Corona Reisejahr 2021 / Corona Travel Year 2021 #1

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Das Jahr begann wie das alte aufgehört hatte: im Lockdown. Die Infektionszahlen wollten nicht sinken und am 14. Januar 2021 meldete das RKI die Höchstzahl von 1244 Corona-Toten in 24 Stunden in Deutschland.

Kontaktbeschränkungen galten, die meisten Läden waren geschlossen, in der Gastronomie gab es Essen nur zum Mitnehmen. All das war notwendig, aber alles andere als erfreulich.

Wann wir einen Impftermin ergattern würden, stand noch in den Sternen. Vor uns, den über 60jährigen, mussten die Hochbetagten und die besonders Gefährdeten mit dem knappen Impfstoff versorgt werden.

In dieser Situation fuhr ich nicht mit Öffentlichen Verkehrsmitteln, unternahm aber lange Spaziergänge in „unserem“ Wald und in den Parks, die ich zu Fuß erreichen konnte, dem Riemer See und dem Ostpark in München.

Als ich mich Ende Januar dem Coronakoller näherte, weil die Infektionszahlen wieder einmal stagnierten, nahm ich mir vor, einmal in der Woche ein sicheres Ausflugsziel aufzusuchen. Das bedeutete weitgehend mit dem Pkw zu fahren, die U-bahn nur etwa zehn Minuten lang zu benutzen und oft an der frischen Luft zu sein.

Als Einstieg ins Frischluftvergnügen wählte ich einen warmen Wintertag Anfang Februar für die Beendigung des Münchner Jakobswegs. Am Westufer des Ammersees Anfang holte ich die Strecke von Utting nach Riederau nach. Nun war ich bereit für die Fortsetzung auf dem Schweizer Jakobsweg!

Die Museen waren weiterhin geschlossen, aber Outdoor-Kunst gab es glücklicherweise auch zu sehen. Als Nächstes unternahm ich einen Ausflug nach Wasserburg am Inn, wo ich bei eisig kaltem aber sonnigem Winterwetter einen zauberhaften Spaziergang auf dem Skulpturenweg am Innufer und durch die größtenteils geschlossenen Altstadt unternahm.

Eine Woche später unternahm ich einen Ausflug nach Dachau. Dort spazierte ich durch die Amperauen und ging hinauf zum Dachauer Schloss mit traumhaftem Blick auf die mehr als 100 km entfernten Alpen. Die Dachauer Altstadt präsentierte sich allerdings wegen der vielen geschlossenen Läden als sehr verlassen.

Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen begab ich mich eine Woche später nach Murnau am Staffelsee. Zum Einstieg in meine Wandersaison hatte ich mir den rund sechs Kilometer langen „Drachenstichrundweg“ mit geringen Höhendifferenzen ausgesucht, wo ich nicht nur mit meinem anderen Ich kämpfte, der überaus pessismistischen Inga II, sondern auch den ersten Ausflug in der vorfrühlingshaften Berglandschaft sehr genoss. In der Murnauer Altstadt waren die Bänke besetzt, die Leute tranken Kaffee To Go, schleckten Eis und ratschten. Es herrschte eine ganze andere Stimmung als in Dachau bei kälteren Temperaturen.

Anfang März spielte ich in meiner Heimatstadt München Touristin. Da weiterhin alle Sehenswürdigkeiten geschlossen waren, blieben mir nur Besichtigungen im Freien. Nach einer kurzen U-Bahnfahrt von fünf Minuten besuchte ich nach 30 Jahren in München endlich den Nobelvorort Alt-Bogenhausen mit seinen prächtigen Jugendstilhäusern und Gründerzeitvillen. Im Mai setzte ich das Programm durch eine Tour zu den Jugendstilvillen in München-Schwabing (Jugendstil in Schwabing) fort.

Mit meiner neuen Kamera, die ich nach einer Terminvereinbarung im Fotogeschäft hatte kaufen können, ging ich als Nächstes auf Fototour durch den Arnulfpark, ein neues Stadtviertel in München mit Wohn- und Bürogebäuden, Kultureinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten und einem Park auf dem Gelände des ehemaligen Münchner Containerbahnhofs.

Nachdem Ende März endlich wieder einmal ein schöner Sonnentag vorhergesagt wurde, spazierte ich rund um Aschau im Chiemgau auf dem Kapellenweg durch eine verschneite Berglandschaft.

Zwischenzeitlich hatte die Ministerpräsidentenrunde zwar Lockerungen der Coronamaßnahmen beschlossen, einen Stufenplan, der größtenteils an sehr niedrige Inzidenzzahlen von unter 50 bzw. bis 100 gekoppelt war. Da die Coronazahlen aber weiterhin stiegen beschloss die Bundesregierung am 23.3.2021 einen strengen Osterlockdown vom 01. bis zum 5.4.2021.

