Highlight: Wandern in den spanischen Pyrenäen (1) Highlight: Hiking in the Spanish Pyrenees (1)

Spanien entwickelte sich für mich gerade zu einem Reiseland,  in dem ich noch viele Ziele besuchen wollte. Im letzten Jahr besuchte ich auch einen Spanisch-Intensivkurs auf Lanzarote.

Nun,  mit dem Reisen in der sehr schwer von Covid 19 betroffene Land wird es wohl in diesem Jahr nichts werden. Zwischenzeitlich  bleibt die Erinnerung an wunderbare vergangene Reisen. In diesem Sinne veröffentliche ich noch einmal meine Beiträge über unseren  Wanderurlaub in den spanischen Pyrenäen (mit unverändertem Text plus englischer Übersetzung). Damals war ich sehr angenehm überrascht von der spektakulären Landschaft mit zahlreichen Zeugnissen mittelalterlicher Kultur, den Kapellen von Eremiten und romanischen Kirchen.
Wir verlebten einen ganz besonderen Wanderurlaub in einer bei uns weitgehend unbekannten Region.
Fotos zum Vergrößern bitte anklicken.

Einführung

Nach einem  Aufenthalt in der wunderbaren aber auch unverschämt teuren Stadt Barcelona fuhren wir mit dem Mietwagen in die Pyrenäen.

Wir hatten im idyllischen Dörfchen Laspuña bei Ainsa über einen Reiseveranstalter eine Unterkunft und das Programm „Wandern auf eigene Faust“ gebucht. Gegen die ebenfalls angebotene Wanderreise in einer Gruppe hatten wir uns bewusst entschieden. Von Laspuña aus unternahmen wir täglich Wanderungen und folgten dabei meistens den Wandervorschlägen des Reisebüros (oder versuchten es zumindest !).

Die Benutzung eines Fahrzeugs war notwendig, um zu den Ausgangspunkten der Wanderungen zu kommen. Angebote öffentlichen Nahverkehrs sind in der Gegend praktisch nicht vorhanden.

Übrigens: ich beschreibe unsere zu 100 % selbst finanzierte Reise …

Viel Spass beim Lesen wünscht eure Inga und ich denke dabei besonders an Pilgerin Belana Hermine, deren tägliche Reiseberichte von ihrer Pyrenäenwanderung vom Atlantik zum Mittelmeer meine Vorfreude auf unseren Pyrenäenurlaub sehr gesteigert hatten.

 10.9.2018 bis 13.09.2018

Wir begeben uns auf eine Höllenfahrt, besuchen Einsiedeleien, begegnen gefährlichen Raubvögeln, finden den Ausstieg aus dem kleinen Grand Canyon nicht und haben dabei rauschende Erlebnisse. Nach einem Aufstieg in einen Zirkus, wringen wir uns in einer Hütte aus und gönnen uns dann Schleckereien in einer Tankstelle.

An unserem ersten Tag in den Pyrenäen wollten wir es ruhig angehen lassen. Wir wählten daher eine kombinierte Tour  zu  den Dörfchen Tella und  Revilla mit kurzen Wanderungen bzw. Spaziergängen. Angegeben war die Fahrstrecke mit 24 km hin und zurück.

Zunächst fuhren wir von Laspuña abwärts zur Hauptstraße, die entlang des Rio Cinca verläuft. Dort sind alle paar Kilometer schöne Picknickplätze am Fluss ausgewiesen, die wir aber nie besuchten. Die Straße führt über Bielsa nach Frankreich und ist sehr gut ausgebaut.  Dann bogen wir Richtung Tella ab, das mit 1360 m ca. 700 m höher liegt und prompt war „Schluss mit lustig“. Wir bekamen einen ersten Eindruck von den in unserem Fall stets asphaltierten aber sehr kurvigen  und engen Sträßchen, die oft auch noch zahlreiche Schlaglöcher aufwiesen und an steilen Abhängen, zum Teil ohne Vegetation oder Leitplanken, verlaufen.

Gleichzeitig fuhren wir durch sehr schöne Landschaft, die Ausblicke waren bereits atemberaubend. Allerdings konnte H. sie nicht betrachten, weil er sich auf die Straße konzentrieren musste, während ich die berühmten „tausend Tode“ starb. Da die Orte an der Straße kaum bewohnt sind und wir in der Nebensaison unterwegs waren, kamen uns nur wenige Fahrzeuge entgegen. Dabei fuhr jeder vorsichtig und mit ein bisschen Vor- und Zurückrangieren  klappte es immer mit dem Vorbeifahren.

Tella, ein winziges Örtchen, liegt am Eingang des Nationalparks „Monte Perdido & Ordesa“ (Eintritt kostenlos). Von hier aus legten wir eine kurze Rundwanderung zu drei Eremitagen aus dem 10. bis 16.Jahrhundert („Ruta de los Ermitos“)  mit weiten und faszinierenden Ausblicken  zurück.

Spain had just developed into a travel destination for me, where I still wanted to visit many destinations. Last year I also took an intensive Spanish course in Lanzarote.

Well, travelling in the country, which is heavily affected by Covid 19,  will probably not happen this year. In the meantime the memory of wonderful past journeys remains. With this in mind, I am publishing once again my posts about our hiking holidays in the Spanish Pyrenees (text unchanged, plus English translation). At that time I was pleasantly surprised by the spectacular scenery with numerous testimonies of medieval culture, the chapels of hermits and Romanesque churches.
We spent a very special hiking holiday in a region largely unknown in our country.

Introduction

After a stay in the wonderful but also outrageously expensive city of Barcelona we drove with the rental car to the Pyrenees.

We had booked accommodation and the program „hiking on your own“ in the idyllic village Laspuña near Ainsa through a tour operator. We had consciously decided against the  offered hiking tour in a group. From Laspuña we went on daily hikes and mostly followed (or at least we tried!) the hiking suggestions of the travel agency.

The use of a vehicle was necessary to get to the starting points of the hikes. There is practically no public transport in the area.

By the way: I am writing about our 100% self-financed trip …

I hope you enjoy reading it and I am thinking especially of Belana Hermine, whose daily posts of her Pyrenees hike from the Atlantic Ocean to the Mediterranean Sea had greatly increased my anticipation of our Pyrenees holiday.

Please click on the photos to enlarge.

9/10/2018 to 9/13/2018

We go on a highway to hell, visit hermitages, meet dangerous birds of prey, cannot find the exit from the small Grand Canyon and have rushing experiences. After an ascent to a circus, we have a dripping wet break in a hut and then treat ourselves to some delicacies at a gas station.

On our first day in the Pyrenees we wanted to take it easy. So we chose a combined tour to the villages of Tella and Revilla with short hikes or walks. The route was indicated as 24 km roundtrip.

First we drove down from Laspuña to the main road, which runs along the Rio Cinca. Every few kilometers there were nice picnic stops at the river, which we never visited. The road leads via Bielsa to France and is very well developed. Then we turned towards Tella, which is with 1360 m about 700 m higher and promptly it turned into „end of fun“. We got a first impression of the always asphalted but very curvy and narrow little roads, which often also had numerous potholes and run on steep slopes, partly without vegetation or crash barriers.

At the same time we drove through very beautiful landscape, the views were already breathtaking. However, H. could not look at them, because he had to concentrate on the road, while I was dying the famous „thousand deaths“. Since the villages along the road were hardly inhabited and we were  in the off-season, we met only a few vehicles. Everybody drove carefully and with a little back and forth we always managed to pass safely.

Tella, a tiny village, is located at the entrance of the national park „Monte Perdido & Ordesa“ (free entrance). From here we made a short round trip to three hermitages from the 10th to 16th century („Ruta de los Ermitos“) with wide and fascinating views.

„Wow !“ rief ich zum ersten Mal in diesem Wanderurlaub. Die Landschaften in den Pyrenäen sind auf eine sehr besondere Weise beeindruckend und überhaupt nicht überlaufen. So manches Mal erinnerten sie mich an die Nationalparks im Südwesten der USA. Nur dass es in den Pyrenäen mit den Eremitagen und den romanischen Kirchen mehr historische Gebäude zu sehen gab, von den kleinen Orten mit ihren alten Steinhäusern ganz abgesehen.
Auf dem Rückweg durch das verlassene Tella begegneten uns nur einzelne Katzen, die uns eher skeptisch musterten.

„Wow !“ I cried out for the first time on this hiking trip. The landscapes in the Pyrenees are impressive in a very special way and not overcrowded at all. Many times I was reminded of the national parks in the southwest of the USA. But that there were more historical buildings to see in the Pyrenees with the hermitages and the Romanesque churches, not to mention the small villages with their old stone houses.
On the way back through the abandoned Tella we only met some cats that looked at us rather sceptically.

