Wieder in Genf/ Back in Geneva

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Um den Jakobsweg in Frankreich fortzusetzen, reiste ich zunächst nach Genf. Nach knapp sieben Stunden im klimatisierten Zug warf mich die Hitze fast um. Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, vom Bahnhof kurz ans Ufer des Genfer Sees zu spazieren, bevor ich zum Hotel in Carouge weiter fuhr. Ich wollte nachschauen, ob der Jet d’Eau sprudelte und noch einmal den Ausblick auf den Montblanc genießen. Die berühmte Fontäne schoss prächtig in die Höhe, aber der Berg war kaum erkennbar, sah fast aus wie eine weiße Wolkenbank.

Mehr zu Genf findet ihr in meinem Bericht zum Besuch im April.

Am nächsten Tag startete ich mein neues Pilgerabenteuer auf dem französischen Jakobsweg (Auf dem französischen Jakobsweg # 1).

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Wieder in Genf erschien zuerst auf Wanderlustig.

Fazit Schweizer Jakobsweg 2021/2022

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Auf dem Schweizer Jakobsweg, der Via Jacobi, startete ich im August 2021 in Konstanz/Kreuzlingen. Ich teilte die Strecke in drei Teile auf, zu denen ich jeweils an- bzw. wo ich wieder abreiste. Bis Brunnen am Vierwaldstätter See war ich sechs, bis Fribourg weitere neun und bis zur französischen Grenze hinter Genf noch einmal neun Tage auf Pilgerwanderschaft. Das Ende der Via Jacobi erreichte ich Ende April 2022.

Ein bisschen Statistik muss sein:
gewanderte Kilometer auf dem Schweizer Jakobsweg: 417 km. Pro Stunde schaffte ich 3,4 Kilometer, daher war ich 122 Stunden wandernd und pilgernd unterwegs. Im Durchschnitt wanderte ich etwa fünf Stunden/Tag (reine Wanderzeit ohne Pausen). Vor allem die fast durchgängige Nähe des Wegs zur Bahnstrecke stellte eine große Versuchung dar. Daher legte ich einige der 450 ausgewiesenen Kilometer auf der Via Jacobi mit Bus und Bahn zurück. Die eingesparten Fußwege holte ich an meinen „Ruhetagen“ bei Stadtbesichtigungen in Luzern, Fribourg, Lausanne und Genf in etwa nach.

Wie hat es mir denn nun gefallen auf der Via Jacobi? Da war alles dabei von großer Freude bis zum totalen Frust. Besonders die grandiosen Landschaftseindrücke, die Berg- und Seepanoramen, haben mir auf dem Schweizer Jakobsweg gefallen. Auch gab es, besonders in der Zentralschweiz, sehr viele prächtige historische Kapellen und Kirchen zu bestaunen.

Die Villa Jacobi folgt den historischen Pilgerwegen so weit wie möglich. Sie durchquert aber ein modernes Land und verläuft so immer wieder, oft nur kurzzeitig, in der Nähe von vielbefahrenen Bahnstrecken und lauten Straßen. Die Schweiz muss ihre gut ausgebaute Infrastruktur aus geographischen Gründen schließlich auf engem Raum unterbringen. Auch wenn mir der Verkehr zum Teil auf die Nerven ging, bekam ich beim Pilgern viel vom Alltag in der Schweiz mit. Wunderbar waren die Begegnungen mit vielen netten Schweizern, die der Pilgerin sehr gerne weiter halfen. Sehr viele waren auch schon selber auf dem Camino unterwegs und pilgerten oft in Teilen von zu Hause nach Santiago .

Nicht so erfreulich war, das ich im Laufe der Schweizer Pilgerschaft mitbekam, dass meine Fitness, wohl altersgemäß, abgenommen hatte. Manchmal war ich schon bei kleineren Anstrengungen überfordert. Eine echte Premiere war, dass ich bei ersten beiden Pilgertouren nach einigen Tagen heftige Knieschmerzen bekam. Auf der letzten Strecke nach Genf war das nicht der Fall, allerdings gab es auf dem Weg kaum Höhendifferenzen, welche die Gelenke besonders belasten.

Aber echte Katastrophen passierten auf meinem Schweizer Camino nicht, im Gegenteil die Pilgerei klappte im Großen und Ganzen viel besser als erwartet.

Mehrfach wurde ich gefragt, ob mich der Weg „weitergebracht“ hätte. Spirituell wohl weniger, aber stolz bin ich schon darauf, dass ich durchgehalten und es so weit geschafft habe. Ansonsten habe ich nie erwartet, dass mich der Camino dem Sinn des Lebens näher bringt. Das mag bei jüngeren Leuten und Menschen, die sich in einer ernsten Krise befinden, eine Motivation bilden. Wenn ich dagegen in meinem reifen Alter immer noch Erfüllung suchen würde, wäre das doch irgendwie komisch und es würde höchstwahrscheinlich auch nicht gelingen. Oder ?

Nachfolgend zeige ich einige meiner Lieblingsfotos des Schweizer Jakobswegs (Informationen dazu findet ihr in meinen Beiträgen).

Eine Weile habe ich überlegt, wo ich den Camino fortsetzen soll. Zunächst wollte ich mir die rund 1000 Km lange Wegstrecke durch Frankreich sparen. Mein Bestreben war, noch zu Lebzeiten und solange ich einigermaßen fit bin, in Santiago anzukommen. Inzwischen ist mir klar geworden, dass es mir wichtiger ist, mein Jakobswegprojekt fortzusetzen. Mich reizt auch das Pilgern in Frankreich. Schon in der französischsprachigen Schweiz machte mir das Auffrischen meiner eingerosteten Französischkenntnisse viel Spaß. Außerdem bin ich im Jahr 2019 fast von zu Hause (in der Münchner Innenstadt) losgegangen und startete seitdem immer wieder dort, wo ich aufgehört hatte. Das möchte ich nun genauso halten und werde daher auf der Via Gebennensis, die von Genf nach Le Puy führt, weiter pilgern.

Die Entfernung beträgt 350 km. Mal schauen, wie weit ich komme, bis das Knie wieder meckert oder ein anderes Zipperlein mich am Weitergehen hindert.

Wenn Corona mir keinen Strich durch die Rechnung macht, werde ich bald losgehen. Jetzt freue ich mich erst einmal auf die umfangreichen Reisevorbereitungen, die eine Pilgertour erfordert. Dazu werde ich berichten.

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Finale auf dem Schweizer Jakobsweg /Finale on the Swiss Way of St. James

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Am Vortag hatte ich einen schönen Ruhetag mit Stadtbesichtigung in Genf verbracht und nun stand meine allerletzte, kurze Etappe bis zur französischen Grenze an.

Langsam und auch ein bisschen traurig, dass das Ende meiner Pilgerei durch die Schweiz nahte, ging ich morgens vom Bahnhof durch die noch ruhige Altstadt, am Rathaus und der Kathedrale St. Pierre vorbei.

