sehr gut. Wie ich die Leute in diesem Moment beneidete! Warum war ich nicht auf die Idee gekommen, zwei Nächte in Ronda zu bleiben? Am Montag hätte es wahrscheinlich eine bessere Verbindung nach Granada gegeben. Andererseits fühlte ich mich in Málaga sehr wohl und freute mich über den 3. Abend, den ich bei moderateren Temperaturen verbringen durfte.

Panoramafoto zum Anklicken!

Immer noch hungrig aber gut ausgeruht begab ich mich zur nahen Casa del Rey Moro. Zu Beginn des Besuchs war ich etwas enttäuscht. Die Terrasse mit den Brunnen und die hängenden Gärten wirkten im Vorfrühling kahl und und der Palast Casa del Rey Moro war wegen Renovierung nicht zugänglich.

Ich folgte dem bergab führenden Pfad durch die Gärten und entdeckte den Zugang zu La Mina, der arabischen Wassermine. Um die eigenen Wasserreserven vor Überfällen zu schützen, bohrten die Mauren etwa 60m tiefe Löcher ins Gestein, bis sie zum Fluss Guadalevín durchdrangen. Auf diese Weise verfügten sie über ihren eigenen natürlichen Wasservorrat.

Man kann bis zum Grund der Mine hinabsteigen, kommt aber an mehreren Warnschildern vorbei. Gelesen hatte ich auch, dass die 300 Stufen der steilen Treppe sehr glitschig sein sollten, aber natürlich musste ich es versuchen.

In der Tat fragte ich mich mehrmals , während ich mich am durchgehenden Geländer über die nassen Steinstufen hinunter hangelte, wie sinnvoll es war, mich weiter zu quälen, aber als ich unten auf dem Grund der Schlucht am Fluss ankam, war ich doch begeistert. Während der Reconquista drangen im Jahr 1485 über die Tür, aus der ich gerade hinaus getreten war, die christlichen Truppen ein.Was für ein magischer Ort!

Ächzend schaffte ich den Wiederaufstieg über die teilweise sehr hohen Stufen. Die sicherlich nicht besonders großen Mauren mussten sehr fit gewesen sein !

Inzwischen sehr, sehr hungrig ging ich zurück in die Neustadt, wo gerade eine Karnevalsveranstaltung stattgefunden hatte. Der Karneval in Andalusien, vor allen in Cádiz, ist berühmt und dauert sehr lange, 10 bis 11 Tage bis zum Samstag nach Aschermittwoch, also war heute der letzte Tag. Entsprechend viele kostümierte Menschen waren in der Stadt unterwegs. Erst nach einer Weile fand ich einen Platz in einer Taperia, wo es ebenfalls sehr lebhaft zu ging.

Bis ich endlich meine bestellten Tapas bekam, hatte ich schon die gesamten Snacks vertilgt, die in Spanien zu den Getränken serviert werden, und es war soviel Zeit vergangen, so dass ich nach dem Essen zurück zum Busbahnhof spazierte. Vor der Rückfahrt schaffte ich es noch, einen kleinen schwarzen Kaffee in einer Bar zu trinken und nahm dann den Bus nach Málaga.

Fazit:
Ronda ist zauberhaft ! Über die Sehenswürdigkeiten hinaus bietet es sich an, durch die malerischen Altstadtgassen zu schlendern und die Atmosphäre zu genießen. Nicht geschafft habe ich es, verschiedene Museen (z.B. die Banos Arabes) zu besuchen und über die Stadtmauern zu spazieren. Mein Aufenthalt war doch zu kurz! Bei einer Rückkehr nach Ronda möchte ich dort übernachten und mindestens eine Wanderung in der wunderbaren Umgebung unternehmen.

Mit einem Mietwagen kann man Ronda im Rahmen einer Fahrt durch die Weißen Dörfer besuchen. Von mehreren Orten der Costa del Sol und von Málaga aus werden auch organisierte Busfahrten nach Ronda und Setenil angeboten.