Wir „erholten“ uns auf der Terrasse der erst kürzlich eröffneten Bar mit großartigem Ausblick (einzige Einkehrmöglichkeit in Tella) und besuchten dann das Museum über die riesigen Höhlenbären, die vor ca. 30.000 Jahren in der Gegend lebten.

Die Abzweigung nach Revilla hatten wir schon auf der Hinfahrt gesehen und die Straße wurde nicht besser!  Wir liefen dann vom Wanderparkplatz relativ gemütlich eine halbe Stunde  zu zwei nebeneinanderliegenden Miradores mit Blick in die dramatische Escuain-Schlucht.

We „relaxed“ on the terrace of the recently opened bar with a great view (the only place to snack in Tella) and then visited the museum showing the huge cave bears that lived in the area about 30,000 years ago.

We had already seen the turnoff to Revilla on our way to Tella and the road did not get any better now! From the hiking car park a relaxing walk of half an hour took us to two adjacent Miradores with views into the dramatic Escuain Gorge.

Schon während ich die ersten Fotos schoss, flog in einem Abstand von ca. 10 Metern der erste Geier vorbei. Es war einer der seltenen Lammgeier, die vom Aussterben bedroht sind und von denen es im Sobrarbe Landkreis, zu dem auch Laspuña gehört, aber wieder ca. 30 Paare geben soll. In der Gegend hat man angeblich die weltweit besten Möglichkeiten, Raubvögel und speziell Geier zu beobachten.

Mit dem Fokussieren der Vögel, die nun fast im Minutenabstand elegant vorbei segelten, hatte ich aber ein Problem und erwischte nur die, wenn auch sehr malerischen, Felswände. Erst später erfuhren wir, dass in der Nähe der Miradores die Geier zusätzlich gefüttert werden. Hätte ich gewusst, dass dies meine beste Begegnung mit den Geiern bleiben würde, wäre ich länger geblieben, um zu fotografieren! Stattdessen dachte ich irrtümlich  „Na ja, erster Tag, da kommt noch viel Besseres!“
15 km, zwei Spaziergänge von ca. 1,5 Stunden.

Already while I was taking the first photos, the first vulture flew past at a distance of about 10 meters. It was one of the rare lamb vultures threatened with extinction and of which there are said to be about 30 pairs again in Sobrarbe County, to which Laspuña also belongs. The area is said to have the best opportunities in the world to observe birds of prey and especially vultures.

But I had a problem with the focusing of the birds, which now elegantly sailed past almost every minute, I only caught the, albeit very picturesque, rock faces. Only later we learned that near the Miradores the vultures are additionally fed. Had I known that this would remain my best encounter with the vultures, I would have stayed longer to take pictures! Instead, I mistakenly thought „Well, first day, there will come something better!“
15 km, two walks of about 1.5 hours.


Pyrenäen (25)

Am nächsten Tag fuhren wir zum Cañon im Valle de Anisclo. Die Zu- und Abfahrt verläuft normalerweise im Einbahnstraßenverkehr auf zwei verschiedenen  Straßen. Allerdings ist eine der beiden Straßen seit 2017 wegen eines Tunneleinbruchs gesperrt, so dass wir das Vergnügen hatten, auf der engeren und schlechteren Straße über Buerba hin und zurück zu fahren. Für die insgesamt 40 km brauchten wir mehr als eineinhalb nervenaufreibende Stunden.

Schon auf dem  ersten Mirador-Parkplatz mit Blick in die Schlucht brach ich aber schon wieder in einen entzückten „Wow“ Ruf aus.

The next day we drove to the canyon in Valle de Anisclo. The entrance and exit is normally one-way traffic on two different roads. But one of the two roads is closed since 2017 due to a tunnel break-down, so that we had the pleasure to drive there and back on the narrower and worse road via Buerba. For the total of 40 km we needed more than one and a half nerve-racking hours.

But already at the first Mirador parking lot with a view into the gorge I broke out into a delighted „Wow“.

Vom nächsten Mirador, wo wir das Auto parkten (wir wussten nicht, dass man noch weiter unten an der gesperrten Straße halten konnte), stiegen wir hinunter in den Canyon.
From the next mirador, where we parked the car (we were unaware that it was possible to stop further down the closed road), we hiked down into the canyon.

Wir liefen im Cañon de Anisclo unter steil aufragenden ockerfarbenen Felswänden, am türkisfarbenen Wasser des Rio Bellos entlang und an zahlreichen Wasserfällen. Natürlich kamen wir auch wieder an einer Eremitage vorbei, die unter einer hervorkragenden Felswand errichtet worden war. Der Weg verlief dann durch einen verwunschenen bemosten Märchenwald mit idyllischen Rastplätzen am Flußufer. Unterwegs gab es sogar eine der vielen Trinkwasserquellen in der Gegend („Fuente“).

Eigentlich waren wir überaus glücklich, hätte da nicht in der Wanderbeschreibung gestanden, dass wir einen „Buchsbaumpfad weiter hoch nach Mondoto“ nehmen sollten. Ziemlich am Anfang des Weges hatte es eine Abzweigung gegeben, die aber mit anderen Zielen beschildert war, und danach  ging es nur noch weiter in die Schlucht hinein. Wir beschlossen schließlich, noch eine Weile dem wunderschönen Flußpfad zu folgen, legten eine Mittagspause an einem rauschenden Wasserfall ein und spazierten zurück, wobei wir zum Schluss noch einen kleinen Rundweg (Circuito San Urbez) gingen.

Auf dem Rückweg zum Auto fluchten wir ein bisschen, weil wir schon etwas müde waren, an der kaum befahrenen Straße entlang hinaufsteigen mussten. Allerdings sahen wir dabei die Landschaft im goldfarbenen Nachmittagslicht.

We walked in the Cañon de Anisclo under steeply rising ochre coloured rock walls, alongside the turquoise water of the Rio Bellos and numerous waterfalls. Of course, we also passed again a hermitage that had been built under a protruding rock wall. The path then ran through an enchanted mossy fairy tale forest with idyllic resting places on the river bank. On the way there was even one of the many drinking water springs in the area („Fuente“).
Actually we were very happy, had it not been written in the description of the hike that we should take a „box tree path further up to Mondoto“. At the beginning of the trail there was a turn-off, but it was signposted with other destinations, and after that we only continued into the gorge. We finally decided to follow the beautiful river path for a while, stopped for lunch at a gushing waterfall and walked back, finishing with a short circuit (Circuito San Urbez).
On the way back to the car we cursed a bit because we were already a rather tired, but we had to climb up the road with little traffic . But then we admired the landscape in the golden afternoon light.

Vor der anstrengenden Rückfahrt erholten wir uns in einer der beiden Bars im Dorf  Buerba. Wer in den Pyrenäen zum Wandern geht, muss wissen, dass es dort nur sehr selten Einkehrmöglichkeiten während des Wanderns gibt. Die Brotzeit muss man sich mitnehmen und kann dann vor oder nach dem Wandern in einer Bar im Ort einkehren, die es aber nicht in jedem Dorf vorhanden ist. Viele abgelegene Orte wurden schon von ihren Einwohnern verlassen.
20 Km,  ca. 5 Stunden plus Pausen.

Before the exhausting return trip we relaxed in one of the two bars in the village of Buerba. Hikers in the Pyrenees should know that possibilities to visit a restaurant during the hiking are rare. One has to bring a  snack  and then can have a break before or after the hiking in a bar in the village, but this is not available in every village. Many remote villages have already been abandoned by their inhabitants.

20 km, about 5 hours plus breaks.

Der Verlauf des dritten Tages bewahrte uns vor einem Overkill an schönen Landschaftserlebnissen. Ausgesucht hatte ich die Tour, weil sie keine abenteuerliche Anfahrt erforderte, sondern der Wanderparkplatz zum „Circo de Barrosa“ direkt an der Strasse über Bielsa nach Frankreich in der Nähe von Parzan lag. Auf dem Hinweg tankten wir und kehrten, einem Tipp unseres Veranstalters folgend, in der Bar an der Tankstelle ein. Tatsächlich war dort um 10 Uhr morgens schon einiges los : eine fröhliche Runde von Fernfahrern frühstückte dort deftig mit Tortilla,Wein und Kaffee mit Schnapps. Beim Cafe con Leche entdeckte ich, dass es frischen Kuchen gab. Bis dahin hatte ich das in den Pyrenäen noch nicht bekommen und merkte es mir für den Rückweg vor.

Beim Einkauf im  angrenzenden Supermarkt fiel uns auf, dass es ein sehr breites Spirituosenangebot gab und zwar hauptsächlich in XXL-Flaschen. Hinterher fiel uns ein, dass dies auf die vielen französischen Touristen zielte, die hier über die nahe Grenze kamen.