Noch einmal passierte ich den Park an der Promenade des Bastions und bewunderte die wunderschön bepflanzten Beete. Nach der Altstadt führte der Jakobsweg an einer katholischen Kirche vorbei, die ich auf eine etwas prunkvollere Ausstattung und einen Pilgerstempel hoffend betrat, aber beides erfüllte sich nicht.

Über eine Brücke über die Arve gelangte ich nach Carouge, das im 18. Jahrhundert von den Herzögen von Savoyen als Konkurrenz von Genf vollkommen neu aufgebaut wurde. Es entstand eine südländische Stadt im Schachbrettstil mit regelmäßig angeordneten, rechteckigen Häuserblöcken. Viele der neoklassizistischen Häuser sowie der Innenhofgärten sind bis heute gut erhalten und beherbergen Restaurants, Modeboutiquen, Werkstätten, Ateliers und Antiquitätenläden.
Quelle: https://www.myswitzerland.com/de-de/erlebnisse/carouge-italienische-koenigsstadt-bei-genf/

Der südländische Charme von Carouge gefiel es mir ausnehmend gut. Nachdem ich am Marktplatz mit der katholischen und endlich einmal prächtig ausgestatteten Kirche und Cafés vorbeigegangen war, legte ich eine Kaffeepause mit einer köstlichen Apfeltarte und einem Cappuccino ein.

Und nun folgte der Endspurt über Wiesen und durch den Wald. Unterwegs gab es noch einmal einen wunderbaren Rückblick auf Genf, den See und den Jet d’Eau (leider kein gelungenes Foto vorhanden). Ich näherte mich Compesières mit der letzten Schweizer Kirche, und mein Abschiedsschmerz nahm stetig zu.

In der Kirche fotografierte ich die wunderschöne Holzdecke mit religiösen Symbolen und Wappen. Dabei legte ich die Kamera auf den Boden und stellte den Selbstauslöser an. Um das Gerät besser auszurichten, kniete ich mich auf den Boden. Fast wäre ich auf den Knien geblieben, es fühlte sich gut an! Dabei bin ich überhaupt nicht gläubig …

Hinter Charrot, dem letzten Dorf in der Schweiz, gab es noch einmal eine Stempelstelle. Hier sollen manchmal Pilger anstehen. Mir begegnete auf dieser Etappe allerdings kein Einziger, was ich ein bisschen schade fand. Hätte mich gerne noch über das Pilgern in der Schweiz ausgetauscht.

Und kamen die abschließenden Meter auf der Via Jacobi. Auf einem Schild wurde der Pilger in der Schweiz verabschiedet und der Grenzübergang erwies sich, wie im Pilgerbuch beschrieben, als völlig unspektakulär.

Ich wagte mich noch ein kleines Stück über die Grenze, um mir die französischen Jakobswegschilder anzuschauen. Schon nach wenigen Metern musste ich eine stark befahrene Straße überqueren. In Frankreich war auch die Dauer bis zur nächsten Unterkunft (Gite) beschildert, was mir gut gefiel.

Ich feierte das Erreichen meines Zieles mit einem mitgeschleppten Schoko-Amaranth Riegel, der sich als sehr bröselig und trocken erwies. Einen Moment lang hatte ich doch Lust, in Frankreich weiter zu pilgern, obwohl ich (damals) plante, den Camino erst in Spanien oder Portugal fortzusetzen.

Schnell kehrte ich zurück nach Compesières und fuhr mit Bus und Bahn nach Genf.

Fazit:
7,5 km, 3 Stunden mit vielen Fotostops, etwa 90 Meter Aufstieg und 50 Meter Abstieg.
Kurze und leichte Etappe mit schöner Wegführung durch die Altstadt von Genf und Carouge. Es bietet sich an, noch ein Stück in Frankreich weiter zu gehen, wenn man den Jakobsweg fortsetzen möchte.

Am Nachmittag besuchte ich die sehr sehenswerte Retrospektive mit Werken von Verena Loewensberg im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Danke Lars von Arte Concreta für den guten Tipp!

Abends spazierte ich zum See und fotografierte schließlich noch das Abendlicht über dem See und dem Gebirge.

Am nächsten Morgen ging es zurück in die Heimat. Vor der Abfahrt des Zuges hatte ich noch etwas Zeit, die ich nutzte, um nach dem Schwanenpaar zu schauen, das am See an der Promenade des Anglais brütete (die Eier hatte ich schon gezeigt) und Abschied vom wunderschönen Genf zu nehmen.

Nach einer gut siebenstündigen Zugfahrt, die glücklicherweise ohne weitere Vorkommnisse verlief, kam ich wohlbehalten und ohne Knieschmerzen in München an. Als H. mich am Bahnhof abholte, humpelte ich nicht! Und dann: Home sweet home!

Eine Bewertung meiner Pilgerwanderung über rund 450 km durch die gesamte Schweiz, von Konstanz/Kreuzlingen im Nordosten bis nach Genf/Charrot im Südwesten bleibt einem weiteren Beitrag vorbehalten. Dort werde ich auch berichten, wie ich die Fortsetzung des Camino plane.

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Auf dem Schweizer Jakobsweg /On the Swiss Camino: Genf/Geneva

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Auf dem Schweizer Jakobsweg stand noch eine kurze Etappe bis zur Grenze mit Frankreich an. Aber zunächst wollte ich mir Genf anschauen und erst am folgenden Tag eine gemütliche Abschiedstour auf dem Camino zurücklegen (Bericht folgt).

Ein französisches Frühstück mit Cappuccino, frischem Orangensaft und Croissant schmeckte mir sehr gut und reichte aus. Schließlich würde ich nicht stundenlang wandern. Vom Hotel in der Nähe des Bahnhofs gelangte ich schnell zum Quai de Montblanc am Seeufer, wo ich die Touristeninformation besuchte. Von dort sah ich schon, dass das Wahrzeichen der Stadt, der Jet d’eau, in Betrieb war. Bei meiner Ankunft in Genf war das nicht der Fall gewesen.

Der sehr nette Herr in der Touristeninformation erklärte mir, das der Springbrunnen regelmäßig um 10 Uhr angestellt aber bei zu viel Wind abgeschaltet wird, weil die 140 Meter hohe Wasserfontäne sonst zu gefährlich sei. Das fand ich einleuchtend, aber im Laufe meines Aufenthaltes fiel mir auf, dass der Jet d’eau immer nur vormittags sprudelte, obwohl es nachmittags nicht windiger zu sein schien. Eventuell doch eine Sparmaßnahme?

Es herrschte schönes aber noch recht diesiges Sonnenwetter. Den Mont Blanc, der hinter dem Genfer See aufragt, konnte ich nicht sehen. Der Angstellte erklärte mir genau, an welcher Stelle ich nach dem Berg Ausschau halten musste, wenn es aufklarte. Mit einer sehr informativen und schönen Karte versehen begab ich mich auf die Stadttour. Ich ging über die Brücke und lief am östlichen Seeufer entlang, um mir den Jet d’eau aus der Nähe anzuschauen. Unterwegs sah ich ein Nest mit Schwaneneiern (die Vogeleltern waren in der Nähe, ließen sich aber nicht gut fotografieren).

