Corona Reisejahr 2021 / Corona Travel Year 2021 #2

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In der ersten Jahreshälfte 2021 hatte ich einige Ausflüge unternommen, ging zum Wandern, hatte Schlossparks, Museen und Münchner Stadtviertel besucht (Corona Reisejahr 2021 #1) , aber Verreisen war „dank Corona“ erst im zweiten Halbjahr möglich.

Rucksackreise in Bayern

Endlich vollständig geimpft traute ich mich Ende Juni wieder Öffentliche Verkehrsmittel in größerem Umfang zu benutzen und im Hotel zu übernachten. Mit dem Rucksack wanderte ich vier Tage im Bayerischen Voralpenland von Bernried am Starnberger See über Kochel nach Mittenwald, benutzte für einzelne Strecken aber auch Bus und Bahn.

Am ersten Tag, auf der Strecke am Starnberger See und an den Osterseen bis nach Kochel, sah das Wetter bedrohlich aus, glücklicherweise regnete es nicht (Wieder auf Reisen 1).

Starnberger See Seeshaupt Bayern

Das Highlight war meine Wanderung am folgenden Tag von der Kesselberg Paßhöhe auf den Herzogstand bei sehr schönem Wetter mit traumhaften Aussichten. Nur auf dem Gipfel bewölkte es sich vorübergehend (Wieder auf Reisen 2).

Auf dem Buckelwiesenweg von Wallgau nach Mittenwald genoss ich wunderschöne Landschaftseindrücke. Auf dem schattenlosen Weg setzte mir allerdings die Sommerhitze zu.

Am letzten Tag wanderte ich auf den Mittenwalder Hausberg, den Kranzberg, mit fantastischen Ausblicken in Bergwelt.

Wandern in der Fränkischen Schweiz

Ende Juli hatte H. ebenfalls den vollständigen Impfschutz erreicht. Das nutzten wir für eine Woche Wanderurlaub in der Fränkischen Schweiz, die sich in Bayerns Norden befindet (s. ab hier: Ferien in der Fränkischen Schweiz 1).

Wir unternahmen kürzere und längere Tageswanderungen, schauten uns eine Wallfahrtskirche, Burgen, eine Höhle, sowie Fachwerkhäuser an und bewunderten die typischen Felsformationen. Danach erholten wir uns in unserer gemütlichen Pension beim köstlichen und sehr vielfältigen Kuchenangebot und beobachten die Ziegenherde an einem steilen Felsen direkt gegenüber .

Schweizer Camino von Konstanz nach Brunnen

Anfang August war die Zeit reif für die Fortsetzung des Jakobswegs in der Schweiz. Trotz bescheidener Wetteraussichten machte ich mich auf den Weg. In der Schweiz stiegen die Coronazahlen stetig. Anfang August betrug die 7-Tage-Inzidenz August schon über 70, was damals als hoch galt. Ich wollte aber die Pilgerwanderung in der Schweiz nicht schon wieder verschieben wie im Jahr 2020.

Zwar gab es dann Tage mit viel Regen und mancher schöne Ausblick entging mir, aber das Pilgern durch die wunderbare Schweiz mit ihren liebvoll restaurierten Häusern, den vielen Kapellen, dem Weg, der über historische Pilgerpfade führte, war möglich und gefiel mir sehr. Auch blieb es an einigen Tagen trocken, wurde sogar richtig schön (Näheres: Auf dem Schweizer Jakobsweg #1 bis #6 ). Zum Abschluss gönnte ich mir einen Tag in der Traumstadt Luzern.

Leipzig, Quedlinburg und Eisenach

In Ostdeutschland waren die Inzidenzen Ende August relativ niedrig, in Leipzig lag sie z.B. unter 30. Daher begab ich mich auf die schon seit längerer Zeit geplante Städtereise. Der Sommer war wirklich verregnet im letzten Jahr. Zwei Tage verbrachte in jeder Stadt und an einem schüttete es jeweils! Trotzdem war ich sehr beeindruckt vom reichen kulturellen Erbe der besuchten Orte.

In Leipzig sah ich die Schauplätze der Montagsdemonstrationen im Herbst 1989 und bewunderte den Mut der Bevölkerung, der zum Ende des DDR Regimes führte (s. Street Art Mural). Auch die vielen sorgfältig restaurierten historischen Gebäude begeisterten mich.

In der Welterbestadt Quedlinburg konnte ich Stiftskirche mit dem Quedlinburger Domschatz, die Altstadt mit Kirchen, Stadtmauer und über 1300 Fachwerkhäusern aus mehreren Jahrhunderten besuchen.

Ganz oben auf meiner Liste hatte die Welterbestätte Wartburg in Eisenach gestanden. 1521/22 hielt sich der Reformator Martin Luther als „Junker Jörg“ hier versteckt und übersetzte während dieser Zeit das Neue Testament der Bibel ins Deutsche. Im Lutherhaus in Eisenach wurde die Bibelübersetzung anschaulich und interaktiv vermittelt. Man konnte sogar einzelne Passagen an den Bildschirmen mitübersetzen (natürlich nur mit Einmalhandschuhen). Im 16. Jahrhundert exitierte keine einheitliche, hochdeutsche Sprache nur viele verschiedene Dialekte. Durch Luthers Bibelübersetzung wurde die Heilige Schrift nicht nur zugänglicher für die breite Bevölkerung sondern Luther legte die Grundlage für die deutsche Standardsprache (Wartburg und Luther).

Schweizer Jakobsweg von Brunnen nach Fribourg

Das Pilgern auf dem Schweizer Jakobsweg im August hatte mir so gut gefallen, dass ich den Weg in Brunnen am Vierwaldstätter See Anfang Oktober fortsetzte. Zunächst zögerte ich noch, weil sich die Corona Infektionen in der Schweiz wieder auf relativ hohem Niveau bewegten, aber als sie im Oktober leicht gesunken waren und ich las, dass genau auf die Maskenpflicht geachtet wurde und in jeder Unterkunft und allen Restaurants 3G galt, was streng kontrolliert wurde, zögerte ich nicht mehr.

In neun Tagen lief ich auf dem Camino bis nach Fribourg. Einen Ruhetag verbrachte ich am Brienzer See und einen weiteren nach dem Jakobsweg humpelnd in Fribourg. Über meine Erlebnisse, die vielen Höhen und wenige Tiefpunkte habe ich ausführlich berichtet (beginnend: Auf dem Schweizer Jakobsweg #7). Auf dem Schweizer Jakobsweg möchte ich in diesem Jahr über Lausanne und Genf bis zur Schweizer Grenze weiter ilgern, am liebsten im Frühjahr, wenn es Corona zulässt.