Nur einen Tag später hörte ich auf dem Heimweg von Aschau im Radio, dass der beschlossene Osterlockdown wieder zurückgenommen wurde. Begründet wurde das damit, dass die Umsetzung der Maßnahmen so kurzfristig nicht möglich sei. Warum hatte man sich das denn nicht vor der Beschlussfassung überlegt ?

Von Ende März bis Ende April unternahm ich mehrere Wanderungen in der Nähe von Bad Gögging durch die Kultur- und Auenlandschaft an der Donau . Bei Essing (Kehlheim) waren einige Höhenmeter zurückzulegen, aber bei den weiteren Wanderungen (Flachlandwandern in Bayern, Flachlandwandern in Bayern 2, Römerwanderung bei Bad Gögging) stand für mich die Bewältigung von steigenden Streckenlängen im Vordergrund.

Ab Ende März war es endlich soweit, die Museen in München sperrten wieder auf. Bei einer Inzidenz von über 50 bis unter 100 waren Besuche mit vorheriger Ticketbuchung möglich. Soweit ich mich erinnere, mussten die Münchner Museen ein paar Tage später wegen gestiegener Inzidenzen wieder schließen, um dann bald erneut zu öffnen (Die armen Mitarbeiter!).

Ich besuchte zunächst die neu renovierte Glyptothek, das sehr sehenswerte Museum für Griechische und Römische Skulpturen. Das Museumscafé, eines meiner Lieblingskaffeetempel, war aber natürlich noch geschlossen. Dann kehrte ich in die Alte und die Neue Pinakothek sowie das Lenbachhaus zurück. Schließlich schaute mich erstmals im MUCA um, dem Street Art Museum (s. auch meinen Beitrag zur Münchner Street Art und dem Bogenhausener Friedhof), und ein Besuch in der Fotoausstellung „Erwin Olaf“ in der Hypo-Kunsthalle durfte auch nicht fehlen. Wieder einmal Kunst genießen zu dürfen, war wunderschön. Das ein oder andere Freudentränchen habe ich dabei vergossen.

Schon lange hatte ich vor, die Schlossanlage Schleißheim im Münchner Norden zu besuchen. Die Gebäude waren coronabedingt geschlossen, aber ein Spaziergang durch den großzügigen Schleißheimer Schlosspark und eine Runde durch den Wald waren Ende April doch möglich. Es gefiel mir ausnehmend gut, nur die Gartenanlage wirkte noch etwas kahl. Meinen Plan im Sommer oder Herbst wieder zu kommen, habe ich bisher nicht umgesetzt.

Danach hatte ich richtig Lust auf einen weiteren barocken Schlosspark und Landschaftsgarten und begab mich nach Schloss Nymphenburg . Inzwischen hatte ich die erste Impfung bekommen, daher traute ich mich, mit der U-bahn und der Straßenbahn 30 Minuten lang zu fahren. An diesem Tag herrschte schönes Wetter, aber es war sehr windig. Das vermittelte mir eine ganz besondere Sicht auf den bekannten Ort (Nymphenburg: Stürmischer Tag im Schlosspark ).

Nicht vergessen möchte ich, dass Mitte Mai die Gastronomie wieder öffnete und damit der von den Münchnern und von uns sehnlichst erwartete Biergartenbesuch möglich wurde. Zu Beginn war das Wetter allerdings noch etwas frisch …

Eine idyllische Genusswanderung unternahm ich Ende Mai auf dem Isar-Erlebnispfad in Krünn bei Mittenwald.

Im Juni wagte ich mich an eine erste Bergwanderung (Hoch auf den Hirschberg) und teste meine Fitness auf einem Anstieg von 900 Höhenmetern. Wieder debattierten Inga I und Inga II lebhaft. Ich musste einsehen, dass ich nicht fit war, geschafft hatte ich es aber trotzdem und darauf war ich ziemlich stolz. Und der Ausblick vom Gipfel war eine Wucht!

Nachdem ich Ende Juni den vollständigen Impfschutz erlangt hatte, konnte wieder mit „richtigen“ Reisen beginnen, davon wird im nächsten Beitrag die Rede sein. Bis dahin stöbert doch gerne in den verlinkten Posts.

Über euer Feedback freue ich mich immer sehr.