Die zweistündige Rückfahrt mit dem Bus war kurzweilig. Die Landschaft lag im warmen Nachmittagslicht und mein Platz im vorderen Teil des Busses ließ mich viel Lokalkolorit erleben. Mehrere spanische Fahrgäste unterhielten sich sehr lebhaft mit dem Busfahrer und das über mehrere Sitzreihen hinweg. Sie schrien sich über die gesamte Dauer der Fahrt gutgelaunt an, lachten viel und redeten wie die Wasserfälle. Worum es genau ging, habe ich nicht verstanden, und meine Motivation noch einmal Spanisch zu lernen, sank in den Keller, als ich hörte, wie rasend schnell die Leute sprachen.

Ins angenehm warme Málaga und in mein gemütliches Hotel zurück zu kehren, war wie nach Hause kommen. Schön!

Abends ging ich in der Innenstadt essen, in ein Lokal in einer Seitenstraße der Calle de Larios, der festlich beleuchteten Einkaufsstraße in der Fußgängerzone. Bei einer schmackhaften Gazpacho und einer zarten gegrillten Dorade mit Salat dachte ich an meinen Ausflug nach Ronda zurück und freute mich, dass ich das wunderschöne Städtchen, wenigstens kurz, besuchte hatte.

Am nächsten Morgen reiste ich weiter nach Granada. Was ich dort erlebt habe, werde ich im nächsten Beitrag berichten.

Atemberaubendes Andalusien #3: Ronda erschien zuerst auf Wanderlustig.

Throwback Thursday: Gorilla Tracking in Uganda

Wet and Dusty Roads ask us to post Throwback Photos, ‘nostalgia-inducing pictures … from a different era of your life”. In this context, I remembered my visit to Bwindi National Park in Uganda, one of my most breathtaking travel experiences. For this challenge, I have taken my original post and translated it to English (with a little help from DeepL translator). Although this is a repost, I would like to publish it here because it is an exceptionally beautiful memory for me.

For the German version please look at Traumreiseerlebnis: Gorillatracking in Uganda

Since my childhood, I had dreamed of a safari in Africa. At the end of 2017, the time had come: we embarked on an adventurous trip to Uganda. The absolute highlight of the trip was the visit to the mountain gorillas in the Bwindi Impenetrable National Park …

Early in the morning we drove to the meeting point in the national park. Mountain gorillas are strictly protected, which is certainly also due to the research of Diane Fossey („Gorillas in the Mist“). In total, only about 900 animals still live in Bwindi Park and in the national parks in Rwanda and the Republic of Congo. Mountain gorillas are not kept in zoos.

About 400 animals live in Bwindi Park, about 40 of them, all living in families, are „habituated“. They gradually get used to human presence by the rangers over several years. Wild gorillas normally flee in panic fear of humans. Visitor groups are only allowed to visit the habituated apes for one hour so as not to disturb them too much.

Gorilla permits are very limited (to a few dozen per day in Bwindi, so they must be booked months in advance) and far from cheap (2018: $600 per visitor in Uganda in peak season, $1500 in Rwanda!). In the end, the visitor pays for a deeply impressive experience, but above all donates to the preservation of the national park and the protection of the mountain gorillas.

But I was a bit sceptical. Would we find the gorillas at all or just trudge through the jungle for a long time without success? There was talk of anywhere from an hour’s hike to six hours, and of course there was no guarantee that we would see the gorillas and be able to get close to them.

At the beginning we were divided into groups. The trackers track the animals. They know where the gorillas built their sleeping nests the night before and follow the individual families when they leave in the morning.

We were lucky in our allocation, our gorilla family „Oruzogo“ would probably be at a relatively short distance. The outward walk was expected to take 1.5 hours. However, „walking“ was a euphemism in this context. In the dense rainforest, we walked steeply downhill on a barely discernible trail. Again and again, our companions had to clear the path of creepers with a machete.

The Bwindi Park lies at an altitude of about 2600 to 3000 metres. Due to the cold and humid tropical climate, the forest was dripping with moisture, even in the dry season, and the clay soil had turned into a veritable slippery slope.

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I was the only one in our group of twelve visitors who had booked a porter. The young man named Michael was not supposed to carry me, however, but to hold on when the descent was steep and slippery. In the last few years, I had experienced a few harmless falls, but unlike in the past, they often led to serious injuries (broken legs, etc.). Unfortunately, this also happened when I had done strength and fitness training before the trip. Now, I was really happy to be able to hold Michael’s hand when it was steep and slippery downhill. However, he also wanted to pull me up the slope when it was going uphill, which I gratefully declined. I wasn’t that bad yet.