Nachdem wir das Auto geparkt hatten, liefen wir auf einem angenehm ansteigenden Weg an den Ruinen einer Blei- und Silbermine entlang in den imposanten Talkessel des Circo de Barroso, dem wir bis zum Ende folgen sollten.

The course of the third day saved us from an overkill of beautiful landscape experiences. I had chosen the tour because it did not require strenous driving. The hiking parking lot to the „Circo de Barrosa“ was located directly at the road via Bielsa to France near Parzan. On our way , we filled up with petrol and, following a tip from our travel agent, stopped at the bar of the petrol station. In fact, there was already a lot going on there at 10 a.m.: a merry group of truck drivers had a hearty breakfast with tortilla, wine and coffee with schnapps. Sipping a cafe con leche I discovered that there was freshly baked cake. Until then, I had not yet seen it in the bars in the Pyrenees and I made a note for the way back.

While shopping in the adjacent supermarket we noticed that there was a very wide range of spirits, mainly in XXL bottles. Afterwards we supposed that this was offered for the many French tourists who came here over the nearby border.

After we parked the car, we walked on a pleasantly ascending path alongside the ruins of a lead and silver mine into the imposing basin of the Circo de Barroso, which we were supposed to follow until the end.

Nun bewölkte es sich zunehmend, was wir aber nicht weiter beachteten. Dem Rio Barrosa waren wir stetig gefolgt und überquerten ihn an der ausgeschilderten Stelle mühelos, von Stein zu Stein gehend. Danach stiegen wir zu einer Schutzhütte (Refugio) auf 1740 m Höhe auf, die unser erstes Ziel bildete. Als wir dort ankamen, fielen ein paar Regentropfen. Wir verzogen uns ins Innere, wo einfache Stockbetten, ein Tisch mit Stühlen und sogar ein Ofen standen. Diesen sollte man allerdings nicht benutzen, weil der Abzug nicht funktionierte. Nachdem wir unsere Brotzeit  relativ komfortabel eingenommen hatten, hörte es auf zu regnen. Ich fühlte mich noch nicht ausgelastet und schlug vor, dass wir zur zweiten Schutzhütte gehen, die in unserer Wanderbeschreibung mit 1880 m Höhe angegeben war. Unterwegs regnete es immer mal wieder ein bisschen, aber nicht schlimm. Wir zogen unsere Regenjacken an und stiegen in Serpentinen immer weiter auf. Irgendwann kam uns das Ganze „spanisch“ vor: wir mussten schon auf etwa 2000 m Höhe sein. Wir kehrten um und in diesem Moment fing es  richtig stark zu schütten an. So schnell wir konnten, liefen wir den Berg hinunter und entdeckten dabei unser „Ziel“ , das zweite Refugio unweit der ersten Schutzhütte, eine zwischen hohen Felsen versteckte Ruine (!) .

Now it became increasingly cloudy, but we did not pay attention. We followed the Rio Barrosa steadily and crossed it effortlessly at the signposted place, walking from stone to stone. Then we ascended to a refuge (Refugio) at 1740 m height, which was our first destination. When we arrived there, a few raindrops fell. We moved inside, where there were simple bunk beds, a table with chairs and even an oven. But it was not supposed to be heated, because the exhaust pipe was out of order. After we had taken our snack in relative comfort, it stopped raining. I was still feeling fit  and suggested that we go to the second refuge hut that was mentioned in our hiking description at  a height of 1880 m. On the way it rained a little bit every now and then, but not badly. We put on our rain jackets and climbed up in serpentines higher and higher. At some time, that seemed odd to us: we already had to be at a height of approximately 2000 m. We turned back and in this moment it started to pour really hard. As fast as we could, we ran down the mountain and discovered our „destination“ the second refugio not far from the first refugio, a ruin hidden between high rocks (!) .

Als wir in das Refugio zurückgekehrten, wo wir unsere Mittagspause verbracht hatten, waren wir bis auf die Haut nass. Wir zogen einige Sachen aus und hängten sie an die Haken in der Hütte. Meine Jacke konnte man auswringen. Wir warteten eine halbe Stunde und schauten auf die Pfütze am Eingang der Schutzhütte.  Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, traten wir den Rückweg an. Interessant war, dass die nassen Klamotten sich auf der Haut zunächst ekelhaft klamm anfühlten und dann beim Wandern Körpertemperatur annahmen.

Der Rio Barroso hatte sich inzwischen in einen reissenden Fluss verwandelt, die Furt am Wanderweg gab es nicht mehr. Wir fanden schließlich eine Stelle, wo wir einigermaßen queren konnten. Allerdings  kam dabei Wasser in meine Schuhe. Meine Füße waren bis dahin meine  letzten trockenen Stellen gewesen. In einer guten Stunde, sehr viel schneller als auf dem Hinweg, waren wir zurück am Auto, das einsam auf dem Parkplatz stand. Die anderen Wanderer waren anscheinend vernünftiger gewesen und früher umgekehrt.

In der Bar an der Tankstelle gab es dann Kaffee und leckeren Kuchen. Allerdings blieben wir nicht lange, weil wir uns in den nassen Klamotten nicht wohlfühlten.

Insgesamt war das ein sehr denkwürdiger Tag, der uns zeigte, wie unvorsichtig wir gewesen waren. Allerdings ärgerten wir uns auch über die Beschreibung des Wanderwegs, die nicht aktuell war.

15 Km, ca. 5 Stunden

Wart Ihr auch schon in den Pyrenäen wandern und was habt ihr erlebt ?

When we returned to the Refugio where we had spent our lunch break, we were wet to the skin. We took off some clothes and hung them on the hooks in the hut. My jacket could be wrung out. We waited half an hour and looked at the puddle at the entrance of the hut. After the rain had eased off a little, we started our way back. It was interesting that the wet clothes felt disgustingly clammy on the skin at first and then took on body temperature while hiking.

Meanwhile, the Rio Barroso had turned into a raging river, the ford at the hiking trail did not exist anymore. We finally found a place where we could cross to some extent. However, water got into my shoes. My feet had been my last dry spots until then. In a good hour, much faster than on the way there, we were back at the car, which stood lonely on the parking lot. The other hikers had apparently been more reasonable and had turned back earlier.

In the bar at the gas station we had coffee and delicious cake. But we did not stay long, because we did not feel comfortable in the wet clothes.

All in all it was a very memorable day that showed us how careless we had been. But we were also annoyed about the description of the hiking trail, which had not been up to date.
15 km, about 5 hours

Have you also been hiking in the Pyrenees and what did you experience ?

Über eure Kommentare und Likes freue ich mich immer sehr.

Always looking forward to your comments and likes.

Unterwegs auf Lanzarote (2)

For translation please use the Google Translate Button on my site.

Am Sonntagmorgen sah das Wetter viel besser aus. Im Gegensatz zum Vortag Unterwegs auf Lanzarote (1) war es nur leicht bewölkt und wurde im Laufe des Tages immer schöner.
Zuerst fuhr ich zur Südwestküste der Insel nach El Golfo. In einer Bucht in der Nähe des  idyllischen Örtchens liegt ein beliebtes Ausflugsziel, der Charco de los Clicos. Es handelt sich um einen Vulkankrater, der zur Hälfte ins Meer abgerutscht ist. Vor einem schwarzem Lavastrand liegt der grün leuchtende Lagunensee. Das Ganze wird von einem tiefroten Hang eingerahmt. Zu Beginn des Pfades, der zum Charco de los Clicos führte, zog ich meine Wanderschuhe an. Das wäre allerdings nicht nötig gewesen, da ich nach fünf Minuten am Mirador ankam, der einen atemberaubenden Blick auf die farbenfrohe Landschaft bietet.

DSC04412Danach fuhr ich an der Küste entlang nach Yaiza. Der bekannteste Halt an der wilden Klippenküste befindet sich bei den sog. Hervideros. Dort prallen die Wellen mit großer Wucht auf die Felsen aus tiefschwarzer Lava, schießen durch Felslöcher hindurch nach oben.  Die aufgewühlte weiße Gischt und das hellblaue Meer bieten noch dazu einen sehr schönen Farbkontrast zu den Lavafelsen. Man kann im Areal herumspazieren und an einige Stellen durch Felsgrotten in die Gischt blicken.