Römerwanderung bei Bad Gögging/Roman hiking trail around Bad Gögging

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Der Mai zeigte sich in diesem Jahr meistens von seiner nassen und zum Teil stürmischen Seite. Aber am letzten Tag gab er noch einmal alles ! Die Sonne lachte und die Temperaturen stiegen auf sommerliche Höhen. Das musste ich ausnutzen und schloss mich daher H. auf seiner Fahrt nach Bad Gögging bei Kehlheim ein weiteres Mal an.

Nun hatte ich mir die Königsetappe der Wanderungen rund um Bad Gögging vorgenommen. Auf der „Römerschlaufe am Jurasteig“ waren knapp 14 km und stolze 129 Höhenmeter zu bewältigen. Gleichzeitig würde das meine vorerst letzte Wanderung rund um den Ort sein. Die Wandervorschläge der Touristeninformation hatte ich damit „abgearbeitet“ (s. auch hier und dort) . Auf die außerdem vorgestellten Spaziergänge würde ich mich begeben, wenn wir endlich wieder im Hotel übernachten können.

Nachdem ich das Auto am Minigolfplatz am Ufer der Abens abgestellt hatte, überquerte ich einen Bach, ging an einer Kapelle vorbei und folgte nun der gut ausgeschilderten „Römerschlaufe“ durch die Feld- und Wiesenlandschaft. Auch die ersten Hopfenfelder tauchten auf. Einen guten Kilometer verlief der Weg auf dem Hochwasserdamm, so dass sich mir schöne Ausblicke auf die Auenlandschaft an der Donau eröffneten. Die Gegend wirkte völlig verlassen, nicht einmal Radfahrer konnte ich auf dem darunter gelegenen Donauradweg nach Regensburg entdecken. Vor Corona war dort immer ziemlich viel los !

Die „Römerschlaufe“ führte danach leicht bergauf auf einen Höhenrücken, wo ich einen Panoramablick auf die Landschaft genießen und nun auch die Donau sehen konnte. Ein kurzes Stück verlief der Weg dann in der Nähe der kaum befahrenen Straße bis zum Römerkastell Abusina.

Das Kastell Eining (lateinisch: Abusina) war ein römisches Militärlager, das der Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am „Rätischen Limes“ diente. Die Donau bildete dort in weiten Abschnitten die römische Reichsgrenze. Die baulichen Reste der Anlage befinden sich südlich von Eining, einem Ortsteil von Neustadt an der Donau. Abusina ist Bestandteil des zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden „Rätischen Limes“ und eine der wenigen vollständig freigelegten und in ihren Grundmauern rekonstruierten Wehranlagen an diesem Grenzabschnitt.

Das Kastell wurde um das Jahr 80 n. Chr. zur Sicherung der Donaulinie als Teil der Nordgrenze des römischen Imperiums errichtet. Bis zum endgültigen Untergang um die Mitte des 5. Jahrhunderts, wohl infolge eines Vorstoßes der Alamannen von Westen, wurde Absusina mehrmals erweitert bzw. zerstört.
Quelle Wikipedia

Das frei zugängliche Abusina hatte ich schon mehrmals besichtigt, einmal auch mit einer Führung (s.u.). Zu Fuß hatte ich den Ort allerdings noch nie aufgesucht und das Ankommen ohne Fahrzeug fand ich besonders reizvoll. Die Ruinen lagen verlassen in der Mittagssonne. Auch die Audioinstallationen, die normalerweise beim Betreten der ehemaligen Tore erklingen, und den Besucher in den Militäralltag hineinversetzen sollen, waren abgeschaltet. Kurz vor dem Ausgang traf ich dann noch auf einen weiteren Besucher. Die Aussichtsterrasse war glücklicherweise geöffnet und so konnte ich den Ausblick über die Anlage ungestört genießen.

Nach dem Besuch von Abusina führte mich der Weg hinunter zur Donau. In Eining befindet sich eine Fähranlegestelle und ein daneben gelegener, sehr gemütlicher Biergarten. Meine Hoffnung, dass dieser schon wieder geöffnet wäre, erfüllte sich leider nicht. Erst zwei Tage später sollte es soweit sein. Immerhin gab es Bänke zum Sitzen am Donauufer, die aber alle belegt waren. Schnell fand ich einen anderen guten Platz direkt am Fluss, wo ich es mir mit meiner mitgebrachten Brotzeit gut gehen ließ.

Nach einem Kilometer an der Donau führte die „Römerschlaufe“ leicht ansteigend auf den Sandberg. Danach verlief die Strecke am Waldrand mit weiten Aussichten über die Donau und die Landschaft am anderen Flussufer. Allerdings gab es fast keinen Schatten, so dass es mir schon wieder zu heiß wurde. Wie froh war ich, als ich eine Bank im Schatten entdeckte. Dort legte ich eine kurze Trink- und Ruhepause ein.

