Ausgebremst # 8 : Kultur und Natur am Tegernsee

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Anfang Oktober, zwei Monate nach meiner Rückkehr von der Via Gebennensis, dem französischen Jakobsweg, hatte sich die entzündete Achillessehne größtenteils beruhigt, aber mein Rücken war immer noch nicht in Ordnung. Der Orthopäde hatte mir gerade noch einmal Schonung bis Mitte November verordnet. An mehreren, sehr kalten Regentagen saß ich frustriert und wütend zu Hause und sehnte mich nach einer schönen Abwechselung.

Sobald die Sonne wieder lachte, fuhr ich mit dem Auto zum Tegernsee. Ich habe euch schon verraten, dass die Tegernsee Region, die knapp 60 km von meinem Wohnort entfernt liegt, zu meinen liebsten Ausflugszielen gehört. Genauso geht es aber sehr sehr vielen Münchnern und an diesem schönen Herbsttag (man fürchtet immer, dass es der letzte der Saison sein könnte), war der Anreiseverkehr besonders stark, sogar in der Wochenmitte. Nach dem Verlassen der Autobahn bewegte ich mich bald im stockenden Verkehr und kurz vor Gmund, dem ersten Ort am See, wenn man von München kommt, stand ich im Stau. Mit Hilfe von Google Maps umfuhr ich die Staustelle und stellte erfreut fest, dass es danach bis zum Bahnhof Tegernsee, wo ich parken wollte, zügig voran ging.

Am Bahnhof fand ich einen der letzten Tagesparkplätze und spazierte anschließend hinab zum Seeufer. In Tegernsee wollte ich mir die Sonderausstellung Von Renoir bis Jawlenski, Mit Leidenschaft gesammelt. Werke aus Privatbesitz im Gulbransson Museum anschauen und danach auf der Uferpromenade ein Stück Richtung Rottach-Egern spazieren.

Der Fußweg zum Museum ist gut ausgeschildert und führt idyllisch am Alpbach und an liebevoll mit Blumen geschmückten Häusern mit Gärten entlang.

Das Gulbransson Museum liegt im Kurgarten. Dort angekommen freute ich mich über den ersten Blick auf den im milden Herbstlicht gelegenen Tegernsee. Weil ich relativ lange für die Hinfahrt gebraucht hatte, spürte ich ein leichtes Hungergefühl und beschloss daher, eine frühe Mittagsbrotzeit einzulegen.

Am Tegernseer Rathaus bog ich auf die Uferpromenade ab und ging ein kleines Stück in Richtung Rottach-Egern. Es dauerte nicht lange, bis ich im ARAN Schlosscafé (Werbung ohne Auftrag) landete, das direkt am See liegt. Auf der verglasten Terrasse mit herrlichem Blick über den See ließ ich es mir bei einem Tunfischbrot und einer großen Schale Cappucino gutgehen.

Gut gestärkt suchte ich dann das Museum auf, wo ich die kleine, aber sehr feine Ausstellung bewunderte.

Gezeigt werden u.a. Werke von Max Beckmann, Lovis Corinth, Paul Gauguin, Olaf Gulbransson, Erich Heckel, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Max Liebermann, August Macke, Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter, Emil Nolde, Pierre-Auguste Renoir, Christian Rohlfs, Karl Schmidt-Rottluff.
Quelle: https://www.olaf-gulbransson-museum.de/vorschau2503a28c

Ich war begeistert : wunderschön ! Besonders gefielen die farbig leuchtenden Landschaftsimpressionen von Emil Nolde und echte Entdeckungen waren die Gemälde Das Duell von Marianne von Werefkin, das die bedrohliche Atmosphäre der 1930er Jahre ausstrahlt, und das undatierte Werk Elmau von Gabriele Münter, das durch seine grandios vereinfachten Formen und die grün-blauen Farbtöne im Kontrast zur schneebedeckten Bergkulisse fasziniert.

