Spanien entwickelte sich für mich gerade zu einem Reiseland, in dem ich noch viele Ziele besuchen wollte. Im letzten Jahr besuchte ich auch einen Spanisch-Intensivkurs auf Lanzarote.
Nun, mit dem Reisen in der sehr schwer von Covid 19 betroffene Land wird es wohl in diesem Jahr nichts werden. Zwischenzeitlich bleibt die Erinnerung an wunderbare vergangene Reisen. In diesem Sinne veröffentliche ich noch einmal meine Beiträge über unseren Wanderurlaub in den spanischen Pyrenäen (mit unverändertem Text plus englischer Übersetzung). Damals war ich sehr angenehm überrascht von der spektakulären Landschaft mit zahlreichen Zeugnissen mittelalterlicher Kultur, den Kapellen von Eremiten und romanischen Kirchen.
Wir verlebten einen ganz besonderen Wanderurlaub in einer bei uns weitgehend unbekannten Region.
Fotos zum Vergrößern bitte anklicken.
Einführung
Nach einem Aufenthalt in der wunderbaren aber auch unverschämt teuren Stadt Barcelona fuhren wir mit dem Mietwagen in die Pyrenäen.
Wir hatten im idyllischen Dörfchen Laspuña bei Ainsa über einen Reiseveranstalter eine Unterkunft und das Programm „Wandern auf eigene Faust“ gebucht. Gegen die ebenfalls angebotene Wanderreise in einer Gruppe hatten wir uns bewusst entschieden. Von Laspuña aus unternahmen wir täglich Wanderungen und folgten dabei meistens den Wandervorschlägen des Reisebüros (oder versuchten es zumindest !).
Die Benutzung eines Fahrzeugs war notwendig, um zu den Ausgangspunkten der Wanderungen zu kommen. Angebote öffentlichen Nahverkehrs sind in der Gegend praktisch nicht vorhanden.
Übrigens: ich beschreibe unsere zu 100 % selbst finanzierte Reise …
Viel Spass beim Lesen wünscht eure Inga und ich denke dabei besonders an Pilgerin Belana Hermine, deren tägliche Reiseberichte von ihrer Pyrenäenwanderung vom Atlantik zum Mittelmeer meine Vorfreude auf unseren Pyrenäenurlaub sehr gesteigert hatten.
10.9.2018 bis 13.09.2018
Wir begeben uns auf eine Höllenfahrt, besuchen Einsiedeleien, begegnen gefährlichen Raubvögeln, finden den Ausstieg aus dem kleinen Grand Canyon nicht und haben dabei rauschende Erlebnisse. Nach einem Aufstieg in einen Zirkus, wringen wir uns in einer Hütte aus und gönnen uns dann Schleckereien in einer Tankstelle.
An unserem ersten Tag in den Pyrenäen wollten wir es ruhig angehen lassen. Wir wählten daher eine kombinierte Tour zu den Dörfchen Tella und Revilla mit kurzen Wanderungen bzw. Spaziergängen. Angegeben war die Fahrstrecke mit 24 km hin und zurück.
Zunächst fuhren wir von Laspuña abwärts zur Hauptstraße, die entlang des Rio Cinca verläuft. Dort sind alle paar Kilometer schöne Picknickplätze am Fluss ausgewiesen, die wir aber nie besuchten. Die Straße führt über Bielsa nach Frankreich und ist sehr gut ausgebaut. Dann bogen wir Richtung Tella ab, das mit 1360 m ca. 700 m höher liegt und prompt war „Schluss mit lustig“. Wir bekamen einen ersten Eindruck von den in unserem Fall stets asphaltierten aber sehr kurvigen und engen Sträßchen, die oft auch noch zahlreiche Schlaglöcher aufwiesen und an steilen Abhängen, zum Teil ohne Vegetation oder Leitplanken, verlaufen.