Im November stiegen die Inzidenzzahlen in Bayern immer weiter. Einzelne Gebiete, welche die Schwelle von 1000 erreicht hatten, mussten in den Lockdown gehen, und in München lag die Zahl bei 720, mit steigender Tendenz. Dazu kam, dass für alle Freizeitangebote, also auch für Museen und Kinos, 2 G plus (Zugang nur für Geimpfte oder Genesene mit aktuellem Test) galt. Ich beschloss, Corona ein Stück weit auszuweichen und unternahm eine Kurzreise nach Lübeck und Travemünde in Norddeutschland, wo die Inzidenzwerte mit unter 200 vergleichsweise moderat waren.

Was ich dort erlebte, werde ich noch berichten. Nur soviel: ich verliebte mich in die Backsteingotik der Welterbe Stadt Lübeck, besuchte sehr interessante Museen und naschte vom berühmten Lübecker Marzipan. In Travemünde konnte ich nach zwei Jahren endlich wieder am Meer spazieren gehen, ein auch bei trübem Herbstwetter wunderschönes und berührendes Erlebnis.

Fazit:
2021 war ein besonderes aber trotzdem sehr ereignisreiches und schönes Reisejahr für mich. Die meisten Ziele suchte ich dann auf, wenn es coronabedingt günstig war. Der vollständige Impfschutz und mein Rentnerinnenstatus ermöglichten mir das. Weil ich mich viel an der frischen Luft aufhielt und mich eher etwas strenger als erforderlich an die Coronamaßnahmen hielt, fühlte ich mich auch sicher.

Alle Orte hatte ich schon länger aufsuchen wollen und es gefielt mir ausnahmslos sehr gut. Obwohl es stimmt, dass es in Deutschland und in den Nachbarländern unendlich viel Wunderbares zu sehen und zu erleben gibt, hoffe ich doch sehr, dass bald wieder Auslandsreisen in weiter entfernte Länder möglich werden. Europäische Länder würden mir schon reichen …

Abschließend danke ich euch, meinen treuen Lesern und Followern, für euer stetiges Interesse an meinen Reiseberichten und das immer sehr nette Feedback. So macht das Schreiben von Blogposts richtig Spaß!

Über euer Feedback freue ich mich immer sehr.

Corona Reisejahr 2021 / Corona Travel Year 2021 #1

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Das Jahr begann wie das alte aufgehört hatte: im Lockdown. Die Infektionszahlen wollten nicht sinken und am 14. Januar 2021 meldete das RKI die Höchstzahl von 1244 Corona-Toten in 24 Stunden in Deutschland.

Kontaktbeschränkungen galten, die meisten Läden waren geschlossen, in der Gastronomie gab es Essen nur zum Mitnehmen. All das war notwendig, aber alles andere als erfreulich.

Wann wir einen Impftermin ergattern würden, stand noch in den Sternen. Vor uns, den über 60jährigen, mussten die Hochbetagten und die besonders Gefährdeten mit dem knappen Impfstoff versorgt werden.

In dieser Situation fuhr ich nicht mit Öffentlichen Verkehrsmitteln, unternahm aber lange Spaziergänge in „unserem“ Wald und in den Parks, die ich zu Fuß erreichen konnte, dem Riemer See und dem Ostpark in München.

Als ich mich Ende Januar dem Coronakoller näherte, weil die Infektionszahlen wieder einmal stagnierten, nahm ich mir vor, einmal in der Woche ein sicheres Ausflugsziel aufzusuchen. Das bedeutete weitgehend mit dem Pkw zu fahren, die U-bahn nur etwa zehn Minuten lang zu benutzen und oft an der frischen Luft zu sein.

Als Einstieg ins Frischluftvergnügen wählte ich einen warmen Wintertag Anfang Februar für die Beendigung des Münchner Jakobswegs. Am Westufer des Ammersees Anfang holte ich die Strecke von Utting nach Riederau nach. Nun war ich bereit für die Fortsetzung auf dem Schweizer Jakobsweg!

Die Museen waren weiterhin geschlossen, aber Outdoor-Kunst gab es glücklicherweise auch zu sehen. Als Nächstes unternahm ich einen Ausflug nach Wasserburg am Inn, wo ich bei eisig kaltem aber sonnigem Winterwetter einen zauberhaften Spaziergang auf dem Skulpturenweg am Innufer und durch die größtenteils geschlossenen Altstadt unternahm.

Eine Woche später unternahm ich einen Ausflug nach Dachau. Dort spazierte ich durch die Amperauen und ging hinauf zum Dachauer Schloss mit traumhaftem Blick auf die mehr als 100 km entfernten Alpen. Die Dachauer Altstadt präsentierte sich allerdings wegen der vielen geschlossenen Läden als sehr verlassen.

Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen begab ich mich eine Woche später nach Murnau am Staffelsee. Zum Einstieg in meine Wandersaison hatte ich mir den rund sechs Kilometer langen „Drachenstichrundweg“ mit geringen Höhendifferenzen ausgesucht, wo ich nicht nur mit meinem anderen Ich kämpfte, der überaus pessismistischen Inga II, sondern auch den ersten Ausflug in der vorfrühlingshaften Berglandschaft sehr genoss. In der Murnauer Altstadt waren die Bänke besetzt, die Leute tranken Kaffee To Go, schleckten Eis und ratschten. Es herrschte eine ganze andere Stimmung als in Dachau bei kälteren Temperaturen.

Anfang März spielte ich in meiner Heimatstadt München Touristin. Da weiterhin alle Sehenswürdigkeiten geschlossen waren, blieben mir nur Besichtigungen im Freien. Nach einer kurzen U-Bahnfahrt von fünf Minuten besuchte ich nach 30 Jahren in München endlich den Nobelvorort Alt-Bogenhausen mit seinen prächtigen Jugendstilhäusern und Gründerzeitvillen. Im Mai setzte ich das Programm durch eine Tour zu den Jugendstilvillen in München-Schwabing (Jugendstil in Schwabing) fort.

Mit meiner neuen Kamera, die ich nach einer Terminvereinbarung im Fotogeschäft hatte kaufen können, ging ich als Nächstes auf Fototour durch den Arnulfpark, ein neues Stadtviertel in München mit Wohn- und Bürogebäuden, Kultureinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten und einem Park auf dem Gelände des ehemaligen Münchner Containerbahnhofs.

Nachdem Ende März endlich wieder einmal ein schöner Sonnentag vorhergesagt wurde, spazierte ich rund um Aschau im Chiemgau auf dem Kapellenweg durch eine verschneite Berglandschaft.