Nach dem Besuch der Ausstellung folgte ich der Seeuferpromenade nach Süden. Die Strecke führte durch einen Landschaftspark und bot wunderschöne Ausblicke zurück auf das Schloss Tegernsee und über den See nach Bad Wiessee und die dahinter aufragenden Berge Ein kleines Stück musste ich an der Straße zurücklegen, aber dann ging es auf die Halbinsel Point mit Strandbad und idyllischen Strandabschnitten. Den Blick auf Rottach-Egern fand ich fantastisch. Eine kleine Brise ließ das bunte Herbstlaub rascheln und sorgte für leichten Wellengang auf dem Tegernsee.

An der Point wollte ich eigentlich umkehren, mich aber vorher noch auf einer Bank ausruhen und die Eindrücke genießen. Dabei entdeckte ich die Ruderfähre, die man mit dem Läuten einer Glocke ruft, um dann in kurzer Zeit in einem Holzboot an das gegenüberliegende Ufer nach Rottach-Egern (Mai bis Oktober, 10 bis 18 Uhr, bei schönem, nicht zu windigen Wetter) übergesetzt zu werden. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen! Für gerade einmal 2,60 € schipperte ich gemütlich über den See und unterhielt mich sehr nett mit dem Ruderer, wobei ich Interessantes über die Orte am Tegernsee und die hiesige Hotellerie erfuhr.

In Rottach-Egern spazierte ich am Seeufer entlang und besuchte die Kirche. Auf die viel befahrene Hauptstraße hatte ich keine Lust und ging daher bald zurück zur Ruderfähre.

Auf dem Rückweg nach Tegernsee folgte ich einem etwas vom Ufer entfernten Spazierweg, der zu einem Pavillon hinauf führte, wo sich ein herrliches Panorama eröffnete. Ein Besuch der Pfarrkirche Tegernsee (ehemalige Klosterkirche) bildete den Abschluss meiner Tour.

Panoramafoto zum Anklicken.

Eigentlich wollte ich auf Kaffee und Kuchen im bekannten Klosterbräustüberl einkehren, aber dort war es ziemlich voll und das Kuchenangebot recht bescheiden, also kehrte ich zurück ins ARAN Schlosscafé. Dort gönnte ich mir einen Sahnekuchen mit Maracujaguss, der Cappuccino mundete wieder ausgezeichnet und im sonnigen Restaurantgarten ließ es es sich sehr gut aushalten.

„Was für ein zauberhafter Herbsttag!“ dachte ich, als ich mich auf die Heimfahrt begab. Vor dem Rückreiseverkehr grauste es mir, aber da hatte ich wohl Glück. Einige Male stand ich zwar, aber nie lange, so dass ich sehr zufrieden zu Hause ankam.

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Auf den Riederstein/Tegernsee

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Am Vortag hatte ich eine Gipfeltour auf den Wallberg unternommen. Nun wollte ich es etwas gemütlicher angehen und nahm mir eine Wanderung auf den Riederstein bei Rottach-Egern vor. Statt 1030 Höhenmeter hinauf zu gehen, würde ich nur 430 Meter aufsteigen, aber auch wieder bergab laufen. Neben einer spektakulär schönen Aussicht, die es auf dem Gipfel geben sollte, wollte ich testen, ob mein lädiertes Knie den Abstieg mitmacht.

Ich fuhr auf der Riedersteinstraße in Rottach Egern bis zum Wanderparkplatz und folgte dann dem am Ende des Parkplatzes mit „Galaun“ und „Riederstein“ ausgeschilderten Weg. Noch einmal konnte ich auf den Wallberg schauen.

Dann ging es relativ steil über einen breiten Forstweg durch den schattigen Wald hinauf. Sehr angenehm ist, dass der Weg durchgehend durch den Forst verläuft und damit viel Schatten bietet. Andererseits gibt es bis zum Berggasthaus Riederstein nur wenige Aussichtspunkte.