Auf dem weiteren Weg sah ich wunderschöne Enten, die in dem klaren Seewasser schaukelten.

Den Jet d’eau fotografierte ich immer wieder. Je näher ich der Fontäne kam, desto imposanter sah sie aus. Im La Rade Hafen schoss der Jet d’Eau mit ungeheurer Wucht in die Höhe. Dort wurde es mit dem Fotografieren schwieriger, weil an dieser Haupttouristeninformation ständig jemand durch das Bild lief. Und zu nah durfte man auch nicht kommen, sonst „regnete“ es.

Ich spazierte noch eine ganze Weile auf der Seepromenade in Richtung Norden. Hinter dem Strandbad bog ich links ab in das Viertel Eaux-Vives. In dem Wohn- und Geschäftsviertel gefiel es mir sehr gut. Es gab keine total überteuerten Designer Läden, wie ich sie in der Rue du Rhône nach meiner Ankunft in Genf gesehen hatte, sondern viele kleinere Geschäfte und gemütliche Cafés. Das Wohn- und Geschäftsviertel Eaux-Vives wirkte wesentlich authentischer.

Nach einer Kaffeepause setzte ich die Stadterkundung fort. Vorbei an der russischen Kirche (trotz Allem schön!) erreichte ich ein idylllisches und ruhiges Wohnviertel mit wundervollen Türen und dann die im Bastiones Park gelegene Reformationsmauer. Das Denkmal wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Die monumentalen Steinstatuen zeigen die Reformatoren Jean Calvin, Guillaume Farel, Théodore de Bèze und John Knox, die Hauptakteure der Genfer Reformation. Ich fand das Denkmal, obwohl es die Männer zeigt, die Genf zum „protestantischen Rom“ machten, etwas überdimensioniert. Schön war aber, wie die Leute den Ort zur Erholung, zu Sport und Spiel und für die Mittagspause nutzten.

Panoramafoto bitte anklicken

Nach einer ausgiebigen Mittagspause im Hotel fuhr ich mit dem Bus in das Internationale Viertel, in dem zahlreiche internationale Organisationen ihren Sitz haben. Vor dem Palais des Nations, dem europäischen Sitz der UNO, steht der Broken Chair. Er erinnert an das Schicksal der Opfer von Landminen, verbunden mit dem Aufruf an die Staatengemeinschaft, sich für das Verbot von Streubomben einzusetzen. Zur Veranschaulichung steht der Broken Chair auf nur drei Beinen, während das 4. Bein auf halber Höhe abgebrochen ist.
Quelle: https://www.myswitzerland.com/de-de/erlebnisse/staedte-kultur/kunst-kultur/kunst/broken-chair

Am Broken Chair fand eine Demonstration zur Befreiung von Kurdenführer Öcalan statt. Der Palast der Nationen war ebenso wie der Völkerbundpalast in der Nähe geschlossen. Eine Besichtigung ist nur mit einer vorgebuchten Führung möglich. Nicht einmal ein kleines Stück in den Garten des Völkerbundpalastes wollte mich der Sicherheitsdienst lassen …

Den restlichen Nachmittag verbrachte ich am westlichen Ufer des Genfer Sees. Nun spazierte ich über die Promenade La Perle de Lac, auf der ich auf dem Jakobsweg die Genfer Innenstadt erreicht hätte, wenn ich nicht mit dem Zug gefahren wäre (Auf dem Schweizer Jakobsweg #22). Und nun zeigte sich endlich der Mont Blanc, der sich meinem Blick wegen des schlechten Wetters während meiner Pilgerwanderung tagelang verweigert hatte. Ein wahrhaft fantastischer Anblick, ich war begeistert!

Zur Feier dieses Ereignisses ließ mich auf einer schönen Caféterrasse am Seeufer nieder, gönnte mir ein Erdbeertörtchen zum Cappuccino und freute mich, dass ich es doch noch geschafft hatte, den Berg zu sehen.

Auf dem Rückweg schaute ich eine Karikaturenausstellung mit originellen Beiträgen zum Krieg in der Ukraine und zur Situation von Flüchtlingen an. Wieder einmal kam ich mir unendlich privilegiert vor.

Schließlich entdeckte ich noch das Sisi-Denkmal, das unweit der Stelle errichtet wurde, an der die österreichische Kaiserin 1898 von einem Anarchisten ermordet wurde.

Fazit:
Ein wunderbarer Tag bei schönstem Sonnenwetter: Genf hat weit mehr zu bieten als edle Designerboutiquen und Sterne Gastronomie. Die Stadt wird allerdings neben Zürich auch als die teuerste Schweizer Stadt bezeichnet …

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Auf dem Schweizer Jakobsweg /On the Swiss Camino #22

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Von Bossey nach Genf (Versoix) am 26.4.2022

Nach dem Frühstück unternahm ich einen Abschiedsspaziergang im Schlosspark Bossey. Es war so schön dort, am liebsten wäre ich noch einen Tag geblieben, hatte aber schon eine Übernachtung in Genf gebucht.

Um 10 Uhr brach ich dann auf, etwas später als geplant, u.a. musste ich mehrmals meinen Rucksack ein- und auspacken. Wieder einmal hatte ich das zweite Paar Schuhe vergessen, das zuerst nach unten gepackt werden muss. An diesem Morgen packte ich zum letzten Mal meinen Rucksack auf dem Schweizer Jakobsweg und hatte es immer noch nicht automatisiert!

Durch den frühlingsfrischen Laubwald gelangte ich auf eine kleine Straße, die über Tannay nach Commugny führte. Dort las ich neben den Jakobswegschildern (noch 4,5 Stunden bis Genf!), wie weit es noch zu verschiedenen Orten am Camino war. Wieder einmal erschrak ich über die unglaubliche Entfernung nach Santiago de Compostella.

Damals dachte ich, dass ich nicht durch Frankreich pilgern, sondern den Weg in Spanien oder Portugal fortsetzen würde, um mir ca. 1000 Km zu sparen sparen. Inzwischen sehe ich das anders, aber das ist eine Geschichte, die ich in einem separaten Post erzählen möchte.

In der Kirche St. Christophe holte ich mir einen Pilgerstempel und schaute mir das Kirchenfenster mit der Darstellung der Weihnachtsgeschichte an.

Im nächsten Ort Tannay trank ich einen Cappuccino im Restaurant am schönen Dorfplatz mit dem zu Ostern geschmückten Brunnen. Auf der Fortsetzung des Weges sah ich ein in den Fels gehauenes historisches Wegzeichen der Via Jacobi, eine Muschel die Pilgern schon vor langer Zeit nach Santiago wies.

Schließlich erreichte und durchquerte ich den Ort Mies, der zwar nicht seinem Namen gerecht wurde, aber sich als langweilige Vorstadt von Genf erwies. Außerdem folgte der Jakobsweg eine ganze Weile der Hauptstraße. In der Nähe von Versoix hatte man sich mehr Mühe mit der Streckenführung gegeben. Der Fußweg in einem Wäldchen hinter den Häusern verlief neben einem kleinen Bach. Ich setzte mich auf eine Bank und verspeiste den restlichen Proviant, den ich zum Teil seit Fribourg mit mir herumgeschleppt hatte. Diese Notration brauchte ich nun nicht mehr. Der High Protein Riegel schmeckte richtig eklig und klebte an den Zähnen. Auch die Nüsse und die Datteln waren nicht mehr lecker. Mit viel Wasser spülte ich das Ganze hinunter und ging weiter nach Versoix.