After about half an hour we stopped. Our guide talked into his walkie talkie with the trackers to find the way to „our“ family. Despite a fat load of mosquito spray and almost total body coverage with hat, long-sleeved outerwear, long trousers tucked into our hiking boots, gloves and scarves, we all struggled to fend off the myriads of insects that wanted to pounce on us.

Finally, we continued, steeply uphill and then down again on the loamy and increasingly narrow track. Some young people slipped and got up again unperturbed. We were accompanied by several armed guards. I thought that it couldn’t just be a matter of fending off animal attacks, and I became a little scared.

And then it was time: we had to leave our backpacks, provisions and drinks behind, as well as our walking sticks. The point was not to irritate the apes whose resting place we were now descending to now. The guide also asked us not to take pictures with flash and to keep as quiet as possible.

Now the trail became even more impassable as we walked through a tall thicket of creepers. Only briefly did I wonder if my horror animals, the snakes, were waiting for me somewhere.

We soon encountered the gorilla family, at first individual members, but then our guide showed us more animals, relaxing deeply in the tall plants. They were lying there, gleefully putting the nearest growing leaves into their mouths and munching, or sleeping nestled together. We saw females, some adolescent monkeys jumping around and climbing a bit, and a cub snuggling up to its mum. The silverback of the group only half straightened up when we arrived and then dropped back to his resting place. Every now and then he would give a low growl and our guide would respond with a similar sound. It sounded a bit like two old friends talking to each other.

We followed our guide, who led us around the rest area and let us get within about 1.5 metres of the apes. Only when we wanted to get closer than about three metres to the silverback, did he wave us off. None of us had expected to get so close to the gorillas. The enthusiasm in the group, which was, however, only expressed quietly, was accordingly great.

It was an incredible experience to watch the totally relaxed gorillas, who didn’t seem to care that twelve visitors were in their immediate vicinity, taking photos like crazy. The apes either looked directly at us, interested and also a little sceptical, or they turned their heads away, bored. I hadn’t expected the gorillas to show such impressive calmness, and I was simply overwhelmed. It went so far that at some point, I couldn’t take any more photos, but just wanted to look around.

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By the way, mountain gorillas have fluffier fur than the lowland gorillas seen in zoological gardens and they looked so cuddly that you felt like caressing them, but thankfully no member of the group did.

Furthermore, we didn’t have any more problems with the insects, they surrounded the gorillas in dense clouds, which took it all in stoic tranquillity.

Our „visiting time“ was over much too quickly. The baby gorilla gave us droll farewell performance. It shimmied through the thicket, fell onto the soft ground and climbed up again and again.

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After almost four hours, we arrived back at the starting point, quite exhausted but very happy. At the end, each participant was awarded a „Gorilla Tracking Certificate“ with the name of the „tracked“ gorilla family.

Conclusion:
The gorilla tracking in the Bwindi Impenetrable National Park in Uganda was one of my most impressive travel experiences. I was not sorry for a single dollar I had spent on the conservation of these fascinating animals and their protection from poachers. I was particularly impressed by the gorillas‘ calmness and peacefulness, which I had not expected.

After returning from Uganda, I often thought in stressful situations :

„Be as calm as a gorilla !“

Throwback Thursday: Gorilla Tracking in Uganda was first published at Wanderlustig.

Atemberaubendes Andalusien #2: Málaga

Sightseeing in Málaga am 24.02.2023

Morgens frühstückte erst einmal gemütlich und ausgiebig im Hotel. Es war kein Reisetag, so dass ich keinen Zug oder Bus erreichen musste. Außerdem hatte ich festgestellt, dass am frühen Morgen zwar die Sonne lachte, die Temperaturen sich aber noch im einstelligen Bereich bewegten.

For translation please use the Google Translate Button on my site.

Vor meiner Reise hatte ich bis auf eine Busverbindung (mehr dazu in einem späteren Bericht) alle Verkehrsmittel und fast alle Hotels reserviert. Für die meisten Sehenswürdigkeiten hatte ich Fast Track Online Tickets gebucht, wegen des garantierten Zugangs und um stundenlanges Anstehen zu vermeiden.Das galt nicht für Málaga, wo ich die Sehenswürdigkeiten spontan besuchen wollte.

