Nach dem Regentag in Innsbruck sollte sich das Wetter bessern. Als ich morgens aus dem Fenster sah, hingen die Wolken immer noch tief. Aber wenigstens regnete es nicht mehr. Der Alpenblick, den man von meiner Ferienwohnung haben sollte, war nicht zu erkennen. Meine erste Wanderung hatte ich auf dem Zirbenweg geplant. Dort sollte es dauernd herrliche Ausblicke auf Innsbruck und die Nordkette geben, den südlichen Teil des Karwendelgebirges, der steil hinter Innsbruck aufragt. Diese Berge hätte ich auch von meinem Balkon sehen sollen. Eine Weile trödelte ich noch herum, aber da sich die Wolken nicht bewegten, beschloss ich noch einen Tag auf das Wandern zu verzichten. Da mir nach einem weiteren Kirchen- und Museumsbesuch nicht der Sinn stand, entschied ich mich für einen Kompromiss. Von meinem Quartier würde ich auf den Bergisel zur Olympia Sprungschanze gehen. Diese lag zwei Kilometer entfernt und der Weg führte auch ein Stück durch den Wald und etwas bergauf.
Zunächst lief ich durch das Stadtviertel Wilten. Am Weg lagen die Stiftkirche und die Basilika des Klosters Wilten, zwei Barock-/Rokokokirchen. Da konnte ich doch nicht widerstehen. Beide Kirchen waren mit einem Vorhallengitter abgesperrt, so dass ich nur kurz hineinblickte. Ziemlich erstaunt war ich, als ich auf einen Reisebus mit französischen Touristen traf, die sich trotz Corona auf Besichtungsfahrt befanden.
Als ich aus der zweiten Kirche kam, sah ich, dass es vom Süden aufklarte. Dort konnte man schon einige Bergspitzen sehen, die aus den Wolken aufgetaucht waren. Auch die Wolkendecke, die an der Nordkette klebte, begann aufzusteigen. Auf dem Weg zur Schanze hätte ich mich fast verlaufen. Statt durch die Anlage mit dem Denkmal für Andreas Hofer zu gehen und der Beschilderung zu folgen, folgte ich auf dem „Panoramaweg“. Bald wurde mir klar, dass mich dieser recht steile Pfad zwar in einem großen Bogen zur Bergstation der Schanze gebracht hätte, ich wollte aber durch das Stadium nach oben steigen und ein Stück mit dem Aufzug und dem Lift zurücklegen. Beim Zurückgehen entdeckte ich einen Platz, der sich nur wenige Meter über der Autobahn befand und knipste dort einige Fotos. Die Berg Isel Schanze liegt an sich wenig idyllisch zwischen Brennerstraße und der Autobahn, aber davon bekam ich außer an dieser Stelle nichts mit. Die Straßen waren im Schanzenbereich weder zu sehen noch konnte man den Verkehrslärm hören. Das ist sicher auch damit zu erklären, dass die Autobahn zum Teil tief unter der Schanze in mehreren Tunneln durch den Bergisel verläuft.
Mit dem Schrägaufzug und dann mit dem Lift fuhr ich mit Maske und vielen anderen Besuchern zum höchsten Punkt, dem Schanzenkopf. Von der Aussichtsterrasse hatten wir einen atemberaubenden Blick auf Innsbruck, die Nordkette und das Inntal. Besonders schön war dieser Ausblick für mich, weil ich zum ersten Mal die Umgebung richtig sehen konnte. Der Wolkenschal, der unter den Gipfeln hing, störte nicht, sondern war richtig fotogen.
After the rainy day in Innsbruck the weather was supposed to improve. When I looked out the window in the morning, the clouds were still hanging low. But at least it wasn’t raining anymore. The alpine view, which one should have from my holiday flat, was not to be seen. I had planned my first hike on the Zirbenweg. There one enjoys should constantly wonderful views of Innsbruck and the Nordkette, the southern part of the Karwendel mountains, which rises steeply behind Innsbruck. I should have seen these mountains also from my balcony. I dawdled around for a while, but since the clouds didn’t move, I decided to give up hiking for another day. Since I didn’t feel like it after another church and museum visit, I decided to make a compromise. From my quarters I went up the Bergisel to the Olympic ski jump. This was two kilometres away and the path also led a bit through the forest and a bit uphill.
At first, I walked through the district of Wilten. On the way were the Stiftkirche and the Basilica of the monastery of Wilten, two baroque / rococo churches. There I could not resist. Both churches were locked with a vestibule grid, so that I looked only briefly inside. I was quite astonished when I met a coach with French tourists who were on sightseeing tour despite Corona.
When I came out of the second church, I saw that it cleared up from the south. There, one could already see some mountain peaks that had emerged from the clouds. Also the cloud cover, which stuck to the Nordkette, began to rise. On the way to the ski jump I almost got lost. Instead of walking through the complex with the monument to Andreas Hofer and following the signs, I followed the „Panoramaweg“. Soon I realized that although this rather steep path would have taken me to the top station of the ski jump in a big curve, but I wanted to climb up through the stadium and cover part of the distance by lift and elevator. On my way back I discovered a place which was only a few meters above the highway and took some photos there. Bergisel Schanze is not very idyllically situated between Brennerstraße and the Autobahn, but I didn’t notice this except for this place. The roads were not visible in the area of the ski jump, nor could the traffic noise be heard. This is probably also due to the fact that the motorway runs through the Bergisel in several tunnels, partly deep under the ski jump.
With the inclined elevator and then with the lift I went wearing mask and with many other visitors to the highest point, the Schanzenkopf. From the viewing terrace we had a breathtaking view of Innsbruck, the Nordkette and the Inn valley. This view was especially beautiful for me because I could see the surroundings properly for the first time. The cloud scarf hanging under the summits did not disturb, but was really photogenic.