Zwischenzeitlich hatte die Ministerpräsidentenrunde zwar Lockerungen der Coronamaßnahmen beschlossen, einen Stufenplan, der größtenteils an sehr niedrige Inzidenzzahlen von unter 50 bzw. bis 100 gekoppelt war. Da die Coronazahlen aber weiterhin stiegen beschloss die Bundesregierung am 23.3.2021 einen strengen Osterlockdown vom 01. bis zum 5.4.2021.

Nur einen Tag später hörte ich auf dem Heimweg von Aschau im Radio, dass der beschlossene Osterlockdown wieder zurückgenommen wurde. Begründet wurde das damit, dass die Umsetzung der Maßnahmen so kurzfristig nicht möglich sei. Warum hatte man sich das denn nicht vor der Beschlussfassung überlegt ?

Von Ende März bis Ende April unternahm ich mehrere Wanderungen in der Nähe von Bad Gögging durch die Kultur- und Auenlandschaft an der Donau . Bei Essing (Kehlheim) waren einige Höhenmeter zurückzulegen, aber bei den weiteren Wanderungen (Flachlandwandern in Bayern, Flachlandwandern in Bayern 2, Römerwanderung bei Bad Gögging) stand für mich die Bewältigung von steigenden Streckenlängen im Vordergrund.

Ab Ende März war es endlich soweit, die Museen in München sperrten wieder auf. Bei einer Inzidenz von über 50 bis unter 100 waren Besuche mit vorheriger Ticketbuchung möglich. Soweit ich mich erinnere, mussten die Münchner Museen ein paar Tage später wegen gestiegener Inzidenzen wieder schließen, um dann bald erneut zu öffnen (Die armen Mitarbeiter!).

Ich besuchte zunächst die neu renovierte Glyptothek, das sehr sehenswerte Museum für Griechische und Römische Skulpturen. Das Museumscafé, eines meiner Lieblingskaffeetempel, war aber natürlich noch geschlossen. Dann kehrte ich in die Alte und die Neue Pinakothek sowie das Lenbachhaus zurück. Schließlich schaute mich erstmals im MUCA um, dem Street Art Museum (s. auch meinen Beitrag zur Münchner Street Art und dem Bogenhausener Friedhof), und ein Besuch in der Fotoausstellung „Erwin Olaf“ in der Hypo-Kunsthalle durfte auch nicht fehlen. Wieder einmal Kunst genießen zu dürfen, war wunderschön. Das ein oder andere Freudentränchen habe ich dabei vergossen.

Schon lange hatte ich vor, die Schlossanlage Schleißheim im Münchner Norden zu besuchen. Die Gebäude waren coronabedingt geschlossen, aber ein Spaziergang durch den großzügigen Schleißheimer Schlosspark und eine Runde durch den Wald waren Ende April doch möglich. Es gefiel mir ausnehmend gut, nur die Gartenanlage wirkte noch etwas kahl. Meinen Plan im Sommer oder Herbst wieder zu kommen, habe ich bisher nicht umgesetzt.

Danach hatte ich richtig Lust auf einen weiteren barocken Schlosspark und Landschaftsgarten und begab mich nach Schloss Nymphenburg . Inzwischen hatte ich die erste Impfung bekommen, daher traute ich mich, mit der U-bahn und der Straßenbahn 30 Minuten lang zu fahren. An diesem Tag herrschte schönes Wetter, aber es war sehr windig. Das vermittelte mir eine ganz besondere Sicht auf den bekannten Ort (Nymphenburg: Stürmischer Tag im Schlosspark ).

Nicht vergessen möchte ich, dass Mitte Mai die Gastronomie wieder öffnete und damit der von den Münchnern und von uns sehnlichst erwartete Biergartenbesuch möglich wurde. Zu Beginn war das Wetter allerdings noch etwas frisch …

Eine idyllische Genusswanderung unternahm ich Ende Mai auf dem Isar-Erlebnispfad in Krünn bei Mittenwald.

Im Juni wagte ich mich an eine erste Bergwanderung (Hoch auf den Hirschberg) und teste meine Fitness auf einem Anstieg von 900 Höhenmetern. Wieder debattierten Inga I und Inga II lebhaft. Ich musste einsehen, dass ich nicht fit war, geschafft hatte ich es aber trotzdem und darauf war ich ziemlich stolz. Und der Ausblick vom Gipfel war eine Wucht!

Nachdem ich Ende Juni den vollständigen Impfschutz erlangt hatte, konnte wieder mit „richtigen“ Reisen beginnen, davon wird im nächsten Beitrag die Rede sein. Bis dahin stöbert doch gerne in den verlinkten Posts.

Über euer Feedback freue ich mich immer sehr.

Highlight: Wandern in den Cinque Terre 1/ Hiking in Cinque Terre 1

Reisen ist zur Zeit unmöglich. Bis zu einer Verbesserung der Situation bleibt uns nicht anderes übrig als die Erinnerung an wunderschöne, vergangene Reisen zu beleben.

In diesem Sinne veröffentliche ich noch einmal meine Beiträge über unseren Wanderurlaub in den Cinque Terre in Ligurien (Italien). Den im Jahr 2018, in der Frühzeit meiner Bloggerei, verfassten Beitrag habe ich nicht verändert. Meine Texte waren damals länger und nur wenig bebildert. Wie gefällt euch das Ganze ?

Wandern in den Cinque Terre vom 22.- 30.3.2018

Cinque Terre im Vorfrühling 1

Von Levanto aus, wo wir unsere Unterkunft gebucht hatten, kann man sehr gut mit dem Zug fahren: westwärts nach den Cinque Terre (Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Rio Maggiore)  sowie nach La Spezia und westwärts nach Sestri Levante ca.  alle 30 Minuten. Auch nach Genua gibt es häufige Zugverbindungen. In den Cinque Terre  gilt der Einheitstarif von 4 € pro Fahrt, auch wenn man nur in das nächstgelegene Dorf fährt. Für den gleichen Preis kann man auch nach La Spezia und Sestri Levante reisen. Wir sind jeden Tag mit dem Zug zum Ausgangspunkt unserer Wanderungen gefahren. Die Tageskarte Cinque Terre Card für 16 €  haben wir nicht benutzt.

Unsere erste Wanderung sollte Monterosso nach Riomaggiore führen. Das ist die beliebteste Wanderung und sie kostet Eintritt. Diesen mussten wir aber nicht bezahlen, weil der Wanderweg offiziell erst am nächsten Tag eröffnet wurde.