Nach einer knappen Stunde auf dem zum Teil recht steilen Weg erreichte ich die kurz vor der Berggastätte Riederstein, sprich „Galaun“ (1070 m) , nach rechts hinauf führende Abzweigung zum Kreuzweg, der auf den Gipfel führt. Zunächst wollte ich mich aber für den anstrengenden Aufstieg stärken, kehrte auf der Terrasse des Gasthauses auf einen Cappuccino ein und freute mich über das wunderbare Bergpanorama.

Auf dem Kreuzweg ging ich über unzählige Stufen im Wald bergauf. Die Kreuzwegtafeln halfen mir die Dauer des restlichen Weges einzuschätzen. Am Grat bog der Pfad links ab und es folgte der finale Aufstieg zum Kirchlein am Riederstein.

Auf dem engen Gipfel herrschte Freitag mittags reger Betrieb, aber mit ein bisschen Geduld und gegenseitiger Rücksichtnahme konnte jeder Wanderer das atemberaubende Panorama ausgiebig genießen. Der Blick über den Tegernsee, Rottach-Egern und benachbarte Gipfel wie den Leonhardstein, den Roß- und Buchstein sowie zum Mangfallgebirge war einmalig schön. Fast direkt unter der Kapelle, sehr weit unten, sah ich auch die „Galaun“.

Panoramafoto bitte anklicken.

Für den Abstieg nahm ich den am Grat als leicht ausgeschilderten Weg, der ebenfalls zum „Berggasthaus Riederstein“ führt. Dort speiste ich mit Milzwurst, Kartoffelsalat und alkoholfreiem Weißbier zu Mittag.

Auf dem Anstiegsweg kehrte ich zurück zum Wanderparkplatz. Für mich ging es teilweise etwas zu steil hinab auf dem geschotterten Forstweg. Ich ziehe gut begehbare Wanderpfade vor, auf denen man nicht wegrutschen kann. Aber alles in allem war es in Ordnung und mein Knie hat es auch geschafft.

Fazit:
Leichte, wegen der Steigung etwas anstrengende Wanderung, wegen schattigem Verlauf auch im Hochsommer geeignet, nach einem relativ geringen Anstieg traumhafter Ausblick, gute Alm mit köstlichen Speisen.

Dies ist ein Beitrag für Rolands tolles Fotoprojekt 2022 „Wanderungen und Fahrradtouren“. Zur Orientierung füge ich zwei Fotos an.

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Promenaden in Bad Wiessee/Tegernsee

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Nach meiner wunderbaren aber auch anstrengenden Wanderung auf den Wallberg bezog ich mein Quartier. Das Hotel lag am nördlichen Ende von Bad Wiessee in der Nähe des Tegernsees und so begab ich mich bald auf einen gemütlichen Spaziergang. Über den See blickend bewunderte ich unter anderem den von mir bezwungenen Wallberggipfel. Ich lief ein Stück in die Richtung des Ortszentrums aber nicht allzu weit. Mir ging es mehr ums Entspannen und Schauen. Gewandert war ich schließlich schon genug!

Abends ging ich noch einmal los und zwar in das nächstgelegene italienische Restaurant, das direkt am Yachthafen lag. An diesem Abend gab es leider keinen schönen Sonnenuntergang, aber es war ein lauer Frühsommerabend, so dass ich das Sitzen auf der Restaurantterasse bis um 21 Uhr sehr genoss.

Nach dem anstrengenden Wandertag sank ich zeitig in die Federn. Am nächsten Morgen war ich ziemlich früh wach und überbrückte die Zeit bis zum Frühstück mit einem weiteren Spaziergang am Tegernsee.

Nach dem Frühstück checkte ich aus und fuhr zum Riedersteinparkplatz beim Ort Tegernsee, dem Beginn meiner nächsten Wanderung, über die ich noch berichten werde.