Inzwischen befand ich mich in der Einflugschneise des Genfer Flughafens. Im Minutenabstand donnerten Flugzeuge über mich hinweg. Als ich am Bahnhof angekommen war, begann es wieder einmal zu regnen. Eigentlich hatte ich geplant, mit dem Schiff von Versoix nach Genf zu fahren. Das nächste Boot ging in einer knappen Stunde und ich wusste nicht, wie lange ich zur Anlegestelle brauchen würde. Wahrscheinlich hätte ich es geschafft, aber dann wurde am Bahnsteig der Regionalzug nach Genf angezeigt und das gab den Ausschlag.

Wenig später traf ich auf dem Genfer Hauptbahnhof ein. Zu Fuß wäre ich noch drei Stunden in weiteren Vorstädten unterwegs gewesen. Die Ankunft in Genf auf der Seepromenade hatte ich mir zwar sehr schön vorgestellt, aber für den bekannten Blick auf den Mont Blanc war es ohnehin zu stark bewölkt. Diesen Wegabschnitt ging ich dann am nächsten Tag von Genf aus (Bericht folgt).

Fazit:
10 km, 3 Stunden ohne Pausen, geringe Höhenunterschiede.

Leichte Wanderung durch die Vorstädte von Genf an verkehrsarmen Straßen, aber wenig naturnahe Strecken, bei schönerem Wetter Aussicht auf den Mont Blanc gegeben. Den Weg mit einer Schifffahrt nach Genf abzuschließen ist wohl empfehlenswert, während meines Aufenthaltes gab es nur wenige Verbindungen, weil der Winterfahrplan galt.

Am Nachmittag schlenderte ich durch Genf (Fotoimpressionen siehe: Nach Genf Geschafft), wollte eigentlich nur einen Kaffee trinken gehen, landete dann aber doch in der Kathedrale St. Pierre. Es handelt sich nicht um irgendeine reformierte Kirche, sondern um das Gotteshaus, in dem schon Calvin predigte. Das Kirchenschiff empfand ich als unglaublich karg und grau. Wahrscheinlich liegt das an meiner frühkindlichen katholischen Prägung und daran, dass ich überladene bayerische Barockkirchen gewohnt bin. Dass es keinen Altar in den protestantischen Kirchen gibt, war mir bekannt, aber dass im Chorraum nur ein mehrstufiges graues Holzpodest steht, wunderte mich. Ich fragte einen Kirchenmitarbeiter, verstand aber seine französische Erklärung leider nicht. Wisst ihr, warum die Genfer Kathedrale so ausgestattet ist ?

Ganz anders sieht es in der Chapelle des Macabées aus . Die zu Beginn des 15. Jahrhunderts im Stil der Flamboyantgotik ausgestattete Kapelle wurde Ende des 19. Jahrhunderts neugotisch sehr farbenprächtig restauriert.

Insgesamt fiel es mir schwer, mich in der sehr nüchternen Atmosphäre der Kathedrale auf meine zurückliegende Pilgerwanderung auf der Via Jacobi zu besinnen. Das holte ich dann später in der letzten Schweizer Kirche vor der Französischen Grenze in Compesières nach.

Ich holte mir den Pilgerstempel und ging ins Hotel zurück, wobei mir das Nachmittagslicht über dem Genfer See sehr gefiel.


Panoramafoto bitte anklicken

Bevor ich den Camino an der Grenze zu Frankreich beendete, verbrachte ich einen wunderbaren „Ruhetag“ in Genf, worüber ich als Nächstes berichten werde.

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Auf dem Schweizer Jakobsweg /On the Swiss Camino #21

Noch einmal …😉

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Von Gland zum Château de Bossey am 25.4.2022

Nun, an diesen Toblerone Stücken würde ich mir bestimmt die Zähne ausbeißen! Obwohl mich der Schweizer Jakobsweg nicht zu der bekannten Schokoladenspezialität geführt hat, bin ich restlos begeistert. Die Via Jacobi verläuft bei Gland ein Stück weit auf dem Toblerone Weg („Sentiers de Toblerones“).

Der Toblerone Weg verdankt seinen Namen den Panzersperren, die während der Schweizer Mobilmachung 1939–45 erstellt wurden. Die Form der Höckerelemente erinnert an die Schokolade der Marke Toblerone.
Quelle: Wikipedia, dort auch weitere Informationen zum Nachlesen.

Ich laufe an dem sehr interessanten Bauwerk vorbei und kann kaum aufhören, die efeuumrankten und moosbedeckten Betonblöcke zu fotografieren, obwohl im Wald bei dem trüben Wetter nur düsteres Tageslicht vorhanden ist. Trotzdem ein tolles Fotomotiv! Eine ähnliche, aber viel verstecktere und wohl kleinere Anlage hatte ich schon einmal in der Schweiz gesehen und zwar während meines Aufstiegs zum Etzelpass auf dem Weg nach Einsiedeln im Oktober 2021. Damals hatte ich das Bauwerk als historisch interessant eingeordnet aber auch als Relikt des Kalten Krieges. Inzwischen haben solche Abwehrmaßnahmen leider wieder an Aktualität gewonnen.

Toblerone Schokolade habe ich während meines Aufenthaltes in der Schweiz übrigens nicht ein einziges Mal gegessen.

Morgens startete ich eher widerwillig in Gland. Um 10:15 Uhr raffte ich mich auf, den Komfort des Hotels zu verlassen und setzte meine Pilgerwanderung im Nieselregen fort.
Nach dem Durchqueren eines Industriegebiets am Ortsrand folgte ich eine Weile dem Toblerone Weg (s.o.).

Danach verlief ich mich kurz, fand aber mit Hilfe der GPS-Navigation zurück zur Via Jacobi. Am Strand von Prangins donnerten die Wellen. Dass der Genfer See zu einem solchen Wellengang fähig ist, überraschte mich. In der Ferne sah ich schon den Yachthafen von Nyon, musste aber zunächst zum Schloss Prangins hinaufsteigen.

Ich besuchte dann die Pfarrkirche von Prangins, die wie fast alle Kirchen der Region am Genfer See geöffnet war. Das war zwar sehr angenehm, gerade wenn man den Pilgerstempel bekommen möchte, aber zu Beginn wunderte mich das schon. Erst nach einer Weile ging mir auf, dass in den protestantisch reformierten Gotteshäusern nur wenig Diebstahlsgut vorhanden ist. In den äußerst schlicht ausgestatteten Kirchen befinden sich nur Sitzbänke, ein Kommunionstisch und ein Lesepult. Protestantische Messen werden nicht an einem Altar gefeiert und Kunstwerke, z.B. Gemälde und Heiligenfiguren, gibt es im Kircheninneren nicht.