Wir fuhren mit dem Zug nach Monterosso. Die Fahrt dauert nur fünf Minuten. Trotzdem hatten wir uns auf Plätze auf der Meeresseite in einem erhöht gelegenen Zugteil gesetzt, um die Aussicht zu genießen. Wir mussten dann aber feststellen, dass der Zug direkt nach der Abfahrt in einem Tunnel verschwand, aus dem er erst kurz vor dem Bahnhof von Monterosso wieder auftauchte. Da wussten wir noch nicht, dass dies auf der gesamten Strecke in den Cinque Terre der Fall sein würde. Bei manchen Bahnhöfen, wie zum Beispiel in Riomaggiore, steigt man sogar in einem Tunnel aus.

Vom Bahnhof in Monterosso liefen wir durch einen Fussgänger- und Fahrzeugtunnel, der zum alten Stadtkern des Örtchens führt. Nach ein bisschen Fragen und Suchen fanden wir auch den Beginn des Wanderwegs, links neben der Kirche. Danach war es kein Problem mehr. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert und oft mit Treppengeländern versehen. Zwischendurch gibt es nummerierte Punkte („Punto“) mit Schildern, die sogar mit Notrufnummern versehen sind.

Bei schönstem Wetter liefen wir zunächst bis Vernazza. Wir staunten nicht schlecht darüber, dass das Wandern recht anstrengend war. Obwohl die zu bewältigenden Höhen nicht über 220 Meter hinaus gingen, mussten wir ständig treppauf und treppab laufen. Aber die Ausblicke auf das smaragdgrüne Meer und die wilde Küste waren wirklich wunderschön. Nach Vernazza stiegen wir hinunter und verbrachten dort eine ausgiebige Mittagspause in einer Bar am Hafen. Selten habe ich schöner gesessen. Allerdings war es erwartungsgemäß ziemlich teuer: 30 Euro für zwei kleine Snacks, Bier, Wasser und Espresso.

Vernazza Cinque Terre

Nach dem Ort  mussten wir wieder viele Treppen hinaufsteigen, um nach Corniglia, dem Cinque Terre Dorf Nr. 3,  zu gelangen. Dieses liegt aber nicht auf Meereshöhe sondern 80 m hoch, so dass der Abstieg nicht so beschwerlich war.

In dem hübschen Örtchen mit der sehenswerten Wallfahrtskirche San Pietro gönnten wir uns ein leckeres Eis, gingen aber gleich weiter. Die Fortsetzung des Wegs nach Manarola und Riomaggiore würde viel erholsamer werden. Unsere Karte zeigte einen Verlauf auf Meereshöhe.

Aber zunächst liefen wir viele, aber bequeme Treppen hinunter, die vom Ort zum Bahnhof Corniglia führten. Dort standen ziemlich viele Leute, die wohl keine Lust zum Laufen mehr hatten. Wir liefen weiter an der Küste an verfallenen Buden vorbei und dann stellte sich heraus, dass der Weg bis zum Ende in Riomaggiore gesperrt war. Ein riesiges Gatter verwehrte uns den Zugang. Dahinter sah man mehrere Stellen, an denen der Weg  durch Erdrutsche abgebrochen war. Wir waren etwas sauer und fragten uns, warum es keinen Hinweis auf die Sperrung am Bahnhof Corniglia gegeben hatte. Wie wir später erfuhren ist dieser Wegabschnitt seit mehreren Jahren gesperrt und wird auch in diesem Jahr (2018) nicht geöffnet. Selbst die berühmte Via dell‘ Amore zwischen Manarola und Rio Maggiore, die angeblich von Liebespaaren aus der ganzen Welt begangen wird, ist nicht zugänglich. Nun gut, für den ersten Tag reichte es uns  mit dem Wandern. Cinque Terre No. 4 und 5 Manarola und Riomaggiore würden wir an anderen Tag besuchen. Wir nahmen den Zug zurück nach Levanto.

Am nächsten Tag spürten wir unsere Knochen und beschlossen, einen kurzen Wandertag einzulegen. Bei  leicht bewölktem Wetter starten wir am Ende des Strandes von Levanto. Es ging wieder über steile Stufen bergauf. Wir wollten über die Punta Mesco (320 m hoch) nach Monterossa laufen. Unterwegs wurden wir immer wieder von einer großen amerikanischen Jugendgruppe überholt, die zwischendurch aber Pausen einlegte. Ohne es zu wollen, erfuhren wir vieles über die Zukunftspläne der jungen Leute, die sich lautstark unterhielten. Der Weg war nicht gefährlich, wir mussten aber wegen felsiger und ausgesetzter Stellen besser aufpassen als am Vortag. Auch fehlten die praktischen Geländer. Der wunderschöne Blick von der Punta Mesco auf die Cinque Terre entschädigte uns aber für alle Mühen des Aufstiegs.

Ein bisschen grauste mir vor dem im Wanderführer beschriebenen steilen Abstieg nach Monterosso. Tatsächlich führte der Weg nach der Punta Mesco zunächst steil über teilweise loses Gestein herunter. Nach kurzer Zeit begannen aber wieder Stufen, die uns nun sehr gelegen kamen. Nach knapp drei Stunden kamen wir in Monterosso an.

In der Nähe des Bahnhofs legten wir eine schöne Mittagspause  ein. Heute, am Samstag, herrschte wesentlich mehr Betrieb als am Vortrag. Jedesmal wenn ein Zug angekommen war, zogen ganze Völkerscharen an uns vorüber. Witzig war, dass die Stühle unserer Bar sehr dicht an diesem Spazierweg standen. Man durfte aber auch nicht zu weit nach hinten rücken, weil man sonst auf der Straße saß, auf der gelegentlich ein Auto oder ein Motorrad vorbeifuhr. Trotzdem war es eine sehr schöne Pause. Wir schauten bei schönstem Sonnenschein auf das Meer und konnten allerlei Leute beobachten.

Wir besuchten noch die malerische Altstadt von Monterosso, wo es einiges an Souvenirs zu kaufen gibt und nahmen dann am frühen Nachmittag den Zug zurück nach Levanto.

Padua und Venedig im Sommer 2018 Padua and Venice in summer 2018

Einführung

Einer meiner ersten Blogbeiträge befasste sich mit meiner Kurzreise nach Padua im Sommer 2018. Er ging damals unter und hatte nur eine spärliche Resonanz. Irgendwann löschte ich den Post.

In diesen Tagen denke ich oft an meine vielen wunderbaren Reisen durch Italien. Speziell in Padua habe ich mich schon mehrmals aufgehalten. Italien ist mein allerliebstes Reiseland. Auf meiner Bucket List steht eine individuelle Reise mit dem Zug von Südtirol bis zur Stiefelspitze. Es wird sicher noch dauern, bis das wieder möglich ist.

