Abschied von Córdoba/Fahrt nach Sevilla am 03.03.2023
Als ich morgens in mein E-Mail Account schaute, hatte ich plötzlich eine Nachricht der Busfirma Comes mit dem Hinweis, dass ich die Busfahrt von Tarifa nach Málaga am 10.03. buchen könne. Genau sieben Tage vorher war die Verbindung aus den Tiefen des Netzes wieder aufgetaucht.
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Ich reservierte sofort die erste Fahrt um 8:30 Uhr nach Málaga und freute mich, dass es mein Aufenthalt in Tarifa nun gesichert war. Elke hatte in ihrem Blog Elke Unterwegs so sehr von dem Örtchen, dem südlichsten Punkt Europas, geschwärmt, dass ich dort unbedingt meine Reise abschließen wollte. Die Rückfahrt nach Málaga hatte mir sehr viele Sorgen bereitet. Immer wieder hatte ich erfolglos nach Alternativen gesucht, wollte sogar meine Reiseroute umstellen, aber nun klappte doch alles. Ich nahm mir vor, künftig häufiger darauf zu vertrauen, dass alles gut wird, zumindest für eine Weile. Meine Buchungen wegen Tarifa hätte ich schließlich kurzfristig absagen können, wenn die Rückreise tatsächlich nicht möglich gewesen wäre.
Bei den zwei BlaBla Car Fahrern, mit denen ich Kontakt aufgenommen hatte, bedankte ich mich für das Angebot und teilte ihnen mit, dass ich mit dem Bus fahren würde.
Vor dem Frühstück, das erst ab 9 Uhr serviert wurde, spazierte ich noch einmal durch die Mezquita. Zwischen 8:30 Uhr und 9:30 Uhr ist der Eintritt kostenlos. Während der Hauptsaison ist in dieser Zeit wahrscheinlich sehr viel los. Nun strömten die Touristen zwar durch alle Tore in den Innenhof, aber in der großen Moschee Kathedrale verteilten sie sich. Wieder fiel mir auf, wie ruhig es in dem riesigen Innenraum war. Entweder schluckte die Architektur den Schall oder die Besucher versanken in andächtige Kontemplation des einzigartigen Bauwerks.
Ich schlenderte eine gute halbe Stunde durch die Mezquita, die ich zwei Tage vorher besucht hatte, schoss noch ein paar Fotos und dann hieß es Abschied nehmen.
Auf dem Rückweg zum Hotel ließ ich mich noch einmal ein bisschen durch die Altstadt treiben und fotografierte in der Calleja de Las Flores, einem versteckten blumengeschmückten Gässchen.
Ein bisschen traurig verließ ich Córdoba und stieg um kurz vor 12 Uhr in den Zug nach Sevilla. Der AVE (entspricht dem deutschen ICE) legte die 120 km in 40 Minuten zurück, kam sogar überpünktlich in der andalusischen Hauptstadt an. Später erfuhr ich, dass viele Touristen in Sevilla übernachten und nur einen Tagesausflug mit dem Zug nach Córdoba unternehmen. Das ist sicher ein guter Plan, wenn man wenig Zeit hat, aber es wäre sehr schade, die bezaubernde andalusische Stadt mit ihren herausragenden Sehenswürdigkeiten nur so kurz zu besuchen.
Vom Bahnhof nahm ich mir ein Taxi zu meinem Hotel im Viertel Triana. Das Hotel lag in einer ruhigen Seitenstraße in einer angenehm touristenfreien Zone. Einer Empfehlung der Rezeption folgend ließ ich mich zunächst auf einer Caféterrasse in der Fußgängerzone um die Ecke nieder, wo ich es mir bei Cafe con Leche und Sahnekuchen gut gehen ließ und die Gelegenheit zu Sozialstudien nutzte.
Gut gestärkt lief ich durch die kleine Fußgängerzone in Richtung Altstadt. Unterwegs schaute ich mir die Auslagen der Einzelhandelsgeschäfte an. Besonders lecker sahen die Süßigkeiten in einer Dulceria aus. Ich beschloss, dort einmal zuzuschlagen. Am Freitagmittag war ich in Sevilla angekommen. Als ich von meinem ersten Stadtbummel zurückkehrte, war der Laden schon geschlossen und er würde erst am Dienstag morgen wieder öffnen und zwar nach meiner Abreise. Schade!
Von Triana lief ich auf die andere Seite des Rio Guadalquivir, wo sich Sevillas historisches Viertel befindet. Recht bald erkannte ich, dass mein Hotel sich zwar nur einen Fußmarsch von ca. 15 Minuten von der Altstadt entfernt befand, dass aber die Wege zwischen den Sehenswürdigkeiten viel weiter waren als in Córdoba.
Für die Kathedrale hatte ich am nächsten Tag ein Ticket gebucht, daher hob ich mir diese Gegend auf. Zur Plaza de España am Rande der Altstadt war es zwar ein bisschen weiter, aber das Wetter an diesem Nachmittag war schön sonnig und das schien mir eine gute Gelegenheit, das fotogene Areal zu besuchen.
Unterwegs wurde es mir dann sogar ziemlich heiß. Im Parque de María Luisa war die Vegetation leider noch etwas spärlich, aber es gab einen Kiosk, wo ich mir ein Wasser holte und dazu ein kühles Eis am Stiel.
Die Plaza de España ist einer der bekanntesten Plätze in Sevilla. Als die Stadt 1929 die Iberoamerikanische Ausstellung veranstaltete, wurden viele Gebäude für die Ausstellung im Luisa Park errichtet, darunter auch die halbkreisförmige Plaza de España.
Quelle: Wikipedia
Die Ausmaße der Plaza fand ich einfach gigantisch, war aber auch sehr beeindruckt. Die sandsteinfarbenen Gebäude und die Sitzbänke mit den bunten Fliesen sowie der kleine Kanal mit Ruderbooten bildeten zudem ganz wunderbare Fotomotive.
Panoramafoto zum Anklicken.
Aber das Highlight waren die Vorführungen einer jungen Flamencotruppe, die so für ihre abendlichen Auftritte in der Altstadt warb. Neben der Professionalität und der Leidenschaft der Tänzer beeindruckte mich das Publikum, das im Rhythmus klatschte und begeistert mitging.
Auf dem Rückweg ins Hotel kehrte ich in einer Cerveceria ein, wo ich ein kleines Bier trank und einen delikaten Meeresfrüchtesalat aß. In meinem Zimmer kam ich gegen 17 Uhr an und stellte fest, dass ich vollkommen erledigt war. Abends konnte ich mich nicht noch einmal zum Abendessen aufraffen und schlief dann sehr früh ein. Am nächsten Tag sollte ich eine rote Warnung von meiner deutschen Corona-Warn App (?) erhalten, die sich auf den Tag meiner Ankunft in Córdoba bezog. Später fragte ich mich, ob meine starke Erschöpfung am 1. Abend in Sevilla eine kleiner Coronaanfall war oder ob ich einfach mit den vielen Reiseeindrücken übersättigt war.
Was ich am nächsten Tag, dem Sonntag, im völlig überlaufenen Sevilla erlebte, verrate ich im nächsten Bericht.
Atemberaubendes Andalusien # 10: Córdoba, Sevilla erschien zuerst auf Wanderlustig.