26.1.2014 – Rund um den Tegernsee
Den Sonnenaufgang bewunderten wir im Hotelzimmer und brachen gleich nach dem Frühstück bei bewölktem Himmel zu unserer Tour auf. Nachmittags war Regen angekündigt, daher wollten wir die trockene Zeit möglichst lange nutzen.
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Zunächst spazierten wir auf der Bad Wiesseer Seepromenade nach Osten und entdeckten Alt Wiessee, den historischen Ortskern mit urigen Bauernhöfen, der ruhig am Seeufer abseits der befahrenen Landstraße liegt. Bei meinen Tagesausflügen in der Gegend hatte ich mich nie länger in Bad Wiessee aufgehalten, war immer gleich in die Berge gegangen, hatte höchstens hinterher einen Kaffee am See getrunken, aber nach über 30 Jahren in München nicht gewusst, dass es diesen beschaulichen Ort gab. Ich war begeistert.
Wir folgten dem Wanderweg bis Ringsee, wo wir den gerade eintreffenden Bus nach Rottach-Egern nahmen und uns so die über 3 km lange Strecke an der stark befahrenen Bundesstraße sparten.
Rottach-Egern gefällt mir persönlich nicht. Wer gerne Luxusklamotten einkauft oder eine sündhaft teure Immobilie erwerben will, ist aber wahrscheinlich am richtigen Ort. Wir gingen durch den Kurpark vorbei an Bronzestatuen Ludwig Ganghofer, Leo Slezak und Ludwig Thoma (Schriftsteller, die am Tegernsee lebten) zum sog. Malerwinkel, der in der Egerner Bucht gegenüber der Halbinsel Point beim Ort Tegernsee liegt.
Der Aussichtspunkt heißt Malerwinkel, weil dort früher die Maler ihre Staffeleien aufbauten, um die Kirche mit dem Wallberg im Hinter- und dem See im Vordergrund abzubilden. In meiner Kindheit galt diese Ansicht als Inbegriff der Gebirgsromantik. Ich erinnere mich an ältere Verwandte aus Köln, in deren Wohnzimmer ein Gemälde des Malerwinkels am Tegernsee hing. Heutzutage sind es die Touristen, die an der Stelle Selfies knipsen. Vielleicht sollte man den Aussichtspunkt umbenennen.
Im Herbst 2022 hatte ich mich mit der Ruderfähre von der Point nach Rottach-Egern übersetzen lassen, die leider im Winter nicht in Betrieb ist.
An der Bushaltestelle in Rottach-Egern warteten wir 20 Minuten auf den Bus nach Tegernsee. Dann merkten wir, dass wir uns beim Blick auf den Fahrplan vertan hatten. Bis zur nächsten Busverbindung hätten wir uns noch einmal 35 Minuten gedulden müssen. Leicht frustriert brachen wir zu Fuß auf. Dann kam die Sonne heraus und unsere Laune besserte sich, als wir nach einem Kilometer von der Straße zur Seepromenade an der Point abbiegen konnten.
Von dort war es nicht mehr weit zum Aussichtspavillon, dem Kleinen Paraplui, der auf einem Hügel über dem Ufer liegt. Dort ruhten wir uns einen Moment auf einer Bank aus und schauten uns um. Danach stiegen wir vorsichtig über die feuchte Wiese hinunter zum Seeufer.
Auf dem Weg zum Herzoglichen Brauhaus in Tegernsee (Werbung ohne Auftrag), wo wir zu Mittag essen wollten, bewölkte es sich schon wieder stark. Im historischen Gewölbe des Brauhauses saßen wir sehr gemütlich. Im Lokal war nicht viel los, die Gerichte schmeckten sehr gut und die Preise waren für Tegernseer Verhältnisse moderat. Zum Essen tranken wir natürlich das im Haus gebraute Tegernseer Bier, das wir beide mögen. Witzig fanden wir die Dekoration des Gastraums. Die obligaten Hirschgeweihe standen zersägt zusammen mit Kerzen und anderen Dekoartikeln in den tiefen Fensternischen.
Als wir zum Tegernsee Ortszentrum weiter gingen, begann es zu regnen. Bis zum Schlosscafé Aran am Tegernsee (Werbung ohne Auftrag) , einem meiner Lieblingscafés, hatten wir es nicht weit. Es war leider pickepacke voll. Wir saßen in der 2. Reihe mit Blick über den See und buchstäblich Ellenbogen an Ellenbogen mit den Gästen an den nächsten Tischen. Ich war froh, dass wir dort nicht Mittag gegessen hatten, sondern nur Kaffee tranken. Die Aussicht war allerdings wieder traumhaft, das Wasser schimmerte milchig grün.
Eigentlich wollten wir noch etwas durch dem Ort gehen, aber nun es regnete stärker. Daher fuhren wir gleich mit dem Bus nach Gmund, am Nordufer des Tegernsees, wo wir sofort Anschluss nach Bad Wiessee hatten. Damit war unsere Runde um den See abgeschlossen.
Es blieb regnerisch. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Relaxen und einem Cafébesuch. Abends ließen wir es uns in der Weinstube des Hotels gut gehen.
Am nächsten Tag sollte das Wetter besser werden. Wir hofften, dass wir eine klitzekleine Bergwanderung unternehmen konnten. Ob das geklappt hat, erzähle ich in meinem nächsten Beitrag.
Winterspaziergänge am Tegernsee # 2 erschien zuerst auf Wanderlustig.