Bevor es losgeht, stelle ich euch die Stadt mit einem Auszug aus dem Online Reiseführer Andalusien 360° kurz vor.

„Málaga ist mit 579.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Andalusien und die größte an der Costa del Sol. Die zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt ziehen Jahr für Jahr zahlreiche Besucher in ihren Bann. Auch die Liebhaber der spanischen Küche kommen in den vielen Restaurants und Tapas-Bars der Stadt voll auf ihre Kosten.

Wie hat sich Málaga doch rausgeputzt in den letzten Jahren. Neuer Hafen, tolle Museen und ein Großteil der Altstadt erstrahlt in neuem Glanz. Früher machten Touristen einen großen Bogen um die Stadt und fuhren direkt weiter in die Urlaubsorte der Costa del Sol. Heute ziehen jeden Tag – vor allem im Sommer – Tausende Besucher durch die hübschen Gassen Málagas.“

Zunächst spazierte ich zur ältesten und größten Markthalle „Mercado Central de Atarazanas“ in der Nähe meiner Unterkunft. Auf dem Weg kam ich an der ersten Mural vorbei und merkte mir weitere Street Art Werke, die sich im Viertel Soho befinden, für den Nachmittag vor.

Den Haupteingang der Markthalle mit dem maurischen Bogen und die Stahlkonstruktion bewunderte ich wie auch das Innere der Halle mit den herrlichen Buntglasfenstern. Außerdem bestaunte ich das reiche Angebot an Obst, Gemüse und vor allem Fisch, aber wenn man nichts einkaufen will, ist so ein Markthallenbesuch schnell erledigt.

Auf dem Weg zur Kathedrale schaute ich mir die prächtigen Wohn- und Geschäftshäuser in der Altstadt an. Málaga gefiel mir bereits ausnehmend gut.

Zunächst ließ ich mich durch die Gassen treiben und glaubte die Kathedrale so zu finden. Als ich vor einer anderen Kirche landete, wollte ich mit dem Telefon navigieren und stellte fest, dass ich das Gerät im Hotel vergessen hatte. Mit Hilfe des Stadtplans fand ich dann schnell die monumentale Kathedrale (117 m Länge, 72 m Breite und 87 m Höhe).

An der Kathedrale Basílica de la Encarnación wurde vom 16. Jahrhundert bis Ende des 18. Jahrhunderts gebau. Wegen Geldmangels konnte sie aber nicht völlig fertiggestellt werden. Da ihr ein Turm fehlt, lautet ihr Spitzname „Die Einarmige“.
Quellen: Lonely Planet Andalusien und 360° Andalusien

Erstaunlich fand ich, dass das riesige Gebäude direkt neben den Häusern der Altstadt aufragte, davor befand sich nur ein relativ kleiner Platz, was natürlich das Fotografieren sehr erschwerte. Ich kaufte mir ein Ticket ohne warten zu müssen. Das riesige Schiff der Kathedrale und enorme Chor aus Zedernholz sowie die zahlreichen Altäre fand ich beeindruckend, das Kircheninnere aber ziemlich überladen.

Als ich die Kathedrale verließ, stellte ich fest, dass ich nun auch noch den Stadtplan verloren hatte! Inzwischen hatte ich mich aber gut orientiert, so dass ich ohne Probleme zum Hotel zurückfand. Glücklicherweise handelte es sich nur um einen kurzen Fußmarsch. Mit meinem Telefon und einem neuen Hotelstadtplan ging ich gleich wieder los.

Nach einer kleinen Kaffeepause mit Cafe con Leche und Croissant in einer gemütlichen Bar, war ich fit für den Besuch der Alcazaba, die maurische Festung aus dem 11. Jahrhundert . Zunächst spazierte ich durch den Parque de Málaga, wo ich verwilderte Papageien in den Palmenkronen kreischen hörte.