Der Jakobsweg entfernte sich weiter vom Genfer See und führte zum Bahnhof von Nyon. Die Via Jacobi führte oberhalb des Ortes vorbei. Ich war schon eine Weile unterwegs, daher beschloss ich, hinunter zu gehen um eine Kaffeepause einzulegen. Vom Schloss Nyon hatte ich trotz des schlechten Wetters einen sehr schönen Ausblick, aber in der Altstadt waren am Montag alle Cafés geschlossen.

Nur zwei Brasserien am Seeufer hatten geöffnet. Beide sahen sehr vornehm aus und waren proppenvoll, aber ich hatte wirklich Lust auf einen Kaffee, daher betrat ich schließlich eines der Lokale. Zunächst bekam ich den letzten Platz an einem hohen Tisch, was für mich nicht ideal war, weil ich meine Beine entspannen wollte. Schließlich brachte mich der Kellner an einen Tisch an einer bequemen Sitzbank. Dort schaute ich mir die Karte an und stellte fest, dass es keinen Kuchen gab sondern nur (sehr teure) Desserts. Schlimmer als die Preise fand ich aber die gehobene Clientele, die im Designeranzug bzw. -kleid/kostüm beim Essen saß. In meinen „wilden“ und zum Teil nassen Wanderklamotten und beim Abstellen des Rucksacks kam ich mir vor, als ob ich eine Party gecrasht hätte. Ich verspeiste die ausgezeichnete Crème, trank einen Espresso und war froh, als ich das Restaurant wieder verlassen hatte.

Am Seeufer wehte ein eisiger Wind, so dass ich mich schnell an den Aufstieg zurück zum Jakobsweg machte. Der Weg führte nun immer weiter nach oben und entfernte sich zunehmend vom See, an den ich erst am nächsten Tag bei meiner Ankunft in Genf zurück kehren sollte.

In Crans-près-Celigny legte ich einen sehr kurzen Abstecher zur Kirche ein, die auf einer Anhöhe lag. Der Himmel hatte sich etwas aufgehellt. Ich setzte mich auf die Bank hinter der Kirche und freute mich über den wunderschönen Ausblick.

Schließlich erreichte ich Céligny und nach einem weiteren Kilometer rechtschaffen müde meine Unterkunft im Château de Bossey.

Fazit:
15 Km, 4,75 Stunden ohne Pausen, Auf- und Abstieg jeweils 100 m, Abstecher nach Nyon nicht berücksichtigt.

Leichte und schöne Wanderung, vor allem bei besserer Sicht auf den See und die Berge, das absolute Highlight ist der Toblerone Weg, evtl. noch ein Stück weitergehen, ist insgesamt 17 Km lang, sehenswert ist sicher die Villa Rosa bei Gland, eine als Villa getarnte Festung, hinter Prangins entfernt sich der Jakobsweg leider vom Seeufer.

Das Schloss von Bossey ist eine ökomenische Ausbildungsstätte, bietet aber auch Tagungsräume und Unterkünfte in privaten und in Mehrbettzimmern. Das Château liegt naturnah und traumhaft schön über dem See. Abends kann man ein köstliches Drei-Gänge-Menue von einer Selbstbedienungstheke zu moderaten Preisen dazu buchen. Sehr empfehlenswert!

Zum Abschluss zeige ich Impressionen von meinem Abendspaziergang auf dem Gelände.

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Auf dem Schweizer Jakobsweg /On the Swiss Camino #21

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Von Gland zum Château de Bossey am 25.4.2022

Nun, an diesen Toblerone Stücken würde ich mir bestimmt die Zähne ausbeißen! Obwohl mich der Schweizer Jakobsweg nicht zu der bekannten Schokoladenspezialität geführt hat, bin ich restlos begeistert. Die Via Jacobi verläuft bei Gland ein Stück weit auf dem Toblerone Weg („Sentiers de Toblerones“).

Der Toblerone Weg verdankt seinen Namen den Panzersperren, die während der Schweizer Mobilmachung 1939–45 erstellt wurden. Die Form der Höckerelemente erinnert an die Schokolade der Marke Toblerone.
Quelle: Wikipedia, dort auch weitere Informationen zum Nachlesen.

Ich laufe an dem sehr interessanten Bauwerk vorbei und kann kaum aufhören, die efeuumrankten und moosbedeckten Betonblöcke zu fotografieren, obwohl im Wald bei dem trüben Wetter nur düsteres Tageslicht vorhanden ist. Trotzdem ein tolles Fotomotiv! Eine ähnliche, aber viel verstecktere und wohl kleinere Anlage hatte ich schon einmal in der Schweiz gesehen und zwar während meines Aufstiegs zum Etzelpass auf dem Weg nach Einsiedeln im Oktober 2021. Damals hatte ich das Bauwerk als historisch interessant eingeordnet aber auch als Relikt des Kalten Krieges. Inzwischen haben solche Abwehrmaßnahmen leider wieder an Aktualität gewonnen.

Toblerone Schokolade habe ich während meines Aufenthaltes in der Schweiz übrigens nicht ein einziges Mal gegessen.

Morgens startete ich eher widerwillig in Gland. Um 10:15 Uhr raffte ich mich auf, den Komfort des Hotels zu verlassen und setzte meine Pilgerwanderung im Nieselregen fort.
Nach dem Durchqueren eines Industriegebiets am Ortsrand folgte ich eine Weile dem Toblerone Weg (s.o.).

Danach verlief ich mich kurz, fand aber mit Hilfe der GPS-Navigation zurück zur Via Jacobi. Am Strand von Prangins donnerten die Wellen. Dass der Genfer See zu einem solchen Wellengang fähig ist, überraschte mich. In der Ferne sah ich schon den Yachthafen von Nyon, musste aber zunächst zum Schloss Prangins hinaufsteigen.

Ich besuchte dann die Pfarrkirche von Prangins, die wie fast alle Kirchen der Region am Genfer See geöffnet war. Das war zwar sehr angenehm, gerade wenn man den Pilgerstempel bekommen möchte, aber zu Beginn wunderte mich das schon. Erst nach einer Weile ging mir auf, dass in den protestantisch reformierten Gotteshäusern nur wenig Diebstahlsgut vorhanden ist. In den äußerst schlicht ausgestatteten Kirchen befinden sich nur Sitzbänke, ein Kommunionstisch und ein Lesepult. Protestantische Messen werden nicht an einem Altar gefeiert und Kunstwerke, z.B. Gemälde und Heiligenfiguren, gibt es im Kircheninneren nicht.

Der Jakobsweg entfernte sich weiter vom Genfer See und führte zum Bahnhof von Nyon. Die Via Jacobi führte oberhalb des Ortes vorbei. Ich war schon eine Weile unterwegs, daher beschloss ich, hinunter zu gehen um eine Kaffeepause einzulegen. Vom Schloss Nyon hatte ich trotz des schlechten Wetters einen sehr schönen Ausblick, aber in der Altstadt waren am Montag alle Cafés geschlossen.

