Normandiereise #1 – Rouen, die Ankunft

Einführung und Fahrt nach Rouen am 8.5.2024

1.
Eine Normandiereise hatte schon eine ganze Weile ganz oben auf meiner Wunschliste gestanden. 2024 wird das 150 jährige Bestehen des Impressionismus gefeiert. Das war der perfekte Zeitraum, um meinen Reisetraum zu realisieren. Vor allem freute ich mich auf Monets Haus und Garten in Giverny und den Besuch von Orten, an denen Monet malte. Neben den Städten Rouen und Le Havre interessierte ich mich besonders für die nördlich von Le Havre gelegene Alabasterküste (Côte d’Albâtre).

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Ich entwarf eine Route mit Zug und Bus, mietete aber für die Küstentour ein Auto und wollte dort acht von 19 Tagen verbringen. Als ich sämtliche Unterkünfte, den Mietwagen, die Tickets für Giverny und die Impressionistenausstellung in Paris sowie die Hauptzugstrecken gebucht hatte, schlug das Schicksal wieder einmal zu. Mein Gesundheitsproblem, das ich nach einer kleinen Operation im Dezember für erledigt gehalten hatte, trat urplötzlich wieder auf.

Ein paar Tage lang wusste ich nicht, wie es mit mir und meiner Reise weitergehen würde. Schließlich bekam ich einen Operationstermin Anfang Juli und Medikamente zur Linderung der Beschwerden. Aus verschiedenen Gründen (Familienfeier und Arzttermine) konnte ich die Reise nicht insgesamt nach hinten verschieben, daher beschloss ich, eine verkürzte Tour mit weniger Ortswechseln zu wagen. Mein Arzt erklärte, dass die medizinische Versorgung in Frankreich gut sei und gab mir grünes Licht.

Wegen der Kürzung fiel der längere Aufenthalt an der Alabasterküste aus und reduzierte sich auf einen Tagesausflug von Le Havre nach Honfleur mit einer Küstenwanderung (Bericht folgt). Nach einem kürzeren Aufenthalt in Rouen würde ich nun fünf Mal in Le Havre übernachten und von dort Tagestouren unternehmen. Auf Caen verzichtete ich. Weitere Programmpunkte wurden zusammengezogen und die Übernachtung in Giverny gestrichen. Stattdessen wollte ich mir Monets Garten und Haus auf der Rückfahrt nach Paris anschauen. Wunderbarerweise konnte ich sowohl meine zwei Übernachtungen in Paris retten als auch meine Reservierung für die Ausstellung zur ersten Impressionistenschau im Jahr 1874.

Genug der Vorrede : Auf geht’s in die Normandie !

2.
Am 8.5.2024 um 6:49 Uhr fuhr ich von München-Ost mit den TGV nach Paris, der nach fast 6 Stunden Fahrt mit geringer Verspätung um 12.35 Uhr in Paris Est ankam. Um meinen Zug nach Rouen zu bekommen, musste ich mit der Metro zum Bahnhof St. Lazare fahren. Als ich mit meinem im TGV gekauften Metroticket durch die Sperre gehen wollte, funktionierte es nicht. Ein Ehepaar aus dem Zug hatte ebenfalls Probleme mit den Billets. Die Frau war schon durch gegangen, der Mann scheiterte immer wieder an der Schranke.

Eigentlich wollte ich ein neues Ticket lösen, aber am Ticketschalter und an den Automaten standen mindestens 100 Leute. Kurzentschlossen rollte ich den Koffer durch das trübe Nebelwetter zur nächsten Metrostation. Am Schalter bekam ich ein neues Ticket und erfuhr, dass mein altes „demagnetisiert“ war. Man dürfe es nicht bei den Karten im Portemonnaie aufheben (!).

Im Bahnhof St. Lazare wurde es dann etwas kompliziert. Es gab verschiedene Bahnlinien, die wiederum mehrere Abfahrtsbereiche hatten. Nach mehrmaligem Durchfragen fand ich schließlich den richtigen Zug. Er hatte 27 Minuten Verspätung, stand aber doch schon da und fuhr ohne weitere Ansage los, kurz nachdem ich eingestiegen war. Nach eineinhalb Stunden kamen wir in Rouen an.

Vom Bahnhof im Art Deco und Jugendstil, der Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurde, lief ich nur fünf Minuten zum Hotel, das ideal zwischen Bahnhof und Altstadt lag.

Nach der langen Fahrt war ich eigentlich müde, zog aber bald wieder los. Kurz vor Rouen hatten sich die Wolken verzogen. Schönes Sonnenwetter und herrliches Fotolicht lockten mich zu einer ersten Altstadtrunde.

Die Abbaye Saint Ouen schaute mir von Innen an (kein Eintritt, wie in allen Kirchen in Rouen). Die Fassade der hoch aufragenden gotischen Kirche gefiel mir und der Eindruck des Kircheninneren mit dem hellen, fast gänzlich leeren Raum war beeindruckend und großartig.

Sodann schlenderte ich durch die Altstadt, schaute mir die ersten normannischen Fachwerkhäuser an und fotografierte die gotische Kirche Saint-Maclou im Flamboyant Stil. Das Gotteshaus hatte sogar noch geöffnet, aber außer der Orgel gab es im Inneren Nichts zu sehen. Den Grund erfuhr ich am nächsten Tag bei der Free Guided Tour.

Schließlich bewunderte ich noch die Westfassade der Kathedrale, die vom allerschönsten Abendlicht angestrahlt wurde.

Dann war ich mit einem Mal erschöpft und sehr hungrig. Zufällig entdeckte ich das Restaurant „Pascaline“ (Werbung ohne Auftrag). In Bistro-Atmosphäre und bei sehr nettem Service verspeiste ich eine butterzarte Ochsenzunge in Senfsauce. Dazu gab es einen vollmundigen Rotwein und zum Dessert ein fettes Stück Kuchen.

Gut gestärkt kehrte ich zum Hotel zurück, wo ich mich nach dem langen Anreisetag bald zur Ruhe begab.

Am nächsten Morgen hatte ich eine Free Guided Tour durch Rouens Altstadt gebucht. Darauf freute ich mich sehr und war gespannt, was mir die einheimische Führerin erzählen würde.

Normandiereise #1 – Rouen, die Ankunft erschien zuerst auf Wanderlustig.

14 Kommentare zu „Normandiereise #1 – Rouen, die Ankunft

  1. Schade, dass du aufgrund deiner gesundheitlichen Probleme diese Tour doch um einiges verkürzen musstest. Und da ich Frankreich bislang überhaupt nicht reisemäßig auf dem Schirm hatte, bin ich schon sehr gespannt auf deine weiteren Berichte.

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