Gleichzeitig fuhren wir durch sehr schöne Landschaft, die Ausblicke waren bereits atemberaubend. Allerdings konnte H. sie nicht betrachten, weil er sich auf die Straße konzentrieren musste, während ich die berühmten „tausend Tode“ starb. Da die Orte an der Straße kaum bewohnt sind und wir in der Nebensaison unterwegs waren, kamen uns nur wenige Fahrzeuge entgegen. Dabei fuhr jeder vorsichtig und mit ein bisschen Vor- und Zurückrangieren klappte es immer mit dem Vorbeifahren.
Tella, ein winziges Örtchen, liegt am Eingang des Nationalparks „Monte Perdido & Ordesa“ (Eintritt kostenlos). Von hier aus legten wir eine kurze Rundwanderung zu drei Eremitagen aus dem 10. bis 16.Jahrhundert („Ruta de los Ermitos“) mit weiten und faszinierenden Ausblicken zurück.
Spain had just developed into a travel destination for me, where I still wanted to visit many destinations. Last year I also took an intensive Spanish course in Lanzarote.
Well, travelling in the country, which is heavily affected by Covid 19, will probably not happen this year. In the meantime the memory of wonderful past journeys remains. With this in mind, I am publishing once again my posts about our hiking holidays in the Spanish Pyrenees (text unchanged, plus English translation). At that time I was pleasantly surprised by the spectacular scenery with numerous testimonies of medieval culture, the chapels of hermits and Romanesque churches.
We spent a very special hiking holiday in a region largely unknown in our country.
Introduction
After a stay in the wonderful but also outrageously expensive city of Barcelona we drove with the rental car to the Pyrenees.
We had booked accommodation and the program „hiking on your own“ in the idyllic village Laspuña near Ainsa through a tour operator. We had consciously decided against the offered hiking tour in a group. From Laspuña we went on daily hikes and mostly followed (or at least we tried!) the hiking suggestions of the travel agency.
The use of a vehicle was necessary to get to the starting points of the hikes. There is practically no public transport in the area.
By the way: I am writing about our 100% self-financed trip …
I hope you enjoy reading it and I am thinking especially of Belana Hermine, whose daily posts of her Pyrenees hike from the Atlantic Ocean to the Mediterranean Sea had greatly increased my anticipation of our Pyrenees holiday.
Please click on the photos to enlarge.
9/10/2018 to 9/13/2018
We go on a highway to hell, visit hermitages, meet dangerous birds of prey, cannot find the exit from the small Grand Canyon and have rushing experiences. After an ascent to a circus, we have a dripping wet break in a hut and then treat ourselves to some delicacies at a gas station.
On our first day in the Pyrenees we wanted to take it easy. So we chose a combined tour to the villages of Tella and Revilla with short hikes or walks. The route was indicated as 24 km roundtrip.
First we drove down from Laspuña to the main road, which runs along the Rio Cinca. Every few kilometers there were nice picnic stops at the river, which we never visited. The road leads via Bielsa to France and is very well developed. Then we turned towards Tella, which is with 1360 m about 700 m higher and promptly it turned into „end of fun“. We got a first impression of the always asphalted but very curvy and narrow little roads, which often also had numerous potholes and run on steep slopes, partly without vegetation or crash barriers.
At the same time we drove through very beautiful landscape, the views were already breathtaking. However, H. could not look at them, because he had to concentrate on the road, while I was dying the famous „thousand deaths“. Since the villages along the road were hardly inhabited and we were in the off-season, we met only a few vehicles. Everybody drove carefully and with a little back and forth we always managed to pass safely.
Tella, a tiny village, is located at the entrance of the national park „Monte Perdido & Ordesa“ (free entrance). From here we made a short round trip to three hermitages from the 10th to 16th century („Ruta de los Ermitos“) with wide and fascinating views.
„Wow !“ rief ich zum ersten Mal in diesem Wanderurlaub. Die Landschaften in den Pyrenäen sind auf eine sehr besondere Weise beeindruckend und überhaupt nicht überlaufen. So manches Mal erinnerten sie mich an die Nationalparks im Südwesten der USA. Nur dass es in den Pyrenäen mit den Eremitagen und den romanischen Kirchen mehr historische Gebäude zu sehen gab, von den kleinen Orten mit ihren alten Steinhäusern ganz abgesehen.