Nur zwei Brasserien am Seeufer hatten geöffnet. Beide sahen sehr vornehm aus und waren proppenvoll, aber ich hatte wirklich Lust auf einen Kaffee, daher betrat ich schließlich eines der Lokale. Zunächst bekam ich den letzten Platz an einem hohen Tisch, was für mich nicht ideal war, weil ich meine Beine entspannen wollte. Schließlich brachte mich der Kellner an einen Tisch an einer bequemen Sitzbank. Dort schaute ich mir die Karte an und stellte fest, dass es keinen Kuchen gab sondern nur (sehr teure) Desserts. Schlimmer als die Preise fand ich aber die gehobene Clientele, die im Designeranzug bzw. -kleid/kostüm beim Essen saß. In meinen „wilden“ und zum Teil nassen Wanderklamotten und beim Abstellen des Rucksacks kam ich mir vor, als ob ich eine Party gecrasht hätte. Ich verspeiste die ausgezeichnete Crème, trank einen Espresso und war froh, als ich das Restaurant wieder verlassen hatte.

Am Seeufer wehte ein eisiger Wind, so dass ich mich schnell an den Aufstieg zurück zum Jakobsweg machte. Der Weg führte nun immer weiter nach oben und entfernte sich zunehmend vom See, an den ich erst am nächsten Tag bei meiner Ankunft in Genf zurück kehren sollte.

In Crans-près-Celigny legte ich einen sehr kurzen Abstecher zur Kirche ein, die auf einer Anhöhe lag. Der Himmel hatte sich etwas aufgehellt. Ich setzte mich auf die Bank hinter der Kirche und freute mich über den wunderschönen Ausblick.

Schließlich erreichte ich Céligny und nach einem weiteren Kilometer rechtschaffen müde meine Unterkunft im Château de Bossey.

Fazit:
15 Km, 4,75 Stunden ohne Pausen, Auf- und Abstieg jeweils 100 m, Abstecher nach Nyon nicht berücksichtigt.

Leichte und schöne Wanderung, vor allem bei besserer Sicht auf den See und die Berge, das absolute Highlight ist der Toblerone Weg, evtl. noch ein Stück weitergehen, ist insgesamt 17 Km lang, sehenswert ist sicher die Villa Rosa bei Gland, eine als Villa getarnte Festung, hinter Prangins entfernt sich der Jakobsweg leider vom Seeufer.

Das Schloss von Bossey ist eine ökomenische Ausbildungsstätte, bietet aber auch Tagungsräume und Unterkünfte in privaten und in Mehrbettzimmern. Das Château liegt naturnah und traumhaft schön über dem See. Abends kann man ein köstliches Drei-Gänge-Menue von einer Selbstbedienungstheke zu moderaten Preisen dazu buchen. Sehr empfehlenswert!

Zum Abschluss zeige ich Impressionen von meinem Abendspaziergang auf dem Gelände.

Über euer Feedback freue ich mich immer sehr.

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Auf dem Schweizer Jakobsweg /On the Swiss Camino #20 (2)

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Von Allamand nach Gland am 24.4.2022

Meine Privatunterkunft in Allamand verließ ich noch vor 9 Uhr. Bei einem Blick über den See sah ich sogar ein kleines bisschen Sonnenschein. Mittags war aber wieder Regen angekündigt, daher startete ich früh. Obwohl mein Gastgeber schon meinen Pilgerpass gestempelt hatte, ging ich noch ein paar Schritte zur Kirche, die zwar noch geschlossen war, aber der Pilgerstempel hing draußen neben der Tür. Eigentlich handelte es sich nicht um eine Kirche sondern um einen Tempel („temple“) wie die protestantisch reformierten Gotteshäuser in der Schweiz genannt werden.

Bei dem kleinen Ort La Pêcherie traf der Weg wieder auf den See. Das Strandbad und der Kiosk hatten bei dem schlechten Wetter natürlich geschlossen. Bald ging es bergauf nach Perroy mit einem schönen Ausblick zum See über die noch kahlen Rebstöcke. Dahinter sollte man bei schönem Wetter den Mont Blanc sehen, aber es dazu war es zu bewölkt.

Panoramabild bitte anklicken.

Perroy erwies sich als reizendes Weinbauerndorf, aber für eine Pause war es noch zu früh. Ich besuchte die Kirche und setzte den Weg fort. Hinter dem Ort ging es durch weitere Weinberge hinunter nach Rolle. Zunächst ging ich am Schloss vorbei, dann bog ich in den Ort ab und gönnte mir in einer sehr netten Konditorei ein Erdbeerblätterteigtörtchen zum Cappuccino.

Hinter Rolle war es vorbei mit der Ufernähe. Der Jakobsweg führte bergauf zunächst über eine kleine Straße dann durch ein Waldstück. Durch den Regen war der Boden aufgeweicht, aber neben dem Weg lag ein wunderbares Blütenmeer. Schließlich ging es durch Obstplantagen und Felder parallel zu Autobahn A 1, die ich zwar nicht sah aber deutlich hörte.

Die Weinbauerndörfer Bursinell und Dully, die ich danach durchquerte, präsentierten sich als sonntäglich verlassen. Meine Hoffnung auf eine Pause in einem Restaurant erfüllte sich nicht. Die Via Jacobi führte mich am Schloss Dully vorbei und dann an einigen Villen der Superreichen mit riesigen Seegrundstücken. Sodann verlief die Via Jacobi in einem frühlingsgrün leuchtenden Laubwald. Das war wunderschön. Ich war aber schon fünf Stunden (mit Pausen) unterwegs und meine Erkältung machte mir noch zu schaffen, daher hoffte ich, dass ich mein Tagesziel Gland bald erreichen würde.

Die Via Jacobi Wegbeschilderung war spärlicher als bisher, so dass ich manchmal auf meinen GPS-Track schaute. Einmal sprach mich F. an und fragte mich, ob ich auf dem Jakobsweg pilgerte und ob sie ein Stück mit mir gehen könne. Beides bejahte ich und so unterhielten wir uns eine Weile. Sie arbeitete in einer nahegelegenen Klinik und lud mich in ihre Dienstwohnung zu einem grünen Tee ein. Bei besserem Wetter hätte ich aus ihrem Wohnzimmer einen Blick auf den Mont Blanc werfen können, aber auch so gefiel mir die nahe am See gelegene Wohnung sehr gut.

Wir sprachen sehr nett über den Jakobsweg und sie hatte alle möglichen Fragen, u.a. wie ich es mit dem Wäschewaschen halte.
„Ganz einfach,“ entgegnete ich. „Ich habe sehr wenig zum Anziehen dabei, also wasche ich jeden Tag einige Stücke.“
„Und das trocknet rechtzeitig?“
„Ja, wenn ich es direkt nach meiner Ankunft in der Unterkunft wasche.“

Leider stellte sich dann heraus, dass sie sich aus Gründen der persönlichen Freiheit nicht hatte impfen lassen. Sie sagte das sehr ruhig und ohne recht haben zu wollen nach dem Motto „Das muss jeder selbst entscheiden.“ Sie habe Corona gehabt, das sei überhaupt nicht schlimm gewesen. Nicht ganz verstehen konnte ich allerdings, wie man im Gesundheitsbereich arbeiten und so rücksichtslos sein kann. Nicht jeder Patient, den sie infizieren könnte, steckt Corona womöglich so gut weg! Diskutieren wollte ich das nicht, schon gar nicht auf Französisch.