Fazit:
Der Tegernsee liegt nur ca. als 50 km von München entfernt. Nach einer Wanderung kann ich daher ohne Weiteres zurück nach Hause fahren und das hatte ich immer so gehandhabt. Aber einmal wollte ich auch einen Abend am Tegernsee verbringen und habe daher dort übernachtet. Die friedliche und ruhige Atmosphäre in Bad Wiessee nach dem Wegfahren der vielen Tagesgäste hat mir sehr gut gefallen. Die Abendstimmung und das Morgenlicht auf der Seeuferpromenade fand ich zauberhaft schön. Gefehlt hat eigentlich nur ein toller Sonnenuntergang. Vielleicht beim nächsten Mal …

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Wanderung auf den Wallberg/Tegernsee

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Der Wallberg bei Rottach-Egern ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die meisten Leute fahren mit der Seilbahn auf das Wallbergplateau, laufen dann zum Wallbergkirchl und genießen die prachtvolle Aussicht. Einige steigen noch auf den Gipfel und die meisten kehren sicher im Panoramarestaurant ein. All das hatte ich auch schon getan, aber nun wollte ich von der Talstation der Seilbahn auf den Gipfel wandern und dann mit der Bahn ins Tal fahren, um meine Gelenke zu schonen.

Vor dem Aufstieg von rund 1030 Höhenmetern hatte ich schon einen gewaltigen Respekt aber ich vertraute darauf, dass es gehen würde, wenn ich mir viel Zeit ließ. In der vorletzten Woche herrschte dann richtig schönes Sommerwetter und nun wollte ich mein Vorhaben in die Tat um setzen. Außerdem hatte ich mir schon länger vorgenommen, einmal am Tegernsee zu übernachten, um abends am Tegernsee zu spazieren und am nächsten Tag noch eine weitere Wanderung unternehmen. Also reservierte ich ein Zimmer in Bad Wiessee.

Schon um 10 Uhr parkte ich an der Talstation der Wallbergbahn und dann ging es gleich los

Zunächst führte ein breiter Forstweg stetig bergauf, dann kam eine Gabelung. Schließlich entschied ich mich für den nach rechts abzweigenden Weg über die Wallbergmos-Alm, der über einen Pfad recht steil, wurzelig und oft steinig nach oben führte. Belohnt wurde ich schon bald durch schöne Blicke in die Berge und über den See.

Erstaunt war ich, dass ich keineswegs alleine den Berg hinauf schnaufte, sondern dass es noch einige weitere Wanderer den Aufstieg wagten. Eine Frau fiel mir auf, weil sie noch langsamer als ich ging, aber einen Fuß vor den anderen setzte und stetig weiter nach oben stieg.

Schneller als gedacht erreichte ich die Alm, wo ich mich mit zwei Mitwanderern unterhielt, die natürlich vor mir angekommen waren, aber auch von dort wieder ins Tal steigen wollten. Das kam für mich nicht in Frage, wenn es irgendwie ging, wollte ich mindestens bis zur Bergstation der Seilbahn wandern. Schon um nicht wieder hinunter gehen zu müssen. Nachdem ich mich mit Rhabarberkuchen und Kaffee gestärkt hatte, startete ich wieder. Noch eine Weile folgte ich dem zum Teil steilen Waldweg, der zwischendurch nicht ganz klar verlief. Verlaufen wollte ich mich auf diesem Stück nicht, daher schaute ich prüfend auf meinen GPS-Track. Froh war ich, als der Steig wieder auf den breiten Forstweg einmündete.

Nun wurde die Wanderung sehr viel entspannter. Es ging flacher bergauf und viel zu sehen gab es auch. Im lichten Wald blühten zahlreiche Blumen und die Ausblicke in die Bergwelt wurden immer schöner. Nun waren mehr Wanderer unterwegs, die vor allem bergab liefen.

Panoramafoto bitte anklicken!

Nachdem ich einer Art Wander- und Mountainbikeautobahn gefolgt war, kam ich bald unterhalb des Wallbergkirchls an. Nun sah ich auch den Wallberggipfel. In der Wanderbeschreibung hatte ich gelesen, dass man für den letzten Aufstieg Trittsicherheit benötigt und dass es an einigen Stellen sehr felsig und steil ist, so dass man die Hände zum Auf- und Abstieg braucht. Aber so steil sah der Berg doch gar nicht aus!