Zwischenzeitlich bleibt mir nicht mehr, als mich an die wunderbaren Reiseerlebnisse in Italien zu erinnern. Daher habe ich meinen damaligen Beitrag noch einmal verfasst. Bis auf zwei zusätzliche Fotos der Basilika San Antonio und die englische Übersetzung habe ich nichts verändert. Denjenigen, die meinem Blog folgen, wird vielleicht auffallen, dass ich damals anders geschrieben habe. Euer Feedback, wie euch das gefällt, würde mich interessieren.

Einstweilen wünsche ich den so tapferen Italienern, dass es ihnen bald wieder besser geht und dass sie die unvorstellbaren Verluste von Menschenleben so gut es nur geht verarbeiten können.

 Kurztrip vom 31.5. bis 3.6.2018

Mit Hilfe des Brückentages war wieder einmal ein kurzer Städtetrip nach Oberitalien möglich. Wie schon einige Male zuvor hatte ich in Padua ein Hotel gebucht und unternahm  Ausflüge mit der Bahn. Dieses Mal war ich in Venedig und Treviso. In Padua selber habe ich mich nicht so viel aufgehalten. Auch weil ich fast alle Sehenswürdigkeiten schon kannte. Padua ist aber eine schöne mittelgroße Stadt mit viel italienischem Flair und ein guter Ausgangspunkt, um mit der Bahn schnell nach Venedig zu fahren. Unnötig ist es fast zu erwähnen, dass die Übernachtungspreise in Padua günstiger sind als in Venedig .

Viel Spass beim Lesen meines Reiseberichts wünscht euch

Inga

Anreise nach Padua

Meine Fahrt von München nach Padua mit dem Flixbus war ein Experiment, das ich nur bei weniger Verkehrsaufkommen wiederholen würde. Die Fahrt sollte ca. 7:30 Stunden dauern. Tatsächlich standen wir quasi im Dauerstau und brauchten zwei Stunden länger. Nun gut damit hatte ich gerechnet, aber nicht damit, dass es keine Pause und keinen Getränkeverkauf geben würde. Wir hielten zwar in Bozen, Trient und Verona, aber das war meistens nur kurz und wenn wir länger stehenblieben, dann war nicht klar, wie lange wir bleiben würden. Es gab keine Ansagen. Ich fragte den Fahrer, wann wir Pause machen und er sagte nur „Dopo Bozen“, aber davon war dann nicht  mehr die Rede, wohl wegen der Verspätung. Da wir meistens in der Nähe der Bahnhöfe hielten, überlegte ich, ob ich einfach aussteigen und mit dem Zug weiterfahren sollte. Allerdings  wollte ich das nicht mit dem genervten Fahrer diskutieren …

Als wir endlich in Padua ankamen, brach ein Gewitter los und es fing richtig an zu schütten. Meinen Schirm hatte ich soweit griffbereit im Koffer, so dass ich nur ein bisschen nass wurde, aber ich lief nicht sehr weit, sondern stürmte in die nächste Bar, um meinen Koffeinpegel wieder anzuheben. Die Bars, die es in italienischen Städten buchstäblich an jeder Ecke gibt, liebe ich sehr. Zum Kaffee, der immer gut ist, ganz gleich, wo sich die Bar befindet, gibt es selten mehr als ein Croissant („brioche“) oder ein Sandwhich zu essen, aber die Möglichkeit, einfach schnell im Stehen mein Lieblingsgetränk zu genießen, ist  einzigartig.

Nachdem ich in meinem Hotel in der Altstadt eingecheckt hatte, herrschte wieder warmes und trockenes Sommerwetter. Ich beschloss, noch zur Basilika San Antonio zu spazieren. In dieser Wallfahrtskirche aus dem 13. Jahrhundert ist der Hl. Antonius begraben. Es ist ein majestätischer  Dom mit vielen Fresken  und kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten, aber die Hauptattraktion ist das Grab des Heiligen. Normalerweise muss man zunächst in einer langen Schlange von Pilgern anstehen, um dort hin zu gelangen, aber an diesem Abend kurz vor der Schließung der Kirche war es leer. Ich ging mit einer kleinen Gruppe hinter dem Begräbnisaltar  vorbei, berührte dort die schwarze steinerne Grabplatte mit den Händen, blieb einen Moment stehen und dachte an die Dinge, die ich mir wünschen würde, wenn Antonius mir helfen könnte. Ich bin nicht gläubig, habe aber das Gefühl, dass diese kleine Geste eher helfen als schaden könnte. Außerdem steckt die andächtige Stimmung, die am Grab herrscht, in gewisser Weise an. Als ich aus der Basilika kam, gewitterte es wieder. Ich ließ meinen Besuch beim Heiligen bei einem Aperol Spritz auf einer überdachten Terrasse mit Blick auf die Kirche ausklingen.

Ausflug nach Venedig

Am nächsten Morgen herrschte strahlender Sonnenschein. Es sollte ein sehr heißer Tag werden. Meinen Ausflug nach Venedig wollte ich früh beginnen und ging daher um kurz vor 8 Uhr zum Bahnhof. Nach dem üblichen Kampf mit dem Fahrkartenautomaten nahm ich einen Zug, der mich in 27 Minuten nach Venedig brachte ( Verbindungen auf der Homepage von Trenitalia nachschauen, Regionale Veloce – RV- zum Bahnhof Venezia Lucia, einfache Fahrt 4,25 €, am besten gleich die Rückfahrt dazu buchen und aufpassen, dass man keinen Schnellzug erwischt,  Ticket 16,90 €/ einfache Fahrt).

Direkt am Bahnhof in Venedig befindet sich eine Haltestelle der Vaporettos, dort stieg ich ein, um über den Canale Grande zum Markusplatz zu fahren (Ticket ACTV einfache Fahrt 7,50 €, die Tageskarte für 20 € lohnte sich für mich nicht und auch nicht der City Pass Venezia Unica ab 28,90 €,  weil die Museen, die ich besuchen wollte, nicht inkludiert waren).

Nachdem das Vaporetto zunächst so vollbesetzt angekommen war, dass ich nur noch im Innere stehen und überhaupt nichts sehen konnte, und ich  dachte, dass es keine gute Idee gewesen war, in der Hauptsaison nach Venedig zu fahren, leerte sich das Boot an der Rialto Brücke.

Introduction

One of my first blog posts was about my short trip to Padua in the summer of 2018, which was  hardly noticed. At some point I deleted the post.

These days I often think about my many wonderful journeys through Italy. Especially to  Padua I have travelled several times. Italy is my very dearest travel country. On my bucket list stands an individual journey by train from South Tyrol to the southern tip. It will surely take some time until this will possible again.

In the meantime I am limited to remembering my wonderful travel experiences in Italy. Therefore,  I have rewritten my former report. Except for two additional photos of the Basilica of San Antonio and the English translation, I have not changed anything. Those who follow my blog may notice that I wrote differently back then. I would be interested in your feedback on how you like it.