Auf dem Rückweg durch das verlassene Tella begegneten uns nur einzelne Katzen, die uns eher skeptisch musterten.
„Wow !“ I cried out for the first time on this hiking trip. The landscapes in the Pyrenees are impressive in a very special way and not overcrowded at all. Many times I was reminded of the national parks in the southwest of the USA. But that there were more historical buildings to see in the Pyrenees with the hermitages and the Romanesque churches, not to mention the small villages with their old stone houses.
On the way back through the abandoned Tella we only met some cats that looked at us rather sceptically.
Wir „erholten“ uns auf der Terrasse der erst kürzlich eröffneten Bar mit großartigem Ausblick (einzige Einkehrmöglichkeit in Tella) und besuchten dann das Museum über die riesigen Höhlenbären, die vor ca. 30.000 Jahren in der Gegend lebten.
Die Abzweigung nach Revilla hatten wir schon auf der Hinfahrt gesehen und die Straße wurde nicht besser! Wir liefen dann vom Wanderparkplatz relativ gemütlich eine halbe Stunde zu zwei nebeneinanderliegenden Miradores mit Blick in die dramatische Escuain-Schlucht.
We „relaxed“ on the terrace of the recently opened bar with a great view (the only place to snack in Tella) and then visited the museum showing the huge cave bears that lived in the area about 30,000 years ago.
We had already seen the turnoff to Revilla on our way to Tella and the road did not get any better now! From the hiking car park a relaxing walk of half an hour took us to two adjacent Miradores with views into the dramatic Escuain Gorge.
Schon während ich die ersten Fotos schoss, flog in einem Abstand von ca. 10 Metern der erste Geier vorbei. Es war einer der seltenen Lammgeier, die vom Aussterben bedroht sind und von denen es im Sobrarbe Landkreis, zu dem auch Laspuña gehört, aber wieder ca. 30 Paare geben soll. In der Gegend hat man angeblich die weltweit besten Möglichkeiten, Raubvögel und speziell Geier zu beobachten.
Mit dem Fokussieren der Vögel, die nun fast im Minutenabstand elegant vorbei segelten, hatte ich aber ein Problem und erwischte nur die, wenn auch sehr malerischen, Felswände. Erst später erfuhren wir, dass in der Nähe der Miradores die Geier zusätzlich gefüttert werden. Hätte ich gewusst, dass dies meine beste Begegnung mit den Geiern bleiben würde, wäre ich länger geblieben, um zu fotografieren! Stattdessen dachte ich irrtümlich „Na ja, erster Tag, da kommt noch viel Besseres!“
15 km, zwei Spaziergänge von ca. 1,5 Stunden.
Already while I was taking the first photos, the first vulture flew past at a distance of about 10 meters. It was one of the rare lamb vultures threatened with extinction and of which there are said to be about 30 pairs again in Sobrarbe County, to which Laspuña also belongs. The area is said to have the best opportunities in the world to observe birds of prey and especially vultures.
But I had a problem with the focusing of the birds, which now elegantly sailed past almost every minute, I only caught the, albeit very picturesque, rock faces. Only later we learned that near the Miradores the vultures are additionally fed. Had I known that this would remain my best encounter with the vultures, I would have stayed longer to take pictures! Instead, I mistakenly thought „Well, first day, there will come something better!“
15 km, two walks of about 1.5 hours.
Am nächsten Tag fuhren wir zum Cañon im Valle de Anisclo. Die Zu- und Abfahrt verläuft normalerweise im Einbahnstraßenverkehr auf zwei verschiedenen Straßen. Allerdings ist eine der beiden Straßen seit 2017 wegen eines Tunneleinbruchs gesperrt, so dass wir das Vergnügen hatten, auf der engeren und schlechteren Straße über Buerba hin und zurück zu fahren. Für die insgesamt 40 km brauchten wir mehr als eineinhalb nervenaufreibende Stunden.