Am Eingang der Festung neben dem römischen Theater stand eine längere Warteschlange. Es ging aber recht schnell vorwärts, wobei sich herausstellte, dass wir nicht an einem Ticketschalter warteten, sondern auf den Zugang zu zwei Ticketautomaten. Daneben stand jeweils ein Servicemitarbeiter, der die Bedienung erklärte. Leider vergaß ich, mir den QR-Code am Eingang mit den Erklärungen zur Alcazaba herunter zu laden, was etwas blöd war, weil es im Inneren des weitläufigen Areals praktisch keine Informationstafeln gab und in meinem Reiseführer nur eine sehr knappe Beschreibung stand.

Der Rundgang durch die Festung führte an maurischen Bögen vorbei und immer wieder über die Festungsmauern, was fantastische Aussichten auf die Stadt und den Hafen erlaubte. Ziemlich anstrengend fand ich die Wegführung : Treppen, die auf einem Aussichtspunkt führten und dann wieder steil hinunter und kurz danach ging es auf den nächsten Ausguck. Von oben sah ich schon den Weg zur zweiten Burg von Málaga, das über der Alcazaba gelegene Castillo de Gibralfaro, die Burgruine, die ich als Nächstes besuchen wollt

Den Höhepunkt der Alcazaba von Málaga bildet der Patio des los Naranjos, der einen Vorgeschmack auf die Alhambra geben soll. Leider befand sich im Becken nicht allzuviel Wasser und der Springbrunnen war abgestellt, so dass der Hof nicht ganz so schön aussah.

In der Alcazaba wimmelten die Besucher. Fotografieren ohne Personen war kaum möglich, ein Problem das mich auf meiner gesamten Reise begleiten sollte. In Málaga hatte ich es aber noch nicht erwartet. Im Hafen sah ich später ein riesiges Kreuzfahrtschiff liegen, was den großen Touristenandrang erklärte.

Beim Anstieg auf den Burghügel geriet ich ins Schwitzen. Inzwischen war es warm geworden, um die 18 ° C. Den kalten Wind fand ich nun erfrischend. Die schönen Ausblicke auf die Bucht von Málaga entschädigten mich für die Mühe. Als ich am Mirador ankam, dachte ich, dass ich es geschafft hätte, die Festungsanlage lag aber noch ein Stück weiter oben. Das Burggelände stellte sich als sehr weitläufig heraus, aber wieder gab es schöne Gänge über die Mauern und auf die Türme. Die Größe der Kathedrale konnte man von oben erst richtig sehen.

Auf dem Rückweg aß ich ein paar Tapas und weil inzwischen schon fast Kaffeezeit war, kehrte ich noch in einer Bar ein, wo ich mich bei Cappuccino und Apfelkuchen erholte. Den Tisch teilte ich mir mit einer Kanadierin, mit der ich sehr angenehm über Reisen plauderte. Sie war am Morgen angekommen und verabschiedete sich schließlich, um sich auszuschlafen.

In der Touristeninformation bekam ich zwei Karten mit Street Art Hot Spots in Málaga. Einer lag direkt in der Umgebung meines Hotels im Künstlerviertel Soho. Nach einer kurzen Siesta auf dem Zimmer brach ich wieder auf. Ich spazierte in einer großen Runde bis zum fast ausgetrockneten Fluss Guadalmedina, dessen Uferbänke über und über mit Street Art bedeckt sind, am CAC, dem Zentrum für zeitgenössische Kunst, vorbei und dann zurück ins Hotel. Das Betrachten der Straßenkunst im Stadtteil Lagunillas in der Nähe der Alcazaba hob ich mir für meine Rückkehr nach Málaga am Ende der Reise auf.

Auf der Dachterrasse des Hotels erholte ich mich von den „Mühen“. Leider pfiff ein eisiger Wind. In eine Decke gewickelt schrieb ich Tagebuch und trank ein erfrischendes Bier. Am tiefblauen Himmel stand bzw. lag der Halbmond und die Möwen drehten laut schreiend ihre Runden. Ich vermisste meinen Wintermantel. In Andalusien, im Frühling!

Abends aß ich in der Nachbarschaft zu Abend und kehrte bald in meine Unterkunft zurück. Nach dem erlebnisreichen, schönen aber auch anstrengenden Tag wollte ich mich ausgiebig ausruhen. Am nächsten Tag plante ich eine frühe Tagestour nach Ronda, die mit zwei Busfahrten von insgesamt vier Stunden verbunden war. Ich war gespannt, ob meine selbst organisierte und geführte Tour gelingen würde.