Nach dem Teetrinken bot mir F. netterweise an, mich in die Nähe meines Hotel am Bahnhof zu fahren. Das nahm ich gerne an, denn inzwischen regnete es. Den Nachmittag und Abend verbrachte ich sehr ruhig. In Gland herrschte Sonntagsruhe. Das Hotelrestaurant war geschlossen und das galt auch für alle in Frage kommenden Gaststätten. Nach einem längeren Fußmarsch hätte ich Kebab essen können, wozu ich aber keine Lust hatte. Ich ruhte mich gut aus und ging zum Kaffeetrinken und zum Abendessen (Panini mit Corona Bier!) ins Bistro im Supermarkt am Bahnhof.

Fazit:
15 Km, 4,5 Stunden reine Wanderzeit, 150 Höhenmeter jeweils bergauf und bergab.

Abwechselungsreiche und leichte Etappe, bei schönem Wetter sehr aussichtsreich, Verkehrslärm in der Nähe der Autobahn, Gland ist kein idealer Ort zum Übernachten, evtl. die Etappen anders wählen bis Prangins oder Nyon gehen, wo wieder Seenähe gegeben ist.

Über euer Feedback freue ich mich immer sehr.

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Auf dem Schweizer Jakobsweg /On the Swiss Camino #20

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Von Lausanne nach St.Prex (Allaman) am 23.04.2022

Nach meinem Ruhetag in Lausanne setzte ich meine Pilgerwanderung auf der Via Jacobi fort. Als ich morgens aufbrach, regnete es wie durch den Wetterbericht angekündigt. Mit der U-Bahn fuhr ich nach Lausanne-Ouchy. Am Seeufer war es noch ziemlich ruhig. Obwohl es tröpfelte, war die Sicht auf die Berge besser als am vorigen sonnigen Tag. Allerdings hatte ich mir eine Abkürzung des Weges versprochen, als ich nicht die Strecke von der Kathedrale wählte wie im Pilgerführer vorgeschlagen. Stattdessen lief ich fast etwa eine Stunde zunächst am Seeufer und dann an einer Hauptverkehrsstraße entlang, bis ich wieder auf den Jakobsweg traf. Kurz danach passierte der Camino die stimmungsvollen Ruinen der spätrömischen Stadt Losanna.

Es hatte aufgehört zu regnen und von nun an führte der Weg dicht am Ufer entlang. Am Samstag waren trotz des mäßigen Wetters viele Spaziergänger, zum Teil mit Hunden, unterwegs und auf den Sportplätze fanden Fußballtraining und -spiele statt.

Zunächst lief ich bis St. Sulpice. Im Restaurant bei der Kirche konnte ich noch auf der Terrasse sitzen und einen Cappuccino schlürfen, aber es zog sich schon wieder zu.

Die Kirche St. Sulpice stammt aus dem 12. Jahrhundert und besitzt neben drei Apsiden ein romanisches Querschiff.
Quelle: Rother Pilgerführer Jakobswege Schweiz

Im dunklen Kircheninneren tastete ich nach dem Pilgerstempel und entzifferte schließlich eine Notiz, dass er im Restaurant angeboten wurde, in dem ich gerade gewesen war. Die Kellnerin wusste davon nichts, aber der Patron konnte mir helfen.

Als ich weiter ging, fing es richtig an zu schütten. Zum ersten Mal seit langer Zeit reichten mein Wanderschirm und der Rucksackschutz nicht aus, sondern ich brauchte die gesamte Montur mit Regenhose und -jacke. Zum Ausgleich führte der Jakobsweg nun sehr malerisch dicht am Ufer des Genfer Sees entlang.

Im nächsten Ort, dem hübschen Städtchen Morges, lief ich durch eine Fußgängerzone mit Hotels, Restaurants und Cafés. Dort waren viele Passanten unterwegs, was mich etwas wunderte. In einem belebten Ort wie Morges hätte ich auch gerne übernachtet, aber das hatte sich bei meiner Etappeneinteilung und den Übernachtungsmöglichkeiten nicht ergeben.

Ich kehrte in einem großen Café ein, in dem es picke packe voll war, fand aber noch einen ruhigen Sitzplatz am Rand, wo ich es mir richtig gemütlich machte. Nach dem Verspeisen einer herzhaften Quiche gönnte ich mir noch eine köstliche Zitronentörtchen zum Kaffee.

Durch die Altstadt ging ich weiter, kam am Hafen und am imposanten Schloss vorbei und im folgenden Park entdeckte ich die wunderschöne Tulpenshow, die wohl der Grund für die zahlreichen Besucher war.

Es fing wieder an zu regnen, hörte dann auf und fing erneut an aber nicht so stark wie morgens. Eine Weile lief ich am Ufer des Genfer Sees entlang und freute mich über die schöne Streckenführung.

Der Weg entfernte sich danach vom Ufer. An einem Bach sah ich die Fortsetzung des Weges nicht mehr, kehrte zurück und folgte der Landstraße #1. Zu behaupten, dass diese Straße stark befahren war, wäre noch eine Untertreibung. Im GPS-Track hatte ich aber gesehen, dass ich bald rechts abbiegen konnte, um den Jakobsweg wiederzufinden. GPS-Navigation ist eine feine Sache!

Es ging dann noch ein Stück durch die Weinberge oberhalb des Sees. Bald konnte ich zum Bahnhof St. Prex abzweigen. In diesem Moment fing es überflüssigerweise wieder an zu schütten. Es sah recht freundlich und sonnig aus, aber ein Regenbogen zeigte sich leider nicht. Rasch ging ich weiter. In St. Prex musste ich nur kurz auf den nächsten Zug nach Allaman warten, wo ich eine Privatunterkunft gebucht hatte. Zu Fuß hätte ich noch zwei weitere Stunden gebraucht. Etwas frustriert war ich, als ich auf der Anzeige im Zug sah, dass die Fahrtzeit bis Genf nur noch 40 Minuten betrug, während ich noch drei Tage bis dort hin wandern würde.

Nach ein bisschen Suchen gelangte ich schließlich zu meinem Quartier in Allaman in den Weinbergen.

Fazit:
Etwa 20 Km (bis St. Prex), Aufstieg ca. 100 m, unbedeutender Abstieg, 5 Stunden und 30 Minuten ohne Pausen.
Wunderschöne, mittellange aber leichte Etappe, die oft am Seeufer entlang führt, nettes Städtchen Morges mit Fußgängerzone, Gastronomie und Seepromenade gut zum Übernachten geeignet.

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Auf dem Schweizer Jakobsweg/On the Swiss Camino: Lausanne

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Nachdem ich am Vortag ziemlich erschlagen in Lausanne angekommen war ( Schweizer Jakobsweg/Swiss Camino #19), freute ich mich sehr auf meinen Ruhetag.