Schon auf dem ersten Mirador-Parkplatz mit Blick in die Schlucht brach ich aber schon wieder in einen entzückten „Wow“ Ruf aus.
The next day we drove to the canyon in Valle de Anisclo. The entrance and exit is normally one-way traffic on two different roads. But one of the two roads is closed since 2017 due to a tunnel break-down, so that we had the pleasure to drive there and back on the narrower and worse road via Buerba. For the total of 40 km we needed more than one and a half nerve-racking hours.
But already at the first Mirador parking lot with a view into the gorge I broke out into a delighted „Wow“.
Vom nächsten Mirador, wo wir das Auto parkten (wir wussten nicht, dass man noch weiter unten an der gesperrten Straße halten konnte), stiegen wir hinunter in den Canyon.
From the next mirador, where we parked the car (we were unaware that it was possible to stop further down the closed road), we hiked down into the canyon.
Wir liefen im Cañon de Anisclo unter steil aufragenden ockerfarbenen Felswänden, am türkisfarbenen Wasser des Rio Bellos entlang und an zahlreichen Wasserfällen. Natürlich kamen wir auch wieder an einer Eremitage vorbei, die unter einer hervorkragenden Felswand errichtet worden war. Der Weg verlief dann durch einen verwunschenen bemosten Märchenwald mit idyllischen Rastplätzen am Flußufer. Unterwegs gab es sogar eine der vielen Trinkwasserquellen in der Gegend („Fuente“).
Eigentlich waren wir überaus glücklich, hätte da nicht in der Wanderbeschreibung gestanden, dass wir einen „Buchsbaumpfad weiter hoch nach Mondoto“ nehmen sollten. Ziemlich am Anfang des Weges hatte es eine Abzweigung gegeben, die aber mit anderen Zielen beschildert war, und danach ging es nur noch weiter in die Schlucht hinein. Wir beschlossen schließlich, noch eine Weile dem wunderschönen Flußpfad zu folgen, legten eine Mittagspause an einem rauschenden Wasserfall ein und spazierten zurück, wobei wir zum Schluss noch einen kleinen Rundweg (Circuito San Urbez) gingen.
Auf dem Rückweg zum Auto fluchten wir ein bisschen, weil wir schon etwas müde waren, an der kaum befahrenen Straße entlang hinaufsteigen mussten. Allerdings sahen wir dabei die Landschaft im goldfarbenen Nachmittagslicht.
We walked in the Cañon de Anisclo under steeply rising ochre coloured rock walls, alongside the turquoise water of the Rio Bellos and numerous waterfalls. Of course, we also passed again a hermitage that had been built under a protruding rock wall. The path then ran through an enchanted mossy fairy tale forest with idyllic resting places on the river bank. On the way there was even one of the many drinking water springs in the area („Fuente“).
Actually we were very happy, had it not been written in the description of the hike that we should take a „box tree path further up to Mondoto“. At the beginning of the trail there was a turn-off, but it was signposted with other destinations, and after that we only continued into the gorge. We finally decided to follow the beautiful river path for a while, stopped for lunch at a gushing waterfall and walked back, finishing with a short circuit (Circuito San Urbez).
On the way back to the car we cursed a bit because we were already a rather tired, but we had to climb up the road with little traffic . But then we admired the landscape in the golden afternoon light.
Vor der anstrengenden Rückfahrt erholten wir uns in einer der beiden Bars im Dorf Buerba. Wer in den Pyrenäen zum Wandern geht, muss wissen, dass es dort nur sehr selten Einkehrmöglichkeiten während des Wanderns gibt. Die Brotzeit muss man sich mitnehmen und kann dann vor oder nach dem Wandern in einer Bar im Ort einkehren, die es aber nicht in jedem Dorf vorhanden ist. Viele abgelegene Orte wurden schon von ihren Einwohnern verlassen.
20 Km, ca. 5 Stunden plus Pausen.
Before the exhausting return trip we relaxed in one of the two bars in the village of Buerba. Hikers in the Pyrenees should know that possibilities to visit a restaurant during the hiking are rare. One has to bring a snack and then can have a break before or after the hiking in a bar in the village, but this is not available in every village. Many remote villages have already been abandoned by their inhabitants.