Die Olympische Sprungschanze am Bergisel (Olympiaden 1964 und 1976) ist eine von vier Austragungsstätten der Vierschanzentournee. 2002 wurde die nach Entwürfen der Star-Architektin Zaha Hadid umgebaute Olympische Sprungschanze eröffnet. Das Stadium bietet 28.000 Zuschauerplätze. Im Sommer wird die Anlage mit Matten zum Sommertraining der Springer genutzt. Die beindruckende moderne Architektur und der grandiose Rundblick haben die Schanze zu einer der Hauptsehenswürdigkeiten von Innsbruck werden lassen.
Quellen: Wikipedia, bergisel.info, innsbruck.info
An der Schanze entlang stieg ich hinunter bis zum Schanzentisch, um die Architektur der Schanze und den Blick in das Stadium bewundern zu können. Der Tisch, also der Ort an dem Springer sich nach einem rasanten Anlauf hinabstürzen, wirkte auf mich wenig spektakulär. Sich vorzustellen, wie mutig diese Sportler sein mussten, um den Abflug zu wagen, war etwas anderes. Neben einem grandiosen Ausblick über Innsbruck und seine Umgebung haben die Springer auch den unmittelbar südlich des Stadiums gelegenen riesigen Friedhof Wilten vor Augen.
Abschließend besuchte ich noch die Olympischen Ringe, wo das Olympische Feuer 1964 und 1975 gebrannt hatte.
The Olympic ski jump on the Bergisel (1964 and 1976 Olympics) is one of four venues of the Vierschanzentournee . In 2002, the Olympic ski jump, rebuilt according to the designs of star architect Zaha Hadid, was opened. The stadium offers 28,000 spectator seats. In summer, the facility is used with mats for the summer training of the jumpers. The impressive modern architecture and the grandiose panoramic view have made the jump one of Innsbruck’s main attractions.
Sources: Wikipedia, bergisel.info, innsbruck.info
Along the ski jump I climbed down to the ski jump table to admire the architecture of the ski jump and the view into the stadium. The table, i.e. the place where jumpers descend after a rapid approach, did not seem spectacular to me. To imagine how brave these athletes had to be to take off was something else. Apart from a magnificent view over Innsbruck and its surroundings, the jumpers also see the huge Wilten cemetery just south of the stadium.
Finally, I visited the Olympic Rings, where the Olympic Fire had burned in 1964 and 1975.