In the meantime, I wish the Italians who have been so brave, that they will soon be better and that they will be able to cope with the unimaginable loss of human life, as best they can.

Short trip from 31.5. to 3.6.2018

With the help of the Bridge Day a short city trip to Northern Italy was once again possible. Like several times before I had booked a hotel in Padua and went on excursions by train. This time I was in Venice and Treviso. In Padua itself I did not spend much time. Also because I already knew almost all sights. But Padua is a nice medium-sized city with a lot of Italian flair and a good starting point to get to Venice quickly by train. Needless to say that the accomodation in Padua is cheaper than in Venice.

I hope you enjoy reading my travel report

Inga

Journey to Padua

My trip from Munich to Padua with Flixbus was an experiment that I would only repeat in less traffic. The journey was supposed to take about 7:30 hours. In fact we stood in a permanent traffic jam and the trip took  two hours longer. Well I had expected that much, but not that there would be no break and no sale of drinks. We stopped in Bolzano, Trento and Verona, but that was mostly only for a short time and if we stopped for a longer, it was not  clear how long we would stay. There were no announcements. I had asked the driver when we were going to take a break and he just said „Dopo Bolzano“, but that was no longer an issue, probably because of the delay. Since we usually stopped near the stations, I thought about whether I should just get off and continue by train. But I did not want to discuss this with the stressed out driver …

When we finally arrived in Padua, a thunderstorm broke out and it started to pour down heavily. I had my umbrella in my suitcase ready to use, so that I only got a little wet, but I did not walk very far and stormed into the next bar to raise my caffeine level again. I really do love the bars that you find literally on every corner in Italian cities. With the coffee, which is always good, no matter where the bar is located, there is rarely offered more than a croissant („brioche“) or a sandwhich  but the opportunity to simply enjoy my favourite drink quickly while standing is unique.

After I had checked in at my hotel in the historic quarter, the weather was again dry, warm and summerly. I decided to walk to the Basilica San Antonio. St. Antonio is buried in this pilgrimage church from the 13th century. It is a majestic cathedral with many frescos and art-historical sights, but the main attraction is the grave of the saint. Normally you have to queue up in a long line of pilgrims to get there, but that evening, just before the church closed, it was empty. I walked with a small group behind the funeral altar, touching the black stone tomb slab with my hands, stopped for a moment and thought of the things I would wish for if St. Anthony could help me. I am not a believer, but I have the feeling that this small gesture could help rather than harm. Besides, the devotional atmosphere at the tomb is contagious in a certain way. When I came out of the basilica, there was a rain storm again. I finished my visit to the saint with an aperol spritz on a covered terrace with a view of the cathedral.

Trip to Venice

The next morning there was bright sunshine. It was going to be a very hot day. I wanted to start my trip to Venice early and so I went to the train station shortly before 8 am. After the usual fight with the ticket machine I took a train, which brought me to Venice in 27 minutes ( look up connections on the homepage of Trenitalia, Regional Veloce – RV- to the station Venezia Lucia, one way 4,25 €, best is to book the return trip right away and take care not to catch an express train, ticket 16,90 €/ one way).

Right at the station in Venice I found the stop  of the Vaporettos, where I boarded  a  boat  to drive over the Canale Grande to the Piazza San Marco (ticket ACTV one way 7,50 €, the day ticket for 20 € was not worthwhile for me and also not the City Pass Venezia Unica from 28,90 €, as the museums that I wanted to visit were not included).

When  the vaporetto had arrived it was so fully loaded, that I could only stand in the interior and was not able to see anything at all. I thought that it had not been a good idea to visit Venice in the main season, but then the boat got much emptier at the Rialto Bridge stop.

Venedig hatte ich schon einige Male besucht, trotzdem zog es mich zuerst zum Markusplatz. Der Platz begann sich gerade erst zu füllen. Es war noch früh. Zunächst musste ich anstehen, um in die Basilika San Marco hineinzukommen. Das Warten war sehr kurzweilig. Es gab viel zu sehen auf dem Platz: Baudenkmäler und Touristen aus der ganzen Welt.

Die Kirche, in der man nicht fotografieren durfte, schon im Eingangsbereich stand ein Wächter, der  „No foto“ brüllte, ist über und über mit den zweitgrößten Goldmosaiken der Welt verziert. Sie ließ mich aber seltsamerweise kalt und wirkte eher wie ein, schlecht ausgeleuchtetes, Museum. Es gab auch keine Kirchenbänke, wo man sich hätte hinsetzen können, um die Mosaiken  zu bestaunen. Ein kleiner Bereich mit Sitzgelegenheiten war nur für Betende geöffnet.

Den Domschatz „Pala D’Oro“ konnte man gegen einen Eintritt von 3 € besichtigen. Die Schlange der Wartenden war lang und bewegte sich nicht. Nach einer Viertelstunde gaben einige Leute auf und ich schloss mich ihnen an. So kam es, dass ich eine sehr gute Entscheidung traf. Ich ging ins Dommuseum (Museo Basilica, Eintritt 5 €). Es befindet sich auf einer Empore mit herrlichem Blick ins Innere der Kirche. Nun konnte ich auch die Mosaiken unter der Kuppel von ganz nahem anschauen. Das Museum an sich ist recht klein, aber neben mehreren Architekturmodellen der Basilika gab es vor allem „überzählige“ Mosaikfragmente zu sehen, also solche die bei Restaurierungen der Basilika übrig geblieben waren. Dabei waren sehr ausdrucksstarke Gesichter von Heiligen, die man sonst nicht so nah zu sehen bekommt oder die auf einem größeren Mosaik nicht zur Geltung kommen.

Außerdem sind die Originalbronzepferde von San Marco ausgestellt.  Die Quadriga, die aus lebensgroßen Goldbronzeplastiken besteht, wurde von den Venezianern bei einem Kreuzzug im 13. Jahrhundert erbeutet. Die Pferde sollen aus der Antike stammen und die ältesten freistehenden Plastiken sein, die aus dieser Zeit erhalten sind. Ein toller Anblick  (leider keine Photos möglich) !

Die modernen Kopien der Pferde stehen auf der Loggia, zu der man vom Museum Zutritt hat. Dorthin ging ich nun und bestaunte die Piazza mit den herbeiströmenden Menschenmassen und den  Blick zum Canale Grande.

I had already visited Venice a few times, but I was drawn to St. Mark’s Square first. The square just started to fill up. It was still early. First I had to queue to get into the Basilica San Marco. The waiting was very entertaining though. There was a lot to see in the square: monuments and tourists from all over the world.