20 km, about 5 hours plus breaks.
Der Verlauf des dritten Tages bewahrte uns vor einem Overkill an schönen Landschaftserlebnissen. Ausgesucht hatte ich die Tour, weil sie keine abenteuerliche Anfahrt erforderte, sondern der Wanderparkplatz zum „Circo de Barrosa“ direkt an der Strasse über Bielsa nach Frankreich in der Nähe von Parzan lag. Auf dem Hinweg tankten wir und kehrten, einem Tipp unseres Veranstalters folgend, in der Bar an der Tankstelle ein. Tatsächlich war dort um 10 Uhr morgens schon einiges los : eine fröhliche Runde von Fernfahrern frühstückte dort deftig mit Tortilla,Wein und Kaffee mit Schnapps. Beim Cafe con Leche entdeckte ich, dass es frischen Kuchen gab. Bis dahin hatte ich das in den Pyrenäen noch nicht bekommen und merkte es mir für den Rückweg vor.
Beim Einkauf im angrenzenden Supermarkt fiel uns auf, dass es ein sehr breites Spirituosenangebot gab und zwar hauptsächlich in XXL-Flaschen. Hinterher fiel uns ein, dass dies auf die vielen französischen Touristen zielte, die hier über die nahe Grenze kamen.
Nachdem wir das Auto geparkt hatten, liefen wir auf einem angenehm ansteigenden Weg an den Ruinen einer Blei- und Silbermine entlang in den imposanten Talkessel des Circo de Barroso, dem wir bis zum Ende folgen sollten.
The course of the third day saved us from an overkill of beautiful landscape experiences. I had chosen the tour because it did not require strenous driving. The hiking parking lot to the „Circo de Barrosa“ was located directly at the road via Bielsa to France near Parzan. On our way , we filled up with petrol and, following a tip from our travel agent, stopped at the bar of the petrol station. In fact, there was already a lot going on there at 10 a.m.: a merry group of truck drivers had a hearty breakfast with tortilla, wine and coffee with schnapps. Sipping a cafe con leche I discovered that there was freshly baked cake. Until then, I had not yet seen it in the bars in the Pyrenees and I made a note for the way back.
While shopping in the adjacent supermarket we noticed that there was a very wide range of spirits, mainly in XXL bottles. Afterwards we supposed that this was offered for the many French tourists who came here over the nearby border.
After we parked the car, we walked on a pleasantly ascending path alongside the ruins of a lead and silver mine into the imposing basin of the Circo de Barroso, which we were supposed to follow until the end.
Nun bewölkte es sich zunehmend, was wir aber nicht weiter beachteten. Dem Rio Barrosa waren wir stetig gefolgt und überquerten ihn an der ausgeschilderten Stelle mühelos, von Stein zu Stein gehend. Danach stiegen wir zu einer Schutzhütte (Refugio) auf 1740 m Höhe auf, die unser erstes Ziel bildete. Als wir dort ankamen, fielen ein paar Regentropfen. Wir verzogen uns ins Innere, wo einfache Stockbetten, ein Tisch mit Stühlen und sogar ein Ofen standen. Diesen sollte man allerdings nicht benutzen, weil der Abzug nicht funktionierte. Nachdem wir unsere Brotzeit relativ komfortabel eingenommen hatten, hörte es auf zu regnen. Ich fühlte mich noch nicht ausgelastet und schlug vor, dass wir zur zweiten Schutzhütte gehen, die in unserer Wanderbeschreibung mit 1880 m Höhe angegeben war. Unterwegs regnete es immer mal wieder ein bisschen, aber nicht schlimm. Wir zogen unsere Regenjacken an und stiegen in Serpentinen immer weiter auf. Irgendwann kam uns das Ganze „spanisch“ vor: wir mussten schon auf etwa 2000 m Höhe sein. Wir kehrten um und in diesem Moment fing es richtig stark zu schütten an. So schnell wir konnten, liefen wir den Berg hinunter und entdeckten dabei unser „Ziel“ , das zweite Refugio unweit der ersten Schutzhütte, eine zwischen hohen Felsen versteckte Ruine (!) .