Inzwischen war es Mittag und ich erholte mich am Fuß des Bergisel in einem schönen Gartenlokal. Für meine Wanderung auf dem Zirbenweg war es nun zu spät, daher beschloss ich, den Alpenzoo zu besuchen. Zunächst lief ich zurück in die Stadt, wo ich mich darüber freute, dass die Gebäude wie z.B. der Triumphbogen, und die Maria-Theresia- Straße bei dem sonnigen Wetter so viel schöner aussahen. In der Innenstadt waren aber auch wieder sehr viele Passanten unterwegs, so dass ich zeitweise freiwillig Maske trug.
Der Alpenzoo liegt oberhalb von Innsbruck und ist in wenigen Minuten mit der Hungerburgbahn von der Talstation in der Nähe des Hofgartens zu erreichen. Die Hungerburgbahn ist eine sehr steile Zahnradbahn. Alle Stationen wurden Zaha Hadid entworfen, so dass sich der Kreis zur Bergiselschanze, die ich am Vormittag besucht hatte, für mich schloss.
In the meantime it was noon and I went to relax at the foot of the Bergisel in a nice garden restaurant. It was now too late for my hike on the Zirbenweg, so I decided to visit the Alpenzoo. First I walked back to the city, where I was admired the buildings like the Triumphbogen and the Maria-Theresia- Street that looked so much nicer in the sunny weather. In the city centre, however, there were again a lot of passers-by, so that I wore a mask voluntarily at times.
The Alpenzoo is located above Innsbruck and can be reached in a few minutes by the Hungerburgbahn from the valley station near the Hofgarten. The Hungerburgbahn is a very steep rack railway. All stations were designed by Zaha Hadid, so that the circle to the Bergisel ski jump, which I had visited in the morning, closed for me.





Im Alpenzoo, der sich bewusst auf heimische Tiere konzentriert und wo keine Exoten präsentiert werden, verbrachte ich einen sehr schönen und spannenden Nachmittag. Natürlich herrschte dort bei dem schönen Wetter ein ziemlicher Betrieb. Aber zum Einen war die Wegführung mit auf dem Weg aufgemalten Bärentatzen, die nur in einer Richtung zu begehen war, sowohl genial einfach als auch coronatauglich und zum Anderen konnte ich dort, wo mir zuviele Leute herumstanden, freiwillig Maske tragen. Aber schaut selbst, was ich dort Schönes gesehen habe.
A very nice and exciting afternoon I spent in the Alpenzoo, which consciously concentrates on native animals and where no exotic animals are presented. Of course there was quite a lot of activity going on in the beautiful weather. But on the one hand, the route with bear paws painted on the path, which could only be walked in one direction, was both ingeniously simple and corona-compatible and on the other hand, where there were too many people standing around, I could voluntarily wear a mask. But see for yourself what I saw there.








Auf dem Rückweg war die Bahn gestopft voll. Nicht zum letzten Mal während meines Aufenthaltes fragte ich mich, ob es neben der Maskenpflicht eine Obergrenze für die Anzahl der Benutzer gab und wie diese aussah. Als wir auf die Bahn warteten, hatte ein kleiner Junge, der noch keine Maske tragen musste, Hustenanfälle (??), was seinen Vater nicht zu bedrücken schien. Er grinste fortwährend und klopfte dem Kleinen ab und zu leicht auf den Rücken. Als die Bahn kam, stieg ich in das am weitesten von dieser Familie entfernten Abteil ein.
Abends im Appartment genoss ich auf dem Balkon die angenehme Wärme und endlich (!) den Bergblick.
On the way back the train was packed full. Not for the last time during my stay I wondered if there was an upper limit for the number of users besides the mask obligation and what it amounted to. When we were waiting for the train, a little boy who had not yet had to wear a mask had coughing fits (??), which did not seem to depress his father. He grinned constantly and tapped the little boy lightly on the back every now and then. When the train arrived, I boarded the compartment furthest away from this family.
In the evening in the apartment I enjoyed the pleasant warmth on the balcony and finally (!) the mountain view.

Der Bergiselgesellschaft und dem Alpenzoo Innsbruck danke ich herzlich für die Erlaubnis zum Posten der entsprechenden Fotos.
Meine Fotos zeige ich jetzt auch bei Instagram unter wanderlustig2020.
Über euer Feedback freue ich immer sehr.
Thank you to to the Bergisel Society and the Alpenzoo Innsbruck for the permission to post the corresponding photos.
My photos I am also showing now at Instagram under wanderlustig2020.
Always looking forward to your feedback.