Am Kirchlein war es dann etwas voller, nun waren die Seilbahnfahrer hinzu gekommen. Trotzdem konnte ich Abstand halten und der traumhafte Ausblick entschädigte mich reichlich.

Panoramafoto bitte anklicken!

Ich war mir nicht sicher, ob ich tatsächlich weiter auf den Gipfel gehen sollte. Aber nun war ich schon so weit gekommen, die restlichen 100 Höhenmeter würde ich jetzt auch noch schaffen. Zunächst ließ sich die Strecke recht harmlos an. Der Forstweg wurde langsam steiler und dann kam die Abzweigung. Auf einem Schild wurde auf die erforderliche Trittsicherheit hingewiesen. Einen Moment lang blieb ich unschlüssig stehen und dann sah ich sie, die Wanderin die extrem langsam unterwegs gewesen war, auf den Steig abbiegen. Wenn sie das konnte, würde ich es auch schaffen!

Als ich sie das nächste Mal sah, hing sie über mir und hangelte sich an einer geröllig schrofigen Felswand hinauf. Gut war, dass man sich immer an den Steinen festhalten und hochziehen konnte. Auch gab es nur drei ähnliche Steilstücke. Allerdings graute mir vor dem Abstieg.

Etwas geschafft aber glücklich erreichte ich den Gipfel. Die Aussicht war selbstverständlich wunderbar, jedoch nicht viel besser als vom Wallbergkirchl. Das Wichtigste war für mich aber , dass ich es tatsächlich bis zum Gipfel geschafft hatte.

Und ich gelangte wieder heil zur Seilbahnstation, teilweise auf dem Hosenboden, oft ganz vorsichtig rückwärts hinunter kletternd. Auf dem Rückweg traf ich übrigens die Wanderin, die vernünftigerweise aufgegeben hatte, weil sie sich doch unsicherer als ich in dem felsigen Gelände bewegte.

Im Panoramarestaurant bei der Seilbahnstation ließ ich es mir gut gehen. Auf der Aussichtsterrasse genoss ich noch einmal das fantastische Bergpanorama und nahm dann die Bahn ins Tal.

Panoramafoto bitte anklicken!

Fazit:
Etwa 7 Km, 1030 Hm, knapp 4 Stunden ohne Pausen
Leichte aber anstrengende Bergwanderung mit traumhaften Aussichten, der abschließende Pfad auf den Gipfel ist mittelschwer und erfordert Trittsicherheit. Wer keine Probleme mit den Gelenken hat, kann über den breiten Forstweg ins Tal zurück gehen.

Über meinen Spaziergänge am Tegernsee in Bad Wiessee und meine Wanderung auf den Riederstein am nächsten Tag werde ich noch berichten.

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Coronareisejahr 2020 Corona Travel Year 2020

Was für ein verrücktes Jahr haben wir hinter uns! Eigentlich würde ich es gerne so schnell wie möglich vergessen. Trotz weitreichender Einschränkungen habe ich doch viel Neues und Schönes erlebt und davon soll nun die Rede sein.

Das Jahr begann für mich sehr verhalten. Wie schon berichtet ( Rentnerinnenblues 2) hinderte mich mein Gesundheitszustand am Reisen.

Mitte Februar munterte mich unser Besuch der wunderschönen Schmetterlingsausstellung im Botanischen Garten München auf.

Für die Berlinale 2020 hatte ich noch ein letztes Mal eine Akkreditierung erhalten und wollte deswegen Ende Februar unbedingt nach Berlin reisen. Ich gönnte mir ein Appartment in der Nähe des Berlinale Palastes, in dem ich mich zwischen den Filmvorstellungen ausruhen konnte. Auch die Anzahl der gesehenen Filme reduzierte ich. Das Festival konnte ich so sehr genießen. Es fand unverändert statt, aber Corona zeigte sich schon deutlich am Horizont. Die Chinesische Delegation konnte nicht anreisen und generell gab es weniger asiatische Besucher. Gleich zu Beginn des Festivals hatte ich mir einen starken Schnupfen eingefangen. Als ich in einer Vorstellung einmal heftig niesen musste, setzten sich meine Nachbarn schnell weg ! Danach wollte ich mir in der Apotheke Masken kaufen, aber diese waren bereits ausverkauft.