The church, in which one was not allowed to take pictures, already in the entrance area there was a guard who shouted „No foto“, is adorned over and over with the second biggest gold mosaics of the world. But strangely enough it left me cold and seemed more like a, badly illuminated, museum. There were also no pews where you could have sat down to admire the mosaics. A small area with seats was only open for prayers.

The cathedral treasure „Pala D’Oro“ could be viewed for an entrance fee of 3 €. The queue was long and did not move. After a quarter of an hour, some people gave up and I joined in. By this way, it happened that I made a very good decision. I went to the cathedral museum (Museo Basilica, entrance fee 5 €). It is located on a gallery with a wonderful view into the interior of the church. Now I could have a very close look at the mosaics under the dome. The museum itself is quite small, but beside several architecture models of the basilica, there were mainly „surplus“ mosaic fragments to see, thus those that were left over during the restorations of the basilica. They were very expressive faces of saints that one normally does not get to see so close or that do not come to the fore in a larger mosaic.

Also on display are the original bronze horses of San Marco.  The quadriga, made of life-size gold bronze sculptures, was captured by the Venetians during a crusade in the 13th century. The horses are said to be from ancient times and to be the oldest free-standing sculptures preserved from that period. A great sight (unfortunately no photos possible) !

The modern copies of the horses can be seen on the loggia, which is accessible from the museum. There I went and admired the piazza with the crowds of people and the view to the Canale Grande.

PaduaBlog (6)Inzwischen war es brütend heiß. Ich spazierte zunächst zum Palazzo Grassi, um mir eine Ausstellung moderner Kunst anzuschauen. Beim Blick auf den Stadtplan hatte ich gesehen, dass es nicht sehr weit war, der Weg aber durch zahlreiche verwinkelte Gassen ging. Sorgen, dass ich mich verirren würde, hätte ich mir aber nicht zu machen brauchen. Zunächst folgte ich eine ganze Weile der guten Ausschilderung zur Rialto Brücke und dann gab es nahe der Kirche S. Stefano einen Abzweig zum Palazzo Grassi. Auf dem Weg entdeckte ich, dass überall sehr, sehr viel Betrieb herrschte, aber auch, dass jedes Gebäude, an dem ich vorbeiging , auf seine Art ästhetisch schön war. Oft überquerte ich kleine Brücken, die über Kanäle führten, die vom Canale Grande abzweigten. Dort konnte man auch Gondeln mieten (sehr teuer, ab 80 € pro halber Stunde ). Auch gab es alle paar Minuten eine Kirche zu sehen und die meisten öffentlichen Gebäude waren in atemberaubenden Palazzi untergebracht. Ich begann zu ahnen, dass mein Tagesausflug nur an der Oberfläche dieser fantastischen Stadt kratzen würde.

Im Palazzo Grassi besuchte ich eine Ausstellung mit Gemälden von Albert Oehlen und freute mich über das gelungene Zusammenspiel der modernen Kunst mit der Architektur des Venezianischen Palastes aus dem 18. Jahrhundert.

In the meantime it had become scorching hot. First I walked to Palazzo Grassi to see an exhibition of modern art. By looking at the city map I had seen that it was not very far, but the way went through numerous winding alleys. But I did not have to worry that I would get lost. First, I followed the good signposting to the Rialto Bridge for a while and then, close to the church S. Stefano, there was a branching off to the Palazzo Grassi. On the way I discovered that there was a lot of activity everywhere, but also that every building I passed was aesthetically beautiful in its specific way. I often crossed small bridges that led over canals that branched off the Grand Canal. There, one could also rent gondolas (very expensive, from 80 € per half hour). There was a church to visit every few minutes and most of the public buildings were accommodated in breathtaking palazzi. I started to suspect that my day trip would only scratch the surface of this fantastic city.

In Palazzo Grassi I visited an exhibition of paintings by Albert Oehlen and was pleased about the successful interaction of modern art with the architecture of the Venetian palace from the 18th century.

Ich hatte ein Kombiticket gekauft, mit dem ich auch die Fotoausstellung „Dancing with Myself“ in der Punta Dogana sehen konnte (18 € für beide Ausstellungen). Über die Brücke an der Accademia, die gerade renoviert wurde, aber auf einem schmalen völlig überlasteten Steg zugänglich war, gelangte ich nach Dorsoduro, wo die Orientierung einfach war, weil ich in Richtung der Landspitze unterwegs war.

With my  combination ticket, I could also see the photo exhibition „Dancing with Myself“ in the Punta Dogana (18 € for both exhibitions). Over the bridge at the Accademia, which was just renovated but accessible on a narrow, completely overloaded footbridge, I arrived in Dorsoduro, where orientation was easy, as I was heading towards the point.

Vorbei an der Guggenheim Collection, die ich schon einmal gesehen hatte, ging ich an der schönen Kirche San Gregorio vorbei zum Museum Punta Dogana. Auch in dieses Museum hatte sich kaum ein Tourist verirrt, was in Anbetracht der Massen, die in Venedig unterwegs waren, unendlich gut tat. Die Fotoausstellung fügte sich in die umgebaute Zollstation aus dem 15. Jahrhundert ebenfalls sehr schön ein. Etwas versteckt ging es in den obersten Stock (ausgeschildert: Bellevue) in ein einzelnes Turmzimmer mit einem sensationell  schöner Blick in drei Richtungen nach San Marco, Guidecca und den Hafen. Das Kunstwerk von Damien Hirst geriet dabei leider etwas ins Hintertreffen.

Passing the Guggenheim Collection, which I had seen before, I walked past the beautiful church San Gregorio to the museum Punta Dogana. Also in this museum, there were hardly any tourists, something that did infinitely well considering the masses that were on the road in Venice. The photo exhibition also fitted very nicely into the rebuilt customs station of the 15th century. A little bit hidden on the top floor (signposted: Bellevue)  I discovered a single tower room with a sensationally beautiful view in three directions to San Marco, Guidecca and the harbour. Unfortunately, Damien Hirst’s work of art fell somewhat behind.

PaduaBlog (13) - Kopie

Auf dem Rückweg zum Bahnhof passierte ich die Rialto Brücke, die von vielen Besuchern belagert wurde.

Walking back to the station I passed the Rialto Bridge, which was besieged by many visitors.

PaduaBlog (14)Danach fuhr ich mit dem Aufzug auf die Dachterrasse des in einem Venezianischen Palazzo untergebrachten Luxuskaufhauses Fondaco dei Tedeschi, von der man den besten Blick über den Canale Grande genießen kann. Auf der Homepage des Kaufhauses hatte ich gelesen, dass man die Besuchszeit reservieren soll, aber ich ging einfach hin und es klappte! Bemerkenswert war, dass asiatische Touristen tatsächlich zum Shopping von Luxusprodukten im Gebäude unterwegs waren, während alle anderen Besucher nur zur Aussichtsplattform fuhren.