Die restliche Wanderung verlief unspektakulär. In der Umgebung von Bad Gögging begannen wieder die Hopfenfelder. Die Pflanzen hatten sich schon bis zu zwei Meter an den gespannten Drähten hochgerankt und ihr frisches Grün vor dem blauen Himmel bot einen erfreulichen Anblick (zum Hopfenanbau in der Holledau siehe hier).

Entweder übersah ich danach ein Schild oder die nächste Abzweigung war nicht ausgeschildert, so dass ich mich ein bisschen verirrte. Dank Google Maps fand ich aber ohne weiteres zurück nach Bad Gögging. Am Minigolfplatz, der inzwischen sehr gut besucht war, stieg ich ins Auto. Bevor ich H. abholte, musste ich noch frischen Spargel besorgen. Das erledigte ich im Abensberger Ortsteil Sandharlanden. Zu meiner großen Freude gab es beim Spargelbauern auch Cappuccino und selbstgebackenen Obstkuchen!

Fazit:
Die Wanderung „Römerschlaufe“ bietet viel Abwechselung. Die Höhenanstiege sind nicht dramatisch und eröffnen immer wieder neue Ausblicke in die Auen- und Kulturlandschaft an der Donau. Daher kam mir die Strecke von etwa 14 km nicht zu lang vor. Allerdings bot der Weg nur wenig Schatten, was im Hochsommer sicherlich belastend wäre. Ein bisschen unheimlich war mir auch, dass ich auf der gesamten Weglänge nur in Donaunähe auf andere Menschen traf, mehrere Stunden war ich ganz alleine und abseits von Orten unterwegs.

Ein Highlight bildet der Besuch im Kastell Abusina. Das Gelände ist jederzeit zugänglich, aber empfehlen würde ich die Teilnahme an der Führung, welche die Touristeninformation Bad Gögging organisiert. Einen interessanten Abschluss der Wanderung bietet auch der Besuch des Römischen Museums für Kur- und Badewesen. Die Römischen Legionäre, die vermutlich unter dem kalten nördlichen Klima litten, hatten bald die wohltuende Wirkung des Schwefelwassers der Bad Gögginger Quellen entdeckt, so dass die ersten Thermalanlagen bereits 80 n. Chr. gebaut wurden. Eine solche wurde unter der Bad Gögginger Kirche St. Andreas entdeckt und ausgegraben (Besuch mit Führung Dienstag bis Samstag von 16-17 Uhr).

Über euer Feedback freue ich mich immer sehr.

Flachlandwanderung in Bayern/Flat country hiking in Bavaria

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Der Monat April machte seinem schlechten Ruf alle Ehre. Wie schon im März mussten wir mit häufigen Schnee- und Graupelschauern rechnen, was unsere Situation im Lockdown nicht gerade erleichterte. Für Freitag letzter Woche waren Temperaturen von 8 bis 12 Grad sowie Sonne und Wolken angekündigt. Und es sollte trocken bleiben. In den Alpen würden viel niedrigere Temperaturen herrschen, daher entschied ich mich für eine weitere Wanderung bei Bad Gögging (zu meiner letzten Wanderung im Altmühltal siehe hier). H. nahm mich wieder mit, aber dieses Mal ging ich direkt im Ort los. Ich hatte mich für eine Kombination der zwei Kurzwanderungen Neustadt- und Goldau-Runde entschieden und wollte so etwa zwölf Kilometer zurücklegen.

Ein Blick in den Wandervorschlag verriet mir, dass es sich keineswegs um eine Bergwanderung handeln würde. Die Auen- und Moorlandschaft in der Nähe von Bad Gögging bei der Altmühl und der Donau ist völlig eben. Aber dass die Strecke sich als dermaßen flach erweisen würde, hatte ich mir doch nicht vorgestellt. Winzige Höhenunterschiede konnte ich nur dann zurücklegen, wenn ich den Hochwasserdamm, auf dem die Strecke größtenteils verlief, verließ um mir Etwas anzuschauen.

Aber nun zu meiner Wanderung:
Von Bad Gögging ging ich entlang der Neustadt-Runde auf dem Hochwasserdamm. Die Landschaft zeigte sich fast noch winterlich. Auf den Hopfenfeldern wuchsen noch keine Pflanzen und die Rankhilfen für den Hopfen, die Holzstangen und Drähte, wirkten ausgesprochen kahl. Nur in Flußnähe war zartes Grün auf den Wiesen und den Sträuchern zu sehen.