Der Berlinale Besuch hatte mir enormen Auftrieb gegeben und ich überlegte, wie ich kurze Reisen bewerkstelligen könnte. Städtereisen nach Leipzig und Wien hätten mich interessiert. Aber dann erreichte Corona auch Europa und Reisen waren nicht mehr möglich.

Vor dem Inkrafttreten des 1. Lockdowns in Bayern unternahm ich im März noch kleinere Wanderungen bei wunderschönem Frühlingswetter , z.B. am Egglburger See und an den Osterseen. Am Tag der letzteren Wanderung waren die Schulen schon geschlossen und die Gaststätten hatten nur bis 15 Uhr geöffnet. Einige Tage später wurde der 1. Lockdown mit weitreichenden Ausgangsbeschränkungen in Kraft gesetzt.

Fotos zum Vergrößern bitte anklicken!

Bis Mitte Mai waren dann keine Ausflüge möglich. Man durfte aber spazieren gehen und davon machte ich im April im heimischen Wald und in den Parks reichlich Gebrauch (siehe Kleine Fluchten in Corona Zeiten). Nie zuvor hatte ich den Ausbruch des Frühlings intensiver erlebt. Allerdings waren verständlicherweise viele Menschen im Wald unterwegs, so dass das Spaziergehen mich oft nicht entspannte (siehe COCW).

Als Anfang Mai die Ausgangsbeschränkungen in Bayern aufgehoben wurden, unternahm ich eine erste kleine Wanderung in der Nähe von Bad Wiessee am Tegernsee. Es herrschte klares Sonnenwetter, so dass ich die Berge schon von der Autobahn aus sehen konnte. Über den Anblick freute ich mich sehr, verdrückte aber auch ein paar Tränchen.

Sehr weit wanderte ich nicht, war nach dem vielen auf der Couch Sitzen überhaupt nicht fit. Die Gaststätten hatten noch geschlossen, daher setzte ich mich auf dem Rückweg an einen Bach und verzehrte meine mitgebrachte Brotzeit. Zum ersten Mal seit Monaten traute ich mich in Bad Wiessee Coffee to Go und Eis in einer Eisdiele zu holen. Damit setzte ich mich auf eine Bank am See und war rundherum glücklich. Am sonst sehr bevölkerten Seeufer waren nur wenige Spaziergänger unterwegs. Die Spielplätze hatten wieder geöffnet und das fröhliche Jauchzen der Kinder war einfach nur schön.

Ab 11. Mai durften die größeren Geschäfte und Einkaufszentren in Bayern wieder öffnen, wenn auch unter strengen Hygienevorgaben. Nachdem ich zwischenzeitlich die Waldspaziergänge etwas leid war, traute ich mich zunächst zu Fuß in ein Einkaufszentrum und dann erstmals wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Münchner Innenstadt. Mehr als eine Großpackung Einmalhandschuhe kaufte ich nicht ein, aber ich hatte gesehen, wie sich die Öffnung der Geschäfte auswirkte (s. Shopping in Corona Times).

Eine Traumwanderung führte mich Ende Mai auf die Kesselalm und bot mir grandiose Aussichten. Inzwischen durften die Gaststätten im Außenbereich wieder öffnen, so dass ich auf der Terrasse der Alm eine Leberknödelsuppe verspeisen konnte. Nach der Wanderung „belohnte“ ich mich mit Kaffee und Kuchen auf der Terrasse des für seine leckeren Kuchenspezialitäten bekannten Café Winklstüberl.

Nachdem die Museen im Juni unter Hygieneauflagen (u.A. Abstandhalten und Maskentragen) wieder öffnen durften, besuchte ich das Lenbachhaus und die Münchner Pinakotheken, feierte ein Wiedersehen mit meinen Lieblingsbildern und besuchte Ausstellungen.

