Atemberaubendes Andalusien #2: Málaga

Sightseeing in Málaga am 24.02.2023

Morgens frühstückte erst einmal gemütlich und ausgiebig im Hotel. Es war kein Reisetag, so dass ich keinen Zug oder Bus erreichen musste. Außerdem hatte ich festgestellt, dass am frühen Morgen zwar die Sonne lachte, die Temperaturen sich aber noch im einstelligen Bereich bewegten.

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Vor meiner Reise hatte ich bis auf eine Busverbindung (mehr dazu in einem späteren Bericht) alle Verkehrsmittel und fast alle Hotels reserviert. Für die meisten Sehenswürdigkeiten hatte ich Fast Track Online Tickets gebucht, wegen des garantierten Zugangs und um stundenlanges Anstehen zu vermeiden.Das galt nicht für Málaga, wo ich die Sehenswürdigkeiten spontan besuchen wollte.

Bevor es losgeht, stelle ich euch die Stadt mit einem Auszug aus dem Online Reiseführer Andalusien 360° kurz vor.

„Málaga ist mit 579.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Andalusien und die größte an der Costa del Sol. Die zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt ziehen Jahr für Jahr zahlreiche Besucher in ihren Bann. Auch die Liebhaber der spanischen Küche kommen in den vielen Restaurants und Tapas-Bars der Stadt voll auf ihre Kosten.

Wie hat sich Málaga doch rausgeputzt in den letzten Jahren. Neuer Hafen, tolle Museen und ein Großteil der Altstadt erstrahlt in neuem Glanz. Früher machten Touristen einen großen Bogen um die Stadt und fuhren direkt weiter in die Urlaubsorte der Costa del Sol. Heute ziehen jeden Tag – vor allem im Sommer – Tausende Besucher durch die hübschen Gassen Málagas.“

Zunächst spazierte ich zur ältesten und größten Markthalle „Mercado Central de Atarazanas“ in der Nähe meiner Unterkunft. Auf dem Weg kam ich an der ersten Mural vorbei und merkte mir weitere Street Art Werke, die sich im Viertel Soho befinden, für den Nachmittag vor.

Den Haupteingang der Markthalle mit dem maurischen Bogen und die Stahlkonstruktion bewunderte ich wie auch das Innere der Halle mit den herrlichen Buntglasfenstern. Außerdem bestaunte ich das reiche Angebot an Obst, Gemüse und vor allem Fisch, aber wenn man nichts einkaufen will, ist so ein Markthallenbesuch schnell erledigt.

Auf dem Weg zur Kathedrale schaute ich mir die prächtigen Wohn- und Geschäftshäuser in der Altstadt an. Málaga gefiel mir bereits ausnehmend gut.

Zunächst ließ ich mich durch die Gassen treiben und glaubte die Kathedrale so zu finden. Als ich vor einer anderen Kirche landete, wollte ich mit dem Telefon navigieren und stellte fest, dass ich das Gerät im Hotel vergessen hatte. Mit Hilfe des Stadtplans fand ich dann schnell die monumentale Kathedrale (117 m Länge, 72 m Breite und 87 m Höhe).

An der Kathedrale Basílica de la Encarnación wurde vom 16. Jahrhundert bis Ende des 18. Jahrhunderts gebau. Wegen Geldmangels konnte sie aber nicht völlig fertiggestellt werden. Da ihr ein Turm fehlt, lautet ihr Spitzname „Die Einarmige“.
Quellen: Lonely Planet Andalusien und 360° Andalusien

Erstaunlich fand ich, dass das riesige Gebäude direkt neben den Häusern der Altstadt aufragte, davor befand sich nur ein relativ kleiner Platz, was natürlich das Fotografieren sehr erschwerte. Ich kaufte mir ein Ticket ohne warten zu müssen. Das riesige Schiff der Kathedrale und enorme Chor aus Zedernholz sowie die zahlreichen Altäre fand ich beeindruckend, das Kircheninnere aber ziemlich überladen.

Als ich die Kathedrale verließ, stellte ich fest, dass ich nun auch noch den Stadtplan verloren hatte! Inzwischen hatte ich mich aber gut orientiert, so dass ich ohne Probleme zum Hotel zurückfand. Glücklicherweise handelte es sich nur um einen kurzen Fußmarsch. Mit meinem Telefon und einem neuen Hotelstadtplan ging ich gleich wieder los.

Nach einer kleinen Kaffeepause mit Cafe con Leche und Croissant in einer gemütlichen Bar, war ich fit für den Besuch der Alcazaba, die maurische Festung aus dem 11. Jahrhundert . Zunächst spazierte ich durch den Parque de Málaga, wo ich verwilderte Papageien in den Palmenkronen kreischen hörte.

Am Eingang der Festung neben dem römischen Theater stand eine längere Warteschlange. Es ging aber recht schnell vorwärts, wobei sich herausstellte, dass wir nicht an einem Ticketschalter warteten, sondern auf den Zugang zu zwei Ticketautomaten. Daneben stand jeweils ein Servicemitarbeiter, der die Bedienung erklärte. Leider vergaß ich, mir den QR-Code am Eingang mit den Erklärungen zur Alcazaba herunter zu laden, was etwas blöd war, weil es im Inneren des weitläufigen Areals praktisch keine Informationstafeln gab und in meinem Reiseführer nur eine sehr knappe Beschreibung stand.