Atemberaubendes Andalusien #2: Málaga erschien zuerst auf Wanderlustig.

Atemberaubendes Andalusien #1: Ankunft in Málaga

Anreise am 23.02.2023

Meine Andalusienreise begann mit einem erfreulich unspektakulär und pünktlich um kurz nach 16 Uhr in Málaga ankommenden Flug. Nach einer kurzen Zugfahrt von 15 Minuten erreichte ich die Innenstadt. Zu meinem Hotel im Stadtviertel Soho lief ich noch knapp 10 Minuten.

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Im Hotel hielt es mich nicht lange. Ich deponierte mein Gepäck im Zimmer und spazierte von meinem ideal gelegenen Hotel in fünf Minuten zur Hafenpromenade Muelle Uno. Auf der Flaniermeile mit den Straßenmusikanten, zahlreichen Cafés, Restaurants und Geschäften fühlte ich mich sofort wohl. Die entspannte Atmosphäre steckte mich gleich an. Ich spazierte am Museum Centre Pompidou Málaga mit seinen bunt leuchtenden Glaswänden vorbei zur Landspitze mit dem Leuchtturm, bewunderte die Schiffe im Hafen und warf schließlich noch einen Blick auf den Stadtstrand. Inzwischen war es fast dunkel und ganz so warm, wie ich es mir in Andalusien vorgestellt hatte, war es nicht. Vor dem kühlen Wind flüchtete ich mich auf eine geschützte Terrasse und genoss zu meinem Einstand in Spanien Patatas Bravas und dazu ein frisches Bier.

Ich bewunderte den feuerrot gefärbten Himmel, der sich erfreulicherweise nach einem bewölkten Sonnenuntergang gebildet hatte, schaute über den Hafen und freute mich wieder am Meer zu sein. Sehr gespannt war ich, wie meine Andalusienreise ablaufen würde.

Von Malaga wollte ich mit Bus und Bahn nach Ronda, Granada, Sevilla, Cádiz und Tarifa fahren und hoffte sehr, dass das einigermaßen gut klappen würde. Gestehen muss ich, dass ich Elke von Elke Unterwegs sozusagen hinterher reiste. Ihre wunderbar lebhaften und schönen Berichte über ihre Reise im Herbst 2021 hatten mich zu meiner eigenen Andalusientour animiert. Auch wenn wir oft die gleichen Orte besuchten, geht es mir darum, meine persönlichen Eindrücke zu schildern und ich hoffe, ihr werdet die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten genauso spannend wie ich finden.

Relativ früh schlenderte ich zurück ins Hotel, wo ich bald ein bisschen erschöpft einschlief. Auf den kommenden Tag mit Besichtigung in Málaga freute ich mich schon. Nach dem Reisetag wollte ich es etwas ruhiger angehen. Ob mir das gelungen gelungen ist, werde ich berichten.

PS:
Nun beginne ich wieder mit der Bloggerei! Gerade stelle ich fest, dass ich ein bisschen entwöhnt bin, manche „Knöpfe“ musste ich erst suchen.

Ich habe alle Beiträge aus dem Jahr 2022 durchgesehen (Uff!) und Vieles gelöscht sowie für mich archiviert. Nicht Alles hat mir gefallen und wieder einmal habe ich festgestellt, dass ich relativ viele Fotos und für meinen Geschmack nicht genug Text gepostet habe.

Was meint ihr dazu? Wollt ihr eher viele Fotos sehen oder hättet ihr gerne längere Textbeiträge? Oder beides ? Auch habe ich mir überlegt, nicht mehr fast täglich zu posten, weil ich nicht möchte, dass meine Leser denken „Ach, die schon wieder …“.

Einerseits kann ich auf meinem eigenen Blog posten, was mir gefällt, solange ich niemanden verletzte. Andererseits möchte ich meine Leser nicht langweilen, daher wäre ich für eure Kommentare dankbar.

Atemberaubendes Andalusien #1: Ankunft in Málaga erschien zuerst auf Wanderlustig.