Nach dem Französischen Jakobsweg: Lyon #4

Was ich am Vormittag des 2. Tages in Lyon erlebte : 7.8.2022

Nach meiner Besichtigung der Altstadt von Lyon am Vortag verließ ich das Hotel um halb 9 Uhr . Auf ein Frühstück im überfüllten Speisesaal hatte ich keine Lust, daher suchte ich den Laden einer bekannten Bäckereikette auf, wo ich ein gutes französiches Frühstück mit Baguette, Marmelade, frisch gepresstem Orangensaft und einem großen Capuccino zu mir nahm. Da ich nicht wandern wollte, reichte mir diese Mahlzeit vollkommen aus.

Von der Place Bellecour ging ich zunächst zum Ufer der Rhône. Den Fluss hatte ich zuletzt auf meiner Pilgerwanderung in der Nähe von Yenne gesehen. Als ich auf der Brücke stand, staunte ich nicht schlecht. Die Rhône hatte sich zu einem wahrhaft majestätischen Strom entwickelt.

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Auf der Uferpromenade, die ein bisschen Schatten vor der bereits herrschenden Hitze bot, spazierte ich vorbei am Grand-Hôtel Dieu, einem riesigen prächtigen Gebäude, einem ehemaligen Spital, das heutzutage neben einem Luxushotel ein Einkaufszentrum, Büros und Restaurants beherbergt.

Sodann lief ich auf der Halbinsel zwischen Saône und Rhône nach Norden, wobei ich mich an den Punkten orientierte, welche die Dame in der Touristeninformation im Stadtplan farbig als sehenswert markiert hatte. Auf Stadtbesichtigungen bereite mich normalerweise gründlich vor. Als ich auf dem Camino unterwegs war, wusste ich aber nicht, ob und wie lange ich mich in Lyon aufhalten würde. Vorgesehen hatte ich eine längere Pilgerwanderung bis Le Puy, was wegen gesundheitlicher Probleme dann nicht klappte. In Lyon hatte ich höchstens einmal vor der Rückfahrt übernachten wollen. Das war anders gekommen und nun ich war froh darüber, weil es mir in der Stadt sehr gut gefiel. Allerdings lief ich nun statt mit einem Reiseführer nur mit einem analogen (!) Stadtplan durch die Stadt. War mal etwas anderes und gar nicht so schlecht.

Zunächst ging ich zur Place des Jacobins. Der elegante Platz mit seinem schönen Brunnen war noch ziemlich verlassen, beeindruckte mich aber schon. Aber was an der Place des Célestins besonders schön sein sollte, außer dass dort das gleichnamige Theater steht, erschloss sich mir nicht.

Während ich der Rue du Président Edouart Herriot, einer Wohn- und Geschäftsstraße, weiter nach Norden folgte, bewunderte ich die zahlreichen kunstvollen Fassaden der Gebäude aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wunderschön!

An der Place de Cordeliers mit dem riesigen Gebäude der Börse entdeckte ich zunächst nichts Besonderes. Aber dann erblickte ich einen am Sonntag morgen geöffneten Monoprix mit Supermarkt. Als Mitbringsel für zuhause kaufte ich verschiedene Käsesorten, Wurst, Apfelsenf und Rotwein. Um die frischen Lebensmittel einigermaßen kühl zu halten, nahm ich noch eine Tiefkühlisoliertüte mit.

Der kleine Platz hinter der Börse sprach mich mehr an, schön gestaltet und nett bepflanzt. Meine Route führte danach zum Place des Terreaux mit dem Lyoner Rathaus.

Nördlich des Hôtel de Ville ging es in das Viertel Croix-Rousse. Es handelt sich dabei um einen Hügel in Lyon, auf dem das gleichnamige Quartier liegt. Unweit des Rathauses beginnen die Gassen mit steilen Aufstiegen. Auch gibt es zahlreiche Treppen, die auf den Hügel hinauf führen. An der Rue de Griffe stärkte ich mich zunächst in einem netten Café mit einer bezaubernden Terrasse, die auf einem kleinen idyllischen Platz liegt. Es gab meinen letzten Sirop de Menthe in Frankreich und eine Crêpe mit Honig mit einer fetten Sahnedekoration. Lecker!

Nach der Mittagspause stieg ich den Hügel Croix-Rousse weiter hinauf, über steile Treppen und Gassen. Was ich dort erlebte, verrate ich euch in meinem nächsten Beitrag. Auch über meinen Besuch im Musée Lumière, wo der erste Film gedreht wurde, werde ich berichten.

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