Der Rundgang durch die Festung führte an maurischen Bögen vorbei und immer wieder über die Festungsmauern, was fantastische Aussichten auf die Stadt und den Hafen erlaubte. Ziemlich anstrengend fand ich die Wegführung : Treppen, die auf einem Aussichtspunkt führten und dann wieder steil hinunter und kurz danach ging es auf den nächsten Ausguck. Von oben sah ich schon den Weg zur zweiten Burg von Málaga, das über der Alcazaba gelegene Castillo de Gibralfaro, die Burgruine, die ich als Nächstes besuchen wollt

Den Höhepunkt der Alcazaba von Málaga bildet der Patio des los Naranjos, der einen Vorgeschmack auf die Alhambra geben soll. Leider befand sich im Becken nicht allzuviel Wasser und der Springbrunnen war abgestellt, so dass der Hof nicht ganz so schön aussah.

In der Alcazaba wimmelten die Besucher. Fotografieren ohne Personen war kaum möglich, ein Problem das mich auf meiner gesamten Reise begleiten sollte. In Málaga hatte ich es aber noch nicht erwartet. Im Hafen sah ich später ein riesiges Kreuzfahrtschiff liegen, was den großen Touristenandrang erklärte.

Beim Anstieg auf den Burghügel geriet ich ins Schwitzen. Inzwischen war es warm geworden, um die 18 ° C. Den kalten Wind fand ich nun erfrischend. Die schönen Ausblicke auf die Bucht von Málaga entschädigten mich für die Mühe. Als ich am Mirador ankam, dachte ich, dass ich es geschafft hätte, die Festungsanlage lag aber noch ein Stück weiter oben. Das Burggelände stellte sich als sehr weitläufig heraus, aber wieder gab es schöne Gänge über die Mauern und auf die Türme. Die Größe der Kathedrale konnte man von oben erst richtig sehen.

Auf dem Rückweg aß ich ein paar Tapas und weil inzwischen schon fast Kaffeezeit war, kehrte ich noch in einer Bar ein, wo ich mich bei Cappuccino und Apfelkuchen erholte. Den Tisch teilte ich mir mit einer Kanadierin, mit der ich sehr angenehm über Reisen plauderte. Sie war am Morgen angekommen und verabschiedete sich schließlich, um sich auszuschlafen.

In der Touristeninformation bekam ich zwei Karten mit Street Art Hot Spots in Málaga. Einer lag direkt in der Umgebung meines Hotels im Künstlerviertel Soho. Nach einer kurzen Siesta auf dem Zimmer brach ich wieder auf. Ich spazierte in einer großen Runde bis zum fast ausgetrockneten Fluss Guadalmedina, dessen Uferbänke über und über mit Street Art bedeckt sind, am CAC, dem Zentrum für zeitgenössische Kunst, vorbei und dann zurück ins Hotel. Das Betrachten der Straßenkunst im Stadtteil Lagunillas in der Nähe der Alcazaba hob ich mir für meine Rückkehr nach Málaga am Ende der Reise auf.

Auf der Dachterrasse des Hotels erholte ich mich von den „Mühen“. Leider pfiff ein eisiger Wind. In eine Decke gewickelt schrieb ich Tagebuch und trank ein erfrischendes Bier. Am tiefblauen Himmel stand bzw. lag der Halbmond und die Möwen drehten laut schreiend ihre Runden. Ich vermisste meinen Wintermantel. In Andalusien, im Frühling!

Abends aß ich in der Nachbarschaft zu Abend und kehrte bald in meine Unterkunft zurück. Nach dem erlebnisreichen, schönen aber auch anstrengenden Tag wollte ich mich ausgiebig ausruhen. Am nächsten Tag plante ich eine frühe Tagestour nach Ronda, die mit zwei Busfahrten von insgesamt vier Stunden verbunden war. Ich war gespannt, ob meine selbst organisierte und geführte Tour gelingen würde.

Atemberaubendes Andalusien #2: Málaga erschien zuerst auf Wanderlustig.

Street Art in München

Bei herrlich sonnigem Winterwetter stromerte ich heute durch die Münchner Stadtviertel Schwabing und Maxvorstadt. Beim Spielplatz in der Nähe des Königsplatzes entdeckte ich ein vom Münchner Street Art Artisten Lion Fleischmann verschönertes Backsteinhäuschen.

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Meine Recherche ergab, dass Lion Fleischmann im Jahr 2021 an einer Mural im Münchner Werksviertel mitgearbeitet hatte, die sich gegen das Bombardement von Wohngebieten wendete. Außerdem fand ich heraus, dass sich der Künstler sich im letzten Jahr bereit erklärt hatte, das Backsteinhäuschen am Königsplatz zu verschönern, ein Angebot, das offensichtlich angenommen wurde.

Aber was bedeutet das Bild der abgebildeten Riesenechse, die auf der zweiten Wand zum Skelett mutiert ist und warum ist im letzten Werk ein Dinosaurierskelett zu sehen? Interessant ist auch die blaue und rote Farbgebung. Das Bild des Riesenechsenskeletts könnte neben den blauen Knochen auch rote Blutkörperchen zeigen. Während das Tier auf dem ersten Bild lebend und munter dahinschreitend gezeigt wird, wird es auf dem zweiten als Knochengerüst mit verdrehten Wirbeln und rückwärts gedrehtem Kopf dargestellt. Auch das Dinosaurierskelett ist am Auseinanderfallen. Interessant ist auch, dass selbst die skelettierten Tiere mit ihren Augen dargestellt werden.