Afterwards, I took the elevator to the roof terrace of the luxury department store Fondaco dei Tedeschi that is accommodated in a Venetian palazzo and from which one can enjoy the best view over the Canale Grande. I had read in the homepage of the department store that one should reserve the visiting time, but I simply went there and it worked! What was remarkable was that the Asian tourists actually went to the building for shopping luxury products, while all other visitors only went to the observation deck.

Padua Venedig Opa FFM (55)
Auf dem Weg zum Bahnhof ließ ich den geplanten Besuch des Museums im Ca‘ d’Oro, einem gotischen Palazzo, aus. Soviel Schönes hatte ich an diesem Tag schon gesehen, meine Aufnahmefähigkeit war erschöpft.

On the way to the train station I skipped the planned visit of the museum in the Ca‘ d’Oro, a gothic palazzo. I was already satiated with beauty.
PaduaBlog (16)
Stattdessen trank ich noch einen wohlverdienten Bellini in einer Bar mit Blick auf die vorbeihastenden Touristen und fuhr dann mit einem langsameren Regionalzug in einer dreiviertel Stunde zurück nach Padua.
Instead I drank a well-deserved Bellini in a bar with a view of the tourists rushing by and then took a slow regional train back to Padua in three quarters of an hour.

Ausflug nach Treviso

Am nächsten Tag, dem 2. Juni, war der italienische Nationalfeiertag. Ich nahm den Zug nach Treviso ( mit dem Reginonale Velocce, einmal Umsteigen in Venezia Mestre, 10 Euro hin- und zurück, Fahrtzeit einfache Strecke ca. 45 Minuten).

In Treviso ging es wesentlich ruhig zu als in Venedig, wohl auch weil es nicht annähernd so viel zu sehen gibt.

Ich sah eine sehr getragene Feier zum Nationalfeiertag am Siegesdenkmal La Vittoria.

Trip to Treviso

The next day, June 2, was the Italian national holiday. I took the train to Treviso (with Reginonale Velocce, one change in Venezia Mestre, 10 Euro return, one way takes about 45 minutes).

In Treviso it was much quieter than in Venice, probably also because there is not nearly as much to see.

I saw a very festive event for the national holiday at the victory monument La Vittoria.

Dann besichtigte ich San Nicolo‘ und Santa Lucia, zwei sehenswerte Kirchen mit wunderbaren Fresken.

Then I visited San Nicolo‘ and Santa Lucia, two churches worth seeing with wonderful frescos.

Unterwegs traf ich auf eine johlende Reisegruppe bei der Fontana delle Tette, einer Brunnenskulptur nach einem antiken Vorbild, aus deren Brüsten Wasser strömt. Die Herren der Schöpfung ließen es sich nicht nehmen, sich als Busengrapscher zu gerieren, was von den Damen der Gruppe heftig beklatscht wurde.

En route, I met a cheering tourist group at the Fontana delle Tette, a fountain sculpture based on an antique model, from whose breasts water flows. The male travellors did not pass the opportunity to grope at the breasts of the statue, which was applauded fiercely by the ladies of the group.

PaduaBlog (21)
Nach meinem Besuch im Museo Santa Catarina, wo es eine sehenswerte Rodin Ausstellung gab (wenn man noch nicht im Musée Rodin in Paris war, aus dem die Exponate stammten) trieb ich mich noch ein bisschen im Mühlenviertel I Buranelli herum, was ich aber nicht herausragend fand, und erholte mich dann bei einem köstlichen Oktopus-/Shrimpssalat und Prosecco.

After my visit to the Museo Santa Catarina, where there was a Rodin exhibition worth seeing (if you haven’t been to the Musée Rodin in Paris, where the exhibits came from), I hung around a little in the mill district I Buranelli, which I did not think outstanding, and then relaxed with a delicious octopus/shrimp salad and Prosecco.
PaduaBlog (22)
Dann ging ich zur hochgelobten Promenade am Fluss Sile, stellte aber nach kurzer Zeit fest, dass es sich um einen durchaus idyllischen Teil des Radwegs München Venedig handelte, der für Fußgänger aber zu langweilig war. Ein paar netten Entchen mit ihrer Mama begegnete ich dann aber doch.

Then I went to the highlyrecommended promenade along the river Sile, but after a short time I realized that it was a thoroughly idyllic part of the Munich Venice cycle path, but too boring for pedestrians. At least, I met some nice little ducks with their mummy.

An meinem letzten Tag, dem Sonntag, musste ich um 16 Uhr mit dem Zug zurück nach München fahren. Vormittags besuchte ich in Padua eine Kunstausstellung im Palazzo della Ragione. Ich mag den Ratssaal, der schon im 13. Jahrhundert als Gerichtssaal benutzt wurde, wegen seiner wunderbaren Fresken sehr. Die aktuellen Ausstellung mit Kunstwerke von Gaetano Pesce, über die der Saal zugänglich war, versperrte leider oft den Blick auf die Architektur.

On my last day, Sunday, I had to take the train back to Munich at 4 pm. In the morning I visited an art exhibition in the Palazzo della Ragione in Padua. The council hall, which was already used as a courtroom in the 13th century, I like very much because of its wonderful frescos. Unfortunately, the current exhibition with works of art by Gaetano Pesce, through which the hall was accessible, often blocked the view of the architecture.
PaduaBLOG Opa
Dann wollte die älteste Kirche von Padua, Santa Sofia aus dem 11. Jahrhundert, besichtigen, was wegen der Sonntagsmesse nicht ging. Ich schaute kurz ins Innere und beschloss, mir die Kirche für meinen nächsten Besuch in Padua aufzuheben.

Then I wanted to visit the oldest church of Padua, Santa Sofia from the 11th century, but this was not possible because of the Sunday mass. Instead I took a quick look inside and decided to save the church for my next visit to Padua.

Noch einmal besuchte ich die Basilika San Antonio und dann hieß es Abschied nehmen, vom Heiligen und von der liebenswerten Stadt Padua.

One last time I visited the Basilica of San Antonio and then it was time to say goodbye to the Saint and to the lovely city of Padua.

Nach knapp sieben Stunden Zugfahrt kam ich erschöpft aber glücklich in München an.

After almost seven hours of train travel I arrived in Munich exhausted but happy.

Reist ihr gerne nach Italien und welche Reisen haben haben euch besonders gut gefallen ?
Über eure Kommentare und Likes freue ich mich immer sehr.

Do you like to travel to Italy and which trips did you especially like ?
Looking forward to your comments and likes.