Ende Juni waren Reisen nach Österreich wieder möglich. Ich fuhr mit dem Auto nach Oberösterreich, übernachtete in einer Ferienwohnung und verbrachte drei sehr schöne Tage in Linz und Enns. In Österreich waren die Infektionszahlen damals sehr niedrig, so dass es deutlich lockerer als in Deutschland zuging. Maskenpflicht bestand nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Mir war das manchmal nicht geheuer, dann trug ich den Mund-Nasen-Schutz freiwillig, z.B. in Kirchen und Museen. Obwohl in Linz einige Hauptattraktionen, z.B. das Ars Electronica Center, noch nicht geöffnet waren, genoss ich diese Reise sehr, die ich auch wie eine Erholung vom Corona Stress empfand.

Ende Juli verbrachten wir einige Wandertage im Fichtelgebirge ( s. hier und in den Fortsetzungen ) und waren sehr angenehm überrascht über die landschaftliche Schönheit der Gegend und die zahlreichen Wandermöglichkeiten. Das Fichtelgebirge und Bayreuth hatten schon lange auf meiner Wunschliste gestanden, aber wenn mich Covid-19 nicht an Fernreisen gehindert hätte, hätte ich die Gegend wohl noch lange nicht besucht.

Anfang August fuhr ich mit dem Zug in knapp zwei Stunden nach Innsbruck, vorsichtshalber in der 1. Klasse. Die Tiroler Hauptstadt hatte ich auch schon sehr lange besuchen wollen. Die perfekte Mischung aus Stadtbesichtigung und Bergwandern in der unmittelbaren, spektakulär schönen Umgebung gefiel mir wie zu erwarten sehr gut (s. hier und in den Fortsetzungen). Nicht so wohl fühlte ich mich in der Innenstadt in den Touristenmassen, die sich zwischen den vielen Baustellen dicht an dicht aneinander vorbei drückten. Das galt auch für die Gondeln mit großer Fahrgastkabine, die meistens voll besetzt waren. Da beruhigte mich der Maskenzwang nur ein wenig.

Im September musste ich wieder an meine Neujahrsvorsätze denken. Dazu hatte die Fortsetzung des Jakobswegs in der Schweiz gehört. Die Coronazahlen waren schon wieder am Steigen und in manchen Schweizer Orten am Jakobsweg würde eine Übernachtung in Mehrbettzimmer unumgänglich sein. Daher verzichtete ich in diesem Jahr lieber auf das Pilgern. Stattdessen unternahm ich mehrere „Corona Pilgerwanderungen“, d.h. Tageswanderungen direkt von zu Hause aus. Wir wanderten längere Strecken und erkundeten unsere Umgebung (s. hier).

Im Baiersbronn im Nordschwarzwald durchwanderten wir Ende September traumhaft schöne Wälder. Den Hochschwarzwald oder Südschwarzwald betrachte ich als meine zweite Heimat und hatte daher nicht erwartet, dass es mir im Schwäbischen Schwarzwald (s. auch die Fortsetzungen) so gut gefallen würde.

Mit der Rückkehr der Urlauber begann die Zahl der Corona Fälle im Laufe des Oktobers kräftig anzusteigen. Die zweite Welle rollte auf uns zu und es war abzusehen, dass wieder ein Lockdown kommen würde. Noch vor dem Inkraftreten des Lockdown „Light“ am 2. November, der zur Schließung von Gaststätten und Kultureinrichtungen führte, besuchte ich mehrere Münchner Museen und unternahm meinen jährlichen Herbstspaziergang im Englischen Garten. Am Wochenende vor dem Inkrafttreten der Maßnahmen setzte ich einen lange gehegten Plan um. Bei Goldenem Oktoberwetter folgte ich dem Isarufer nach Norden bis zum Oberföhringer Wehr und ging dann auf der anderen Flußseite durch den Englischen Garten zurück. Im Biergarten „Hirschau“ verbrachte ich eine entspannte Mittagspause mit vielen anderen Gästen, die eine der letzten Gelegenheiten eine Wirtschaft zu besuchen nutzen wollten. Eine Band spielte fetzige Pop Klassiker und animierte zum Mitsingen, aber die rechte Stimmung kam doch nicht auf.