Alles sehr rätselhaft! Nach der Bedeutung von Street Art zu suchen, macht richtig Spaß. Mir fällt es aber schwer, eine weitere politische Aussage des Künstlers, z.B. zu Ereignissen im Jahr 2022 wie dem Krieg gegen die Ukraine, zu erkennen. Oder wofür könnten die ausgestorbenen Tiere stehen? Was meint ihr?

Street Art in München erschien zuerst auf Wanderlustig.

Ausgebremst # 7 – Olympisches Dorf München

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Auf meiner Suche nach Münchner Street Art, die mich zuletzt ins Schlachthofviertel geführt hatte, begab ich mich vor rund zwei Wochen, weiterhin ausgebremst (!), ins Olympia Dorf im Norden der Stadt.

Die Anlage wurde zur Unterbringung der Sportler während der Olympischen Sommerspiele 1972 erbaut. Während das ehemalige Olympische Dorf der Männer im Norden heute wie geplant als Wohnviertel genutzt wird, ist das Olympische Dorf der Frauen im Süden heute eine Studentenwohnanlage.
Quelle: Wikipedia

Die Bungalows werden vom Studentenwerk München an Studierende vermietet und sind sehr begehrt. Sie sind zwar recht klein (Wohnfläche knapp 19 qm), bilden aber ein abgeschlossenes Häuschen und liegen in einem autofreiem Gelände am Olympiapark mit U-Bahnanschluss.

Nach der Generalsanierung von 2007-2009 dürfen die Sichtbetonfassaden durch die Studenten wieder bemalt werden. Die Farben werden sogar vom Studentenwerk gestellt.

Das wollte ich mir schon länger einmal anschauen. Ich schlenderte durch die engen Gassen des Studentendorfs und war von der Kreativität der Bewohner und dem Niveau der Malereien sehr beeindruckt. Mein Besuch fiel allerdings in die Semesterferien, so dass die Anlage verlassen und ein bisschen heruntergekommen wirkte, was wohl in den Unterrichtszeiten, wenn mehr Bewohner anwesend sind, anders sein dürfte.

Danach war es Zeit für die ernste Seite meines Besuchs im Olympischen Dorf.

Am 5. September 1972 endeten die „heiteren“ Olympischen Spiele von München, als ein palästinensisches Terrorkommando ins Quartier der israelischen Männermannschaft in der Conollystraße 31 eindrang und dort elf Sportler als Geiseln nahm. Keine der Geiseln überlebte den Anschlag.
Quelle: Wikipedia

Zunächst ging ich zum Gebäude im Olympiadorf der Männer, in dem der Anschlag stattgefunden hatte. Dort erinnert eine Gedenktafel an die israelischen Opfer.

An das Attentat vor 50 Jahren erinnere ich mich. Mit Freunden war ich nur einige Tage vorher am Wochenende nach München gefahren. Im Olympiapark staunten wir über das umfangreiche kostenfreie Kulturprogramm. Besucher und Sportler aus der ganzen Welt spazierten über das Gelände. Etwas Ähnliches hatte es bis dahin noch nicht gegeben. Natürlich konnten wir uns damals keine Eintrittskarten zu den Sportveranstaltungen leisten und die Spiele nur einmal vom neuen Olympiaturm von ganz weit oben sehen. Auch die Unterkünfte waren sämtlich ausgebucht, so dass wir zu dritt im VW-Käfer übernachteten. Von der wunderbar ungezwungenen Atmosphäre auf dem Olympiagelände, die in den frühen 1970er Jahren außergewöhnlich war, waren wir begeistert. Um so mehr waren wir geschockt, als wir von dem Anschlag erfuhren. Das Kulturprogramm wurde umgehend eingestellt, aber die Spiele gingen weiter, was auf viel Kritik stieß.

2017 wurde endlich ein  Erinnerungsort Olympia-Attentat im Olympiapark in der Nähe des Attentatsorts eingerichtet, eine Gedenkstätte für die zwölf Opfer des Anschlags auf die israelische Mannschaft. Dort wird multimedial über die elf Sportler und den Polizisten, die bei dem Attentat getötet wurden, sowie über dessen Verlauf unterrichtet.

Den Film mit Originalnachrichten vom Tag des Attentats schaute ich mir an: ein wahrhaft beschämendes Zeugnis der völligen Überforderung der amtlichen Stellen im Umgang mit der Geiselnahme, die so tragisch enden sollte.

Nachdenklich ging ich durch den Olympiapark zurück, bewunderte das Dach des Olympiastadiums im Nachmittagslicht und fuhr mit der U-Bahn nach Hause.

Über euer Feedback freue ich mich immer sehr.

Ausgebremst #7: Olympisches Dorf München erschien zuerst auf Wanderlustig.

Zurück in München-Bogenhausen/ Back to Munich-Bogenhausen

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Im März besichtigte ich Jugendstilhäuser in München-Bogenhausen. Damals hatte ich mir vorgenommen, den Bogenhausener Friedhof anzuschauen aber erst im Frühling oder im Sommer. Am letzten Wochenende war es soweit. Die Sonne lachte, aber es ging ein kalter Wind, trotzdem ideales Fotowetter !