Ganz so schön wurde es dann doch nicht. Ich hatte mich beim Wandern erkältet und fühlte mich ziemlich angeschlagen. Um Corona handelte es sich aber nicht, Fieber und Halsweh hatte ich nicht und auch keine weiteren Symptome.

Praktisch war, dass es bei Hotelübernachtungen in Lausanne die Karte für den Öffentlichen Nahverkehr kostenlos dazu gibt. Bei meiner Stadtbesichtigung konnte ich so viele Wege sparen und mich wirklich schonen. Morgens fuhr ich mit dem Bus zum Bahnhof und lief von dort in die Altstadt. Zunächst musste natürlich die Kathedrale besucht werden. Am Eingang traf ich die zwei Pilgerinnen aus der Oberpfalz wieder, mit denen ich mich auf dem Weg nach Lausanne unterhalten hatte. Sie waren tatsächlich bis in die Stadt gelaufen, hatten aber den Abstieg, der immer wieder von Aufstiegen unterbrochen wurde, äußerst anstrengend gefunden. Deswegen würden sie nach dem Besuch der Kirche mit dem Zug bis Rolle fahren. So sparten sie eine sehr schöne Etappe aus, die größtenteils am See entlang führt, aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Beim Betreten der Kathedrale verabschiedeten wir uns und wünschten uns einen guten Weg.

Die Kirche, das bedeutendste Bauwerk der Schweiz aus dieser Epoche, beeindruckte mich durch die prächtigen Fensterrosette und reichlich verzierte Portale, aber das Innere wirkte hauptsächlich als hohes Raumerlebnis, während die Ausstattung der reformierten Kirche sich erneut als recht karg erwies.

Danach drehte ich eine gemütliche Runde um die Kirche und schaute mir die Altstadtbauten an. Auf einer Bank machte ich es mir gemütlich und genoss die Aussicht über die Stadt.

Danach ging ich zum Palud Platz im Zentrum der historischen Altstadt an. Dort steht immer noch das im 7. Jahrhundert erbaute Rathaus. Der Brunnen auf dem Platz mit der Justitia- Statue ist der älteste Brunnen der Stadt. Ich muss gestehen, dass ich die Altstadt von Lausanne nett fand, aber in der Schweiz schon viel Schöneres gesehen hatte. In Luzern hatte es mir so gut gefallen (Luzern 1, Luzern 2), dass es seitdem jede andere eidgenössische Stadt schwer hatte.

Als ich den Brunnen fotografierte, stellte ich außerdem mit Schrecken fest, dass der Monitor meiner kleinen Panasonic Kamera, die ich auf Rucksackwandersungen mitnehme, schwarz blieb, wenn ich sie einschaltete. Ich fotografierte mit dem winzigen Sucher, durch den ich als Brillenträgerin fast nichts sehe. Am Nachmittag stellte ich dann fest, dass ich den Kopf der Gerechtigkeitsstatue abgeschnitten hatte. Das Foto des Rathauses geriet auch nicht gerade gut, aber wenigstens ein Foto des Palud Platzes möchte ich zeigen.

Auf dem Platz befindet sich aber ein schönes Café, wo ich es mir auf der windgeschützten Terrasse mit Apfeltörtchen und Cappuccino bequem machte. Ich scrollte durch viele Menuepunkte konnte aber das Kameraproblem nicht lösen. Wenn ich das Gerät hin und her drehte, kam manchmal die Monitoransicht wieder, verschwand aber gleich wieder. Nach und nach sollte ich herausfinden, dass ich das Objektiv beim Einschalten nach unten gekippt halten und dann sehr vorsichtig aufrichten musste, damit der Monitor nicht dunkel wurde. Das war natürlich äußerst mühsam und führte dazu, dass ich die Kamera, wenn der Bildschirm nach einer falschen Bewegung wieder verschwand, sehr oft aus- und wieder anschalten musste. Warum ich in Lausanne nicht sofort ein Fotogeschäft aufgesucht habe, weiß ich nicht. Wahrscheinlich dachte ich, dass ich das Problem selbst lösen kann. Auch schreckte mich an diesem Tag, an dem ich mich nicht so wohl fühlte, die Aussicht auf ein Fachgespräch über Kameraprobleme auf Französisch. Wie ich zu Hause in meinem Kamerabuch sehr schnell feststellen sollte, hatte ich versehentlich etwas verstellt und zwar nicht über das Menue sondern durch die Festlegung einer Funktionstaste, die ich nie benutzte !

Nach dem Kaffeetrinken nahm ich die U-bahn nach Ouchy an das Ufer des Genfer Sees. Meine letzte Fahrt mit diesem Verkehrsmittel war alles andere als angenehm verlaufen (Auf dem Schweizer Jakobsweg #19). Ich vertraute aber zu recht darauf, dass ich nicht sofort wieder eine Störung erleben würde. Nach kurzer Zeit gelangte ich zum See, den ich noch nicht besucht hatte. Die richtige Stimmung wollte bei mir nicht jedoch nicht aufkommen. An diesem Morgen war es sonnig aber extrem diesig, so dass die Berge kaum zu sehen waren. Außerdem gab es an der Seepromenade um diese Jahreszeit viele Betonflächen und nur wenig Vegetation. Am kleinen Yachthafen konnte ich aber das Chateau d’Ouchy und das Hotel Beau Rivage bewundern.

Am Seeufer entlang spazierend erreichte ich das Musée Olympique des IOK. Die Ausstellungen besuchte ich nicht, aber im Park des Museums gefiel es mir richtig gut. Die Organisation hatte keine Kosten und Mühen gescheut. Werke berühmter Künstler, z.B. von Botero, Niki de St. Phalle und Eduardo Chillida, wurden wunderbar in Szene gesetzt präsentiert.

Auf dem Seeuferweg lief ich bis zum Thailändischen Pavillion, ein Geschenk des thailändischen Königs an die Stadt Lausanne aus dem Jahr 2005.

In der Nähe benutzte ich eine Busverbindung nach Pully, wo ich mir im Musée de Pully eine kleine aber feine Ausstellung (La Belle Époque de l’Art Nouveau) anschaute. Gezeigt wurden Plakate, Zeitschriften und Drucke berühmter Künstler darunter Jules Chéret, Edvard Munch, Pierre Bonnard, Alphonse Mucha, Gustav Klimt und Oskar Kokoschka zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die idyllische Lage von Pully, einem Nachbarort von Lausanne, in den Weinbergen über dem See und die kleine Altstadt gefielen mir sehr gut.

Den Rest des Nachmittags verbrachte ich im Hotel und ruhte mich aus. Am Abend reichte es gerade noch zu einem frühen Essen beim Inder um die Ecke. Danach sank ich erschöpft in die Federn.

Fazit:
Beim Pilgern auf der Via Jacobi Lausanne zu besichtigen, ist meiner Meinung nach nicht unbedingt erforderlich, aber mir persönlich haben die Abwechslung und die Entspannung gut getan. Wer sich für die Olympischen Spiele interessiert, sollte das Museum besichtigen.

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