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Inzwischen schon etwas hungrig fuhr ich nach Yaiza. Das Städtchen, das schon mehrfach als schönstes spanisches Dorf ausgezeichnet wurde, präsentierte sich mit malerischer kanarischer Architektur,  blank geputzt und vorbildlich renoviert. Allerdings irrte ich zunächst durch den sonntäglich verlassenen Ort. Die Restaurants waren geschlossen. Schließlich entdeckte ich an der Hauptstraße eine sehr gut besuchte Bar, wo man sich an der Theke auch kleine warme Gerichte aussuchen konnte. Die Einheimischen nahmen das Essen auch mit nach Hause. Mein geschmortes Huhn mit Gemüse und Kartoffeln  schmeckte ausgezeichnet und ich ergatterte sogar noch einen Sitzplatz am Tisch bei einem englischen Ehepaar,  mit dem ich mich sehr nett unterhielt.

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Gut gestärkt begab ich mich zu DEM Highlight eines Lanzarote Besuchs, dem Nationalpark Timanfaya mit den Feuerbergen (Montanas del Fuego).

Zur Entstehungsgeschichte folgender Auszug aus Wikivoyage:
“Am 1. September 1730 brach bei der Ortschaft Timanfaya die Erde auf, es bildet sich ein Berg, aus dessen Gipfel Flammen in die Höhe schossen. Es war der Beginn einer gewaltigen Vulkaneruption, die insgesamt 6 Jahre lang andauerte. In ihrem Verlauf wurden 11 Ortschaften zusammen mit dem fruchtbarsten Ackerland der Insel Lanzarote vernichtet. In der Erde bildete sich ein Riss von 14 km Länge, an dessen Rändern Lavafelder entstanden. Der längste Lavastrom hatte eine Länge von über 20 km und erreichte schließlich bei Arrecife das Meer.
Bei diesem von zahlreichen Seebeben begleiteten Naturschauspiels verlor ein Großteil der Bevölkerung auf Lanzarote seine Existenzgrundlage …
Im Jahr 1824 kam es erneut zu einem Vulkanausbruch, es war vorläufig der letzte, sein Zentrum lag am Rand des heutigen  Nationalparks …“

Den Nationalpark kann man nicht auf eigene Faust besichtigen. Es gilt die kargen, im Entstehen begriffenen  und äußerst empfindlichen Flechtenkulturen auf der Lava streng zu schützen. Außerdem ist der Boden vielfach unterhöhlt und es gibt gefährliche Spalten in der Lava.

Mit dem Pkw fährt man, nachdem man den Eintritt bezahlt hat ( aktuell 10 €),  ohne Zwischenstops zum Besucherzentrum „Islote de Hilario“, wo man das Fahrzeug parkt.

Auf dem Weg in den Nationalpark  kann man einen kurzen Ritt auf einem Dromedar unternehmen. Das hatte ich schon einmal ausprobiert. Die schaukelnde Gangart der Tiere hatte mir nicht zugesagt und daher verzichtete ich gerne auf das Vergnügen.

Das Besucherzentrum befindet sich auf einem Hügel. Dort gibt es ein rundherum verglastes Panoramarestaurant, das natürlich wieder vom Lanzeroter Künstler Cesar Manrique konzipiert wurde. Vorführungen der an dieser Stelle herrschenden starken Erdhitze werden geboten. In eine Erdspalte wird ein trockenes Pflanzenbüschel platziert, das sofort in Flammen aufgeht. Außerdem kann man den natürlichen Vulkangrill hinter dem Restaurant bewundern. Gegrillt wird über einem ummauerten Erdloch ausschließlich mit der natürlichen Erdhitze. Im Restaurant kann man so zubereitetes Fleisch und Fisch bestellen. Schmeckt sicher sehr gut,  aber so viel Zeit wollte ich mir doch nicht nehmen.

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Vom Besucherpark starten Busse zu einer Rundfahrt von dreißig Minuten auf der „Ruta de los Volcanes“. Die Strecke führt über 14 km durch einen kleinen Teil eines riesigen Gebietes. Der Bus hält an markanten Punkten kurz an, aber aussteigen darf man nicht. Nach alledem waren meine Erwartungen ziemlich niedrig, als ich mich in dem vollbesetzten Bus setzte, glücklicherweise auf die richtige Seite zum Fotografieren, rechts in Fahrtrichtung.

Während der vom Band abgespielten Erklärungen auf Englisch und Spanisch wurden immer wieder Teile aus der Chronik des Pfarrers von Yaiza wieder gegeben. Don Curbelo erlebte die Katastrophe von 1730  als Augenzeuge und beschrieb sie sehr eindrucksvoll. Es folgt ein Auszug aus seiner Chronik der Katastrophe.

“… Am 1. September 1730, zwischen 9 und 10 Uhr abends, öffnete sich plötzlich die Erde bei Timanfaya, zwei Wegstunden von Yaiza. Ein gewaltiger Berg bildete sich
bereits in der ersten Nacht und Flammen schossen aus seinem Gipfel, die 19 Tage lang weiterbrannten. Wenige Tage später brach ein neuer Schlund auf und der Lavastrom ergoss sich über Timanfaya, Rodeo und einen Teil der Mancha Blanca.
Die Lava floss nach Norden, anfangs wie sprudelndes Wasser, später zähflüssig wie Honig. Doch am 7. September stieg mit unheilvollem Donnern ein riesiger Fels aus der Tiefe und zwang die Lava dazu, ihren Fluss nach Westen und Nordwesten zu wenden. Dort zerstörte sie die Orte Maretas und Santa Catalina.
Am 11. September erneuerte sich die Gewalt der Lava. Sie bedeckte und verbrannte das Dorf Mazo und stürzte danach acht Tage lang als feuriger Katarakt unter furchtbarem Tosen ins Meer, so dass tote Fische in riesigen Mengen an der Oberfläche schwammen oder ans Ufer geworfen wurden. Danach beruhigte sich alles und die Eruptionen hörten auf.
Jedoch am 18. Oktober brachen direkt über dem verbrannten Santa Catalina drei neue Schlünde auf, aus denen schwere Rauchwolken strömten, die sich über die ganze Insel verbreiteten. Sie trugen Unmengen an Asche und Sand mit sich und überall fielen dicke Wassertropfen nieder. Die dadurch verursachte Finsternis, Asche und Rauch vertrieben mehrfach die Einwohner von Yaiza und Umgebung.
Doch kehrten sie wieder zurück, als auf die Eruptionen keine weiteren Ausbrüche mehr folgten. Am 28. Oktober, als diese Ereignisse zehn Tage angedauert hatten,
fiel in der ganzen Region das Vieh tot um, erstickt vom stinkenden Dunst.
Vom 1. bis 20. November brach unaufhörlich Rauch und Asche aus den Kratern hervor und am 27. wälzte sich mit enormer Geschwindigkeit ein Lavastrom die Hänge hinunter. Am 1. Dezember erreichte er das Meer und bildete dort eine erstarrende Insel. Am 16. Dezember änderte die Lava plötzlich ihren Lauf, floss nicht mehr ins Meer, sondern verschüttete das Dorf Chupadero und vernichtete die fruchtbare Ebene von Uga.
Am 7. Januar 1731 kam es zu neuen Ausbrüchen, die die früheren Krater wieder zerstörten. Aus zwei Öffnungen brach Lava heraus, begleitet von dichten Rauchwolken,
in denen rote und blaue Blitze tobten. Dazu donnerte es wie bei Gewittern, was für die Bewohner sehr erschreckend war, da sie auf ihrer Insel keine Gewitter kannten.

Am 10. Januar türmte sich ein hoher Berg auf, der noch am selben Tag wieder in sich zusammenstürzte. Steine und Asche regneten auf die Insel und Lavaströme flossen über den Malpaís ins Meer.
Am 7. März entstanden gleich mehrere Vulkane, die sich in einer Reihe von Ost nach West erhoben.
Am 4. Juni öffneten sich in der Timanfaya-Region drei Krater auf einmal. Sie verbanden sich schnell zu einem einzigen Vulkankegel, aus dem ein Lavastrom ins Meer
floss. Aus einem Nebenkrater schossen Asche und Blitze heraus, aus einem anderen entwich weißer Dampf, wie man ihn bisher nicht gesehen hatte. Ende Juni waren alle Küsten an der Westseite der Insel mit riesigen Mengen von toten Fischen bedeckt, von denen man viele Arten noch nie gekannt hatte. Nordwestlich von Yaiza stiegen mit heftigen Detonationen Rauch und Flammen aus dem Meer empor.
Im Oktober und November verstörten neue Eruptionen die Einwohner. Am 25. Dezember bebte die Erde und am 28. schoss ein Lavastrom aus einem neu entstandenen Kegel, zerstörte ein weiteres Dorf und eine Kapelle bei Yaiza …“

Als der Pfarrer die Insel verlassen musste,  brachen die Notizen ab, aber die Eruptionen dauerten noch weitere fünf Jahre an. 