Wenn ich schon einmal in der Gegend war, wollte ich auch die mit Street Art verzierte Unterführung unter dem Münchner Friedensengel (Kurzer Bericht zum Friedensdenkmal siehe hier) besuchen.

Zunächst spazierte ich zum Friedensengel und fand bald den Tunnel, auf den mich mein neuer Street Art Führer (Street Art München, Reiseführer für Münchner) hingewiesen hatte.

Die Fußgänger- und Fahrrad-Unterführung befindet sich direkt unter dem Friedensengel und verläuft parallel zur Isar. Die Wände der Unterführung wurden 2014 von dem bekannten Münchner Sprayer Loomit und befreundeten Künstlern neu gestaltet.

In der Unterführung fotografierten aber nicht nur einige andere Besucher. Es rasten auch ständig Radfahrer vorbei, die an der Isar entlang fuhren. Beim Fotografieren musste ich bei jedem Schritt vorsichtig sein und oft schnell abdrücken, um die Radler nicht im Bild zu haben. Daher zeige ich nur eine kleine Auswahl gelungener Fotos. Interessant fand ich, dass viele Werke übersprüht worden waren („gecrosst“ im Fachjargon), bei einigen Bildern laut meinem Führer so stark, dass sie inzwischen neu gemalt werden mussten. Street Art ist dynamisch. Viele Bilder befinden sich auf zum Abriss vorgesehenen Gebäuden, aber auch solche, die zur Verschönerung von Unterführungen oÄ. dienen, sind der Zerstörung ausgesetzt.

Danach ging ich über die Möhlstraße, wo viele herrliche Gründerzeitvilla stehen, die oft von Konsulaten genutzt werden, in Richtung Friedhof. Eigentlich wollte ich nun eine Kaffeepause einlegen, aber das einzige mir bekannte Café in der Gegend ( Danke, Tom für den Hinweis auf das Wiener’s) hatte am frühen Nachmittag leider schon geschlossen. Nun ja, ein Schluck aus der Wasserflasche würde mir zunächst reichen.

Ein Spaziergang zwischen den Gräbern gehört eigentlich nicht zu meinem liebsten Zeitvertreib, aber der Bogenhausener Friedhof ist etwas Besonderes.

Aus Wikipedia:
Der Friedhof liegt am Bogenhauser Kirchplatz direkt an der St.-Georgs-Kirche und ist von einer efeuumrankten Friedhofsmauer umgeben …

Der alte, südliche Teil mit den angrenzenden Mauergräbern gehört der Pfarrkirchenstiftung Heilig Blut, fast der ganze nördliche Teil gehört der Landeshauptstadt München …

Eine Reihe prominenter Münchner und Wahlmünchner, Künstler, Wissenschaftler, Politiker, Beamte und Unternehmer haben auf dem Friedhof eine Gedenkstätte erhalten. Gleichwohl dominieren bescheidene Gräber mit schmiedeeisernen, bemalten Grabkreuzen und kleine Grabsteine das Bild, ganz anders als auf den anderen, großen Friedhöfen mit ihren Mausoleen, Marmorskulpturen oder steinernen Engeln.

Begraben werden können dort bekannte Persönlichkeiten, die sich um die Landeshauptstadt München in besonderer Weise verdient gemacht hat, u.a. liegen dort Regisseur Helmut Dietl, Dramatiker Tankred Dorst, Filmproduzent Bernd Eichinger, Regisseur Rainer Werner Fassbinder, Schriftsteller Oskar Maria Graf, Schriftsteller Erich Kästner , Schauspielerin Liesl Karlstadt, Unternehmer Josef Schörghuber und der Schauspieler Walter Sedlmayr (1926–1990). Im letzten Jahr kam das Grab des langjährigen Münchener Oberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel dazu.

Als ich über den kleinen und sehr friedlich wirkenden Friedhof ging, der rund um die Georgskirche liegt, staunte ich tatsächlich darüber, wie bescheiden die Gräber gestaltet sind. Das Grab von Bernd Eichinger, einer der bekannstesten auch international erfolgreichsten Filmproduzenten (u.a. „Der Name der Rose“) ist an Schlichtheit kaum zu überbieten. Am besten gefiel mir der Grabstein von Rainer Werner Fassbinder, ein nicht sonderlich großer Naturstein, der im Schatten eines japanischen Ahornbaums auf der Wiese liegt.

Auf meinem kleinen Ausflug hatte ich ganz gegensätzliche Eindrücke gewonnen. Der Stadtteil Bogenhausen bietet doch sehr viel mehr als die bekannten Nobelvillen.