Now it became increasingly cloudy, but we did not pay attention. We followed the Rio Barrosa steadily and crossed it effortlessly at the signposted place, walking from stone to stone. Then we ascended to a refuge (Refugio) at 1740 m height, which was our first destination. When we arrived there, a few raindrops fell. We moved inside, where there were simple bunk beds, a table with chairs and even an oven. But it was not supposed to be heated, because the exhaust pipe was out of order. After we had taken our snack in relative comfort, it stopped raining. I was still feeling fit and suggested that we go to the second refuge hut that was mentioned in our hiking description at a height of 1880 m. On the way it rained a little bit every now and then, but not badly. We put on our rain jackets and climbed up in serpentines higher and higher. At some time, that seemed odd to us: we already had to be at a height of approximately 2000 m. We turned back and in this moment it started to pour really hard. As fast as we could, we ran down the mountain and discovered our „destination“ the second refugio not far from the first refugio, a ruin hidden between high rocks (!) .
Als wir in das Refugio zurückgekehrten, wo wir unsere Mittagspause verbracht hatten, waren wir bis auf die Haut nass. Wir zogen einige Sachen aus und hängten sie an die Haken in der Hütte. Meine Jacke konnte man auswringen. Wir warteten eine halbe Stunde und schauten auf die Pfütze am Eingang der Schutzhütte. Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, traten wir den Rückweg an. Interessant war, dass die nassen Klamotten sich auf der Haut zunächst ekelhaft klamm anfühlten und dann beim Wandern Körpertemperatur annahmen.
Der Rio Barroso hatte sich inzwischen in einen reissenden Fluss verwandelt, die Furt am Wanderweg gab es nicht mehr. Wir fanden schließlich eine Stelle, wo wir einigermaßen queren konnten. Allerdings kam dabei Wasser in meine Schuhe. Meine Füße waren bis dahin meine letzten trockenen Stellen gewesen. In einer guten Stunde, sehr viel schneller als auf dem Hinweg, waren wir zurück am Auto, das einsam auf dem Parkplatz stand. Die anderen Wanderer waren anscheinend vernünftiger gewesen und früher umgekehrt.
In der Bar an der Tankstelle gab es dann Kaffee und leckeren Kuchen. Allerdings blieben wir nicht lange, weil wir uns in den nassen Klamotten nicht wohlfühlten.
Insgesamt war das ein sehr denkwürdiger Tag, der uns zeigte, wie unvorsichtig wir gewesen waren. Allerdings ärgerten wir uns auch über die Beschreibung des Wanderwegs, die nicht aktuell war.
15 Km, ca. 5 Stunden
Wart Ihr auch schon in den Pyrenäen wandern und was habt ihr erlebt ?
When we returned to the Refugio where we had spent our lunch break, we were wet to the skin. We took off some clothes and hung them on the hooks in the hut. My jacket could be wrung out. We waited half an hour and looked at the puddle at the entrance of the hut. After the rain had eased off a little, we started our way back. It was interesting that the wet clothes felt disgustingly clammy on the skin at first and then took on body temperature while hiking.
Meanwhile, the Rio Barroso had turned into a raging river, the ford at the hiking trail did not exist anymore. We finally found a place where we could cross to some extent. However, water got into my shoes. My feet had been my last dry spots until then. In a good hour, much faster than on the way there, we were back at the car, which stood lonely on the parking lot. The other hikers had apparently been more reasonable and had turned back earlier.
In the bar at the gas station we had coffee and delicious cake. But we did not stay long, because we did not feel comfortable in the wet clothes.
All in all it was a very memorable day that showed us how careless we had been. But we were also annoyed about the description of the hiking trail, which had not been up to date.
15 km, about 5 hours
Have you also been hiking in the Pyrenees and what did you experience ?
Über eure Kommentare und Likes freue ich mich immer sehr.
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