Wir rollten langsam durch eine Landschaft, die nicht von dieser Welt zu sein schien. Die fehlende Vegetation, die vielfältigen Formen und Farbtöne des Gesteins und die Silhouetten der Vulkane  waren von außerirdischer Schönheit. Timanfaya  wird oft mit einer Mondlandschaft verglichen. Ich fand, das es eher wie auf dem roten Planeten, dem Mars, aussah. Einerseits war ich äußerst beeindruckt von der dramatischen Vulkanlandschaft, hätte am liebsten mehrmals laut „Wow“ gerufen, andererseits konnte ich mir wegen der Berichte des Augenzeugen lebhaft vorstellen, wie die Landbevölkerung  im 18. Jahrhundert unter der nicht endenden wollenden apokalyptischen Naturkatastrophe gelitten haben muss. Die Vulkaneruptionen haben Lanzarote nachhaltig verändert. Große fruchtbare Gebiete wurden von einer hohen Lavaschicht bedeckt und waren für den Ackerbau verloren.

Aber schaut selbst, wie atemberaubend diese Landschaft aussieht.
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Nachdem die Busfahrt viel zu schnell vorbei war, gönnte ich mir im Restaurant Kaffee und Kuchen und genoss noch einmal den Ausblick über die wunderschöne Vulkanlandschaft.
Schließlich  schaute ich mir noch die informative Ausstellung über Vulkanismus im Allgemeinen und in Lanzarote im Besucherzentrum in Mancha Blanca an und machte mich dann auf den Rückweg.
Von der Nationalparkbehörde werden übrigens  auch geführte kostenlose Wanderungen für eine geringe Anzahl von Besuchern angeboten. Diese kann man online genau einen Monat vorher buchen aber sie sollen immer sofort ausgebucht sein.

Bevor ich nach Costa Teguise zurückkehrte, besuchte ich noch die Fundacion Cesar Manrique, das zu einem Kunstmuseum umgewandelte Wohnhaus des Künstlers. Diese außergewöhnliche Sehenswürdigkeit und weitere Werke Manriques sind einem eigenen Beitrag vorbehalten.

Wart ihr schon einmal in einer Vulkanlandschaft und wie hat es euch gefallen?

Über eure Kommentare und Likes freue ich mich immer sehr.

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Traumlandschaft in Taiwan: Kenting Nationalpark

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Aufenthalt im Kenting Nationalpark

Der Kenting Nationalpark befindet sich im äußersten Süden Taiwans auf der Hengchun Halbinsel. Es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen Nationalpark. Innerhalb  des Parks gibt es kleine Orte mit Unterkünften, die wegen der weißen Sandstrände und des tropischen Klimas gerne von Touristen besucht werden.

Nicht nur die Strände sind von Korallengesteinen umgeben, auch in den Landschaftsschutzgebieten befinden sich im Laufe der Erdgeschichte aufgestiegene Korallenriffe, die mit vielen tropischen Pflanzen bewachsen sind, u.a. Banyan Feigenbäumen. Dichte Wälder befinden sich auf den Hügeln, die wunderbare Aussichten bieten.

Vier Tage lang hielt ich mich in Kenting auf, dem Hauptort am Strand. Viel Zeit verbrachte ich am und im Pool und erholte mich von den Strapazen meiner Reise. Deutlich kürzer blieb ich an der malerischen Bucht „Little Bay“, wo es für meinen Geschmack zuviel Party mit lauter Musik gab.

 

Sheding National Park und Kenting Forest Recreation Area

Den Sheding National Park und die Kenting Forest Recreation Area wollte ich als Erstes besuchen, hatte aber gehört, dass es keine Busse im Park gab. Zunächst wollte ich mich daher im Visitor’s Center über Transportmöglichkeiten und über die Trails informieren. Das Zentrum lag fast 4 km von meinem Hotel entfernt, eigentlich eine fußläufige Entfernung.  Sobald ich aber aus dem klimasierten Gebäude trat, umfing mich eine derart intensive und feuchte Saunahitze, dass ich mich fragte, ob ich überhaupt laufen wollte/konnte. Kurzentschlossen nahm eines der in Taiwan nicht sehr teuren Taxis. Dem Fahrer musste ich allerdings die Abzweigung zum Visitor’s Center an der Hauptstraße zeigen ….

Im Informationszentrum wurde ich sehr freundlich empangen und bekam großartigerweise einen der Rentner, die als Volunteer im Park arbeiten, als Chauffeur und Führer zugeteilt. Herr Ch., ein emeritierter Physikprofessor, war Anfang 60, kam monatlich zum Freiwilligendienst in den Nationalpark, erhielt keine Bezahlung oder Verpflegung und wohnte in einer primitiven Unterkunft im Schlafsaal. Wegen der wunderschönen Landschaft und der vielen interessanten  Besucher des Parks machte es ihm aber sehr viel Spaß.  Für mich war es ein richtig toller Tag mit dem netten Taiwaner. Auf Englisch konnten wir uns gut verständigen und freuten uns beide, dass wir nicht alleine laufen mussten. Auch brauchte ich mich ein (einziges) Mal auf der Reise nicht um die Orientierung kümmern und konnte mich entspannt führen lassen.

Wir fuhren zunächst zum Sheding Park, wo Herrr Ch. das Auto langsam und sehr vorsichtig einparkte.  Zuerst folgten wir einem Seitenpfad zum ausgewiesenen Weg, dem „Secret Butterfly Trail“. Tatsächlich ließen viele prächtige Schmetterlinge blicken. Einige bekam ich auch vor die Linse aber die schönsten mitternachtsblauen Tiere waren sehr unruhig. Sie setzten sich immer nur kurz und flogen gleich wieder davon.

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Wir liefen dann kreuz und quer durch den Sheding Park und bestiegen mehrere höher gelegene Plattformen (Verdant, Shortcut und Skyward Pavillon) mit fantastischen Aussichten.

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Es wurde sehr heiß und ich bat Herrn Ch. um eine Pause. Er  nickte, führte mich aber zunächst noch ca. 1 km auf der glutheißen Straße zur Kenting Forest Recreation Area, wo ich einen geringen Eintritt (ca. 2 Euro) zahlte. Gleich hinter der Kasse lag die Recreation Area mit einen Pausenraum und Getränke- und Snackautomaten. Dort saßen wir sehr angenehm bei natürlicher Air Condition, d.h. im Durchzug. Leider lief auf mehreren Bildschirmen ein Video über die Flora und Fauna des Parks mit einer immer wieder auftauchenden giftgrünen Schlange. Gott sei Dank handelte es sich um das einzige Reptil, das ich an diesem Tag  zu sehen bekam !

Wir spazierten danach  recht angenehm über die größtenteils schattigen Wege der Recreation Area. Das Korallengestein, das sich vor Millionen Jahren aus dem Meer erhoben hatte, und die dort wurzelnden Pflanzen. u.a. die riesigen Würgefeigenbäume, die auch die Ruinen von Angkor umschließen, waren ganz zauberhaft anzusehen. Die zwitschernden Vögel, die üppige Vegetation, die alles überwucherte und in ein magisches grünliches Licht tauchte, trugen zur mystischen Stimmung bei. Auch waren nur wenige Besucher unterwegs.

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Auch  eine kleine Tropfsteinhöhle konnten wir durchqueren (Spinnenphobiker schauen bitte weg) und sehr dicke Spinnennetze bewundern. Die tierischen Baumeister ließen sich aber nicht blicken.

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Auf den Aussichtsturm konnte man sogar mit dem Aufzug fahren. Der Blick auf die bewaldeten Hügel und das Meer bis zur Südspitze Taiwans mit dem Eluanbi Lighthouse war atemberaubend. Außerdem gab es oben ein kleines Restaurant. Bei einem Isogetränk (leider eine Limonade, kein alkoholfreies Weißbier) konnte ich mich erholen und bedankte mich bei Herrn Ch. für den wunderbaren Tag. Reizenderweise fuhr mich der Taiwaner noch zurück zu meinem Hotel.

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Eluanbi Park und Südkap von Taiwan

Nach einem weiteren Erholungstag  fuhr ich mit dem Bus nach Süden zum Eluanbi Park (fährt ca. jede Stunde). Mit einem internationalen Führerschein kann man auch einen Elektoroller leihen und auf der Küstenstraße rund um die Südspitze fahren.

Der Eluanbi Park (Eintritt ca. 2 Euro) ist eine weitläufige Parklandschaft mit kleineren Wanderwegen und dem während der Qing Dyanstie mit Hilfe englischer Ingenieure errichteten Leuchturm.

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Die Trails führten an dicht bewachsenen Korallenriffe vorbei , einer Höhle und durch eine sehr enge, nicht für Übergewichtige geeignete,  Felsenpassage („Narrow Gorge“). Letztendlich handelte es sich um ähnliche Formationen wie in der Kenting Forest Recreation Area.