Bevor ich mit der U-Bahn zurück fuhr, bekam ich doch noch einen Kaffee und Kuchen war auch dabei. Wie schön, dass die Außengastronomie wieder geöffnet hat. Nur das Wetter müsste noch ein bisschen wärmer werden …

Street Art in München: drinnen und draussen / Street Art in Munich: indoors and outside

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Endlich ist der Frühling ausgebrochen! Seit Donnerstag, pünktlich zum Vatertag, dürfen wir auch wieder die sogenannte Außengastronomie genießen. Das bedeutet für Münchner, dass sie in den Biergarten gehen können. Hurra! Wenn wir zu zweit gehen, ist dies unter Corona Hygieneauflagen möglich. Wollen wir mit Personen aus einem anderen Haushalt am Tisch sitzen, brauchen wir allerdings einen negativen Corona(schnell)test. Zur Zeit sinkt der Inzidenzwert in München in die Richtung der Schwelle von 50, womit weitere Lockerungen möglich würden. Hoffentlich ohne erneute Rückschläge …

Mit einer schlichten Onlinebuchung von Ticket und Termin kann man nun wieder die Museen besuchen. Das nutzte ich gestern aus, um mir das MUCA (Museum of Urban and Contemporary Art) anzuschauen. Das 2016 eröffnete Museum befindet sich in der Münchner Altstadt in der Nähe des Marienplatzes. Es zeigt auf über 2.000 Quadratmetern Fläche urbane Kunst.
Quelle: Wikipedia

Derzeit sind die Ausstellungen „Ikonen der Urban Art“ mit Werken von Banksy und weiteren herausragenden Künstlern der Szene zu sehen: Os Gêmeos, Shepard Fairey, Invader, KAWS, Barry McGee und Swoon. Außerdem werden zur Erinnerung an den „Godfather of Street Art“ Richard Hambleton seine überlebensgroßen „Schattenmänner“ ausgestellt.

Am besten gefiel mir „Are you using that chair ?“ Banksys Satire auf „Nighthawks“ von Edward Hopper. Banksy fügte dem Gemälde einen britischen Hooligan hinzu, der einen Stuhl gegen die Fensterscheibe knallt. Die schwarzen Schattenmänner von Hambleton wirkten dagegen sehr bedrohlich. Hätte ich sie in ihrem Originalumfeld gesehen, z.B. in einer dunklen Unterführung, wäre ich wahrscheinlich schreiend davon gerannt.

Im MUCA darf man leider nicht fotografieren, nicht einmal zum privaten Gebrauch. Im Blog hätte ich die Fotos wegen der Rechte der Künstlerohnehin nicht zeigen dürfen. Und eigentlich gehört Street Art auf die Straße! Wo sie auch den Vorteil hat, dass man sie im Rahmen der Panoramafreiheit verwenden und posten darf.

Im Museumsshop kaufte ich mir noch ein Buch über Street Art in München und spazierte danach über die Sendlinger Straße, eine meiner liebsten Routen in der Münchner Fußgängerzone. Wegen des Brückentags waren zahlreiche Passanten unterwegs und viele nutzen die Gelegenheit, wieder auf einer Caféterasse sitzen zu dürfen. Ich fand gerade noch einen freien Platz und erholte mich bei einem köstlichen Cappuccino und einem saftigen Stück Rüblitorte. Wirklich wunderschön !

Nachdem ich in meinem neuen Streetartführer geblättert hatte, beschloss ich, mir zum Abschluss noch zwei Murals anzuschauen. Nach einem Spaziergang durch das Bahnhofsviertel, wo es so belebt war, dass ich freiwillig die Maske aufsetzte , erreichte ich das Wandgemälde „Georg Elser“ von Loomit und Won ABC zum Gedenken an den Hitler-Attentäter, der am 8.November 1939 versuchte, den Diktator mit einer Zeitbombe im Münchner Bürgerbräukeller zu töten.

In der nahen Paul-Heyse-Straße schaute ich mir schließlich “ Sag es durch die Blume“ von Escif an. Erst auf den zweiten Blick sieht man einen Hinweis auf München als Standort der Rüstungsindustrie.

Fazit:
Das MUCA lohnt einen Besuch, vor allem wegen der zahlreichen Werke von Banksy. Aber auch weitere „Ikonen der Urban Art“ konnte ich dort entdecken und werde nach ihren Werken Ausschau halten, z.B. wenn wir wieder reisen dürfen. In normalen Zeiten gibt es auch Museumsführungen, die sicherlich gut sind, um mehr über Street Art zu erfahren. Aber diese Kunstform muss man unbedingt im öffentlichen Raum sehen. Der Museumsbesuch ist nur der Anfang …

Das war der Bericht über meinen Kurzausflug in die Münchner Innenstadt. Als Nächstes plane ich eine Wanderung, wenn möglich in den Bergen. Falls das wieder nicht klappt, gehe ich wahrscheinlich auf eine weitere Street-Art-Entdeckungstour in München.

Über euer Feedback freue ich mich immer sehr.

Coronareisejahr 2020 Corona Travel Year 2020

Was für ein verrücktes Jahr haben wir hinter uns! Eigentlich würde ich es gerne so schnell wie möglich vergessen. Trotz weitreichender Einschränkungen habe ich doch viel Neues und Schönes erlebt und davon soll nun die Rede sein.

Das Jahr begann für mich sehr verhalten. Wie schon berichtet ( Rentnerinnenblues 2) hinderte mich mein Gesundheitszustand am Reisen.

Mitte Februar munterte mich unser Besuch der wunderschönen Schmetterlingsausstellung im Botanischen Garten München auf.

Für die Berlinale 2020 hatte ich noch ein letztes Mal eine Akkreditierung erhalten und wollte deswegen Ende Februar unbedingt nach Berlin reisen. Ich gönnte mir ein Appartment in der Nähe des Berlinale Palastes, in dem ich mich zwischen den Filmvorstellungen ausruhen konnte. Auch die Anzahl der gesehenen Filme reduzierte ich. Das Festival konnte ich so sehr genießen. Es fand unverändert statt, aber Corona zeigte sich schon deutlich am Horizont. Die Chinesische Delegation konnte nicht anreisen und generell gab es weniger asiatische Besucher. Gleich zu Beginn des Festivals hatte ich mir einen starken Schnupfen eingefangen. Als ich in einer Vorstellung einmal heftig niesen musste, setzten sich meine Nachbarn schnell weg ! Danach wollte ich mir in der Apotheke Masken kaufen, aber diese waren bereits ausverkauft.

