Unsere Erfahrungen und Tipps für den Winterurlaub auf Sylt
Rund um Westerland am 6.12.2022
Morgens entschieden wir uns, es etwas ruhiger anzugehen. Seit dem Reisebeginn vor fünf Tagen hatten wir uns wenig erholt, sondern waren immer viel und lange unterwegs gewesen.Wir würden nur ein bisschen am Strand spazieren gehen und zwar in südlicher Richtung.
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Als wir gemütlich beim Frühstück saßen, kam die Sonne heraus, zum ersten Mal seit wir auf Sylt waren. Spontan beschloss ich, gleich einmal nach dem Meer zu schauen. Von unserer Ferienwohnung war es nur ein sehr kurzer Spaziergang, aus der Haustür, einmal rechts um die Ecke und dann wenige Meter bis zur Treppe, die auf den Deich und zum Strand führt. Ich genoss den Anblick des Strands im frühen Morgenlicht und ließ mich von den Sonnenstrahlen wärmen.


Panoramafoto bitte anklicken.
Danach ging ich in das nahegelegene Viertel, das von den Sylter Straßen Gaadt, Dr.-Ross-Straße und Bundiswung gebildet wird. Hier stehen noch mehrere hübsche Häuser der Seebäderarchitektur und im Gaadt auch eines der ältesten Häuser der Stadt, die knapp 400 Jahre alte Friesenstube, die heute ein sehr teures) Restaurant beherbergt. Im Morgenlicht fotografierte ich die wunderschönen Gebäude und deren schmucke Eingangstore, soweit sie nicht von Handwerkervans zugeparkt waren. Es handelte sich größtenteils um Ferienimmobilien, die offensichtlich in der Nebensaison renoviert wurden. Leider war mein Kamerakku fast erschöpft und da ich keinen Ersatz dabei hatte, nahm ich einige Häuser mit dem Smartphone auf.
Mit H. brach ich kurz vor 11 Uhr zu unserem Strandspaziergang am Weststrand von Sylt auf. Das Gehen in der Sonne war sehr, sehr schön, der Anblick der brausenden Wellen eine wahre Pracht. Die Sonne schien uns ins Gesicht und es herrschte kaum Wind. Ich zog meine Mütze aus und meine Wanderbluse, die ich unter dem Mantel getragen hatte. H entdeckte dann sogar Delphine oder Schweinswale, die ganz nah am Ufer entlang schwammen, nur 30 bis 40 Meter von uns entfernt. Sie tauchten zweimal kurz auf, wir sahen die Flossen und die Schnauzen, dann waren sie verschwunden. Ein tolles Erlebnis! Zu gerne hätte ich die Tiere fotografiert, war aber wieder einmal nicht schnell genug.
Am Lokal „Strandoase“ zweigten wir auf den Dünenkamm ab. Wie wir wussten, war das Restaurant wegen Ruhetags geschlossen. Wir stiegen über einen niedrigen Zaum und konnten auf der Außenterrasse in einem Strandkorb Platz nehmen und uns sogar ein bisschen sonnen. Zu essen gab es zwei Müsliriegel. Bevor wir aufbrachen, gingen wir noch auf die Aussichtsplattform. Von dort ließ sich der Sonnenuntergang sicher trefflich beobachten!


Panoramafoto zum Anklicken.
Den Rückweg nach Westerland legten wir im Landesinneren zurück, zuerst auf dem Radweg, der durch die Dünen und entfernt von der Hauptstraße verlief und dann auf einem Deichweg, der geradewegs auf die Hauptkirche St.Nicolai zuzulaufen schien. Bis dahin war es aber noch ein gutes Stück entlang mehrerer Ortsstraßen zu laufen. Als wir am Bahnhof in Westerland ankamen, war ich hungrig, durstig und mein Rücken schmerzte etwas.
Fazit:
Knapp 6 Km, Höhenunterschiede nur beim Strandzugang, 1 Stunde und 45 Minuten
Sehr netter Spaziergang am breiten Westerländer Weststrand, Rückweg zu Beginn abwechslungsreich durch Dünen und Weideland, am Ende länger durch den Ort entlang befahrener Straßen.
Wir gingen in das erstbeste Restaurant in der Nähe des Bahnhofs. Im Lokal saßen außer uns keine Gäste. Wir bestellten Gerichte vom Mittagstisch. Dann fiel uns auf, dass es im Lokal sehr kalt war. Wir zogen uns wärmer an und bemerkten, dass der Kellner einen dicken Pullover und eine Mütze trug. Als er unser Essen aus der Küche holte, drehte ich schnell einen Heizkörper auf. Das Essen war in Ordnung, aber der Kellner hustete ununterbrochen. Ich hatte Angst, dass wir uns mit Corona anstecken würden, was aber glücklicherweise nicht der Fall war.
Nach dem Essen gingen wir wir noch einmal zur der Sylter Stadtkirche St.Nicolai, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut wurde. Im schlichten Kircheninneren gefielen mir die großen reifenförmigen Kronleuchter am besten.

Als letztes Ziel hatten wir uns die Kirche St. Niels ausgesucht. Diese liegt im dörflich gebliebenen Alt Westerland, wurde im Jahr 1635 erbaut und ist das älteste Gotteshaus in Westerland, aber nicht auf Sylt (dazu mehr in meinem nächsten Bericht). Der barocke Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert stammt noch aus der Vorgängerkirche und zeigt neben der Marienkrönung auf den Seitenflügeln die 12 Apostel,unter anderem St. Jakobus mit der Pilgermuschel.
An historische Friesenhäusern vorbei, die in Alt Westerland zum Teil erstaunlich groß waren, gingen wir wieder zum Bahnhof und kehrten dann in unsere Ferienwohnung zurück.
Viel Zeit zum Entspannen blieb mir nicht, auf Sylt ging die Sonne über dem Meer schon um kurz nach 16 Uhr unter und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Am Strand war richtig viel los, überall standen die Leute und fotografierten. Auf dem breiten Weststrand verteilten sich die Menschen aber und so konnte ich einen traumhaft schönen, dramatischen Sonnenuntergang beobachten und fotografieren.
Zum Abschluss besuchte ich das Westerländer Café Wien (Werbung ohne Auftrag), eines der beliebtesten Cafés auf Sylt, wo ich mich im gemütlichen Gastraum aufwärmte und es mir bei Schümli Kaffee und einer sehr leckeren Friesentorte richtig gut gehen ließ.
Was für ein wunderbarer sonniger Tag ! Wir hatten dann doch viel unternommen, obwohl wir uns eigentlich ausruhen wollten … Und am nächsten Tag hatten wir wieder eine Wanderung geplant, die zur Abwechselung einmal nicht am Weststrand sondern an der Wattseite der Insel entlang führen sollte.
Sylt im Winter # 4 erschien zuerst auf Wanderlustig.