Sehr erholsam fand ich es auf dem höhergelegenene Sea Pavillon. Zunächst musste man eine steile Treppe hinaufsteigen , konnte dabei aber den „Kissing Rock“ bewundern. Auf der Plattform genoss ich eine Weile eine leichte Brise, die fast kühl wirkte, und  blickte auf  das in den unglaublichen Blautönen schimmernde Meer .

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Zurück am Leuchturm stellte ich fest, dass der Zugang zum Südkap versperrt war. Ich musste zum Ausgang zurück bergab laufen und dann über die Straße wieder hinaufsteigen. In der brütenden Hitze zog sich der Weg ziemlich. Auch wurde ich von zahlreichen Touristen überholt, die lässig auf Elektrorollern saßen.
Insgesamt handelte es sich eher um ein „I was there“ Erlebnis. An Taiwans südlichstem Punkt gibt es ein häßliches Denkmal und davor unzählige Selfies schießende Leute. Auf einer Fototafel wird erklärt, dass auf der einen Seite die Baisha Street und auf der anderen der Pazifik liegt. Sehen konnte man das von dort nicht. Die Küstenlinie verläuft scheinbar gerade.

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Wegen der starken Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit waren Wanderungen nur erschwert möglich.

Wart Ihr schon bei tropischen Temperaturen Wandern und wie ging es euch ?

Über eure Kommentare und Likes freue ich mich immer sehr.

 

 

 

Tophighlight in Taiwan: Taroko-Schlucht

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Einführung

Die Tarokoschlucht liegt im gleichnamigen Nationalpark in der Nähe der Ostküste von Taiwan. Die Schlucht wurde durch den Fluss Liwu tief in die oft aus Marmor bestehenden Felsen eingegraben. Eine  wunderschöne Mäanderlandschaft ist so entstanden. Es handelt sich um eine der schönsten Gebirgslandschaften in Taiwan.

Die Straße (Highway No. 8) führt direkt durch die  Taroko-Schlucht. Den Nationalpark besucht man ohne eigenes Fahrzeug mit einem Hop-On Hop-Off Bus, der von Hualien bis nach Tianxiang fährt. Der Tagespass kostet 250 NT$ (etwa 7,5 €). Der Bus fährt nur ca. alle 50 Minuten, so dass eine Tagestour zu den schönsten Punkten nur sehr zügig zu bewältigen ist. Ich nahm den 2. Bus  um 8:30 Uhr vom Bahnhof in Hualien und die letzte Verbindung zurück,  die in Tianxiang schon um 17 Uhr losgefahren war. Wenn man nur einen Tag Zeit hat, empfiehlt es sich, den ersten Bus um 7:00 Uhr zu benutzen.

Shakadang Trail

Auf meinem Ausflug ging ich zunächst auf dem Weg in der Shakadang Schlucht, einem Seitenarm der Taroko Gorge (hin- und zurück ca. 4 km und 1,5 Stunden, zahlreiche Fotostops miteingerechnet)  mit spektakulären Felsformationen aus Marmor auf einem in den Felsen geschlagenen Weg. Dort musste man des öfteren den Kopf einziehen !

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Yanzikou

Dann ging es mit dem Bus  zur Schwalbengrotte (Yanzikou). Auf der Fahrt bewunderte ich die unglaubliche Schönheit der Berg- und Flusslandschaft. Je weiter der Bus in die Schlucht fuhr,  desto höher wurden  Berge, desto tiefer der Abgrund.  Die Taroko Gorge wird von den steilen grünen Hängen der bis zu 3000 m hohen Bergen eingerahmt. Zudem hingen Nebelschwaden sehr fotogen im Bereich der Gipfel.

 

Der Pfad zur Schwalbengrotte führt direkt neben der Straße durch einen Tunnel für Fußgänger. Es wird dringend empfohlen, auf diesem Weg Schutzhelme zu tragen. Häufige Steinschläge haben schon zu ernsten Verletzungen und sogar Todesfällen geführt. Unser Busfahrer hatte uns darauf nicht hingewiesen und war an der Verleihstation der Helme vorbeigefahren. Die Passagiere aus unserem Bus trugen daher keine Helme. Ich hatte ein  mulmiges Gefühl.
Man lief ca. 20 Minuten direkt an der Taroko Schlucht entlang, die hier sehr eng war, mit einer wunderbaren Aussicht auf die gegenüberliegenden von der Erosion „durchlöcherten“ Felsen,  in der sich z.T. Schwalbennester befanden. Die Aussicht auf die durch Erosion entstandenen Kunstwerke der Natur war so atemberaubend, dass es mir nichts ausmachte,  den Weg an der nicht sehr befahrenen Straße wieder zurück gehen zu müssen, weil es keinen Rundweg gab. So konnte ich die Felsformationen ein weiteres Mal bestaunen.

Baiyan Trail

Danach fuhr ich zum Endpunkt der Bustour nach Tianxiang und ging zum Start des 1 km enfernten Baiyan Trail (2,1 km einfache Strecke). Einen solchen Wanderweg war ich noch nie gegangen. Er führte durch acht unbeleuchtete Tunnel. Der erste Tunnel, mit dem der Trail begann, war der längste mit ca. 800 m. Mit der Handytaschenlampe konnte man die Tunnel ganz gut begehen. Nur der letzte Tunnel war extrem dunkel, wenn auch nicht nicht sehr lang. Um die Orientierung nicht zu verlieren, taste ich mich am  Geländer weiter, das wie in allen Tunneln an der Felswand angebracht war. Zwischendurch gab es immer wieder eine hinreißende Landschaft zu bestaunen, u.a. steil herabschießende Wasserfälle.

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In einer Höhle am Ende des Trails (2,1 km einfache Strecke) befand sich der Water Curtain. Schon am Eingang tropfte es gewaltig. Ich kehrte recht bald um, weil ich keinen richtigen Regenschutz dabei hatte und Kamera und Handy nicht einfach draußen stehen lassen konnte. Auch wurden die Steine, über die man ins Innere ging, immer glitschiger.

Auf dem Rückweg wollte ich eigentlich noch den Lushi Trail gehen, aber mir lief die Zeit davon.  Als der Bus beim Schrein des Ewigen Frühlings (Changchun Shrine) ankam, hatte es zu regnen begonnen. Daher knipste ich nur ein paar Fotos und entschied mich, den Ausflug auf dem Rückweg am Qixingtan Beach ausklingen zu lassen.

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Fazit:
Mein Besuch in der Taroko Schlucht war eines der schönsten Erlebnisse auf meiner Taiwan Reise. Die Highlights der Taroko Gorge kann man an einem Tag anschauen.
Am nächsten Tag wäre ich gerne noch einmal zurückgekehrt, um weitere, auch längere, Wanderungen zu unternehmen und die grandiose Landschaft noch einmal zu genießen. Es regnete aber leider fast ununterbrochen.
Wenn man nicht auf den Shuttlebus angewiesen sein möchte, empfiehlt es sich ein Fahrzeug zu mieten. Allerdings könnte es zum Teil mit Parkplätzen für PKW eng werden.

Habt ihr schon einmal eine wunderschöne Landschaft erlebt,  die euch nachhaltig beeindruckt hat ?

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Meine andere Südkoreareise

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Ursprünglicher Plan

Im April 2019 habe ich Südkorea bereist. Ich will euch nicht verschweigen, dass es mir dort nicht so gut gefallen hat wie in Japan. Ein Grund war sicher, dass mein Plan, in Korea dem Volkssport Wandern in den Nationalparks nachzugehen, nicht geklappt hat.

Auf meine Japanreise hatte ich mich minutiös vorbereitet, sämtliche  Hotels gebucht, alle Sehenswürdigkeiten vorab ausgesucht. In Korea und Taiwan wollte ich spontaner sein und mir mehr Zeit nehmen. Vor allem ging es mir darum, nun weniger Sehenswürdigkeiten zu „absolvieren“ sondern mich eher in der Natur zu bewegen. Auch hatte ich mich nur oberflächlich über das Wandern im Land informiert.