Der Berlinale Besuch hatte mir enormen Auftrieb gegeben und ich überlegte, wie ich kurze Reisen bewerkstelligen könnte. Städtereisen nach Leipzig und Wien hätten mich interessiert. Aber dann erreichte Corona auch Europa und Reisen waren nicht mehr möglich.

Vor dem Inkrafttreten des 1. Lockdowns in Bayern unternahm ich im März noch kleinere Wanderungen bei wunderschönem Frühlingswetter , z.B. am Egglburger See und an den Osterseen. Am Tag der letzteren Wanderung waren die Schulen schon geschlossen und die Gaststätten hatten nur bis 15 Uhr geöffnet. Einige Tage später wurde der 1. Lockdown mit weitreichenden Ausgangsbeschränkungen in Kraft gesetzt.

Fotos zum Vergrößern bitte anklicken!

Bis Mitte Mai waren dann keine Ausflüge möglich. Man durfte aber spazieren gehen und davon machte ich im April im heimischen Wald und in den Parks reichlich Gebrauch (siehe Kleine Fluchten in Corona Zeiten). Nie zuvor hatte ich den Ausbruch des Frühlings intensiver erlebt. Allerdings waren verständlicherweise viele Menschen im Wald unterwegs, so dass das Spaziergehen mich oft nicht entspannte (siehe COCW).

Als Anfang Mai die Ausgangsbeschränkungen in Bayern aufgehoben wurden, unternahm ich eine erste kleine Wanderung in der Nähe von Bad Wiessee am Tegernsee. Es herrschte klares Sonnenwetter, so dass ich die Berge schon von der Autobahn aus sehen konnte. Über den Anblick freute ich mich sehr, verdrückte aber auch ein paar Tränchen.

Sehr weit wanderte ich nicht, war nach dem vielen auf der Couch Sitzen überhaupt nicht fit. Die Gaststätten hatten noch geschlossen, daher setzte ich mich auf dem Rückweg an einen Bach und verzehrte meine mitgebrachte Brotzeit. Zum ersten Mal seit Monaten traute ich mich in Bad Wiessee Coffee to Go und Eis in einer Eisdiele zu holen. Damit setzte ich mich auf eine Bank am See und war rundherum glücklich. Am sonst sehr bevölkerten Seeufer waren nur wenige Spaziergänger unterwegs. Die Spielplätze hatten wieder geöffnet und das fröhliche Jauchzen der Kinder war einfach nur schön.

Ab 11. Mai durften die größeren Geschäfte und Einkaufszentren in Bayern wieder öffnen, wenn auch unter strengen Hygienevorgaben. Nachdem ich zwischenzeitlich die Waldspaziergänge etwas leid war, traute ich mich zunächst zu Fuß in ein Einkaufszentrum und dann erstmals wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Münchner Innenstadt. Mehr als eine Großpackung Einmalhandschuhe kaufte ich nicht ein, aber ich hatte gesehen, wie sich die Öffnung der Geschäfte auswirkte (s. Shopping in Corona Times).

Eine Traumwanderung führte mich Ende Mai auf die Kesselalm und bot mir grandiose Aussichten. Inzwischen durften die Gaststätten im Außenbereich wieder öffnen, so dass ich auf der Terrasse der Alm eine Leberknödelsuppe verspeisen konnte. Nach der Wanderung „belohnte“ ich mich mit Kaffee und Kuchen auf der Terrasse des für seine leckeren Kuchenspezialitäten bekannten Café Winklstüberl.

Nachdem die Museen im Juni unter Hygieneauflagen (u.A. Abstandhalten und Maskentragen) wieder öffnen durften, besuchte ich das Lenbachhaus und die Münchner Pinakotheken, feierte ein Wiedersehen mit meinen Lieblingsbildern und besuchte Ausstellungen.

Ende Juni waren Reisen nach Österreich wieder möglich. Ich fuhr mit dem Auto nach Oberösterreich, übernachtete in einer Ferienwohnung und verbrachte drei sehr schöne Tage in Linz und Enns. In Österreich waren die Infektionszahlen damals sehr niedrig, so dass es deutlich lockerer als in Deutschland zuging. Maskenpflicht bestand nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Mir war das manchmal nicht geheuer, dann trug ich den Mund-Nasen-Schutz freiwillig, z.B. in Kirchen und Museen. Obwohl in Linz einige Hauptattraktionen, z.B. das Ars Electronica Center, noch nicht geöffnet waren, genoss ich diese Reise sehr, die ich auch wie eine Erholung vom Corona Stress empfand.

Ende Juli verbrachten wir einige Wandertage im Fichtelgebirge ( s. hier und in den Fortsetzungen ) und waren sehr angenehm überrascht über die landschaftliche Schönheit der Gegend und die zahlreichen Wandermöglichkeiten. Das Fichtelgebirge und Bayreuth hatten schon lange auf meiner Wunschliste gestanden, aber wenn mich Covid-19 nicht an Fernreisen gehindert hätte, hätte ich die Gegend wohl noch lange nicht besucht.