Mehrere Herbstwanderungen unternahm ich im November bei traumhaftem Sonnenwetter. Ich umrundete den Ismaninger Speichersee, genoss den Bergblick bei der Gaststätte „Zur schönen Aussicht“ bei Kleinhöhenrain, schaute noch einmal am Egglburger See vorbei und wanderte auf den Hirschhörnlkopf bei Jachenau. An letztere Wanderung werde ich lange zurückdenken, nicht nur wegen der traumhaften Ausblicke, sondern auch weil dort meine geliebte Sony RX 10 Kamera den Geist aufgab.

Mit weiter steigenden Coronazahlen wurde unsere Welt wieder enger. Den öffentlichen Nahverkehr wollte ich in dieser Lage nicht mehr benutzen. Mit dem Radl fuhr ich zum Werksviertel und bewunderte dort die beeindruckende Street Art.

Ein letztes Mal vor dem „harten Lockdown“ am 16.12.2020 (Schließung aller Geschäfte, die nicht dem täglichen Bedarf dienen und Ausgangsbeschränkungen) traute ich mich dann doch, nahm Ende November die U-Bahn und spazierte durch das Stadtzentrum (siehe hier). Inzwischen herrschte dort eine weitgehende Maskenpflicht. Meine Brille musste ich immer wieder absetzen, weil sie dauernd beschlug. Trotzdem genoss ich diesen Bummel bei schönem Herbstwetter noch einmal sehr.

Die Zahl der Corona Infektionen stieg im Dezember stetig. Die bisherige Höhepunkte wurden am 18. Dezember mit 33.777 Neuinfektionen und am 30. Dezember mit 1.129 neuen Todesfällen erreicht. In dieser Situation bleibe ich dann doch lieber zu Hause und gehe einmal täglich in „unserem“ Wald spazieren. Das tun viele andere auch, so dass sich die Wege wie im 1. Lockdown bevölkern. Sogar bei neblig nasskaltem Wetter sind die Massen unterwegs !

Nun, das war mein Jahr 2020, in dem ich fast nur „heimische“ Ziele aufgesucht habe. Obwohl ich in den letzten Jahren hauptsächlich Fernreisen unternommen hatte, gefielen mir die diesjährigen Reisen ausnehmend gut. Deutschland und Österreich haben sehr viel Schönes und Interessantes zu bieten und das Exotische fehlte mir nicht. Die Anreise waren immer recht kurz und das Reisen war sehr einfach. Was ich aber stark vermisste, war die Unbeschwertheit des Verreisens. Corona lauerte immer mehr oder minder deutlich im Hintergrund!

Natürlich betrifft meine Klage über Reisebeschränkungen ein Luxusproblem. Viel wichtiger ist, dass wir gesund bleiben und dazu möchte ich soviel wie möglich beitragen. Irgendwann, wenn Corona Geschichte ist, können wir auch wieder frei reisen! Deutsche und europäische Ziele werde ich aber nicht aus den Augen verlieren. Man wird ja auch nicht jünger …

Wenn ihr jetzt ein bisschen Aufmunterung braucht, dann verabschiedet ihr am besten das alte Jahr noch einmal mit dem etwas fiesen aber ziemlich lustigen Video mit einem Abgesang 2020 (hier) .

Im vergangenen Jahr habe ich so fleißig gebloggt wie nie zuvor. Für die sehr erfreuliche, starke Zunahme von Klicks, Kommentaren und Likes habe ich euch, meinen treuen Lesern und Followern, zu danken. Tolle fotografische Anregungen habe ich durch die Teilnahme an Foto Challenges erhalten und es war einfach wunderbar, das Fotoarchiv gründlich durchzuforsten. Für das Ausrufen der vielen spannenden Fotoprojekte und die netten Kommentare bedanke ich mich vor allem bei Manni von Mannis Fotobude, Roland von Royusch-Unterwegs und Antje von one photo a day .