Auf meiner ersten Wanderung  im Bukhansan Nationalpark, den ich von Seoul aus in einer guten halben Stunde mit dem Bus erreichte, erlebte ich eine unangenehme Überraschung. Die Wanderung auf den Baegundae Mountain (836 m hoch) war sehr schön und bot gute Ausblicke auf die Stadt und die frühlingshafte Berglandschaft. Übersehen hatte ich ein Schild, wonach das letzte Stück des als „moderate“ ausgezeichneten Weges als „expert level“ weiterging. Kurz danach „hing“ ich an einem Seil und zog mich mühsam über den glatten Felsen nach oben. Das ging, soweit ich bis zum ca. 100 m höher gelegenen Gipfel sehen konnte, immer so weiter, so dass ich beschloss umzukehren. Bemerkenswert war, dass Gruppen drahtiger älterer Koreaner wie die Bergziegen an mir vorbeizogen, teilweise ohne das Seil zu benutzen! Vor dem Abstieg legte ich vorsichtshalber meine orthopädischen Kniebandagen an. Ich war zwei Stunden lang auf einem felsigen Weg mit vielen Stufen hinaufgestiegen und nun stellte ich fest, dass es sehr steil abwärts ging (Zu koreanischen Wanderwegen, die zwischen äußerst sicher und sehr  gepflegt sowie abenteuerlich changieren, werde ich in einem Wanderspecial berichten – Wandern in Südkorea). Leider vertrat ich mich kurz danach und stürzte auf den Unterbauch. Die Beine waren aufgrund der Bandagen heil geblieben. Ich brauchte aber eine Weile, bis ich wieder aufstehen konnte, war geschockt und ein paar Minuten lang hatte ich auch Schmerzen.  In dieser Zeit wurde ich sehr lieb von Mitwanderen betreut, die mir Wasser und Bonbons gaben und ihre Hilfe anboten. Im Großmuttertempo setzte ich den Abstieg fort und kam nach drei Stunden erschöpft unten an.

Alternativen

Ernsthaftes Wandern war für mich erst einmal erledigt, vor allem weil ich von mehreren  Seiten hörte, dass ich auf einem relativ leichten Weg unterwegs gewesen war. Kürzere Wanderungen und auch eine längere Tour beim Mount Hallasan auf Jeju Island habe ich aber doch unternommen (Wandern in Südkorea).

Im übrigen besuchte ich wieder einige Tempel.

In Gangneung, wo ich ein Hotel gebucht hatte, um im Odasan Nationalpark zu wandern, ging ich stattdessen  am Traumstrand spazieren.

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Auch erfreute ich mich an den zahlreichen Frühlingsblumen. Es gab sogar noch ein paar Kirschblüten.

Außerdem reiste ich nach Gyeongju, um die Zeugnisse der Silla-Kultur aus dem 6. bis 8. Jahrhundert zu bewundern, u.a. Goldschätze, aus Grabungen in den im Stadtgebiet immer noch vorhandenen Tumuli. Einen ausführlicheren Bericht könnt ihr hier lesen Gyeongju: ein „Museum ohne Mauern“ in Südkorea

DSC01564In Busan besuchte ich u.a. einen weiteren Fischmarkt in der in Korea üblichen Variante. Man sucht sich eines der in großen Fischtanks schwimmenden Tiere aus und lässt es zubereiten. Fisch habe ich an diesem Tag nicht gegessen!

Auf der Insel Jeju wollte ich bei subtropischem Klima das Strandleben genießen. Es war aber meistens kalt und regnerisch. Zwei Wanderungen auf der Vulkaninsel   Wandern in Südkorea , der Besuch der Lavahöhle Manjanggul und des Jeju Stone Park waren aber machbar.

Bei meinem dreiwöchigen Aufenthalt sind mir außerdem einige Kuriositäten aufgefallen,  Skurriles und Geniales. Davon werde ich in einem anderen Post berichten

 Kurioses und Geniales aus Südkorea.

Ist euch das auch schon passiert, dass  ihr eure Reisepläne  ändern musstet ? Und wie fandet ihr das ?

Über eure Kommentare und eure Likes freue ich mich immer sehr.

Weitere Südkoreaberichte  findet ihr unter:

Essen in Südkorea oder wie esse ich mit glatten Metallstäbchen Nudelsuppe?

Begegnungen in Südkorea Encounters in South Korea

Jordanien Rundreise im November 2018 (4) Wadi Rum und Jerash

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6.11.2018 – Chaos Tag im Wadi Rum 

Bad things come in threes ! Or fours ?

Das war definitiv nicht mein Tag.

Es fing damit an, dass ich den Safe in meinem Hotelzimmer nicht öffnen konnte. Das Masterpasswort hatte nur der Manager, der von zu  Hause gerufen werden musste, und das dauerte…

Dann funktionierte Google Maps nicht und ich hatte alle Mühe aus Wadi Musa/ Petra heraus zu kommen und die Straße nach Akaba/Wadi Rum zu finden. Passanten schickten mich kreuz und quer durch die Altstadt. Ein Verkehrspolizist schrie mich an, als ich neben ihm anhielt, statt mir zu helfen. Mit dem Tipp von zwei Franzosen, deren GPS wundersamerweise funktionierte, gelang es schließlich.

Auf der Landstraße  kam  ein Wegweiser. Das Schild zeigte einen Pfeil nach Amman nach links, das war nicht meine Richtung. Ich musste Richtung Akaba fahren. Dorthin ging es laut Wegweiser gerade aus. Kurz danach kam eine Abfahrt nach rechts, dahinter ging es gerade aus, aber nicht links! Nach Amman ? Kurz entschlossen  bog ich rechts ab. Nun landete ich auf einer kleinen Gebirgsstraße mit sehr wenig Verkehr.

Beunruhigt schaute ich auf die Uhr. Um 10 Uhr musste ich in Rum Village sein, von dort startete meine Jeeptour durch das Wadi Rum. Kurz danach entdeckte ich einen Neuwagen auf einem Parkplatz, das konnte nur ein Mietfahrzeug sein. Tatsächlich saß darin ein englisches Ehepaar, das sich ebenfalls fragte, ob es sich auf dem richtigen Weg befand. Witzigerweise hatten sie die Tour durch das Wadi Rum beim selben Veranstalter gebucht. Zusammen fuhren wir weiter. Kurz vor dem Ende der Fahrt, als es überhaupt kein Vertun mehr gab, meldete sich Google Maps wieder !

Als ich am Eingang zum Nationalpark meinen Jordan Pass vorzeigen wollte, fand ich meinen Ausdruck nicht mehr. Ich konnte aber die PDF Version auf meinem Smartphone vorzeigen. Das klappte übrigens bei allen weiteren Ticketschaltern,   meinen Pass hatte ich tatsächlich  verloren.

Zusammen mit zwei weiteren jungen Männern aus Belgien und Frankreich  starteten wir mit unserem Guide, einem jungen freundlichen Beduinen, mit der Jeeptour. Es war nur ein bisschen bewölkt, die Wüstenlandschaft mit dem roten Sand und den wilden Felsen sah wunderschön aus. Auf dem Programm stand zunächst die Lawrence Quelle (zu Ehren von Lawrence von Arabien so benannt) . Wir hielten an einer Stelle mit vielen parkenden Jeeps, die an einer steilen hohen  Felswand lag. Alle Veranstalter fahren wohl zu den gleichen Sehenswürdigkeiten. Unser Führer zeigte weit nach oben zu einem einzelnen Baum, der von der Quelle gespeist wird, und meinte, er würde auf uns warten.
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Die Mitglieder meiner Gruppe hatte ich beim Aufstieg bald aus den Augen verloren. Es gab keinen Weg, man musste um die Felsen herumklettern. Als ich oben anlangte, kamen mir die Anderen schon wieder entgegen. An der Quelle duftete es sehr aromatisch nach Kräutern und der Ausblick war ziemlich beeindruckend, aber ich fragte mich, wie ich da wieder herunterkommen sollte.
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Leider war  ich beim Abstieg nicht so vorsichtig wie sonst und geriet ins Rutschen, überschlug mich sogar, blieb aber bald liegen. Abstürzen konnte man nicht, es lagen zu viele hohe Steine herum. Der Belgier aus der Gruppe kam auf mich zu und fragte, ob ich ok sei. Nachdem ich aufgestanden war, konnte ich das bejahen. Es war nichts gebrochen oder gezerrt, allerdings blutete ich stark am Daumen und meine Hose war mit Blutflecken übersät. Der Belgier bat mich, einen Moment sitzen zu bleiben, weil ich zitterte, was mir nicht aufgefallen war und zeigte mir dann netterweise einen sicheren Weg nach unten. Dort gelang es uns, einen Beduinen aufzutreiben , der Wasser aus einem Schlauch über meine Wunde laufen ließ, die schon nicht mehr blutete. Ich beschloss, es nun sehr ruhig angehen zu lassen.

Wir fuhren zur roten Sanddüne, zur kleinen Felsenbrücke, einem kleinen Canyon und zum Lawrence House (einer Ruine, hinter der man natürlich wieder hinaufklettern konnte). Meistens ging ich mit, aber mit dem Klettern hatte ich an diesem Tag abgeschlossen. Sehr schön fand ich es, einfach nur in die überaus spektakuläre Wüstenlandschaft zu schauen.