Anfang August fuhr ich mit dem Zug in knapp zwei Stunden nach Innsbruck, vorsichtshalber in der 1. Klasse. Die Tiroler Hauptstadt hatte ich auch schon sehr lange besuchen wollen. Die perfekte Mischung aus Stadtbesichtigung und Bergwandern in der unmittelbaren, spektakulär schönen Umgebung gefiel mir wie zu erwarten sehr gut (s. hier und in den Fortsetzungen). Nicht so wohl fühlte ich mich in der Innenstadt in den Touristenmassen, die sich zwischen den vielen Baustellen dicht an dicht aneinander vorbei drückten. Das galt auch für die Gondeln mit großer Fahrgastkabine, die meistens voll besetzt waren. Da beruhigte mich der Maskenzwang nur ein wenig.

Im September musste ich wieder an meine Neujahrsvorsätze denken. Dazu hatte die Fortsetzung des Jakobswegs in der Schweiz gehört. Die Coronazahlen waren schon wieder am Steigen und in manchen Schweizer Orten am Jakobsweg würde eine Übernachtung in Mehrbettzimmer unumgänglich sein. Daher verzichtete ich in diesem Jahr lieber auf das Pilgern. Stattdessen unternahm ich mehrere „Corona Pilgerwanderungen“, d.h. Tageswanderungen direkt von zu Hause aus. Wir wanderten längere Strecken und erkundeten unsere Umgebung (s. hier).

Im Baiersbronn im Nordschwarzwald durchwanderten wir Ende September traumhaft schöne Wälder. Den Hochschwarzwald oder Südschwarzwald betrachte ich als meine zweite Heimat und hatte daher nicht erwartet, dass es mir im Schwäbischen Schwarzwald (s. auch die Fortsetzungen) so gut gefallen würde.

Mit der Rückkehr der Urlauber begann die Zahl der Corona Fälle im Laufe des Oktobers kräftig anzusteigen. Die zweite Welle rollte auf uns zu und es war abzusehen, dass wieder ein Lockdown kommen würde. Noch vor dem Inkraftreten des Lockdown „Light“ am 2. November, der zur Schließung von Gaststätten und Kultureinrichtungen führte, besuchte ich mehrere Münchner Museen und unternahm meinen jährlichen Herbstspaziergang im Englischen Garten. Am Wochenende vor dem Inkrafttreten der Maßnahmen setzte ich einen lange gehegten Plan um. Bei Goldenem Oktoberwetter folgte ich dem Isarufer nach Norden bis zum Oberföhringer Wehr und ging dann auf der anderen Flußseite durch den Englischen Garten zurück. Im Biergarten „Hirschau“ verbrachte ich eine entspannte Mittagspause mit vielen anderen Gästen, die eine der letzten Gelegenheiten eine Wirtschaft zu besuchen nutzen wollten. Eine Band spielte fetzige Pop Klassiker und animierte zum Mitsingen, aber die rechte Stimmung kam doch nicht auf.

Mehrere Herbstwanderungen unternahm ich im November bei traumhaftem Sonnenwetter. Ich umrundete den Ismaninger Speichersee, genoss den Bergblick bei der Gaststätte „Zur schönen Aussicht“ bei Kleinhöhenrain, schaute noch einmal am Egglburger See vorbei und wanderte auf den Hirschhörnlkopf bei Jachenau. An letztere Wanderung werde ich lange zurückdenken, nicht nur wegen der traumhaften Ausblicke, sondern auch weil dort meine geliebte Sony RX 10 Kamera den Geist aufgab.

Mit weiter steigenden Coronazahlen wurde unsere Welt wieder enger. Den öffentlichen Nahverkehr wollte ich in dieser Lage nicht mehr benutzen. Mit dem Radl fuhr ich zum Werksviertel und bewunderte dort die beeindruckende Street Art.

Ein letztes Mal vor dem „harten Lockdown“ am 16.12.2020 (Schließung aller Geschäfte, die nicht dem täglichen Bedarf dienen und Ausgangsbeschränkungen) traute ich mich dann doch, nahm Ende November die U-Bahn und spazierte durch das Stadtzentrum (siehe hier). Inzwischen herrschte dort eine weitgehende Maskenpflicht. Meine Brille musste ich immer wieder absetzen, weil sie dauernd beschlug. Trotzdem genoss ich diesen Bummel bei schönem Herbstwetter noch einmal sehr.

Die Zahl der Corona Infektionen stieg im Dezember stetig. Die bisherige Höhepunkte wurden am 18. Dezember mit 33.777 Neuinfektionen und am 30. Dezember mit 1.129 neuen Todesfällen erreicht. In dieser Situation bleibe ich dann doch lieber zu Hause und gehe einmal täglich in „unserem“ Wald spazieren. Das tun viele andere auch, so dass sich die Wege wie im 1. Lockdown bevölkern. Sogar bei neblig nasskaltem Wetter sind die Massen unterwegs !

Nun, das war mein Jahr 2020, in dem ich fast nur „heimische“ Ziele aufgesucht habe. Obwohl ich in den letzten Jahren hauptsächlich Fernreisen unternommen hatte, gefielen mir die diesjährigen Reisen ausnehmend gut. Deutschland und Österreich haben sehr viel Schönes und Interessantes zu bieten und das Exotische fehlte mir nicht. Die Anreise waren immer recht kurz und das Reisen war sehr einfach. Was ich aber stark vermisste, war die Unbeschwertheit des Verreisens. Corona lauerte immer mehr oder minder deutlich im Hintergrund!