Nach einem guten Kilometer erreichte ich das Tiergehege am Kögelhaufen, das in einem Auenwaldgebiet liegt. Zwar grasten dort einige Hirsche, den ich mich aber nicht nähern konnte, weil der Zugang als Privatweg ausgewiesen und gesperrt war.

Um es kurz zu sagen, meine Begeisterung für diese Wanderstrecke hielt sich, vor allem zu Beginn, in Grenzen. Um die herbe, fast winterliche Schönheit der Umgebung zu erkennen, musste man sehr genau hinschauen. Mir fehlte auch die Abwechslung durch Waldstücke. Als Radtour konnte ich mir die ebene Strecke eher vorstellen. Schön war dagegen, dass ich auf der gesamten Strecke nur wenigen Personen begegnete. So beschloss ich, die kühle, frische Luft zu genießen und die Wanderung als dringend notwendige Fitnessübung zu betrachten.

Bald erreichte ich die Abzweigung zur Goldau-Runde. Aber vorher legte ich einen Abstecher zur nahegelegenen Donau ein. Diese Donaubrücke hatte ich schon mehrfach mit dem Auto überquert und mir immer wieder vorgenommen, das Ufer zu besuchen. Am Fluss setzte ich mich auf einen angeschwemmten Baumstamm und nahm eine kleine Brotzeit ein. Als die Sonne herauskam, verwandelte sich der Fluss kurz in die vielbesungene, blaue Donau.

Die Goldau-Runde ist nach dem Naturschutzgebiet Goldau benannt. Hier verlaufen großteils verlandete Altarme der Donau in einem naturnahen Sumpfgebiet. Diese Etappe hatte ich mir ein bisschen wilder vorgestellt, aber es lief sich sehr angenehm oben auf dem Dammweg, der auch gute Ausblicke auf die Umgebung bot. Außer mir waren nur einige wenige Spaziergänger unterwegs und überall zwitscherten Vögel. Unterwegs sah ich einen Hasen, der mit großen Sprüngen über die Wiesen floh. Das war wie ein verspätetes Ostergeschenk, auch wenn ich es nicht schaffte, den flinken Meister Lampe zu fotografieren. Kurz danach begegneten mir zwei Rehe, von denen ich eines noch halbwegs ablichteten konnte, bevor die Tiere mit riesigen Sätzen über den Damm sprangen und verschwanden. Zusammen mit den zwei Rehen, die mir während der letzten Wanderung bei Essing begegnet waren, handelte es sich um meinen Rekord an Wildtiersichtungen in Deutschland. Rehe hatte ich nur sehr selten und dann mit großem zeitlichen Abstand gesehen.

Auf einer kleinen Brücke überquerte ich einen Weiher mit Wasservögeln. Danach verließ ich das Naturschutzgebiet und lief in einem Bogen zurück, zunächst nach Neustadt an der Donau.

Im Ort begegneten mir zum ersten Mal an diesem Tag viele Menschen. Am Ende der Goldau-Runde konnte ich aber gleich wieder auf den Rückweg der Neustadt-Runde einbiegen, die mich um die Altstadt herum an den Resten der Alten Stadtmauer entlang führte. Hier sah es schon recht frühlingshaft aus, was ich als sehr wohltuend empfand. Auch die Sonne ließ sich wieder einmal blicken. Normalerweise wäre ich nun einen Kaffee in Neustadt trinken gegangen, aber ich hatte keine Lust, mich ins Zentrum und damit unter Leute zu begeben. So nahm ich nur schnell die Pfarrkirche St. Laurentius auf und ging gleich weiter nach Bad Gögging.

Die letzte Etappe kannte ich von früheren Spaziergängen und Joggingrunden. Sie führt durch eine Moorlandschaft, die im Frühling oft noch unter Wasser steht. So war es auch an diesem Tag. Mir gefiel dieser Abschluss sehr.

12 km, 9 Hm (!), 3,5 Stunden ohne Pausen

Wieder in Bad Gögging begab ich mich unverzüglich zur Eisdiele im Kurzentrum. Zu einem köstlichen Eis schlürfte ich einen rabenschwarzen Espresso. Mit meiner Wanderung war ich schließlich recht zufrieden.

Fazit:
Wenig frequentierte Wanderung, für Moor- und Flußauenliebhaber, mit viel frischer Luft, sehr flach (so stelle ich mir Wandern in der Norddeutschen Tiefebene vor !), gute, mittellange Strecke. Die Wanderung lässt sich um weitere 5 km durch die Badesee-Runde nach Mauern erweitern. Zum Baden sollte man im Sommer besser mit dem Fahrrad fahren, da es nur sehr wenig Schatten gibt.

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