Nach einem sehr erholsamen von unserem Guide frisch zu bereiteten Picknick mit Gemüse, Fladenbrot, Ziegenfrischkäse, Obst und Keksen, das wir an eine Felswand gelehnt mit Ausblick in die  Wüste verspeisten, ging es weiter zur großen Felsenbrücke.
Als ich sah, wie selbst junge Leute den steilen rutschigen Abstieg sehr vorsichtig im Sitzen herunterrutschten, war für mich klar, dass ich vom Beduinenzelt zuschauen würde. Dort trank ich auf dem Teppichboden sitzend, an ein Sitzkissen gelehnt einen Kardamon-Salbei-Schwarztee und schaute den Kletterern, die über die Brücke balancierten und denjenigen zu, die vorher umkehrten. Im Wadi Rum gibt es an jeder Attraktion ein großes Beduinenzelt, in dem sich die Fahrer und Guides sich ausruhen und eine  schwatzende Männerrunde um das zentrale Feuer bilden, auf dem das Teewasser kocht. Auch die Touristen bekommen kostenlos so viele kleine Gläschen sehr zuckrigen Tees wie sie haben möchten. Daneben verkaufen die Beduinen Tee, Kräuter, Steine und kleine Souvenirs.

Wir fuhren weiter zur kleinen Sanddüne, die ich versehentlich für den Sunset Point hielt. Dort spazierte ich im warmen Abendlicht, das die Landschaft zu verzaubern begann, und entfernte mich ein ganzes Stück von der Gruppe, bis ich den heftig winkenden Guide bemerkte. Am Chicken Rock bewunderten wir dann den Sonnenuntergang. Mit der sinkenden Sonne begann die Wüste gerade zu in einem tiefen Rot zu glühen. Der Sonnenuntergang selbst war in Ordnung, konnte aber das einzigartige Landschaftserlebnis nicht mehr steigern.

Im Camp, das versteckt in einem Canyon in der weißen Wüste lag, wurden wir auf die Zelte verteilt. Ich hatte ein eigenes Zelt gebucht, das drei Betten mit vielen warmen Decken enthielt und sehr sauber war. Das galt auch für den Sanitärbereich in einem eigenen Gebäude mit Waschbecken unter freiem Himmel, Toiletten und einfachen Duschen. Tee und Abendessen gab es in einem zentralen Verpflegungszelt. Das in einem Erdloch gegarte Hähnchen mit Gemüse schmeckte uns nach dem langen Ausflugstag sehr gut. Dazu gab es Tee und Mineralwasser. In der Zeltmitte brannte ein Feuer. In Dana war es aber wesentlich kälter gewesen.

Wir unterhielten uns bis um 21 Uhr das Licht ausging und wir mit unseren Taschenlampen bewaffnet  unsere Zelte aufsuchten. Es war ein Abend in netter Gesellschaft und ich genoss es, zur Abwechslung mal nicht alleine zu sein. Meine Hoffnung, mehr über das Beduinenleben in der Wüste zu erfahren, hatte sich allerdings nicht erfüllt. Schon die einfache Frage: „Wie oft regnete es hier im Jahr ?“ konnte wohl mangels Sprachkenntnissen nicht beantwortet werden. Nachts als ich auf die Toilette ging, bewunderte ich den tiefschwarzen Himmel mit Myriaden funkelnder Sterne.

Mein Fazit: Wadi Rum sollte man auf keinen Fall auslassen, die Landschaft ist sehr spektakulär. Wer alle Attraktionen bei den Jeeptouren mitmachen will, muss klettern. Auf jeden Fall eine Nacht in einem Beduinencamp verbringen, aber dann: Back to Civilization !

7.11.2018 – Besichtigung von Jerash und Blindflug zum Hotel

Jordanien (353)Am Morgen brachen wir gegen 9 Uhr auf und fuhren zurück nach Rum Village, wo wir uns verabschiedeten. Die lange Strecke von 360 km nach Jerash fuhr ich  schon wieder ohne GPS, aber die Strecke verlief zum großen Teil auf dem King’s Highway und war gut ausgeschildert. Man hätte 110 oder sogar 120 km/h fahren können, allerdings bestand mindestens die Hälfte der Fahrstrecke aus Baustellen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Zwar hielt kein Fahrzeug diese Geschwindigkeit ein, auch ich nicht, aber es dauerte dann doch fünf Stunden, bis ich mein Ziel erreichte.

Ich fand sogar die Tangentiale, die westlich von Amman um die Innenstadt herumführt, und den Weg nach Jerash. Dort angekommen fuhr ich direkt auf die römischen Ruinen zu. Etwas länger brauchte ich, um den Eingang mit dem Parkplatz zu finden. Als ich gegen 14:30 Uhr ausstieg, hätte ich sehr gerne eine Pause eingelegt, aber das ging nicht. Bis zur Schließung hatte ich nur noch zwei Stunden Zeit. Von der Ausdehnung der antiken Stadt hatte ich allerdings keine Vorstellung, als ich nach einem Schluck brühwarmen Colas losging. Kurz darauf begann es zu schütten. Einen Schirm hatte ich natürlich nicht mitgenommen, weil es während der gesamten Fahrt sonnig gewesen war. Bald war ich ziemlich durchnässt. Wunderbarerweise hörte der Regen nach zehn Minuten auf und ein warmes Nachmittagslicht ließ die Ruinenstadt fantastisch aussehen. Über den Kolonnaden gab es sogar einen Regenbogen zu sehen.

In den zwei  Besichtigungsstunden düste ich durch das riesige Gelände und  staunte wie gut vor allem die spätrömischen Monumente aus dem 1. bis 3. Jahrhundert erhalten waren. Jerash ist tatsächlich das Pompeji des Nahen Ostens. Neben den Highlights wie dem Artemis Tempel, dem ovalen Forum, dem Zeus Tempel, dem Nymphäum und dem Cardo Maximus faszinierte mich der Anblick der modernen Stadt am Hügel direkt hinter den antiken Tempelresten, oder der gut erhaltene Straßenbelag einer römischen Straßenkreuzung. Wie gerne hätte ich mich an manchen Stellen hingesetzt, um diese Eindrücke länger auf mich wirken zu lassen.

„Man sollte antike Stätten nur im Nachmittagslicht bewundern,“ dachte ich, aber im Hintergrund lauerte schon meine Sorge, dass ich mein außerhalb gelegenes Hotel nach Sonnenuntergang nur schwer finden würde. Ein Blick auf den Buchungsausdruck zeigte mir, dass ich zunächst auf der Straße nach Aljoun fahren musste. Als ich das nach mehreren Anläufen geschafft hatte, war es dunkel und als ich aus Jerash herausgefahren war, gab es keine Straßenlaternen mehr und es wurde richtig düster.

Neben einer Tankstelle hielt ich an und da war sie wieder: die außergewöhnliche jordanische Hilfsbereitschaft. Die Angestellten riefen mir schon von Weitem zu, ob sie mir helfen könnten. Ich fragte nach der Abzweigung zum Olive Branch Hotel. Ein älterer Mann wollte in meinem Auto mitfahren und mich führen, worauf ich aber vorsichtshalber verzichtete. Dann hielt direkt neben mir ein alter Wagen, der mit drei Erwachsenen und mindestens vier Kindern vollgestopft war. Eine junge Frau mit Kopftuch stieg aus und bot in perfektem Englisch an, mir die Abzweigung zu zeigen. Ich fuhr der freundlichen Familie hinterher bis zu einer kleinen Straße, an der ein kleines und schlecht beleuchtetes Schild auf das Olive Branch Hotel hinwies. Nachdem ich mich sehr herzlich bedankt hatte, fuhr ich noch ein paar Kilometer auf einem engen Sträßchen den Berg hinauf, kam aber bald im Hotel an. Dort aß ich zu Abend, weil mir nicht nach weiteren Fahrten durch die Dunkelheit zumute war.

Bei einem Bier (endlich wieder !) zog ich mein Fazit: Jerash ist eine sehr gut erhaltene,  faszinierende Sehenswürdigkeit und gehörte zu den Highlights meiner Reise. Für eine Besichtigung reichen zwei Stunden nicht aus. Drei oder besser vier Stunden Zeit sollte man sich nehmen. Ich würde gerne wieder kommen und mir Jerash noch einmal in Ruhe ansehen.

Wollt Ihr wissen, was ich davor auf meiner Traumreise erlebt habe ? Dann schaut doch mal hier nach:

Jordanien Rundreise im November 2018 (1) Madaba und Totes Meer

Jordanien Rundreise im November 2018 (2)

Jordanien Rundreise im November 2018 (3) Petra

Und so ging es weiter:

Jordanien Rundreise im November 2018 (5) Amman