Natürlich betrifft meine Klage über Reisebeschränkungen ein Luxusproblem. Viel wichtiger ist, dass wir gesund bleiben und dazu möchte ich soviel wie möglich beitragen. Irgendwann, wenn Corona Geschichte ist, können wir auch wieder frei reisen! Deutsche und europäische Ziele werde ich aber nicht aus den Augen verlieren. Man wird ja auch nicht jünger …

Wenn ihr jetzt ein bisschen Aufmunterung braucht, dann verabschiedet ihr am besten das alte Jahr noch einmal mit dem etwas fiesen aber ziemlich lustigen Video mit einem Abgesang 2020 (hier) .

Im vergangenen Jahr habe ich so fleißig gebloggt wie nie zuvor. Für die sehr erfreuliche, starke Zunahme von Klicks, Kommentaren und Likes habe ich euch, meinen treuen Lesern und Followern, zu danken. Tolle fotografische Anregungen habe ich durch die Teilnahme an Foto Challenges erhalten und es war einfach wunderbar, das Fotoarchiv gründlich durchzuforsten. Für das Ausrufen der vielen spannenden Fotoprojekte und die netten Kommentare bedanke ich mich vor allem bei Manni von Mannis Fotobude, Roland von Royusch-Unterwegs und Antje von one photo a day .

Street Art „Werksviertel München“

Neulich las ich in der Süddeutschen Zeitung unter der Überschrift „Eine Reise ins Niemandsland“ einen interessanten Artikel über Street Art im „Werksviertel München“. Das brachte mich auf eine Idee.

Im Zuge des neuerlichen Lockdowns hatten wieder alle Museen geschlossen. Aber Kunstwerke kann man auch außerhalb von Kulturtempeln genießen, besonders Street Art. Praktischerweise musste ich zum „Werksviertel“ nicht einmal mit dem Auto fahren oder in ein öffentliches Verkehrsmittel einsteigen, sondern konnte das Radl benutzen. Fahrradfahren mag ich nicht besonders, aber diese Strecke konnte ich gut bewältigen.

Das Areal des „Werksviertels“ hat eine Größe von 39,5 Hektar. Hier befand sich noch in den 1980er-Jahren ein Gewerbegelände, auf dem unter anderem das Stammwerk der Kartoffelfabrik „Pfanni“, die „Optimol Ölwerke“ und der Fahrzeughersteller „Zündapp“ lagen. Bis Mitte der 1990er Jahre wurden alle Fabrikstandorte aufgegeben.

Das Pfanni- und Optimol-Gelände, das danach brach lag, wurde verpachtet und es entstand Vergnügungspark, der „Kunstpark Ost“. Bis September 1996 eröffneten dort bis zu dreißig Diskotheken. Nachfolger wurden die „Kultfabrik“ und die „Optimolwerke“, ein Kultur- und Veranstaltungszentrum bzw. ein Clubareal. Beide mussten schließlich dem Stadtentwicklungsprojekt für das neue Werksviertel weichen.

Auf dem Gelände entstehen mehr als 1000 Wohnungen, fünf Hotels (darunter auch ein Youth Hostel), Gastronomiebetriebe, Sportangebote und sogar ein Konzertsaal. Das „Werksviertel“ wird etwa 7000 neue Arbeitsplätze schaffen. Als Zwischennutzung des für das Konzerthaus vorgesehenen Geländes wurde 2019 ein 78 Meter hohes Riesenrad in Betrieb genommen (derzeit coronabedingt geschlossen).
Quelle Wikipedia

Im „Werksviertel“ angekommen staunte ich über die bereits errichteten Gebäude. Das leuchtend orange „Werk 3“, in dem es sogar Gaststätten mit Speisen zum Mitnehmen gab, und der schwarze Wolkenkratzer des Hotels „Adina“ bildeten einen spannenden Gegensatz zu den alten Werksbauten, deren Abriss im vollen Gange war. Bei meinem Streifzug über das Areal konnte ich, wie in der Süddeutschen Zeitung beschrieben, die wunderbaren Werke bekannter Street Art Künstler bewundern. Man merkte, dass hier „nicht einfach so gesprüht“ wurde, sondern dass viele Bilder vom renommierten Street-Art-Guru Loomit sozusagen kuratiert wurden. Von den diversen Stilrichtungen, den vielfältigen Farben und Formen sowie der Qualität der Kunstwerke war ich restlos begeistert ! Sehr schade ist, dass sie über kurz oder lang der Abrissbirne zum Opfer fallen werden. Wenn es euch interessiert, könnt ihr Näheres in der Süddeutschen Zeitung nachlesen.

Aber genug der Worte : nachfolgend zeige ich euch Impressionen aus dem „Münchner Werksviertel“.

Fazit:
Dem Werksviertel werde ich sicher weitere Besuche abstatten, um die Entwicklung dieses sehr interessanten Stadtteils mit zu verfolgen. Auch eine Fahrt mit dem Riesenrad steht schon lange auf meiner Wunschliste. Wenn es sich wieder dreht …

In diesem Sinne: passt gut auf euch und andere auf und bleibt gesund !